Weinguide
Ausgabe 2024/25
Filtern nach:
Sortieren nach:
2022 Rotgipfler Student
Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Würzig, Müsli und Cerealien, etwas Kokos, Lokum, bisschen rauchig, recht elegante Frucht, getrocknete Kräuter; Zitrusbiss mit saftiger Gelbfrucht, zart toastig, lebhaft, zimtig, etwas streng, robust, zartbitter, mittellang.

Weißwein
Rotgipfler
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Johannes Gebeshuber
2352 Gumpoldskirchen
Jubiläumsstraße 43

Sein klares Bekenntnis zu seiner historischen Heimatgemeinde Gumpoldskirchen mit ihrem Reichtum an hervorragenden klassischen Rieden sowie zur Thermenregion insgesamt, aber auch sein Fokus auf die klassischen Südbahnsorten machen Johannes Gebeshuber zu einem formidablen Botschafter seiner vinophilen Herkunft. Seit Kurzem ist der Gumpoldskirchner auch Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter.

Der Gumpoldskirchner zählt seit Jahren schon zur Elite der Weißweinwinzer in diesem Gebiet. Dabei gründete Johannes Gebeshuber sein Weingut erst vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten, als er die früheren Kellerräumlichkeiten der ehemals renommierten Winzergenossenschaft Gumpoldskirchen übernahm. In den Anfangsjahren machte sich Gebeshuber mit Thermenregion-Blends aus Rotgipfler und Zierfandler bzw. Pinot Noir und St. Laurent in drei Qualitätskategorien unter dem Label Spaetrot einen Namen. Später kreierte der engagierte Winzer die Gebeshuber-Linie mit Weinen aus biologischer Bewirtschaftung, die inzwischen tonangebend ist. Vor fünf Jahren startete er mit der Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung, und inzwischen führt er das erste zertifizierte Demeter-Weingut der Thermenregion.

Großes Engagement für die historische Herkunft bewies der Winzer auch bei den langwierigen Verhandlungen zur Schaffung der dreistufigen DAC Thermenregion mit Gebietswein, Ortswein und Riedenwein, die mit der Ernte 2023 in Kraft getreten ist und die klassischen Südbahnsorten im Fokus hat. Aufgrund seiner Strukturierung war das Gebeshuber-Sortiment schon zuvor voll DAC-tauglich: Die Palette umfasst nämlich jeweils drei Kategorien in Weiß und Rot. Den Einstieg in das Gebiet bilden je ein Gemischter Satz namens Querfeldein, den es auch als Rosé gibt. Die Weine mit engerer Herkunftsbezeichnung werden fast durchwegs sortenrein gefüllt – die einzige Ausnahme bildet der erstmals mit dem Jahrgang 2021 ins Sortiment aufgenommene Zierfandler Rotgipfler als klassische Cuvée. Dabei kommen ausschließlich die Sortenklassiker der Südbahn zum Zug: Rotgipfler und Zierfandler für die Weißweine, Pinot Noir und St. Laurent für die Roten. Ortsweine aus Gumpoldskirchen bilden das mittlere Segment, und im Premiumbereich gibt es mittlerweile je Sorte zwei Einzellagenweine: Rotgipfler Laim und Student, Zierfandler Modler und Wiege, St. Laurent Glas und Satzing sowie Pinot Noir Viereck und Gendl – diese roten Lagenweine waren im Frühjahr 2024 noch nicht verfügbar.

Vergoren wird überwiegend spontan, eine malolaktische Gärung erfolgt zum Teil (Ortsweine) oder zur Gänze (Riedenweine), jedoch auch immer spontan, danach folgt ein langer Ausbau auf der Feinhefe in gebrauchten bzw. neuen Eichenholzfässern mit nur zartem Toasting.

Stark gewachsen ist in den letzten Jahren das Schaumweinsegment, wo Gebeshuber die dreistufige Sektpyramide mit Klassik, Reserve und Große Reserve bespielt. Alle Schritte der Versektung erfolgen im Weingut bis auf das abschließende Degorgieren. Die aktuellen Vertreter aus 2020 (Reserve) sowie 2019 (Große Reserve) waren zum Verkostungszeitpunkt ganz frisch degorgiert und benötigen noch Flaschenruhe.ps

mehr
2023 Weißburgunder Alte Reben
Weingut Ebner-Ebenauer
Weinviertel

Kalkige Aspekte, dunkle Mineralität, Zitrusschalen, Grapefruit, sehr spannend, enormer Tiefgang, salzige Noten, total eng, straff, dicht, ungemein strukturiert, das ist überragende Klasse, anregende Bitterstoffe, trinkanimierend auf hohem Niveau.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Ebner-Ebenauer
Weinviertel

Marion Ebner-Ebenauer
2170 Poysdorf
Laaer Straße 3

Es sind beeindruckende Weine, die man in diesem international gefragten Weingut eingeschenkt bekommt. Nebst Schaumweinen, die Champagne-Niveau erreichen, keltert man verschiedenste Grüne Veltliner und grandiose Rieslinge, spannende Weißburgunder und Chardonnays, einen wunderhübschen Rosé sowie hervorragende Rotweine – vor allem der Pinot Noir Black Edition erreicht hier eine außergewöhnliche Größe.

Die Rebstöcke stehen auf den verschiedensten Böden wie Löss, Sand, Kalk, Schotter, Lehm. Erst ab einem Alter von 30 Jahren werden diese auf dem Etikett als Riede ausgewiesen. Bei den Alten Reben sind es 50 bis 70 Jahre alte Stöcke. Bio ist Pflicht – aus Respekt vor Böden und Pflanzen. Es ist die natürliche Konsequenz eines achtsamen Umgangs mit der Natur und dem Leben. Es gibt nur Lese von Hand!

Es beginnt mit einem überaus charmanten, wunderhübschen 2023 Rosé. Ein süffiger 2023 Grüner Veltliner Ortswein Poysdorf. Erster Höhepunkt ist dann der 2023 Grüner Veltliner Ried Hermannschachern – ein ausdrucksstarker Weinviertler. Die Grünen Veltliner Lagenweine sind von seltener Dramatik. Ried Bürsting Reserve ist grandios. Mein Herzenswein kommt von der Ried Sauberg Reserve, ein brillanter Wein. Diese Brillanz steigert sich bei den Grünen Veltlinern Alte Reben und Black Edition, große Gewächse von überragender Qualität und enorm lagerfähig. Weißburgunder Alte Reben 2023 – ein Wein von absoluter Klasse. Die Steigerung vollzieht der 2023 Chardonnay Black Edition. Hier stößt man in eine neue Dimension vor, das ist außerirdisch. Ein tiefgründiger 2020 Pinot Noir Black Edition geht voll in die Tiefe. Der braucht keinen Vergleich zu scheuen. Man hat übrigens die Rebsorte Pinot Noir zusätzlich ausgepflanzt. Die Zukunft dieser Rebsorte liegt vielleicht doch im kühleren Weinviertel.

