Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2021 Sankt Laurent Tattendorf
Weingut Familie Auer
Thermenregion

Dunkles Beerenbukett, Heidelbeerkonfit; präzise Frucht, Lakritze, schwarze Maulbeeren, Schokolade in reifen Tanninen, orangenfruchtige Säure, zart rauchig, facettenreich, Zwetschke und Graphitspur im Nachhall.

Rotwein
St. Laurent
€€
Schraubverschluss

Weingut Familie Auer
Thermenregion


2523 Tattendorf
Pottendorfer Straße 14

Tel. +43 2253 81251
Fax. -4
office@weingutauer.at
www.weingutauer.at

Das traditionsreiche Bio-Weingut der Familie Auer hat seit Generationen seinen Wirkungskreis im beliebten Heurigenort Tattendorf und nun auch in Pfaffstätten. Leopold und Sohn Lukas Auer verbinden schonende Kellertechnik mit biologischer Bewirtschaftung der wertvollen Böden der südlichen Thermenregion. Hier gibt es mit Kalkadern durchzogene steinige Schotterböden, die ein wenig an das Burgund erinnern. Deshalb kann man auch die Parallele zu den dortigen Voraussetzungen, besonders zu den roten Burgundersorten, erkennen. Auch für das Weingut Auer bedeuten – abgesehen von den weißen gebietstypischen Reserveweinen – der Pinot Noir und Sankt Laurent die Schwerpunkte des Qualitätsbetriebs, welche hier sowohl in klassischer als auch in Reservequalität erfolgreich gekeltert werden. Hier im Keller, wie auch im urgemütlichen Heurigen bei bodenständiger Hausmannskost, kann man sich von der ausgezeichneten Qualität aller angebotenen Weine überzeugen. Dabei erkennt man, dass das Ziel des Traditionsweinguts, Weine mit der unverkennbaren Charakteristik des Terroirs zu keltern, eindeutig erreicht wurde.

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2022 Grüner Veltliner Ried Strasser Offenberg 1ÖTW
Weingut Topf
Kamptal

Reifes Kernobst, Lageräpfel, Quitten, Lösswürze; mehr Würze als Frucht, dreht mit Belüftung, Südfrüchte, reife Ananas, weich und gerundet, mittellang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Topf
Kamptal

Hans-Peter Topf
3491 Straß im Straßertale
Talstraße 162

Tel. +43 2735 2491
Fax. -91
office@weingut-topf.at
www.weingut-topf.at

Beim Weingut Topf im Straßertal tut sich viel. Die Umstellung im Weingarten ist durch: Seit heuer ist Topf bio-zertifiziert. Alle Trauben kommen aus eigenen Weingärten, womit man die Qualität zu 100 % in den eigenen Händen hat. Und die Umstellung auf die nächste Generation läuft auch prima. Weingutsleiter Hans Topf, der seit fast 35 Jahren das Weingut leitet, hat seit zehn Jahren seine Söhne Hans-Peter und Maximilian an seiner Seite, die immer mehr die Verantwortung übernehmen. Hans-Peter ist an der Verkaufsfront, Maximilian ist der Kellermeister.

Die Ideen der Jugend lassen sich auch schmecken – in den Lagenweinen: Die Topf-Weine haben etwas an Alkoholgewicht verloren, wirken dadurch filigraner und haben mehr Gerbstoff gewonnen. Das lässt die Rieslinge und Grünen Veltliner besonders in den warmen Jahrgängen, wenn die Säurewerte moderater sind, sehr lebhaft erscheinen.

Das Topf-Triumvirat – eigentlich sind sie ein Erfolgsquartett, denn Magdalena Topf, die Frau von Seniorchef Hans, gehört dazu – zählt vor allem beim Riesling zur Österreich-Spitze. Drei Top-Lagen gibt’s: die Ried Wechselberg-Spiegel, auf die der Senior besonders steht, weil er diesen Berg vor genau 30 Jahren „umgedreht“ hat; sprich, die Hanglage von einer Südwestlage in eine Südsüdwestlage gedreht hat. Sie ist eine 2,6 Hektar große Monopollage von Topf in Straß.

Die Ried Heiligenstein gibt es bei den Topfs zweimal: einmal den „normalen“ Heiligenstein und dann noch die Heiligenstein-Steinwand, eine Subriede, die nordwestlich den Berg ergänzt.

Aktuell steht der 2022er-Jahrgang in der Auslage. Doch Topf ist bekannt, dass man bei den großen Lagen eine Jahrgangstiefe bietet, jedenfalls zurück bis zum Jahrgang 2019. Und wer fragt, ob es noch ältere Raritäten gibt, sollte das tun. Denn bei Topf liegt immer etwas in der Schatzkiste.

Das gilt auch für die Grünen Veltliner, dessen verlässlicher Star die Ried Gaisberg ist. Und es gibt jede Menge Spielereien, wie den Burgunder Chardonnay und Pinot Noir – und nicht zu vergessen das Sektthema: Wobei das ist keine Spielerei mehr, sondern ein großes Betätigungsfeld geworden – und es prickelt dort bestens.

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2022 Riesling Ried Höchleit’n
Weingut Felberjörgl
Südsteiermark

Sorte unverkennbar, knackige Weingartenpfirsiche, Bodentöne; schließt aromatisch an, feines Säurerückgrat, fast leichtfüßig, Zug, hinten auch Zitrus, sehr jung.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Felberjörgl
Südsteiermark


8442 Kitzeck
Höch 47

Das Weingut Felberjörgl ist ein reiner Familienbetrieb, gegründet bereits im 14. Jahrhundert von Bayern namens Felber, die in den Diensten des Salzburger Erzbistums standen. Heute zeichnet Hans Peter Temmel als Kellermeister für den Wein verantwortlich. Großen Wert legt er auf schmeckbare Herkunft und naturnahe Bewirtschaftung. Die heuer vorgestellte Serie zeigt, dass er die Charakteristika des Sausals und seiner Rieden präzise herausgearbeitet hat.

Die Böden der Weingärten sind aus kristallinem Gestein entstanden, Schiefer ist vorherrschend. Ausgeprägte Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht kommen der Aromatik und der Frische zugute. Klar definierte Herkunft hat für die Familie Priorität. Die Rieden Kreuzegg und Zwickl liegen direkt beim Hof auf 550 m Seehöhe, Kreuzegg ist tiefgründig mit viel Humus, die Weine von hier muten warm an. Zu den höchsten Lagen des Sausals zählt die bis knapp 630 m reichende Ried Höchleit’n mit kargem Schieferboden. Der Riesling vom terrassierten Teilstück wird oft erst im November gelesen. „Es ist uns sehr wichtig, die Trauben länger am Rebstock belassen zu können, um die physiologische Reife richtig auszunutzen“, beschreibt Hans Peter Temmel die Vorteile dieser Seehöhe. Die Ried Schrotter ist sehr steil und teilweise terrassiert. Karger Boden kennzeichnet auch die Ried Mosergut, wo hauptsächlich Traminer und Gelber Muskateller stehen. Abgerundet wird das Portfolio durch edelsüße Prädikate, Rotweine, Frizzante, Spezialitäten wie einen Traminer aus Maischegärung, Fruchtsäfte und Edelbrände.

Dem Weingut angeschlossen ist eine stilvolle Buschenschank in einem sehenswerten Biedermeierhaus.

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2022 Grüner Veltliner „Großvater“ Alte Rebe
Bio Weingut Josef Salomon
Weinviertel

Diese im gebrauchten 300-Liter-Fass gereifte Hommage an den Großvater benötigt gegenwärtig viel Luft und ein großes Glas, um sich zu öffnen: zunächst verkapselt, erst nur ein Hauch von Blütenhonig, später dann Kamille und Melisse, am Gaumen eine Portion Kräuterwürze, dicht und einschmeichelnd, feine Fruchtsüße, nobel und ausdauernd, ganz ruhig strömend, großes Potenzial.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Bio Weingut Josef Salomon
Weinviertel

Josef Salomon
2162 Falkenstein
24

Josef Salomon hat mit seiner gefühlvollen wie behutsamen Vorgehensweise aus dem aktuellen Jahrgang wieder eine attraktive Serie herausgeholt. Offensichtlich profitieren die Weintypen von den kalkreichen Falkensteiner Rieden und der angestrebten hohen Qualität. Zudem ist auch nach dem warmen Herbst von 2023 kein Säuremangel festzustellen, was speziell für die zahlreichen Gewächse mit deutlichem Restzucker von Vorteil ist. Für den vorläufigen Höhepunkt der verkosteten Palette hat unserer Meinung nach der wohl ausgewogene Gemischte Satz von der Riede Kirchberg namens „Rosalie“ gesorgt, der quasi wie aus Samt und Seide über den Gaumen gleitet und viele Nuancen zum Klingen bringt. Aus dem Weinjahr 2022 stammt der hintergründige und erst ganz am Beginn seiner Entwicklung stehende „Großvater“ Alte Rebe, ein als Hommage an Großvater Heinrich Salomon geschaffener Grüner Veltliner, der nur aus jenen Reben einer Parzelle am Rosenberg gekeltert wird, die samt und sonders auf jenen einzigen Weinstock zurückgehen, der dem Vorfahren vor mehr als hundert Jahren zur Vermehrung gedient hat. Der vom Fass verkostete fulminante 2023er dieses Unikats sollte übrigens eine weitere Steigerung realisieren. Vater Heinrich Salomon hat bereits in den 70iger Jahren mit der Traubenausdünnung begonnen und somit einen Meilenstein bei der Qualität der Salomonischen Weine gesetzt. Josef Salomon ist diesen Weg weitergegangen und hat zusätzlich begonnen die Weingärten biologisch zu bewirtschaften heute besitzt er eine sehenswerte Vinothek mit vielen Spezialitäten und Weinschätze zurück bis zum Jahrgang 1978 zu sehr fairen Preisen. Abschließend sei noch der „Schmankerl-Heurige“ erwähnt, in dem Maria Salomon die reiche Weinauswahl mit adäquaten kulinarischen Delikatessen zu begleiten versteht.

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2023 Grüner Veltliner Classic
Weingut Ernst
Wagram

Klarer hellfruchtiger Auftakt, gelber Apfel, Melisse, weißer Pfirsich, eleganter, kompakter Gaumen, rosa Pfeffer, Wiesenkräuter, trinkanimierende Säure und leichter Gerbstoff.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Ernst
Wagram

Harald Ernst
3701 Großwiesendorf
34

Harald Ernst zeigt bei all seinen Weinen einen roten Faden, und der heißt Frische, Kompaktheit und Eleganz. Alle Weine haben Würze und Spannung, die ihresgleichen sucht. Er lässt seine Weine einfach sein. In Akazienfässern vergoren, die 800 bis 1700 Liter groß sind, dürfen die Weine vergären und ruhen, bis sie in die Flasche kommen. Die Top-Rieden Steinberg mit Löss und rotem Sandstein und Hohenberg mit purem Löss sind die Flaggschiffe. Besonders hervorzuheben sind die Weine vom Steinberg (Grüner Veltliner Reserve, Roter Veltliner und der Rote Veltliner Reserve), die mit Spannung, Eleganz und Reichtum um die Wette strahlen. Mit 60 % ist der Grüne Veltliner der Platzhirsch, gefolgt vom Roten Veltliner, Riesling und dem Frühroten Veltliner, der eher zufällig ausgepflanzt wurde, aber eine sehr gute Qualität hat. Harald Ernst kennt seine Heimat und bringt sie großartig in die Flasche. Die sogenannten Einstiegsweine aus dem Jahr 2023 zeigen perfekt, wie das Wagram mit Frische und Klarheit funktionieren kann. Mit den Rieden und Reserven ist 2022 ein sehr guter Jahrgang gelungen, der nie opulent ist und in Zukunft Spaß und Freude bringen wird. Heimlicher Lieblingswein ist der Weißburgunder Reserve 2022, der am Anfang recht robust daherkommt, aber mit Luft elegant wird und ein wunderbarer Vertreter dieser Rebsorte ist.

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2022 Grüner Veltliner Großhöflein
Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia

(Ausbau in 100 % gebrauchten Leithaberg-Fässern) Leuchtendes Gelb, salzig, tiefgründig, Grapefruit, Pfefferwürze, erdige Noten, immer kühl, tolle Säure, enorm strukturiert, eine frische Eleganz ausstrahlend. Da hat man ein burgundisches Flair im Glas.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia


7061 Trausdorf an der Wulka
Trausdorf 1

Dass das Weingut Esterházy zu den spannendsten, innovativsten Weinbaubetrieben Österreichs zählt, ist dem Duo Frank Schindler und Kellermeister Bob Krammer zu verdanken. Es gibt permanent Neuigkeiten in diesem Haus.

Drei grandiose Sekt Austria aus immer 100 % Blaufränkisch. Es sind hochspannende, individuelle Schaumweine. Dann gibt es in Kürze einen Furmint aus St. Margarethen. Aus derselben Gemeinde gedeiht ein Chenin Blanc namens CHE. Das ist ein faszinierender Weißwein. Ein dicht strukturierter 2022 Rosé vom BF aus Großhöflein, straff und zigarrig, kein Saftabzug! 2022 Gelber Muskateller, maischevergoren, knochentrocken, gebündelte Aromen – großes Kino. Hinweisen darf ich auf den 2021 Merlot aus den Rieden Schneiderteil und Schildten/St. Georgen. Ein wunderbarer 2021 Pinot Noir Großhöflein, der im Herbst wie der Phönix aus der Asche aufsteigen wird. Frank Schindler setzt in Zukunft auf Holzfässer mit dicken Dauben, mit einem Inhalt von 225, 600 und 1500 Litern . Diese Formate sind zwar die teuersten, doch auch die besten.

Geschäftsführer Frank Schindler steht permanent in den Weingärten, kennt alle Bodenprofile und Lagen. Kennt die Weine der Welt. Der Jahrgang 2023 ist die erste bio-zertifizierte Ernte.

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2023 Gelber Muskateller Ried Greiner
Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Puristisches, unverkennbares Duftspiel nach Holunderblüten und Limetten, blitzsauber und anregend, diesmal überraschend dicht und gepolstert, rund und harmonisch, sehr feine Version mit rassigem Finish.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€
Glassstöpsel

Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Ernst Triebaumer
7071 Rust
Raiffeisenstraße 9

Das aktuelle Angebot von Familie Triebaumer bewegt sich in sicheren Bahnen auf gewohnt hohem Niveau und kommt diesmal ohne größere Neuheiten und Überraschungen aus. Als kleine Überraschung kann vielleicht gelten, dass der Muskateller von der Ried Greiner aus dem sehr reifen Jahrgang 2023 besonders feingliedrig und rassig ausgefallen ist. Wieder exemplarisch gelungen erscheint der Kristallin genannte Furmint, der dieser Bezeichnung mit seiner zwar ungeschminkten, doch sehr feinen und raffinierten Bauart alle Ehre erweist. Ebenfalls sehr stilsicher präsentiert sich der schwefelfreie Sauvignon Blanc in Gestalt des 2019er Urwerk S, dessen gelbfruchtiger Aromenreigen nicht nur ausgesprochene Anhänger der „Naturwein-Bewegung“ erfreuen sollte.

Im roten Segment bestätigt der Blaufränkische aus der Ried Gemärk den schon seit einigen Jahren festzustellenden Aufwärtstrend. Den größten Fortschritt realisiert diesmal freilich der Tridendron 2021, der eindrucksvoll beweist, dass auch eine von Merlot geprägte Cuvée aus einem reifen Jahrgang elegant und feinkörnig auftreten kann. Vom wunderbar harmonischen, saftigen Maulwurf sind wir derartige Auftritte ja schon gewohnt. Als Bordeaux-Blend hors classe erweist sich der aktuelle Cabernet-Merlot, der mit seiner vielschichtigen Art und lasergenau definierten Struktur mit Sicherheit zu den allerbesten Repräsentanten dieser seit 32 Jahren bestehenden Cuvée zu zählen ist. Ebenfalls exzellent geraten sind die beiden berühmten Lagen-Blaufränkischen vom Oberen Wald und Mariental, die den Vergleich mit früheren Spitzenjahren wie 2016, 2017 und 2019 nicht scheuen müssen und erst ganz am Beginn ihrer Entwicklung stehen. Diesbezüglich schon ein bisschen weiter sind die nach zehn Jahren Lagerzeit im Triebaumer’schen Keller in beschränkter Stückzahl erneut verfügbaren „ten years after“-Weine, die dieses Mal durch einen ausnahmsweise aus Oberer Wald und Mariental zusammengesetzten 2014er Blaufränkischen repräsentiert werden.

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2022 Pinot Noir Reserve
Weingut Meinrad Markowitsch
Carnuntum

Typische, feingliedrige Pinot-Nase, noch jung und ungestüm; der Wein braucht Zeit, nach 2 Tagen beginnt er sich zu öffnen: dichte Fruchtnoten, dunkle Früchte, Gerbstoff und Tannin werden sich gut einbinden. Für Herbst und Winter.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Meinrad Markowitsch
Carnuntum

Meinrad Markowitsch
2464 Göttlesbrunn
Am Graben 18

Meinrad Markowitsch ist einer der Winzer im Carnuntum, die beweisen, dass es hier gleichermaßen um tolle Weißweine UND tolle Rotweine geht. Das Dreigestirn aus Grüner Veltliner, Chardonnay und Riesling legt sofort los. Der Grüne Veltliner glänzt mit üppigem Fruchtcharme, der Chardonnay mit animierender, einladender Säure. Der Riesling bietet dichte Marillennoten und feine Kräuterwürze, die man so nicht erwarten würde, wenn Meinrad dieses Steckenpferd nicht schon seit Jahren reiten würde. Neu im Guide ist ein Perlwein aus Pinot Noir, der mit saftiger Erdbeerfrucht glänzt und manchen Nachmittag verschönern wird. (Warum erst Nachmittag?) Und dann kommen die Rotweine: Der Rubin Carnuntum ist eine dichte Rotwein-Cuvée, der Merlot – speziell aus dem Jahrgang 2021 – ein engmaschiger Wein mit viel Potenzial, auf den man in Ruhe warten sollte. Die Highlights sind einerseits der Blaufränkisch aus der Lage Haidacker und andererseits die Cuvée Purple X-TREME. Nicht nur bei seinem großartigen Blaufränkisch kommt man darüber ins Grübeln, ob die Zukunft des Rotweins im Carnuntum – auch angesichts der Klimaerwärmung – mehr beim Blaufränkisch liegen wird als beim Zweigelt. Alle, die hedonistische Weine schätzen, sind jedenfalls beim Blaufränkisch Haidacker gut aufgehoben. Der Purple X-TREME ist der üppigere, vollmundigere Typus und bietet für alle anderen Kunden gleichwertigen Genuss! Meinrad baut diese Weine kompromisslos auf Lagerfähigkeit aus. Das heißt am Anfang länger warten, später dann aber mit viel Freude genießen.

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2023 Grüner Veltliner Ried Freiberg
Bio-Weingut HuM Hofer
Weinviertel

Gelbfruchtig, pointierte Säure, gute Struktur; mehr Würze und Dichte als Vogelsang, vielschichtig, sehr einladend und süffig.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Bio-Weingut HuM Hofer
Weinviertel

Hermann Hofer
2214 Auersthal
Neubaugasse 66

Tel. +43 2288 6561
Fax. +43 2288 6561
office@weinguthofer.com
www.weinguthofer.com

Hermann und Maria Hofer waren vor Jahrzehnten die Vorreiter für biologischen Weinbau nicht nur in diesem Gebiet, sondern in ganz Niederösterreich, und haben über die Jahre viele Winzer beeinflusst. Für die kontinuierliche Arbeit gab es 2022 die Auszeichnung als Österreichs bester Bio-Produzent bei der Berliner Wein Trophy. Seit vorletztem Jahr ist der Schwiegersohn und Quereinsteiger Manfred Ottendorfer neu im Betrieb und steuert mit dem Grünen Veltliner Fred.dO seinen eigenen Wein bei.

Ab der ersten Probe merkt man, dass man in einem Bio-Betrieb der alten Schule ist, da die Weine etwas offener und weicher daherkommen, ohne die nötige Säure vermissen zu lassen. Hervorheben möchte ich die drei Grünen Veltliner aus dem Jahrgang 2023, die sowohl die Sorte als auch die Region schön repräsentieren. Der Riesling ist durch seine eigenständige Art interessant und bietet viel Trinkvergnügen. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass es hier auch feine, süffige Rotweine und viele PiWi-(pilzwiderstandsfähige)Sorten gibt, mit welchen seit Jahren experimentiert wird, was man denn daraus Köstliches machen kann.

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2023 Grüner Veltliner Wagram
Weingut Ernst
Wagram

Buddhas Hand, Birnenkompott, Orangenverbene, trinkanimierender Gaumen, feiner Gerbstoff, Blutorange, Kamille, saftig, aber nie ausladend, Granatapfel, angenehme Länge, sehr guter Vertreter des Lössbodens.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Ernst
Wagram

Harald Ernst
3701 Großwiesendorf
34

Harald Ernst zeigt bei all seinen Weinen einen roten Faden, und der heißt Frische, Kompaktheit und Eleganz. Alle Weine haben Würze und Spannung, die ihresgleichen sucht. Er lässt seine Weine einfach sein. In Akazienfässern vergoren, die 800 bis 1700 Liter groß sind, dürfen die Weine vergären und ruhen, bis sie in die Flasche kommen. Die Top-Rieden Steinberg mit Löss und rotem Sandstein und Hohenberg mit purem Löss sind die Flaggschiffe. Besonders hervorzuheben sind die Weine vom Steinberg (Grüner Veltliner Reserve, Roter Veltliner und der Rote Veltliner Reserve), die mit Spannung, Eleganz und Reichtum um die Wette strahlen. Mit 60 % ist der Grüne Veltliner der Platzhirsch, gefolgt vom Roten Veltliner, Riesling und dem Frühroten Veltliner, der eher zufällig ausgepflanzt wurde, aber eine sehr gute Qualität hat. Harald Ernst kennt seine Heimat und bringt sie großartig in die Flasche. Die sogenannten Einstiegsweine aus dem Jahr 2023 zeigen perfekt, wie das Wagram mit Frische und Klarheit funktionieren kann. Mit den Rieden und Reserven ist 2022 ein sehr guter Jahrgang gelungen, der nie opulent ist und in Zukunft Spaß und Freude bringen wird. Heimlicher Lieblingswein ist der Weißburgunder Reserve 2022, der am Anfang recht robust daherkommt, aber mit Luft elegant wird und ein wunderbarer Vertreter dieser Rebsorte ist.

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2021 Chardonnay Ried Lamer
Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia

(100 % Schiefer, 40 Jahre alte Reben) Rotbeerig, salzige Noten, griffig, gelbe Früchte, kraftvolle Stilistik, straff und engmaschig, feine Frucht, hochelegant. Ein grandioser, individueller Chardonnay.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia


7061 Trausdorf an der Wulka
Trausdorf 1

Dass das Weingut Esterházy zu den spannendsten, innovativsten Weinbaubetrieben Österreichs zählt, ist dem Duo Frank Schindler und Kellermeister Bob Krammer zu verdanken. Es gibt permanent Neuigkeiten in diesem Haus.

Drei grandiose Sekt Austria aus immer 100 % Blaufränkisch. Es sind hochspannende, individuelle Schaumweine. Dann gibt es in Kürze einen Furmint aus St. Margarethen. Aus derselben Gemeinde gedeiht ein Chenin Blanc namens CHE. Das ist ein faszinierender Weißwein. Ein dicht strukturierter 2022 Rosé vom BF aus Großhöflein, straff und zigarrig, kein Saftabzug! 2022 Gelber Muskateller, maischevergoren, knochentrocken, gebündelte Aromen – großes Kino. Hinweisen darf ich auf den 2021 Merlot aus den Rieden Schneiderteil und Schildten/St. Georgen. Ein wunderbarer 2021 Pinot Noir Großhöflein, der im Herbst wie der Phönix aus der Asche aufsteigen wird. Frank Schindler setzt in Zukunft auf Holzfässer mit dicken Dauben, mit einem Inhalt von 225, 600 und 1500 Litern . Diese Formate sind zwar die teuersten, doch auch die besten.

Geschäftsführer Frank Schindler steht permanent in den Weingärten, kennt alle Bodenprofile und Lagen. Kennt die Weine der Welt. Der Jahrgang 2023 ist die erste bio-zertifizierte Ernte.

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2022 Blaufränkisch Rechnitz
Weingut Arkadenhof Mandl-Brunner
Eisenberg

Dunkelfruchtige Nase, Brombeere und Ringlotte, dezent ledrige Einsprengsel, würzebetont, mineralischer Charakter, erfrischend und zupackend, vital und saftig, gute Substanz, alles in allem ein guter Klassiker mit reichlichem Trinkfluss und ein herrlicher Speisenbegleiter.

Rotwein
Blaufränkisch
€€
Schraubverschluss

Weingut Arkadenhof Mandl-Brunner
Eisenberg

Helga & Erhard Brunner
7471 Rechnitz
Lindengasse 7

Ein solider Weinhof mit Buschenschank ist das Anwesen von Erhard und Helga Brunner. Deren Sohn Martin Brunner hat, wie die Mutter, die Klosterneuburger Weinbauschule absolviert. Derzeit widmet er sich in Krems dem Bachelorstudium „International Wine Business“, darüber hinaus ist er schon gestaltend im Betrieb aktiv. Die jüngste Innovation, den herrlich erfrischenden Welschriesling Pet Nat, hat er ersonnen. Grundsätzlich liegt im Betrieb der Fokus auf den Weißweinen, wobei der Welschriesling definitiv den Ton angibt.

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2023 Morillon Kitzeck-Sausal
Weingut Felberjörgl
Südsteiermark

Sorte unverkennbar, Marillen, Birnen, Haselnüsse, freundlich, kühl; schließt so an, kristalliner Boden zu erkennen, saftig, Säurenetz, Trinkfluss bei mittlerer Länge.

Weißwein
Chardonnay
€€
Schraubverschluss

Weingut Felberjörgl
Südsteiermark


8442 Kitzeck
Höch 47

Das Weingut Felberjörgl ist ein reiner Familienbetrieb, gegründet bereits im 14. Jahrhundert von Bayern namens Felber, die in den Diensten des Salzburger Erzbistums standen. Heute zeichnet Hans Peter Temmel als Kellermeister für den Wein verantwortlich. Großen Wert legt er auf schmeckbare Herkunft und naturnahe Bewirtschaftung. Die heuer vorgestellte Serie zeigt, dass er die Charakteristika des Sausals und seiner Rieden präzise herausgearbeitet hat.

Die Böden der Weingärten sind aus kristallinem Gestein entstanden, Schiefer ist vorherrschend. Ausgeprägte Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht kommen der Aromatik und der Frische zugute. Klar definierte Herkunft hat für die Familie Priorität. Die Rieden Kreuzegg und Zwickl liegen direkt beim Hof auf 550 m Seehöhe, Kreuzegg ist tiefgründig mit viel Humus, die Weine von hier muten warm an. Zu den höchsten Lagen des Sausals zählt die bis knapp 630 m reichende Ried Höchleit’n mit kargem Schieferboden. Der Riesling vom terrassierten Teilstück wird oft erst im November gelesen. „Es ist uns sehr wichtig, die Trauben länger am Rebstock belassen zu können, um die physiologische Reife richtig auszunutzen“, beschreibt Hans Peter Temmel die Vorteile dieser Seehöhe. Die Ried Schrotter ist sehr steil und teilweise terrassiert. Karger Boden kennzeichnet auch die Ried Mosergut, wo hauptsächlich Traminer und Gelber Muskateller stehen. Abgerundet wird das Portfolio durch edelsüße Prädikate, Rotweine, Frizzante, Spezialitäten wie einen Traminer aus Maischegärung, Fruchtsäfte und Edelbrände.

Dem Weingut angeschlossen ist eine stilvolle Buschenschank in einem sehenswerten Biedermeierhaus.

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2023 Grüner Veltliner
Weingut Christoph Bauer
Weinviertel

Zischig, frech, reichhaltige Apfelaromen, bisschen nussig; hält, was er in der Nase verspricht, erfrischende Säure, grüner Apfel im Ausklang, das macht Spaß.

Weißwein
Grüner Veltliner
Schraubverschluss

Weingut Christoph Bauer
Weinviertel


2053 Jetzelsdorf
49

„2023 war vom Ansatz her ein spätes Jahr, dann waren wir aber doch überrascht, wie schnell die Trauben hohe Gradationen erreicht haben“, blickt Christoph Bauer zurück. Die aktuellen Weine gefallen mit ihrem starken Fruchtausdruck, sie sind reich strukturiert, vereinzelt ist ein kleiner Zuckerrest stehen geblieben, dem immer ausreichend Säure gegenübersteht. Besonders profitiert hat von dieser hohen Reife der Welschriesling, eigentlich als Sommerwein gedacht, zeigt er diesmal, was sonst noch in ihm steckt. Der Veltliner Spezial ist noch etwas mächtiger als sonst, da ist alles schon am richtigen Platz, gefährlich süffig ist er halt. Das Gegenstück dazu ist der vitale und etwas leichtere Alte Schatz Natural, spontan im großen Holz vergoren und ausgebaut. Auf den Grauburgunder ist jedes Jahr Verlass, Ende September ist sich sogar eine schon recht balancierte TBA ausgegangen. Das rote Segment bespielen aktuell drei Zweigelt 2021, anschmiegsam mit ausgeprägtem Fruchtcharme die Reserve, dunkel, mächtig, dabei sehr feinsinnig der jugendliche Privat und mit Stielen spontan im Bottich vergoren, „so wie früher“, der Natural. Der grandiose und schon sehr zugängliche Vintage 18 ist „praktisch ein Bio-Portwein“.

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2022 „Cara Mia“
Bio Weingut Josef Salomon
Weinviertel

(lieblich) Dieser aus vier Reborten bestehende Gemischte Satz duftet zunächst nach Blockmalz und Karamell, ausgereift und reichhaltig, körperreich und rund, kandierte Früchte und Honigmelone, fein liniert und sanft strömend, bleibt auch haften.

Weißwein
Gemischter Satz
€€€€
Schraubverschluss

Bio Weingut Josef Salomon
Weinviertel

Josef Salomon
2162 Falkenstein
24

Josef Salomon hat mit seiner gefühlvollen wie behutsamen Vorgehensweise aus dem aktuellen Jahrgang wieder eine attraktive Serie herausgeholt. Offensichtlich profitieren die Weintypen von den kalkreichen Falkensteiner Rieden und der angestrebten hohen Qualität. Zudem ist auch nach dem warmen Herbst von 2023 kein Säuremangel festzustellen, was speziell für die zahlreichen Gewächse mit deutlichem Restzucker von Vorteil ist. Für den vorläufigen Höhepunkt der verkosteten Palette hat unserer Meinung nach der wohl ausgewogene Gemischte Satz von der Riede Kirchberg namens „Rosalie“ gesorgt, der quasi wie aus Samt und Seide über den Gaumen gleitet und viele Nuancen zum Klingen bringt. Aus dem Weinjahr 2022 stammt der hintergründige und erst ganz am Beginn seiner Entwicklung stehende „Großvater“ Alte Rebe, ein als Hommage an Großvater Heinrich Salomon geschaffener Grüner Veltliner, der nur aus jenen Reben einer Parzelle am Rosenberg gekeltert wird, die samt und sonders auf jenen einzigen Weinstock zurückgehen, der dem Vorfahren vor mehr als hundert Jahren zur Vermehrung gedient hat. Der vom Fass verkostete fulminante 2023er dieses Unikats sollte übrigens eine weitere Steigerung realisieren. Vater Heinrich Salomon hat bereits in den 70iger Jahren mit der Traubenausdünnung begonnen und somit einen Meilenstein bei der Qualität der Salomonischen Weine gesetzt. Josef Salomon ist diesen Weg weitergegangen und hat zusätzlich begonnen die Weingärten biologisch zu bewirtschaften heute besitzt er eine sehenswerte Vinothek mit vielen Spezialitäten und Weinschätze zurück bis zum Jahrgang 1978 zu sehr fairen Preisen. Abschließend sei noch der „Schmankerl-Heurige“ erwähnt, in dem Maria Salomon die reiche Weinauswahl mit adäquaten kulinarischen Delikatessen zu begleiten versteht.

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2023 Grüner Veltliner Reserve
Weingut Ernst
Wagram

Ruhige Nase, nasse Steine, Bergamotte, Speckbirne, Litschi, Gaumen zeigt Dichte, Würze und Spannung, Maroni, Honigwabe, leicht schwarzer Pfeffer, alles in allem ein Wein, der Luft braucht, um sein Können zu zeigen.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Ernst
Wagram

Harald Ernst
3701 Großwiesendorf
34

Harald Ernst zeigt bei all seinen Weinen einen roten Faden, und der heißt Frische, Kompaktheit und Eleganz. Alle Weine haben Würze und Spannung, die ihresgleichen sucht. Er lässt seine Weine einfach sein. In Akazienfässern vergoren, die 800 bis 1700 Liter groß sind, dürfen die Weine vergären und ruhen, bis sie in die Flasche kommen. Die Top-Rieden Steinberg mit Löss und rotem Sandstein und Hohenberg mit purem Löss sind die Flaggschiffe. Besonders hervorzuheben sind die Weine vom Steinberg (Grüner Veltliner Reserve, Roter Veltliner und der Rote Veltliner Reserve), die mit Spannung, Eleganz und Reichtum um die Wette strahlen. Mit 60 % ist der Grüne Veltliner der Platzhirsch, gefolgt vom Roten Veltliner, Riesling und dem Frühroten Veltliner, der eher zufällig ausgepflanzt wurde, aber eine sehr gute Qualität hat. Harald Ernst kennt seine Heimat und bringt sie großartig in die Flasche. Die sogenannten Einstiegsweine aus dem Jahr 2023 zeigen perfekt, wie das Wagram mit Frische und Klarheit funktionieren kann. Mit den Rieden und Reserven ist 2022 ein sehr guter Jahrgang gelungen, der nie opulent ist und in Zukunft Spaß und Freude bringen wird. Heimlicher Lieblingswein ist der Weißburgunder Reserve 2022, der am Anfang recht robust daherkommt, aber mit Luft elegant wird und ein wunderbarer Vertreter dieser Rebsorte ist.

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2023 Ried Rosenhügel Gelber Muskateller
Weingut Bründlmayer
Kamptal

Intensiver Duft nach Rosenblüten und Litschi, traubige Delikatesse bei schlanker Struktur, zimtige Würze und Muskatnuss, einerseits oldschool, andererseits kompromisslos und straff, Säurebiss im Finish.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€€
Naturkork

Weingut Bründlmayer
Kamptal

Wilhelm Bründlmayer
3550 Langenlois
Zwettler Straße 23

Wie eigentlich nicht anders zu erwarten war, hat die erfahrene wie innovative Bründlmayer-Crew auch die beiden gar nicht so einfachen Weißwein-Jahrgänge 2023 und 2022 mit Bravour gemeistert, was sich in zahlreichen hohen Bewertungen widerspiegelt; und für ausgezeichnete Rotweinjahre wie 2019 und 2021 gilt dies naturgemäß erst recht. Aus der Kamptal-Gebietsserie ist beispielsweise der zartgliedrige Riesling als fruchtige Versuchung voll Schwung und Esprit besonders hervorzuheben. Bei den leichteren Veltlinern gefällt bereits der schlanke, doch pfiffige L & T, der zwar spritzig und lebhaft ist, doch ohne jede Aggressivität über den Gaumen rollt. Eine Klasse für sich stellt der 2023er Berg-Vogelsang dar, der es versteht, kühle Eleganz mit Dichte und Trinkfluss zu verbinden.

Die Veltliner und Rieslinge aus den Ersten Lagen dürfen ja bekanntlich seit einigen Jahren längere Fass- und Flaschenreife genießen, wodurch sich diesmal folgerichtig die 2022er auf dem Prüfstand befanden. Davon haben beispielsweise die ruhig strömenden, vornehmen Langenloiser Alten Reben schmeckbar profitiert. Der wieder sehr fruchtbetonte Grüne Veltliner von der Ried Käferberg ist bei aller Kraft keineswegs zu üppig ausgefallen, und die legendäre Version vom Kammerner Lamm präsentiert sich bereits überraschend offen und aussagekräftig; die Strahlkraft dieses Veltliner-Monuments verspricht jedenfalls bereits Großes für die nahe Zukunft. Ebenfalls in Hochform befand sich der Zöbinger Heiligenstein-Riesling von den Alten Reben, der 2022 mit ungewohnten rotbeerigen Fruchtnuancen punktet und wieder einmal zu einem ebenso denkwürdigen wie langlebigen Riesling heranwachsen sollte.

Auf dem roten Sektor gefällt bereits der ungemein lebhafte und zupackende 2021er Zweigelt des „Einstiegsbereichs“ so gut wie noch nie. Die erwartete Steigerung erbringt dann die fulminante 2019er Reserve, die für diese Rebsorte im Hause Bründlmayer neue Maßstäbe setzt. Der überaus aparte und elegante Pinot Noir aus diesem großen Rotwein-Jahrgang wurde ja schon im Vorjahr abgehandelt, weshalb an dieser Stelle nur zu berichten ist, dass er sich immer besser entwickelt. Demnächst neu am Markt sein wird hingegen der zwar noch in den Kinderschuhen steckende, aber seine Komplexität und sein Potenzial bereits auf beeindruckende Weise andeutende 2019er Cabernet Franc, der seinen ohnehin ausgezeichneten Vorgänger aus 2018 noch deutlich übertreffen sollte. Das perlende Segment wurde diesmal durch den ebenso rassigen wie eleganten Blanc de Blancs repräsentiert, der zarte Zitrusfrucht mit dezentem Autolyseton verbindet, doch ebenfalls von etwas Flaschenreife noch profitieren sollte.

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2023 Riesling Ried Bruck
Weingut Högl
Wachau

Heuer kein Federspiel, weil er mit 13 %vol. die vorgegebene Grenze überschreitet, aber was für ein Wein! Pfirsiche, Marillen, herrlich saftiges Frucht-Säure-Spiel, Sorte messerscharf definiert; mehr als nur ein köstlicher Süffelwein.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Högl
Wachau

Josef & Georg Högl
3620 Spitz
Vießling 31

Im nordwestlichen Zipfel des Weinbaugebiets Wachau befindet sich eine geologische Besonderheit: der Spitzer Graben – ein in Richtung Waldviertel führendes Seitental der Donau. Bis nahezu 500 m Seehöhe reichen hier die Weingärten und wachsen die Reben in einer Cool-Climate-Zone auf kargen Glimmerschiefer- und Gneisböden. Wir befinden uns an der Anbaugrenze für Wein, wo die Trauben etwas mehr Zeit bis zu ihrer physiologischen Reife benötigen. Das Ergebnis sind freilich Jahr für Jahr ganz besondere Tropfen, die mit Tiefgang und einer unnachahmlichen Eleganz zu überzeugen wissen.

Josef und Georg Högl machen hier in ihrem mittlerweile biologisch zertifizierten Betrieb Weine von Weltgeltung, die sich mit jedem Grünen Veltliner oder Riesling messen können, und wenn sie das tun, oft sogar die Nase vorn haben. Mit dem aktuellen Jahrgang 2023 hat das erfolgreiche Vater-Sohn-Gespann einmal mehr großartige Gewächse einkellern dürfen. Besonders hervorzuheben sind, neben den „üblichen Verdächtigen“ aus den Top-Lagen Schön und Bruck, heuer auch zwei weitere Veltliner-Prachtstücke, jeweils einer aus den Rieden 1000-Eimerberg und Kaiserberg. Und auch bei den Rieslingen gesellt sich dieses Mal ein Wein zur Oberliga, der fleischige, saftstrotzende Sortenvertreter namens „Vision“. Nicht vergessen sollte man aber auch auf den formidablen, nach Langem wieder im Smaragd-Bereich angesiedelten Gelben Muskateller.

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2021 Blaufränkisch Großhöflein
Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia

Dunkelrote Farbe, Himbeeren, ungemein würzig, kalkig, rotbeerig, saftige Frucht, burgundisch, elegant, spannungsgeladen, tolle Stilistik. Ein geiler Rotwein mit wunderbarer Säure, geht in die Tiefe, man wird nie müde davon.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€
Naturkork

Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia


7061 Trausdorf an der Wulka
Trausdorf 1

Dass das Weingut Esterházy zu den spannendsten, innovativsten Weinbaubetrieben Österreichs zählt, ist dem Duo Frank Schindler und Kellermeister Bob Krammer zu verdanken. Es gibt permanent Neuigkeiten in diesem Haus.

Drei grandiose Sekt Austria aus immer 100 % Blaufränkisch. Es sind hochspannende, individuelle Schaumweine. Dann gibt es in Kürze einen Furmint aus St. Margarethen. Aus derselben Gemeinde gedeiht ein Chenin Blanc namens CHE. Das ist ein faszinierender Weißwein. Ein dicht strukturierter 2022 Rosé vom BF aus Großhöflein, straff und zigarrig, kein Saftabzug! 2022 Gelber Muskateller, maischevergoren, knochentrocken, gebündelte Aromen – großes Kino. Hinweisen darf ich auf den 2021 Merlot aus den Rieden Schneiderteil und Schildten/St. Georgen. Ein wunderbarer 2021 Pinot Noir Großhöflein, der im Herbst wie der Phönix aus der Asche aufsteigen wird. Frank Schindler setzt in Zukunft auf Holzfässer mit dicken Dauben, mit einem Inhalt von 225, 600 und 1500 Litern . Diese Formate sind zwar die teuersten, doch auch die besten.

Geschäftsführer Frank Schindler steht permanent in den Weingärten, kennt alle Bodenprofile und Lagen. Kennt die Weine der Welt. Der Jahrgang 2023 ist die erste bio-zertifizierte Ernte.

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2023 Weißer Schiefer
Weingut schiefer.pur
Eisenberg

(WR/PB) Feines Bukett nach grünem Apfel, helle Nüsse, knackig, frisch, druckvoll, feinstes Finessespiel, Apfel, Quitte, vibrierende Mitte, zarter Fruchtschmelz im Finale, sehr mineralisch.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€
Schraubverschluss

Weingut schiefer.pur
Eisenberg

Uwe Hans Schiefer
7503 Welgersdorf
Angerstraße 14

Uwe Schiefer ist ein Garant für authentische Terroir-Interpretationen in seidig-mineralischer Stilistik mit Weltformat. Seine Weine sind geprägt vom allgegenwärtigen Schieferboden und offenbaren jene unverkennbare Stilistik und Bekömmlichkeit in Vollendung, die im Einklang mit naturnahem Weinbau und seiner minimalinvasiven Ausbauweise steht. Das schiefer.pur Weinsortiment ist vielfältig und umspannt die Klassiklinie ebenso wie die hochgepriesenen Premiumweine in Weiß samt der maischevergorenen Sorten-Cuvée „m“ und den Varietäten in Rot.

Die klassische Linie Welschriesling Weißer Schiefer enthält neuerlich wie der Premiumpartner „s“ einen geringfügigen Anteil von Weißburgunder. Beide Varianten präsentieren sich in feinziselierter Struktur mit viel Mineralik, wobei der Premium „s“ mit engmaschiger Dichte in perfekter Struktur erneut eine Benchmark für diese Sorte in Österreich darstellt. Die Basis für den in gebrauchten Barriques ausgebauten Schiefer „s“ bildet eine 30-jährige Altanlage der Ried Hummelgraben (toniger Lehm), die unterhalb an die Ried Saybritz anschließt. Der Riesling Vom blauen Schiefer (Nordostlage) ist nach Frostschäden vergangener Jahre wieder verfügbar und zeigt das Zukunftspotenzial dieser rekultivierten Sorte, die in früheren Zeiten am Eisenberg angebaut wurde.

Die klassische Rotweinlinie widmet sich erwartungsgemäß der Sorte Blaufränkisch. Mit dunkelfruchtiger Frische und Trinkfluss zeigt sich der im traditionellen Lagerfass ausgebaute „Vom blauen Schiefer“. Der Vorgänger-Jahrgang ist leider dem Hagelunwetter von 2020 zum Opfer gefallen.

Die rote Premiumlinie vom Eisenberg ist im aktuellen Sortiment auf Blaufränkisch Ried Königsberg und Ried Reihburg fokussiert. Für die filigrane Blaufränkisch-Variante Ried Szapary und den reinsortig ausgebauten Merlot vom Eisenberg ist eine längere Reifephase vorgesehen. Blaufränkisch Ried Königsberg gilt aufgrund der kalkigen Schiefereinlagerungen (dolomitischer Kalkstein) als einer der feinziseliertesten Schiefer-Interpretationen am Eisenberg. Fordernde Fruchtdichte mit einem großen Spannungsbogen zeichnen diesen Wein aus dem Jahrhundert-Jahrgang 2021 aus. Vom selben Jahr stammt ein weiterer Top-Blaufränkisch, dessen Arrivage alljährlich mit großem Interesse erwartet wird und inzwischen Kultstatus besitzt: Blaufränkisch Ried Reihburg. Dieser wird hier kurz als Monument von dunkelfruchtiger Tiefgründigkeit in kraftvoller Dichte charakterisiert, der in die Kategorie Uwe Schiefer best ever fällt. Das komplementäre Meisterstück dazu bildet der aus Schiefers Besitzungen im Mittelburgenland stammende Blaufränkisch Lutzmannsburg V.V. (Vieilles Vignes), der die saftige und fruchtcharmante Seite des Blaufränkisch verkörpert.

Welch großartiges Potenzial der Eisenberg für Pinot Noir eröffnet, hat Uwe Schiefer bereits in mehreren Jahrgängen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dieser wird als Lagen-Cuvée von den kalkhaltigen Rieden Königsberg und Hannersberg zum Teil aus Stockkulturerziehung ausgebaut. Dieses Pinot-Juwel präsentiert sich im feinsten Fruchtspiel mit Eleganz, Balance in floraler Stilistik, der in der Liga der besten Pinots der Welt mitspielt.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -