Ausgereift, doch straff und eng verwoben, weiße Blüten sowie Physalis und Ringlotte im Bukett, besitzt Saft und Kraft, nahezu mächtig, delikater Schmelz vor dem langen, recht rassigen Nachhall.
Gerhard J. Lobner
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Pfarrplatz 2
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Dem engagierten Team rund um Gerhard Lobner ist wieder eine tadellose Jahrgangsserie gelungen, was beispielsweise schon uneingeschränkt für den Gebietswein und Ortswein vom Wiener Gemischten Satz gilt. Doch auch die 2022er Riedenweine vom Herzstück des Nussbergs haben sich erstaunlich gut entwickelt, wobei der Preussen mehr für Kraft und Rasse steht, während der Langteufel eher die feinfühlige, komplexe Seite der Wiener Paradelage hervorkehrt.
Sehr gekonnt präsentiert sich auch der andere Trumpf des Traditionsweingutes in Gestalt des Riesling-Quartetts, aus dem etwa der immer präziser strukturierte Nussberg-Ortswein bereits herausragt und der Weiße Marmor mit der ihm immanenten Finesse sein Alleinstellungsmerkmal unter den Wiener Rieslingen unterstreicht. Apropos Originalität: Diese besitzt auch der mit seinen ungewöhnlichen rotbeerigen Attributen immer besser reüssierende Veltliner von der Grinzinger Ried Schenkenberg im hohen Maße. Der Sauvignon kommt übrigens ab heuer nur mehr in einer einzigen Version auf den Markt, die mehrheitlich vom Grinzinger Reisenberg stammt.