Dieses Weingut hat ein internationales Standing. Martin & Marion schaffen Weine von burgundischer Stilistik – und diese sind immer zu 100 % Poysdorf. Voller Authentizität.

mehr
2023 Grüner Veltliner Clos Domaine
Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein
Weinviertel

Leise Apfelaromen werden an der Luft prominenter, geht auf; saftig, Struktur ist wichtig, auch etwas Gerbstoff darf sein, burgundische Struktur, Frucht rückt nach, wird von viel Kalk straff gefasst, spannender, vielschichtiger, schwungvoller Wein.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein
Weinviertel

Stefan Tscheppe
2193 Wilfersdorf
Brünner Straße 8

Tel. +43 2573 2219-27
wein@hofkellerei.at
www.hofkellerei.at

„2023 war ein spannendes Jahr, zeitweise eine Zitterpartie, das dann doch überraschend positiv zu Ende ging. Die Alkoholausbeute ist ein bisschen höher als 2022, strukturell erinnern die Weine an 2021, also ein sehr, sehr guter Jahrgang“, so fasst Stefan Tscheppe seine Erfahrungen zusammen. Gemeinsam mit Prinzessin Marie und Josef Stumvoll ist seit 2019 ein junges, engagiertes und international erfahrenes Team am Werken. „Wir müssen Eigenständigkeit zeigen und etablieren“, wird Stefan Tscheppe nicht müde zu wiederholen. Diese Eigenständigkeit beruht vor allem auf den „Lössböden mit dominantem Aktivkalk“ im Weinviertel und dem Muschelkalk am Leithaberg. Vor allem die Ried Karlsberg, demnächst 1ÖTW-Lage, in Herrnbaumgarten ist dazu auserkoren, die Ideen für die Zukunft zu transportieren. Die Reserve vom Grünen Veltliner ist unser „Herzeige-Grüner“, doch anders als erwartet ist der Veltliner nicht die Hauptsorte. „Wir haben 20 bis 40 Jahre alte Rieslinganlagen, und auch bei Neuauspflanzungen hat der Riesling die Nase vorn, er passt einfach gut auf die kalkigen Böden.“ Geradezu revolutionär war die lange Zeit denkunmögliche Liaison beider Sorten in der Cuvée Herrnbaumgarten und in der Steigerung, der Cuvée Ried Karlsberg. Der Zweigelt z. B. in Form des Profundo ist die rote Ergänzung im Weinviertel, vom Leithaberg kommt neben dem Chardonnay ein pinotesker Blaufränkisch. Verkost- und erlebbar sind die Weine am Weingut in Wilfersdorf und in der Vinothek und Bar im Park des Gartenpalais im 9. Wiener Gemeindebezirk.

mehr
2023 Grüner Veltliner Fass 4
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Melange aus gelben Früchten, Zitrus und Quitten, auch Ananas, sehr frisch, klassische Würze nach Pfeffer und Röstlinsen, pikant; startet ungemein saftig, knackig, richtig belebend, viel Grapefruits, elegant gebaut, straff, mittellang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ott
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Qualitativ seit Langem unter den allerbesten des Landes sowie österreichisches Vorzeigeweingut mit höchstem internationalen Renommee, vermittelt das Weingut Ott trotz seiner nicht unbedeutenden Größe stets den Eindruck eines intim, mit Hingabe und Harmonie geführten Familienbetriebs. Kein Wunder, denn in kaum einem anderen Betrieb hat die soziale Komponente derart viel Gewicht wie in dem Feuersbrunner Musterbetrieb. „Alle arbeiten zusammen“ wird folglich der hier gelebte Alltag schnörkellos wie wahrheitsgetreu auf der Website beschrieben.

Innovation, Kreativität und Dynamik prägen seit jeher den Weg von Bernhard Ott – so war er Pionier bei der Einführung neuer bzw. Wiederbelebung traditioneller Methoden und beeinflusste etliche Entwicklungen in der österreichischen Weinlandschaft. Sein seit den 1990er-Jahren ungebrochener Drang zu immer höherer Qualität und Eigenständigkeit, gepaart mit seinem großen Talent und Können, haben den Feuersbrunner schon früh zu einer der einflussreichsten heimischen Weinpersönlichkeiten gemacht.

Im Rebenreich des Feuersbrunner Traditionsweinguts ist Grüner Veltliner die unumstrittene Nummer eins. Dennoch ist hier von Einseitigkeit keine Spur, ganz im Gegenteil – denn die Vielfalt an Facetten und Aspekten, die Bernhard Ott dieser Sorte entlockt, ist größer als viele sortenmäßig überreich bestückten Paletten. Ampelografische Seitensprünge gibt es einerseits in Gestalt des Rosé Rosalie und eines Rieslings sowie der Cuvée Spectrum aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten.

Bereits 2006 wurde der Betrieb auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung umgestellt, bald darauf zertifiziert. Besonderes Augenmerk gilt der Pflege der Böden und Rebanlagen, und in diesem Bereich zählt das Weingut zweifellos zu den besten und innovativsten Betrieben: Kompostausbringung und Begrünung sind selbstverständlich, ebenso wie Grünlese, Laubarbeit und penible Traubenselektion. Die Lese erfolgt seit jeher ausschließlich per Hand.

In Sachen Traubenverarbeitung ist man hier extrem schlagkräftig: Ein höchst kompetentes Team sorgt für rasche Verarbeitung des makellosen Traubenguts; mehrere Pressen der Spitzenklasse stehen zur Verfügung. State of the Art sind hierbei die besonders schonenden automatischen Korbpressen, von denen es mittlerweile bereits vier im Betrieb gibt – diese werden mittlerweile für sämtliche Trauben aus den eigenen Weingärten eingesetzt. Überwiegend wird auf Ganztraubenpressung gesetzt. Die Moste werden großteils spontan vergoren bzw. mit der eigenen Hefe versetzt. Durch lange Lagerung auf der Hefe und späte wie sparsame Schwefelung gewinnen die Weine an Facetten und Tiefgang. Zunehmende Bedeutung bekommt seit etlichen Jahren der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern.

Den Einstieg in die Veltliner-Welt bildet der Wein namens Am Berg, als mittelgewichtige Lagen-Cuvée gibt es den Fass 4. Die Oberklasse startet mit der Rieden-Cuvée Der Ott. Besonderes Augenmerk wird den Einzellagenweinen geschenkt, und dieses Segment ist über die Jahre gewachsen: Bereits vor Längerem wurde der ursprünglich solitäre Riedenwein vom Feuersbrunner Rosenberg durch den nahegelegenen Spiegel sowie den Engabrunner Stein aus dem Kamptal ergänzt. Als JRE-Edition (Jeunes Restaurateurs) kam dann ein Sortenvertreter von der Ried Kirchthal dazu. Jüngst kamen die Ried Gmirk in Gösing sowie der Feuersbrunner Brenner hinzu.

Die Basisweine aus 2023 bestechen durch ihre Balance und Vitalität, „Der Ott“ zeigt sich athletisch und kernig, und die neuen Lagenweine aus demselben Jahrgang bereichern das Sortiment um weitere von Terroir und Sorte geprägte Facetten. Das klassische Trio aus Lagenweinen stammt aus dem Top-Jahrgang 2021, hier stechen derzeit die beiden Feuersbrunner Lagen heraus.ps

mehr
2022 Grüner Veltliner Reserve Ried Stein
Weingut Johannes Holzer
Kamptal

Tolle Exotik, Pfeffer, Ananas, Mandeltöne, Apfel, Zitrus, dicht, rassig, feine Würze, streng, nervig, enorme Mineralik, tiefgründig, druckvoll, da geht es zur Sache. Ein so richtig stimmiger Wein mit viel Ausdruck.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Johannes Holzer
Kamptal

Johannes Holzer
3492 Engabrunn
Am Anger 8

Tel. +43 664 3701853
holzerwein@aon.at
www.holzerwein.at

Beim Verkosten der Weine von Johannes Holzer bekommt man eine Ahnung, welches Gefühl dieser Mann für Wein hat. Diese sind immer ausgewogen in ihrem Verhältnis zwischen Alkohol, Säure und Restzucker. Eben in der Balance. Es sind Weine, welche Finesse zeigen, innere Harmonie, und ein mehr oder weniger höherer Restzucker verleiht diesen Gewächsen Eleganz und Cremigkeit.

Johannes Holzer führt die Geschicke des Weingutes seit 1991. Er bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Karl, Ried Haidsatz, Ried Rietzental, Ried Hasel, Ried Hütweg und vor allem die Ried Stein – die wohl beste Lage in Engabrunn, Seehöhe 300 m, eine terrassierte Südlage mit Urgestein, Schotter, Löss. 50 % der Weingärten des Hauses befinden sich auf dieser Top-Lage. Die erste Erwähnung der Ried Stein stammt aus dem Jahr 1560, nachzulesen in den Chroniken des Stiftes Göttweig.

Ich stecke jetzt etwas in einem Dilemma. Soll ich einen Wein hervorheben? Tue ich nicht. Jeder dieser Weine ist für sich authentisch. Wenn auch die 2021 Grüner Veltliner Reserve „Ganztraube vom Stein“ verdammt gut ist.

mehr
2022 Pinot Noir Reserve
Domäne Wachau
Wachau

Eleganter Sortenausdruck, rotfruchtig, Kirschen, Preiselbeeren, Himbeeren, Unterholz; bringt diese Aromen auch im Geschmack, zartes Säurespiel, null Fett, feines Gerbstoffnetz, gute Länge, sortentypische Aromen auch im langen Nachhall, eleganter Cool-Climate-Pinot.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€
Naturkork

Domäne Wachau
Wachau

Roman Horvath MW
3601 Dürnstein 107

Tel. +43 2711 371
Fax. -13
office@domaene-wachau.at
www.domaene-wachau.at

Das einstige „Weingut der Herrschaften von Dürnstein und Thal Wachau“ wurde bereits 1137 urkundlich erwähnt. Schon lange ist die heutige Domäne Wachau eine Genossenschaft, die sich unter der Ägide von Weingutsleiter Roman Horvath MW und Kellermeister Heinz Frischengruber national wie international einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Sie zählt zu den führenden Weingütern des Landes. Die beiden Regisseure haben mit großer Konsequenz, aber auch mit Weitblick und Kreativität die Weichen für den Erfolg gestellt. „Was wir gar nicht wollen: langweilige Weine“, erklärt der Kellermeister seine Sichtweise. Wenn es um einen durch die Stilistik unbeeinflussten Vergleich der Lagencharakteristika dieses klimatisch begünstigten Flusstales geht, ist man hier an der ersten Adresse. Kein anderer Betrieb verfügt nämlich über ein derart großes Portfolio an renommierten Rieden wie die Domäne Wachau. Mit über 150 Hektar Bio-Weingärten ist sie das bedeutendste Weingut Österreichs mit biologisch bewirtschafteten Rieden. Auf Herbizide und Insektizide wird verzichtet.

„2023 war ein Jahr der Extreme mit spätem Austrieb, ausreichend Regen im Frühjahr, drei Hagelschlägen und trockenem Herbst“, beschreibt Heinz Frischengruber den Jahrgang. „Es ist uns gelungen, Frucht und Spannung in die Weine zu bringen.“

Die heuer vorgestellten Federspiele sind durch die Bank trinkanimierend und balanciert. Ungemein charmant sind der Gelbe Muskateller und der betont fruchtige Sauvignon Blanc ausgefallen. Die Smaragde waren bereits im Frühjahr ungewöhnlich attraktiv und versprechen Trinkvergnügen auf hohem Niveau. Uneingeschränkt zu empfehlen ist der Gemischte Satz Smaragd Uralt-Reben; die Weinstöcke sind rund 100 Jahre alt. Der elegante Pinot Noir Reserve passt perfekt zum Stil des Hauses.

mehr
2023 Sauvignon Blanc Steinmühle
Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia

Feines, trockenkräuterduftiges Bukett, ungemein saftiges Entree mit viel Gelbfrucht, Exotik à la Maracuja, Ananas, perfekter Säurehintergrund, harmonisch, feine Würze im Nachhall, ein Genusswein.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€
Naturkork

Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia


7051 Großhöflein
Hauptstraße 120

Tel. +43 2682 65158
Fax. -13
kollwentz@kollwentz.at
www.kollwentz.at

Das Weingut Kollwentz genießt internationalen Weltruf. Die Spitzenweine gelten als Botschafter für hochelegante Terroirweine vom Leithaberg. Starke Persönlichkeiten haben das sympathische Familienweingut seit jeher geprägt, und heute zeichnet ein perfekt eingespieltes, generationenübergreifendes Teamwork für die Erfolgsgeschichte des Weinguts verantwortlich.

Das Renommee basiert auf einer einzigartigen Trias aus hochstehenden Weinen in Weiß, Rot und, die als Geheimtipp gehandelte Variante, Süß. Den Auftakt zur aktuellen Serie bilden die beiden Sauvignon-Blanc-Varietäten, die in puncto feinziselierter Würze samt der typischen Feuerstein-Mineralität eindrucksvoll die Bodenspezifika der Ried Steinmühle (Quarzschotterböden) widerspiegeln.

Die Phalanx der Top-Lagen-Chardonnays zeigt sich im aktuellen Jahrgang in puncto Präzision, Finesse und Dichte auf einem atemberaubend hohen Qualitätslevel mit einer gezielt forcierten Terroir-Interpretation. Begünstigt wurde dies vom Witterungsverlauf im Jahre 2022, der ohne Trockenstress für die Reben ablief. Ried Neusatz zeigt viel Schliff und Prägnanz, und die kraftvollste Variante von der Ried Tatschler ist heuer feinstrahliger ausgefallen und besitzt viel mineralische Fruchtpräsenz in feinen Konturen, was sie zu einem Best Ever prädestiniert. Chardonnay Ried Katterstein liefert erneut eine tolle mineralisch-vibrierende Interpretation von Schiefer und Kalk, die am bestem mit expressiv umschrieben wird. Als komplementäres Geschmackspendant zeigt sich Chardonnay Gloria (Ried Glagsatz) in hellfruchtiger Eleganz und Tiefe, die erfahrungsgemäß viel Zeit zur Entfaltung benötigen wird. Mit diesem famosen Chardonnay-Quartett hat Andi Kollwentz virtuos ein neues Kapitel einer vielfältigen Terroir-Stilistik aufgeschlagen, in das seine Tochter Christina mit kellertechnischem Know-how und Talent eingebunden ist.

Die Kollektion in Rot startet mit den jeweiligen Lagen-Cuvées vom Zweigelt und Blaufränkisch Leithaberg. Beide spielen die Stärken des Jahrgangs 2021 voll aus uns glänzen mit einer jeweils saftigen, sehr fruchtfrischen Rot- und Blaubeerigkeit in perfekter Struktur.

Den Reigen der Top-Rotwein-Varietäten eröffnet der Pinot Noir 2022 aus der Ried Dürr. Diese von Wald umsäumte Höhenlage (um 280 Meter) schließt unterhalb der Gloria an und ist geradezu prädestiniert für diese sensible Rebsorte: Die Nächte sind kühl, der Boden ist karg mit einem extrem hohen Kalkgehalt (bis 80 %), was eine lange Vegetationsphase garantiert. Der Pinot Noir Ried Dürr zeigt sich in distinguierter Fruchteleganz und dürfte sich zu einem der besten Jahrgänge im Hause Kollwentz entwickeln.

Das „Match“ zwischen den Blaufränkisch-Highlights aus der Ried Setz und der Ried Point fällt im Jahrgang 2021 unentschieden aus. Beide Varietäten strahlen mit blaubeeriger Tiefe und Extraktfülle, Ried Setz präsentiert sich in feiner Balance, Ried Point in Fruchttiefe, oder – im kunsthistorischen Stilvergleich gesprochen – stehen sich hier Renaissance und Barock gegenüber. Der Cabernet Sauvignon ist kurz gesagt die Perfektion von Struktur und Balance, der großes Potenzial für Jahrzehnte verspricht. Das Aushängeschild im Hause Kollwentz ist die Blaufränkisch-geprägte Top-Cuvée Steinzeiler, die von Jahr zu Jahr als sichere Bank in vollendeter Harmonie aus Kraft, Tiefe und Balance glänzt und als schlafender Riese das enorme Potenzial erahnen lässt.

mehr
2022 Morillon Oststeiermark
Weinhof Seyfried Wein.Atelier
Vulkanland Steiermark

Freundlich, sortenaffine Aromatik, gelbe Kriecherl, geriebene Haselnüsse, leise Bodentöne; schließt nahtlos an, sanftes Säurespiel, in keiner Phase üppig, sympathische Prise Gerbstoffe für die Struktur, ehrlicher und bekömmlicher Wein.

Weißwein
Chardonnay
€€
Schraubverschluss

Weinhof Seyfried Wein.Atelier
Vulkanland Steiermark

Maria Seyfried
8200 Gleisdorf
Kaltenbrunn 11

Elisabeth und Franz Seyfried haben 1986 die ersten Reben gepflanzt und so die gemischte Landwirtschaft sukzessive in einen Weinhof übergeführt. Ihre Tochter Maria hat den Betrieb 2010 übernommen. Sie hat ihren eigenen Stil entwickelt und eigene Ideen umgesetzt. So wurde im Jahr 2019 aus dem Weinhof das Wein.Atelier, „ein Ort, wo Wein und Kunst, Kreativität und Geschmack, Schaffen und Genießen, die schönen Dinge des Lebens erlebbar werden“. Der Fokus der Winzerin ist auf charakterstarke, langlebige und ehrliche Weine gerichtet, die ihre Herkunft zeigen. „Weintrends sind mir nicht wichtig“, begründet sie ihre Linie. Zeit spielt eine wichtige Rolle, jene Zeit, die der Wein für seine Entwicklung benötigt. Auf dem Weingut wird naturnahe gearbeitet. Die Lese erfolgt ausschließlich händisch, den Weingarten sieht die Familie als Werkstatt unter freiem Himmel. Die Ried Hohenberg mit ihrem kalkfreien, sauren Boden wurde bereits 1406 urkundlich erwähnt.

Das Sortiment gliedert sich in Regions- und Gebietsweine, die zur Gänze in Edelstahltanks ausgebaut werden, darüber sind die Orts- und Riedenweine angesiedelt, die Spitze bildet die Linie Selection M. Großer Beliebtheit erfreut sich auch die ausgezeichnete Buschenschank, wo man die Weine des Hauses in entspannter Atmosphäre genießen kann.

mehr
2023 Grüner Veltliner Grinzing
Weingut Wien Cobenzl
Wien

Ein Korb gelber Früchte, saftige Birnen, dezente Exotik, würzig, tolle Frucht, Pfeffernoten, stilvoll, elegant, guter Druck nach hinten, die Grinzinger Feinheit voll ausspielend.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Wien Cobenzl
Wien


1190 Wien
Am Cobenzl 96

Tel. +43 1 3205805
Fax. +43 1 3282286
office@weingutcobenzl.at
www.weingutcobenzl.at

Unter der Leitung von Thomas Podsednik werden Weingärten in Grinzing, am Nussberg und am Bisamberg bio-zertifiziert und Nachhaltig Austria zertifiziert bewirtschaftet. Man verfügt über drei Erste Lagen 1ÖTW wie Ried Steinberg, Ried Seidenhaus – Grinzing und am Nussberg die Ried Preussen. Das Weingut ist Mitglied im erlauchten Kreis von WIENWEIN und Mitglied der Traditionsweingüter. Das sind beste Referenzen. Um in diesen Vereinen zu bestehen, müssen die Weine erstklassig sein. Die Verkostung meinerseits bestätigte das. Höchst authentische Wiener Gemischte Sätze, großartige Rieslinge, noble Weißburgunder und herrlich pfeffrige Grüne Veltliner nebst einem formidablen 2018 Sieveringer Pinot Noir Ried Bellevue. Ein kompakter 2018 Sekt g.U. Wien Wiener Gemischter Satz ist ein überaus hochwertiges Produkt, sollte unbedingt zum Essen gereicht werden.

Sehr zu begrüßen ist der Umstand, dass die Weine in Ruhe reifen können. Erste Lagen liegen ein Jahr im Fass. Die Weine des Jahrgangs 2023 kommen erst peu à peu in den Verkauf. Ganz ohne Druck.

mehr
2021 Der Listige Rote
Weingut Matthias List
Südsteiermark

(ZW) Eigenständig, Graphit, Kirschen, Prise grüner Pfeffer; Frucht gibt den Ton an, Würze unterlegt, feiner Tanningrip, kühl, gute Länge.

Rotwein
Zweigelt
€€€
Schraubverschluss

Weingut Matthias List
Südsteiermark

Matthias List
8481 Siebing
Siebing 17

Tel. +43 650 5349606
office@listwein.at
www.listwein.at

Das Weingut kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Man schrieb das Jahr 1789, als Johann List Weingärten am Grassnitzberg erworben hatte, die noch heute das wirtschaftliche Rückgrat bilden. Nun wacht mit Matthias List die siebte Generation über dieses Erbe. Weinmachen sei ein Handwerk, sagt der bescheidene junge Winzer. Man müsse aber der Natur aufmerksam zuhören und das konservieren, was sie uns schenkt. Sein Rezept für gute Weine fasst er so zusammen: „Möglichst wenig Eingriffe im Keller, nicht zu überreif, der Boden soll sprechen!“ Und das tut er. Der stark kalkhaltige Boden des Grassnitzberges bildet sich in den Riedenweinen des Hauses ab. Am oberen Ende dieser renommierten Riede steht ein idyllisches Ferienhaus mit phantastischer Aussicht in Tuchfühlung mit den Weingärten.

Die heuer vorgestellte Serie zeigt wiederum die Handschrift des Winzers. Vordergründigkeit ist seinen Weinen fremd. Ausgesprochen eigenständig präsentiert sich der Gelbe Muskateller Ried Grassnitzberg, ein stoffiger Wein mit kalkigen Bodentönen. Primus ist der Sauvignon Blanc Privat Ried Grassnitzberg, Jahrgang 2021, ein rieslinghafter Wein mit Feinheit, Balance und Präzision. Der Morillon Ried Grassnitzberg 2020 und der Sauvignon Blanc Ried Grassnitzberg 2021 wurden letztes Jahr schon beschrieben, sie sind noch im Verkauf.

mehr
2019 Pinot Noir Ried Haide
Weingut Juris
Neusiedlersee

Zarte Himbeer-Wildkirschen-Noten, gute Burgunder-Typizität; sehr jugendlicher Pinot mit viel Tannin, geschmeidiger Frucht, Weichseln, Ribiseln, mittellang bis lang.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€€
Naturkork

Weingut Juris
Neusiedlersee

Axel Stiegelmar
7122 Gols
Marktgasse 12

Tel. +43 2173 2748
Fax. +43 2173 3323
office@juris.at
www.juris.at

Auf das Weingut Juris kommt man, wenn man Pinot Noir und St. Laurent in ihrer Vielfalt entdecken und verkosten will. Denn der Golser Winzer Axel Stiegelmar ist Spezialist für diese Burgundersorten. Das hat schon sein Vater Georg so gemacht und geht auch gerade auf die nächste Generation mit Gregor über, der seit drei Jahren im Weingut mitarbeitet. Burgunder haben somit bei Juris Tradition, und die sind reichlich zu finden: Beim Pinot tobt sich Axel Stiegelmar auf sechs Hektar aus, weitere vier Hektar Laurent bedeuten, dass diese beiden Sorten die Hälfte der Juris-Weinmenge ausmachen.

Die Burgunder baut Stiegelmar lagenrein und als Reserve aus oder vermählt die beiden Sorten im vom Vater kreierten „St. Georg“ und zeigt damit, dass Pinot und Laurent auch zusammen sehr trinkvergnüglich sind. Der Pinot Ried Haide, der auf sandigem Lehm steht, ist der für viele zugängliche Schmeichler, die Pinots der Rieden Hochreit (roter Schotter) und Breitenteil (schwerer Lehmboden) sind kantiger und kerniger.

Aktuell steht der Burgunder-Jahrgang 2019 in der Auslage, weil Stiegelmar seine Weine behutsam in gebrauchten 500-Liter-Fässern ausbaut und wenn sie fertig sind immer für einige weitere Monate am Weingut rasten lässt, bevor sie in den Verkauf gehen.

Komplettiert werden die Burgunder traditionell auch in Weiß. Es gibt zwei Chardonnays: einen trinkvergnüglichen jungen Einsteiger „Alte Reben“, Jahrgang 2023, der in gebrauchten großen Oval-Holzfässern reift und in seiner Machart seit Jahrzehnten Sicherheit und Verlässlichkeit gibt. Der Lagen-Chardonnay vom Altenberg, Jahrgang 2022, bekommt 50 % neues Holz, die anderen 50 % liegen in bereits einmal befüllten Barriques.

Abseits der Burgunder gelten im Premiumbereich der Blaufränkisch Ungerberg und die Rotweincuvée Ina’mera als Klassiker im Haus Juris. Und als dritten Wein muss man auch Stiegelmars „Tricata“ dazuzählen – ein Wein mit Kraft und Eleganz sowie einer speziellen und unvergleichlichen Eigenständigkeit. Der Tricata ist ein Blaufränkisch aus eingetrockneten Beeren von der Lage Ungerberg – damit ein trockener, alkoholkräftiger Wein mit Frucht- und Säurekonzentration. Seit 2006 macht Axel Stiegelmar diese Spezialität und Rarität. Weiter so – Chapeau!

mehr
2022 Ried Karlsberg Reserve Grüner Veltliner
Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein
Weinviertel

Zur Hälfte aus gebrauchten 500-Liter-Tonneaus, die nur einen zarten Eindruck hinterlassen, Lageräpfel, Birne, festes Pfefferl, baut Druck auf, Holzgerbstoff stützt, geschmeidige Extraktsüße, reife Apfelaromen, passende Säure, Salzigkeit, weinige Eleganz und Herkunft vor Sorte, feiner Schmelz, reife Aromen.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein
Weinviertel

Stefan Tscheppe
2193 Wilfersdorf
Brünner Straße 8

Tel. +43 2573 2219-27
wein@hofkellerei.at
www.hofkellerei.at

„2023 war ein spannendes Jahr, zeitweise eine Zitterpartie, das dann doch überraschend positiv zu Ende ging. Die Alkoholausbeute ist ein bisschen höher als 2022, strukturell erinnern die Weine an 2021, also ein sehr, sehr guter Jahrgang“, so fasst Stefan Tscheppe seine Erfahrungen zusammen. Gemeinsam mit Prinzessin Marie und Josef Stumvoll ist seit 2019 ein junges, engagiertes und international erfahrenes Team am Werken. „Wir müssen Eigenständigkeit zeigen und etablieren“, wird Stefan Tscheppe nicht müde zu wiederholen. Diese Eigenständigkeit beruht vor allem auf den „Lössböden mit dominantem Aktivkalk“ im Weinviertel und dem Muschelkalk am Leithaberg. Vor allem die Ried Karlsberg, demnächst 1ÖTW-Lage, in Herrnbaumgarten ist dazu auserkoren, die Ideen für die Zukunft zu transportieren. Die Reserve vom Grünen Veltliner ist unser „Herzeige-Grüner“, doch anders als erwartet ist der Veltliner nicht die Hauptsorte. „Wir haben 20 bis 40 Jahre alte Rieslinganlagen, und auch bei Neuauspflanzungen hat der Riesling die Nase vorn, er passt einfach gut auf die kalkigen Böden.“ Geradezu revolutionär war die lange Zeit denkunmögliche Liaison beider Sorten in der Cuvée Herrnbaumgarten und in der Steigerung, der Cuvée Ried Karlsberg. Der Zweigelt z. B. in Form des Profundo ist die rote Ergänzung im Weinviertel, vom Leithaberg kommt neben dem Chardonnay ein pinotesker Blaufränkisch. Verkost- und erlebbar sind die Weine am Weingut in Wilfersdorf und in der Vinothek und Bar im Park des Gartenpalais im 9. Wiener Gemeindebezirk.

mehr
2023 Roter Muskateller
Weingut Waberer
Weinviertel

Ganz typische Sortendarstellung, Holunderblüten, Minze, Kumquats, Macis, verführerisch; mineralischer Grip, passende Substanz, harmonische Säure, gegen Ende hin durchaus fordernd, anspruchsvoll, sehr gute Länge.

Weißwein
Roter Muskateller
€€
Schraubverschluss

Weingut Waberer
Weinviertel

DI Alexander Waberer
2130 Mistelbach
Franz-Josefstraße 123

Tel. +43 2572 4134
Fax. +43 2572 4134
post@wabererwein.at
www.wabererwein.at

„2023 – passt schon“, fasst Alexander Waberer den vergangenen Jahrgang knapp zusammen, um dann zu präzisieren: „Wir hatten eine tolle, entspannte Lese, nach zwei Wochen war alles im Keller, die Weine waren von Anfang an pflegeleicht.“ Das wird gleich vom sehr süffigen DAC bestätigt, dem ersten von vier äußerst unterschiedlichen Veltlinern. Ried Schneiderberg ist schon ein älterer Weingarten; fast zur gleichen Zeit gelesen, wechselt der Wein von einem sehr charmanten, fruchthübschen Beginn zu einem spröden, fast puristischen Typ, der noch etwas Zeit zur Abrundung braucht. UNUM steht für behutsam im Holz veredelte Weine, und Puris ist ein erster Versuch in Richtung Natural Wine, dieser charakterstarke Wein ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Viel Freude bereitet wieder der vielschichtige Welschriesling. Verlass ist auch auf den Sauvignon Blanc, an dem Jahr für Jahr an den „richtigen Stellschrauben gedreht wird“. Der Rote Muskateller überzeugt schon rundum mit seinen sortentypischen Attributen, während der Traminer noch etwas Zeit zur Entfaltung braucht. Als angenehmer Sommerwein empfiehlt sich der Rosé, als Rotwein macht der Zweigelt viel Spaß für wenig Geld, und im Zusammenwirken mit dem Blaufränkisch kommt eine schon recht anspruchsvolle Cuvée zustande.

mehr
2022 Riesling Amphora
Domäne Wachau
Wachau

Charaktervoll, Honigtöne, getrocknete Marillen, Orangenmarmelade, einladend; Grip, Säurespiel, markante Gerbstoffe, knochentrocken, verabschiedet sich mit unverkennbaren Naturalwein-Aromen.

Weißwein
Riesling
€€€€
Naturkork

Domäne Wachau
Wachau

Roman Horvath MW
3601 Dürnstein 107

Tel. +43 2711 371
Fax. -13
office@domaene-wachau.at
www.domaene-wachau.at

Das einstige „Weingut der Herrschaften von Dürnstein und Thal Wachau“ wurde bereits 1137 urkundlich erwähnt. Schon lange ist die heutige Domäne Wachau eine Genossenschaft, die sich unter der Ägide von Weingutsleiter Roman Horvath MW und Kellermeister Heinz Frischengruber national wie international einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Sie zählt zu den führenden Weingütern des Landes. Die beiden Regisseure haben mit großer Konsequenz, aber auch mit Weitblick und Kreativität die Weichen für den Erfolg gestellt. „Was wir gar nicht wollen: langweilige Weine“, erklärt der Kellermeister seine Sichtweise. Wenn es um einen durch die Stilistik unbeeinflussten Vergleich der Lagencharakteristika dieses klimatisch begünstigten Flusstales geht, ist man hier an der ersten Adresse. Kein anderer Betrieb verfügt nämlich über ein derart großes Portfolio an renommierten Rieden wie die Domäne Wachau. Mit über 150 Hektar Bio-Weingärten ist sie das bedeutendste Weingut Österreichs mit biologisch bewirtschafteten Rieden. Auf Herbizide und Insektizide wird verzichtet.

„2023 war ein Jahr der Extreme mit spätem Austrieb, ausreichend Regen im Frühjahr, drei Hagelschlägen und trockenem Herbst“, beschreibt Heinz Frischengruber den Jahrgang. „Es ist uns gelungen, Frucht und Spannung in die Weine zu bringen.“

Die heuer vorgestellten Federspiele sind durch die Bank trinkanimierend und balanciert. Ungemein charmant sind der Gelbe Muskateller und der betont fruchtige Sauvignon Blanc ausgefallen. Die Smaragde waren bereits im Frühjahr ungewöhnlich attraktiv und versprechen Trinkvergnügen auf hohem Niveau. Uneingeschränkt zu empfehlen ist der Gemischte Satz Smaragd Uralt-Reben; die Weinstöcke sind rund 100 Jahre alt. Der elegante Pinot Noir Reserve passt perfekt zum Stil des Hauses.

mehr
2021 Weißburgunder Alte Reben
Weinhof Seyfried Wein.Atelier
Vulkanland Steiermark

Elegante Holznote, feingliedrig, Walnüsse, subtile Frucht; schließt aromatisch an, zartes Säurenetz, Holz noch recht präsent, filigrane Struktur, langer Nachhall mit Gewürznoten vom Holz, welches mit viel Luft an Dominanz verliert.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weinhof Seyfried Wein.Atelier
Vulkanland Steiermark

Maria Seyfried
8200 Gleisdorf
Kaltenbrunn 11

Elisabeth und Franz Seyfried haben 1986 die ersten Reben gepflanzt und so die gemischte Landwirtschaft sukzessive in einen Weinhof übergeführt. Ihre Tochter Maria hat den Betrieb 2010 übernommen. Sie hat ihren eigenen Stil entwickelt und eigene Ideen umgesetzt. So wurde im Jahr 2019 aus dem Weinhof das Wein.Atelier, „ein Ort, wo Wein und Kunst, Kreativität und Geschmack, Schaffen und Genießen, die schönen Dinge des Lebens erlebbar werden“. Der Fokus der Winzerin ist auf charakterstarke, langlebige und ehrliche Weine gerichtet, die ihre Herkunft zeigen. „Weintrends sind mir nicht wichtig“, begründet sie ihre Linie. Zeit spielt eine wichtige Rolle, jene Zeit, die der Wein für seine Entwicklung benötigt. Auf dem Weingut wird naturnahe gearbeitet. Die Lese erfolgt ausschließlich händisch, den Weingarten sieht die Familie als Werkstatt unter freiem Himmel. Die Ried Hohenberg mit ihrem kalkfreien, sauren Boden wurde bereits 1406 urkundlich erwähnt.

Das Sortiment gliedert sich in Regions- und Gebietsweine, die zur Gänze in Edelstahltanks ausgebaut werden, darüber sind die Orts- und Riedenweine angesiedelt, die Spitze bildet die Linie Selection M. Großer Beliebtheit erfreut sich auch die ausgezeichnete Buschenschank, wo man die Weine des Hauses in entspannter Atmosphäre genießen kann.

mehr
2022 Grüner Veltliner Ried Pfeffer – Sievering
Weingut Wien Cobenzl
Wien

Ein gehaltvoller, reichhaltiger, gelbfruchtiger, würziger, eleganter Grüner Veltliner. Cremige Textur, etwas Vanille vom teilweisen Holzfassausbau, feine Fruchtfülle, Mango, Maracuja, gelber Apfel, Orangenzesten, dezent rauchig, in sich harmonisch.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Wien Cobenzl
Wien


1190 Wien
Am Cobenzl 96

Tel. +43 1 3205805
Fax. +43 1 3282286
office@weingutcobenzl.at
www.weingutcobenzl.at

Unter der Leitung von Thomas Podsednik werden Weingärten in Grinzing, am Nussberg und am Bisamberg bio-zertifiziert und Nachhaltig Austria zertifiziert bewirtschaftet. Man verfügt über drei Erste Lagen 1ÖTW wie Ried Steinberg, Ried Seidenhaus – Grinzing und am Nussberg die Ried Preussen. Das Weingut ist Mitglied im erlauchten Kreis von WIENWEIN und Mitglied der Traditionsweingüter. Das sind beste Referenzen. Um in diesen Vereinen zu bestehen, müssen die Weine erstklassig sein. Die Verkostung meinerseits bestätigte das. Höchst authentische Wiener Gemischte Sätze, großartige Rieslinge, noble Weißburgunder und herrlich pfeffrige Grüne Veltliner nebst einem formidablen 2018 Sieveringer Pinot Noir Ried Bellevue. Ein kompakter 2018 Sekt g.U. Wien Wiener Gemischter Satz ist ein überaus hochwertiges Produkt, sollte unbedingt zum Essen gereicht werden.

Sehr zu begrüßen ist der Umstand, dass die Weine in Ruhe reifen können. Erste Lagen liegen ein Jahr im Fass. Die Weine des Jahrgangs 2023 kommen erst peu à peu in den Verkauf. Ganz ohne Druck.

mehr
2022 Pinot Noir Gumpoldskirchen
Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Leicht rauchig, Mandelspekulatius, Himbeermark, etwas Kirschkern, kraftvoll; rote Waldbeeren, kräftiges Tannin, gute Säure, ausgewogen, saftige Mitte, mittlere Länge.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Johannes Gebeshuber
2352 Gumpoldskirchen
Jubiläumsstraße 43

Sein klares Bekenntnis zu seiner historischen Heimatgemeinde Gumpoldskirchen mit ihrem Reichtum an hervorragenden klassischen Rieden sowie zur Thermenregion insgesamt, aber auch sein Fokus auf die klassischen Südbahnsorten machen Johannes Gebeshuber zu einem formidablen Botschafter seiner vinophilen Herkunft. Seit Kurzem ist der Gumpoldskirchner auch Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter.

Der Gumpoldskirchner zählt seit Jahren schon zur Elite der Weißweinwinzer in diesem Gebiet. Dabei gründete Johannes Gebeshuber sein Weingut erst vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten, als er die früheren Kellerräumlichkeiten der ehemals renommierten Winzergenossenschaft Gumpoldskirchen übernahm. In den Anfangsjahren machte sich Gebeshuber mit Thermenregion-Blends aus Rotgipfler und Zierfandler bzw. Pinot Noir und St. Laurent in drei Qualitätskategorien unter dem Label Spaetrot einen Namen. Später kreierte der engagierte Winzer die Gebeshuber-Linie mit Weinen aus biologischer Bewirtschaftung, die inzwischen tonangebend ist. Vor fünf Jahren startete er mit der Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung, und inzwischen führt er das erste zertifizierte Demeter-Weingut der Thermenregion.

Großes Engagement für die historische Herkunft bewies der Winzer auch bei den langwierigen Verhandlungen zur Schaffung der dreistufigen DAC Thermenregion mit Gebietswein, Ortswein und Riedenwein, die mit der Ernte 2023 in Kraft getreten ist und die klassischen Südbahnsorten im Fokus hat. Aufgrund seiner Strukturierung war das Gebeshuber-Sortiment schon zuvor voll DAC-tauglich: Die Palette umfasst nämlich jeweils drei Kategorien in Weiß und Rot. Den Einstieg in das Gebiet bilden je ein Gemischter Satz namens Querfeldein, den es auch als Rosé gibt. Die Weine mit engerer Herkunftsbezeichnung werden fast durchwegs sortenrein gefüllt – die einzige Ausnahme bildet der erstmals mit dem Jahrgang 2021 ins Sortiment aufgenommene Zierfandler Rotgipfler als klassische Cuvée. Dabei kommen ausschließlich die Sortenklassiker der Südbahn zum Zug: Rotgipfler und Zierfandler für die Weißweine, Pinot Noir und St. Laurent für die Roten. Ortsweine aus Gumpoldskirchen bilden das mittlere Segment, und im Premiumbereich gibt es mittlerweile je Sorte zwei Einzellagenweine: Rotgipfler Laim und Student, Zierfandler Modler und Wiege, St. Laurent Glas und Satzing sowie Pinot Noir Viereck und Gendl – diese roten Lagenweine waren im Frühjahr 2024 noch nicht verfügbar.

Vergoren wird überwiegend spontan, eine malolaktische Gärung erfolgt zum Teil (Ortsweine) oder zur Gänze (Riedenweine), jedoch auch immer spontan, danach folgt ein langer Ausbau auf der Feinhefe in gebrauchten bzw. neuen Eichenholzfässern mit nur zartem Toasting.

Stark gewachsen ist in den letzten Jahren das Schaumweinsegment, wo Gebeshuber die dreistufige Sektpyramide mit Klassik, Reserve und Große Reserve bespielt. Alle Schritte der Versektung erfolgen im Weingut bis auf das abschließende Degorgieren. Die aktuellen Vertreter aus 2020 (Reserve) sowie 2019 (Große Reserve) waren zum Verkostungszeitpunkt ganz frisch degorgiert und benötigen noch Flaschenruhe.ps

mehr
2022 Herrnbaumgarten Cuvée
Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein
Weinviertel

(RI/GV) Marille mit Veltlinerwürze als Untersatz, kalkig, Anklänge an Natural Wine; spannender Mix aus kecker Säure, Struktur, Veltliner-Fundament, Riesling fürs Spiel, lebendig, trocken, guter Extrakt, Süßholz.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€€
Schraubverschluss

Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein
Weinviertel

Stefan Tscheppe
2193 Wilfersdorf
Brünner Straße 8

Tel. +43 2573 2219-27
wein@hofkellerei.at
www.hofkellerei.at

„2023 war ein spannendes Jahr, zeitweise eine Zitterpartie, das dann doch überraschend positiv zu Ende ging. Die Alkoholausbeute ist ein bisschen höher als 2022, strukturell erinnern die Weine an 2021, also ein sehr, sehr guter Jahrgang“, so fasst Stefan Tscheppe seine Erfahrungen zusammen. Gemeinsam mit Prinzessin Marie und Josef Stumvoll ist seit 2019 ein junges, engagiertes und international erfahrenes Team am Werken. „Wir müssen Eigenständigkeit zeigen und etablieren“, wird Stefan Tscheppe nicht müde zu wiederholen. Diese Eigenständigkeit beruht vor allem auf den „Lössböden mit dominantem Aktivkalk“ im Weinviertel und dem Muschelkalk am Leithaberg. Vor allem die Ried Karlsberg, demnächst 1ÖTW-Lage, in Herrnbaumgarten ist dazu auserkoren, die Ideen für die Zukunft zu transportieren. Die Reserve vom Grünen Veltliner ist unser „Herzeige-Grüner“, doch anders als erwartet ist der Veltliner nicht die Hauptsorte. „Wir haben 20 bis 40 Jahre alte Rieslinganlagen, und auch bei Neuauspflanzungen hat der Riesling die Nase vorn, er passt einfach gut auf die kalkigen Böden.“ Geradezu revolutionär war die lange Zeit denkunmögliche Liaison beider Sorten in der Cuvée Herrnbaumgarten und in der Steigerung, der Cuvée Ried Karlsberg. Der Zweigelt z. B. in Form des Profundo ist die rote Ergänzung im Weinviertel, vom Leithaberg kommt neben dem Chardonnay ein pinotesker Blaufränkisch. Verkost- und erlebbar sind die Weine am Weingut in Wilfersdorf und in der Vinothek und Bar im Park des Gartenpalais im 9. Wiener Gemeindebezirk.

mehr
2023 Cuvée Spectrum
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Lindenblüten, würzig, feinhefig, etwas Quittenkäse, Mirabellengelee, frische Wiesenblüten; feinherb strukturiert am Gaumen mit ausgeprägter Frucht, pikant, saftige Mitte, elegant, packend, leicht spritzig, glockenklar, knapp am 4. Stern.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€€
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ott
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Qualitativ seit Langem unter den allerbesten des Landes sowie österreichisches Vorzeigeweingut mit höchstem internationalen Renommee, vermittelt das Weingut Ott trotz seiner nicht unbedeutenden Größe stets den Eindruck eines intim, mit Hingabe und Harmonie geführten Familienbetriebs. Kein Wunder, denn in kaum einem anderen Betrieb hat die soziale Komponente derart viel Gewicht wie in dem Feuersbrunner Musterbetrieb. „Alle arbeiten zusammen“ wird folglich der hier gelebte Alltag schnörkellos wie wahrheitsgetreu auf der Website beschrieben.

Innovation, Kreativität und Dynamik prägen seit jeher den Weg von Bernhard Ott – so war er Pionier bei der Einführung neuer bzw. Wiederbelebung traditioneller Methoden und beeinflusste etliche Entwicklungen in der österreichischen Weinlandschaft. Sein seit den 1990er-Jahren ungebrochener Drang zu immer höherer Qualität und Eigenständigkeit, gepaart mit seinem großen Talent und Können, haben den Feuersbrunner schon früh zu einer der einflussreichsten heimischen Weinpersönlichkeiten gemacht.

Im Rebenreich des Feuersbrunner Traditionsweinguts ist Grüner Veltliner die unumstrittene Nummer eins. Dennoch ist hier von Einseitigkeit keine Spur, ganz im Gegenteil – denn die Vielfalt an Facetten und Aspekten, die Bernhard Ott dieser Sorte entlockt, ist größer als viele sortenmäßig überreich bestückten Paletten. Ampelografische Seitensprünge gibt es einerseits in Gestalt des Rosé Rosalie und eines Rieslings sowie der Cuvée Spectrum aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten.

Bereits 2006 wurde der Betrieb auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung umgestellt, bald darauf zertifiziert. Besonderes Augenmerk gilt der Pflege der Böden und Rebanlagen, und in diesem Bereich zählt das Weingut zweifellos zu den besten und innovativsten Betrieben: Kompostausbringung und Begrünung sind selbstverständlich, ebenso wie Grünlese, Laubarbeit und penible Traubenselektion. Die Lese erfolgt seit jeher ausschließlich per Hand.

In Sachen Traubenverarbeitung ist man hier extrem schlagkräftig: Ein höchst kompetentes Team sorgt für rasche Verarbeitung des makellosen Traubenguts; mehrere Pressen der Spitzenklasse stehen zur Verfügung. State of the Art sind hierbei die besonders schonenden automatischen Korbpressen, von denen es mittlerweile bereits vier im Betrieb gibt – diese werden mittlerweile für sämtliche Trauben aus den eigenen Weingärten eingesetzt. Überwiegend wird auf Ganztraubenpressung gesetzt. Die Moste werden großteils spontan vergoren bzw. mit der eigenen Hefe versetzt. Durch lange Lagerung auf der Hefe und späte wie sparsame Schwefelung gewinnen die Weine an Facetten und Tiefgang. Zunehmende Bedeutung bekommt seit etlichen Jahren der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern.

Den Einstieg in die Veltliner-Welt bildet der Wein namens Am Berg, als mittelgewichtige Lagen-Cuvée gibt es den Fass 4. Die Oberklasse startet mit der Rieden-Cuvée Der Ott. Besonderes Augenmerk wird den Einzellagenweinen geschenkt, und dieses Segment ist über die Jahre gewachsen: Bereits vor Längerem wurde der ursprünglich solitäre Riedenwein vom Feuersbrunner Rosenberg durch den nahegelegenen Spiegel sowie den Engabrunner Stein aus dem Kamptal ergänzt. Als JRE-Edition (Jeunes Restaurateurs) kam dann ein Sortenvertreter von der Ried Kirchthal dazu. Jüngst kamen die Ried Gmirk in Gösing sowie der Feuersbrunner Brenner hinzu.

Die Basisweine aus 2023 bestechen durch ihre Balance und Vitalität, „Der Ott“ zeigt sich athletisch und kernig, und die neuen Lagenweine aus demselben Jahrgang bereichern das Sortiment um weitere von Terroir und Sorte geprägte Facetten. Das klassische Trio aus Lagenweinen stammt aus dem Top-Jahrgang 2021, hier stechen derzeit die beiden Feuersbrunner Lagen heraus.ps

mehr
2023 Riesling Reserve Ried Stein
Weingut Johannes Holzer
Kamptal

Reife Marille, fruchtig, saftig, immer Riesling, voller Pikanz, rassige Säure, Pfirsich poppt auf, unglaublich elegant und vielschichtig, mineralisch, ein Riesling von Klasse. Der klebt am Gaumen. Der geht seinen Weg.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Johannes Holzer
Kamptal

Johannes Holzer
3492 Engabrunn
Am Anger 8

Tel. +43 664 3701853
holzerwein@aon.at
www.holzerwein.at

Beim Verkosten der Weine von Johannes Holzer bekommt man eine Ahnung, welches Gefühl dieser Mann für Wein hat. Diese sind immer ausgewogen in ihrem Verhältnis zwischen Alkohol, Säure und Restzucker. Eben in der Balance. Es sind Weine, welche Finesse zeigen, innere Harmonie, und ein mehr oder weniger höherer Restzucker verleiht diesen Gewächsen Eleganz und Cremigkeit.

Johannes Holzer führt die Geschicke des Weingutes seit 1991. Er bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Karl, Ried Haidsatz, Ried Rietzental, Ried Hasel, Ried Hütweg und vor allem die Ried Stein – die wohl beste Lage in Engabrunn, Seehöhe 300 m, eine terrassierte Südlage mit Urgestein, Schotter, Löss. 50 % der Weingärten des Hauses befinden sich auf dieser Top-Lage. Die erste Erwähnung der Ried Stein stammt aus dem Jahr 1560, nachzulesen in den Chroniken des Stiftes Göttweig.

Ich stecke jetzt etwas in einem Dilemma. Soll ich einen Wein hervorheben? Tue ich nicht. Jeder dieser Weine ist für sich authentisch. Wenn auch die 2021 Grüner Veltliner Reserve „Ganztraube vom Stein“ verdammt gut ist.

mehr
schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -