Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2023 Grüner Veltliner Erdverbunden Natural Wine
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Charaktervolles Bukett, grüner Tee; kernig-nussig, getrocknete Kräuter, Zitronenmelisse, Physalis, Tabak, Zimt, voluminös und stoffig, straffe Säure, herbe Eleganz, leicht salzig im Nachhall. Potenzial!

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Tel. +43 676 6249773
office@pratsch.at
www.pratsch.at

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 30 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, und so war er einer der Ersten, der im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen hat. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Wie sich heute zeigt, war die Umstellung auf biologisches Wirtschaften ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Weinzukunft.

Für mich war der Besuch bei Stefan Pratsch eine höchst erfreuliche Neuentdeckung. Alle verkosteten Weine befinden sich qualitativ auf einem wirklich hohen Niveau, und durch niedrige Alkoholwerte sind sie absolut süffig. Beide Sauvignons sowie die Top-Weine bei Grüner Veltliner und Riesling stechen noch einmal hervor. Außerdem habe ich das Gefühl, dass hier noch lange nicht der Plafond erreicht ist. Es liegt vielleicht an den 95 % Exportanteil, warum seine Weine in Österreich nicht bekannter sind. Da aber in diesem Frühjahr ein wunderschöner Verkostungsraum im Loungestil inklusive Shop – mit seinen Weinen und Produkten aus der Umgebung – gebaut wurde, steht einem Besuch im Weingut nichts mehr im Wege. Zugang mit der eigenen Bankomatkarte jederzeit möglich! Schauen Sie sich das an!

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2023 Grüner Veltliner Wachstum Bodenstein Smaragd
Weingut Prager
Wachau

Auftakt mit harziger Note, Menthol und Nadelholz im kühlen Bukett, sehr lebhaft und apart, viel Pikanz und Temperament, dicht und doch zartgliedrig, für den reifen Jahrgang erstaunliche Säurestruktur, baldiges Trinkvergnügen garantiert.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Kronenkapsel

Weingut Prager
Wachau

Robert Bodenstein MSc
3610 Weißenkirchen
Wachaustraße 48

Der Jahrgang 2023 war im Thal Wachau wahrlich nicht einfach zu meistern, folgten doch auf die sommerliche Trockenperiode kurz vor der Lese starke Regenfälle und gerade in den Weißenkirchner Lagen auch schwerer Hagelschlag, der zu beträchtlichen Schäden und damit einhergehenden Mengeneinbußen führte. Zwar sind die beschädigten Beeren aufgrund des schönen Herbstwetters zum Glück eingetrocknet, doch war der Leseaufwand bei geringen Erträgen enorm. Durch die reiche Erfahrung von Toni Bodenstein und die ihm eigene naturwissenschaftliche Akribie wurden jene Schritte gesetzt, die erforderlich waren, um das Beste aus dieser schwierigen Situation herauszuholen. Gegen die bedeutenden Mengenverluste und das zeitaufwendige Herauspicken der unversehrten Trauben und Beeren war zwar kein Kraut gewachsen, doch waren andere Maßnahmen zweckmäßig, um den eher alkoholreichen und säurearmen Jahrgangsweinen behutsam unter die Arme zu greifen. So wurde ausschließlich auf Ganztraubenpressung gesetzt, um durch die Maischestandzeit keine Säure zu verlieren, und die Gärung wurde bei höheren Temperaturen als üblich absolviert, um den Alkoholgehalt etwas einzudämmen.

Diese Maßnahmen haben zweifellos dazu beigetragen, möglichst anregende und balancierte Gewächse zu erhalten, wie schon der straffe, betont trockene Riesling von der Ried Steinriegl beweist, die vom Hagel besonders betroffen war. Noch etwas verhalten, ja nahezu asketisch präsentiert sich der fein gestrickte, doch noch recht unzugängliche Smaragd-Riesling von der Ried Achleiten, während das Wachstum Bodenstein den lagentypischen, herb-erfrischenden Charakter auch 2023 ins Glas zaubert. Zweifellos an der Spitze der aktuellen Riesling-Serie steht wieder einmal der hochelegante Klaus-Smaragd, der die Finesse dieser Top-Lage bereits in jeder Phase widerspiegelt. Von den Veltliner-Smaragden realisiert jener von der Ried Achleiten gewissermaßen vornehmes Understatement; sein Facettenreichtum und die elegante Struktur lassen ihn diesmal sogar auf Augenhöhe mit dem noch mächtigeren, nahezu opulenten Stockkultur-Smaragd aus der gleichen Riede erscheinen. Wer glaubt, dass es aus diesem reifen Jahrgang keinen zartgliedrigen, rassigen Veltliner-Smaragd geben kann, wird vom glockenklaren und animierenden Wachstum Bodenstein eines Besseren belehrt. Als fulminantes Veltliner-Konzentrat der Extraklasse erweist sich schließlich das Zwerithaler Kammergut, welches burgundisches Feeling mit enormer Dichte und beispielhafter Komplexität zu vereinen versteht und überdies Reifepotenzial wohl für Jahrzehnte besitzt.

Im Zuge der diesjährigen Verkostung hat Toni Bodenstein auch über ein an Geosphere Austria vergebenes Forschungsprojekt informiert, das bereits in seiner Anfangsphase einige überraschende Erkenntnisse geliefert hat. So etwa, dass in der Wachau die Sockel von gleich drei Kontinenten aneinandergrenzen oder dass beispielsweise das in vielen Abschnitten des Gebietes aufzufindende Amphibolit-Gestein in dessen Westen eine völlig andere Struktur aufweist als im Osten. Auf die weiteren Ergebnisse darf man somit gespannt sein.

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2023 Höflein Chardonnay
Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Reife Zitrusnoten, Bergamotte, Biskuit, zart vom Holz unterlegt; Vanille, cremig, vielschichtige Fruchtgeschmäcker, nussig, salzig, guter Druck. Ein neuer Stern erscheint!

Weißwein
Chardonnay
€€€
Behandelter Presskork

Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Leo Jahner
2403 Wildungsmauer
Feldgasse 35

Tel. +43 2163 2326
weingut@jahner.at
www.jahner.at

Leo Jahner, dessen Betrieb sich im dritten Jahr der Umstellung auf biologischen Weinbau befindet, ist auch sonst bemüht, die Weingärten möglichst schonend zu bearbeiten und bei der Vinifikation ohne gröbere Eingriffe auszukommen. So werden die Weißweine ohne Aufzuckerung und Säurekorrektur ausgebaut und mithilfe des ersten gewonnenen Mostes möglichst spontan vergoren. Bei den stets mittels Naturhefe vergorenen Rotweinen wird auch auf den Saftentzug verzichtet.

Durch das relativ neue DAC-System ist es notwendig, die Linien neu aufzustellen. So gesellt sich im Weißweinsegment ein neuer Chardonnay „Höflein“ aus der Ried Steinäcker dazu, bei den Rotweinen gibt es zum zweiten Mal den Blau-

fränkisch „Prellenkirchen“ vom Spitzerberg und als Premiere den Blaufränkisch aus der Ersten Lage „Aubühl“.

Wie zielorientiert Leo Jahner arbeitet, erkennt man daran, dass sein Grüner Veltliner aus einer Knoll-Selektion stammt, und die Blaufränkisch-Setzlinge vor 15 Jahren aus dem Mariental von Ernst Triebaumer genommen wurden. Nach 2015 gibt es endlich wieder einen St. Laurent Reserve 2022, der großartig geworden ist. Abschließend hat sich Leo Jahner dazu entschlossen, drei seiner großen Rotweine um ein Jahr hinauszuzögern. Daher gibt es Small Wall 2022, Steinäcker 2021 und Wild Wall 2021 erst kommendes Jahr in diesem Guide.

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2022 Muskateller Ried Czamillonberg
Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Holunder, Apfelblüten, Zitrusgelee, ist der fein, elegant, fruchtig, voller Finesse, feines Säurespiel, auch salzig, leichtfüßig, feminine Stilistik, feinste Würze. Herrlicher Muskateller aus einer tollen Lage.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€€
Naturkork

Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Florian Adam-Lieleg
8463 Leutschach an der Weinstraße
Kranach 78

Seit 1893 wird dieses Weingut als Familienbetrieb geführt. Drei Generationen arbeiten zurzeit unter der Führung von Florian und Mathias Lieleg. Man bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Oberer Kranachberg. Diese befindet sich zwischen Gamlitz und Eichberg. Die Ried Gottscheber ist eine Monopollage der Familie. Seit 1740 ist Gottscheber der Vulgoname. So lange befinden sich auch schon Reben auf dieser Lage. Die Ried Czamillonberg ist eine der ältesten und bedeutendsten Lagen der Südsteiermark, Hangneigung bis zu 92 %. Die Ried Wurzenberg Kapelle ist eine Leutschacher Lage in Kesselform. Auf dem Gipfel dieser Riede befindet sich die Christophorus Kapelle. Der Hauptanteil der Reben wächst am Eichberg und in Leutschach, vom Schotter und Opok geprägt. Die Weine sind Südsteiermark pur, geprägt vom Terroir, hier regiert der Boden im Verbund mit der Rebsorte.

Meine subjektive Bestenliste: 2022 Muskateller Ried Czamillonberg, 2022 und 2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg, 2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle. Der Mund blieb mir vor Staunen offen beim 2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber – ein großartiger Wein.

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2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber/Eichberg-Monopol
Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Schwarze Johannisbeeren, Kaffee, Teeblätter, kompakt, rauchig, würzig, vollmundig, harmonisch, gelbe Früchte, dezent Vanille, zeigt bei aller Kraft immer Finesse, voluminös mit Eleganz, reichhaltig, enorme Länge. Top Sauvignon Blanc.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€
Naturkork

Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Florian Adam-Lieleg
8463 Leutschach an der Weinstraße
Kranach 78

Seit 1893 wird dieses Weingut als Familienbetrieb geführt. Drei Generationen arbeiten zurzeit unter der Führung von Florian und Mathias Lieleg. Man bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Oberer Kranachberg. Diese befindet sich zwischen Gamlitz und Eichberg. Die Ried Gottscheber ist eine Monopollage der Familie. Seit 1740 ist Gottscheber der Vulgoname. So lange befinden sich auch schon Reben auf dieser Lage. Die Ried Czamillonberg ist eine der ältesten und bedeutendsten Lagen der Südsteiermark, Hangneigung bis zu 92 %. Die Ried Wurzenberg Kapelle ist eine Leutschacher Lage in Kesselform. Auf dem Gipfel dieser Riede befindet sich die Christophorus Kapelle. Der Hauptanteil der Reben wächst am Eichberg und in Leutschach, vom Schotter und Opok geprägt. Die Weine sind Südsteiermark pur, geprägt vom Terroir, hier regiert der Boden im Verbund mit der Rebsorte.

Meine subjektive Bestenliste: 2022 Muskateller Ried Czamillonberg, 2022 und 2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg, 2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle. Der Mund blieb mir vor Staunen offen beim 2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber – ein großartiger Wein.

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2023 Rheinriesling Ried Gaisriegl
Weingut Schmölzer
Südsteiermark

(1,5 Liter) Sanfter Druck, Weingartenpfirsiche, Marillen, Prise Limetten, leise Bodentöne und subtile Würze; schließt mit diesen Aromen an, zugängliche Säure gibt Leben, Schmelz, einige Substanz, fruchtbetonter Nachhall.

Weißwein
Riesling
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Gustav Schneeberger
8444 St. Andrä-Höch
Sausal 72

Gustav Schneeberger legt seinen Fokus auf feingliedrige und vielschichtige Weine, denen Vordergründigkeit und Schwere fremd sind. Seine hochgelegenen Rieden und die kristallinen, überwiegend kalkfreien Böden kommen diesen Intentionen sehr entgegen. „Wir arbeiten stetig daran, besser zu werden“, erklärt er die nach oben zeigende Formkurve seines Weingutes. Der qualitätsbewusste Winzer hat sich durch charakterstarke Muskateller, aber auch durch eine breite Palette an Sauvignon Blancs und eigenständigen Weinen aus der Burgunderfamilie einen Namen gemacht. In guten Jahren gibt es aus der Ried Gaisriegl einen bemerkenswerten Riesling, allerdings in einer mehr als überschaubaren Menge. Der 2023er Sauvignon Blanc aus diesem Weinberg besitzt vielversprechende Anlagen, für eine endgültige Beurteilung ist es noch etwas zu früh. Die um ein Jahr ältere Reserve aus der Ried Gaisriegl glänzt mit Feinheit und Vielschichtigkeit, hier kommt der Schieferboden unmissverständlich zum Ausdruck. Der im Holz ausgebaute Chardonnay „Emma“ ist auch in seiner vierten Ausgabe uneingeschränkt zu empfehlen.

Ausgebaut werden die Weine im Stahltank, im großen Holzfass, teilweise auch in Barriques. Sie lassen sich völlig entspannt in der hauseigenen Buschenschank verkosten, traumhafte Aussicht inklusive.

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2019 Zweigelt WAASN Ried Wassnen
Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Duftiger Weichsel-Kirsch-Mix; saftiger Fruchtdruck, Blutorangenzesten, Kakaonoten, schokoladige reife Tannine, Hauch Tabak, dichte Struktur, pikante Weichselsäure, dunkle Würze, Heidelbeere, Mineralspur, geschmeidiges Finale.

Rotwein
Zweigelt
€€€
Naturkork

Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Johann Schwertführer
2504 Sooß
Hauptstraße 35

Seit 1898 ist die Familie Schwertführer dem Weinbau verschrieben, heute bewirtschaftet Johann in der fünften Generation gemeinsam mit seiner Familie die Rieden in und um Sooß herum. Die typischen Sorten der Thermenregion werden angebaut und gefühlvoll gekeltert. Hauptaugenmerk liegt auf den weißen und roten Burgundersorten und der autochthonen Rebsorte Rotgipfler. Johanns persönliches Liebkind ist ein ganz spezieller Wein: WAASN®. Ausgebaut im Holzfass reift der Wein für mindestens 18 Monate im Barrique. Nach dem Abfüllen kommen die Weine für ein Jahr in den Keller zur perfekten Flaschenreife und erst dann in den Verkauf.

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2023 Grüner Veltliner Smaragd Maximus
Winzerhof Haiderer
Wachau

Embryonal, doch die Klasse ist sofort erkennbar. Honigwaben, Kräuter und Gewürze, Steinobstanklänge, Tannennadeln, Kamille, Anis, etwas Karamell, ein monumentaler Wein, der nicht auf die Eleganz vergisst. Der „M“ von Toni Haiderer.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Winzerhof Haiderer
Wachau

Anton Haiderer
3512 Unterbergern
11

Ein großer Jahrgang ist Anton Haiderer da in den Schoß gefallen. Nicht mit Glück, sondern mit harter Arbeit. Glück bekommt man nicht geschenkt. Mühevoll mit etwa 25 % weniger Ertrag, doch die Qualität ist überragend. Der Jahrgang war so reif, dass man keine Steinfeder anbieten kann. Hochreife Trauben ergaben fulminante Weine aus allen Rebsorten, welche mit Sicherheit formidabel reifen können. Schon der „einfachste“ Wein des Hauses – Grüner Veltliner Antonius – präsentiert sich mit glockenklarer Stilistik. Wie überhaupt sind die Federspiele durchwegs hochwertige Kreszenzen geworden. Dementsprechend hinreißend sind die Smaragdweine. Vor allem die beiden – Grüner Veltliner und Riesling – von der Ried Süßenberg werden ihren Weg gehen. Ein Ausnahmewein ist der spät gelesene Grüner Veltliner Maximus. Ein Wein, der jede Sammlung adelt und den Keller bereichert. Zudem betreibt die Familie Haiderer auch einen ausgezeichneten Heurigen.

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2022 Prellenkirchen Blaufränkisch
Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Die Reben am Spitzerberg sind mittlerweile 20 Jahre alt, die Stilistik gibt der Boden vor. Kühle, nervige, mineralische Nase; im Mund straff und elegant, viel Mineralik, feminin, angenehme Säure. Gute Länge und viel Potenzial. So kann Blaufränkisch gerne sein!

Rotwein
Blaufränkisch
€€€
Naturkork

Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Leo Jahner
2403 Wildungsmauer
Feldgasse 35

Tel. +43 2163 2326
weingut@jahner.at
www.jahner.at

Leo Jahner, dessen Betrieb sich im dritten Jahr der Umstellung auf biologischen Weinbau befindet, ist auch sonst bemüht, die Weingärten möglichst schonend zu bearbeiten und bei der Vinifikation ohne gröbere Eingriffe auszukommen. So werden die Weißweine ohne Aufzuckerung und Säurekorrektur ausgebaut und mithilfe des ersten gewonnenen Mostes möglichst spontan vergoren. Bei den stets mittels Naturhefe vergorenen Rotweinen wird auch auf den Saftentzug verzichtet.

Durch das relativ neue DAC-System ist es notwendig, die Linien neu aufzustellen. So gesellt sich im Weißweinsegment ein neuer Chardonnay „Höflein“ aus der Ried Steinäcker dazu, bei den Rotweinen gibt es zum zweiten Mal den Blau-

fränkisch „Prellenkirchen“ vom Spitzerberg und als Premiere den Blaufränkisch aus der Ersten Lage „Aubühl“.

Wie zielorientiert Leo Jahner arbeitet, erkennt man daran, dass sein Grüner Veltliner aus einer Knoll-Selektion stammt, und die Blaufränkisch-Setzlinge vor 15 Jahren aus dem Mariental von Ernst Triebaumer genommen wurden. Nach 2015 gibt es endlich wieder einen St. Laurent Reserve 2022, der großartig geworden ist. Abschließend hat sich Leo Jahner dazu entschlossen, drei seiner großen Rotweine um ein Jahr hinauszuzögern. Daher gibt es Small Wall 2022, Steinäcker 2021 und Wild Wall 2021 erst kommendes Jahr in diesem Guide.

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2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle
Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Teegebäck, Anis, Vanille, Kaffee, präsentes Holz, etwas spitze Säure, stoffig, mineralisch, salzig, total jung, klebt am Gaumen, enorme Substanz, Stoff für viele Jahre.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Naturkork

Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Florian Adam-Lieleg
8463 Leutschach an der Weinstraße
Kranach 78

Seit 1893 wird dieses Weingut als Familienbetrieb geführt. Drei Generationen arbeiten zurzeit unter der Führung von Florian und Mathias Lieleg. Man bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Oberer Kranachberg. Diese befindet sich zwischen Gamlitz und Eichberg. Die Ried Gottscheber ist eine Monopollage der Familie. Seit 1740 ist Gottscheber der Vulgoname. So lange befinden sich auch schon Reben auf dieser Lage. Die Ried Czamillonberg ist eine der ältesten und bedeutendsten Lagen der Südsteiermark, Hangneigung bis zu 92 %. Die Ried Wurzenberg Kapelle ist eine Leutschacher Lage in Kesselform. Auf dem Gipfel dieser Riede befindet sich die Christophorus Kapelle. Der Hauptanteil der Reben wächst am Eichberg und in Leutschach, vom Schotter und Opok geprägt. Die Weine sind Südsteiermark pur, geprägt vom Terroir, hier regiert der Boden im Verbund mit der Rebsorte.

Meine subjektive Bestenliste: 2022 Muskateller Ried Czamillonberg, 2022 und 2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg, 2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle. Der Mund blieb mir vor Staunen offen beim 2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber – ein großartiger Wein.

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2021 Shiraz Maria‘s Vineyard
Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

Sanfter Druck, reife Vogelbeeren, Mandeln, tief im Glas Pflaumenmus, Prise Gewürze; unaufdringliche und noble Frucht, feines Tanningerüst, balanciert, lang, trotz des nicht eben geringen Alkohols ein Syrah mit Trinkfluss.

Rotwein
Syrah (Shiraz)
€€€€
Naturkork

Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

Lisa Kölly-Pfneisl
7301 Deutschkreutz
Karrnergasse 30

„Die Tradition in Ehren halten, Innovationen zulassen, Begeisterung für den Wein leben und die Natur schätzen“, so bringt die Familie Pfneisl ihre Philosophie auf den Punkt. In diesem Fall reicht die Tradition mehr als 100 Jahre zurück.

Gerhard Pfneisl ist ein Tüftler, der die Zusammenhänge hinterfragt, analysiert und dann seine Entscheidungen trifft. Sein Keller in der Karrnergasse ist State of the Art. Tochter Lisa Kölly-Pfneisl ist schon vor einigen Jahren in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Sie und ihr Vater bilden ein schlagkräftiges Duo, das kompromisslos an der Qualität und an der Eigenständigkeit der Weine arbeitet. Sie legen auch großen Wert auf geringe Histamingehalte; nicht selten liegen diese biogenen Amine unter der Nachweisgrenze.

Das Sortiment ist gegliedert in die Linien Pepper Range, Offspring Series, Monovarietals sowie Blends. Die Basisweine werden im Stahltank ausgebaut, die Lagenweine und die Premium-Cuvées reifen bis zu 36 Monate in kleinen oder großen Eichenfässern. Angebaut werden die in Österreich heimischen Rebsorten Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent, daneben die internationalen Varietäten Merlot, Shiraz, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Pinot Noir sowie die weißen Sorten Viognier, Gelber Muskateller und Grüner Veltliner. Die Spitze bei den Cuvées bilden Platinum, Pentagon, Hexenberg und EGO sum vitis vos palmites, kurz EGO. Dieser Wein mit biblischem Namen wurde 2019 anlässlich der Eröffnung des neuen Betriebsstandortes erstmals präsentiert.

Der Großteil der Weingärten befindet sich innerhalb der Gemarkungen von Deutschkreutz. Der Hexenberg jedoch ist eine Exklusivlage der Familie im rund 18 Kilometer entfernten Kleinmutschen.

Alle heuer vorgestellten Weine sind klar und gut verständlich. Charakter ist dem Shiraz „Maria‘s Vineyard“ zu attestieren. Besonders ans Herz zu legen ist der dunkel getönte und vielschichtige Cabernet Franc „Offspring Black“. Den Höhepunkt stellt der Blaufränkisch Reserve Ried Altes Weingebirge dar, ein nobler Wein mit Tiefgang, Präzision und Grip. Der Viognier „V“ ist eigenständig und benötigt Luft, um sich vom Holz freizuspielen.

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2021 Grüner Veltliner Ried Hintere Point Reserve
Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Reife Südfrüchte, Vanilleblumen, rosa Pfeffer, Maroni; macht sich etwas breit und tendiert ab der Mitte in Richtung Fruchtexotik, Orangen, Limonen, Sternfrüchte; fester Unterbau, ungemein saftig, das Holzfass ist kaum merkbar und lässt der Rebsorte Spielraum; facettenreich, nobel, vereint Charme mit Tiefgang und klingt lange aus.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Josef Edlinger
3511 Palt
Lindengasse 22

Josef Edlinger strahlt über beide Ohren – mit dem aktuellen Jahrgang hat er neuerlich etliche Weinpreziosen im Keller, die es verdienen, ins Scheinwerferlicht gestellt zu werden. Herauspicken möchten wir vor allem die beiden Top-Veltliner, zum einen den ungemein saftigen, komplexen, hochmineralischen Optimas, zum andern den in gebrauchten Holzfässern vinifizierten Sortenkollegen aus der Ried Hintere Point, der als leuchtendes Beispiel für behutsamen Holzeinsatz dienen kann. Freilich finden sich auch bei den Rieslingen bemerkenswerte Weine – hier hat der Wachauer Ableger vom Silberbichl klar die Nase vorn.

Die Edlingers führen am Fuße des Göttweiger Bergs einen Familienbetrieb im wahrsten Sinne des Wortes, und das seit 1842. Alle packen mit an, Josef Edlinger selbst ist Weinbau- und Kellermeister, unterstützt wird er in allen administrativen Belangen von Gabriela, seiner charmanten Gattin, wie auch von Sohn Paul, der sich um Marketing und den Verkauf kümmert. Und wer Gelegenheit hat, einen Blick in die Weingärten zu machen, wird häufig den Senior bei seinen geliebten Rebstöcken vorfinden. Nicht zu vergessen die Frau Mama, die das mit fünf Zimmern ausgestattete Gästehaus betreut. Derzeit befindet man sich übrigens in der Umstellungsphase auf einen biologisch zertifizierten Betrieb, im kommenden Jahr ist es dann so weit.

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2022 Grüner Veltliner Spiegel 1ÖTW Reserve
Weingut Steininger
Kamptal

Reife Mangos, Birnen und dunkelwürzige Anklänge an Zigarrenkistl und Bergamotte; feiner Tanningrip, engmaschig, druckvoll, Sorte klar abgebildet, präsentiert sich trotz milder Säure voll straffer Eleganz.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Es liegt mitten im schmucken Weinstädtchen Langenlois, das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger, welches heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter erfolgreich und ganz im Sinne von Karl Steininger, dem Senior, weitergeführt wird. Dieser bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat, und einer 40%igen Exportquote, freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind wohl die Pfeiler des Erfolgs.

Bei den Weinen selbst gibt es heuer einige Neuheiten, so finden sich beispielsweise zwei neue Grüne Veltliner-Lagenweine im Sortiment – der finessenreiche, kühlwürzige Steinleiten sowie ein mit straffer Eleganz punktender Spiegel. Dafür vermissen wir heuer die Veltliner-Reserven aus den Rieden Kogelberg und Lamm und die Riesling-Reserve Seeberg – sie alle kommen erst im nächsten Jahr auf den Markt und werden im neuen Weinguide berücksichtigt. Neu im Angebot ist dafür der grandiose Riesling Heiligenstein sowie ein trinkanimierender Gemischter Satz.

In Sachen Sekt hat man in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo sonst lassen sich derart zahlreiche Varianten von Schaumweinen verkosten, die ein getreues, prickelndes Abbild ihrer jeweiligen Rebsorte zeigen, sodass eine Degustation all dieser Spezialitäten einem olfaktorischen Parcours des Vins gleicht. Gleichzeitig kommt auch das Terroir nicht zu kurz, wobei natürlich die Lagensekte mit ihrer exzeptionellen Mineralität nochmals die Nase vorn haben. Die beiden Großen Reserven stammen dieses Mal übrigens aus dem weniger säurebetonten Jahrgang 2018, was den ohnehin cremigen Trinkfluss nochmals erhöht.

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2023 Riesling Wachstum Bodenstein Smaragd
Weingut Prager
Wachau

Verlockender Blüten- und Pfirsichduft prägt das herb-erfrischende Bukett, auch pfeffrige Würze, glockenklar und anregend, kühle Ader, verspielt und nuancenreich, ganz helle Fruchtaromen, gut abgestimmt und überaus charmant, hat schmeckbar von der Höhenlage profitiert, viel Trinkfluss.

Riesling
€€€€
Kronenkapsel

Weingut Prager
Wachau

Robert Bodenstein MSc
3610 Weißenkirchen
Wachaustraße 48

Der Jahrgang 2023 war im Thal Wachau wahrlich nicht einfach zu meistern, folgten doch auf die sommerliche Trockenperiode kurz vor der Lese starke Regenfälle und gerade in den Weißenkirchner Lagen auch schwerer Hagelschlag, der zu beträchtlichen Schäden und damit einhergehenden Mengeneinbußen führte. Zwar sind die beschädigten Beeren aufgrund des schönen Herbstwetters zum Glück eingetrocknet, doch war der Leseaufwand bei geringen Erträgen enorm. Durch die reiche Erfahrung von Toni Bodenstein und die ihm eigene naturwissenschaftliche Akribie wurden jene Schritte gesetzt, die erforderlich waren, um das Beste aus dieser schwierigen Situation herauszuholen. Gegen die bedeutenden Mengenverluste und das zeitaufwendige Herauspicken der unversehrten Trauben und Beeren war zwar kein Kraut gewachsen, doch waren andere Maßnahmen zweckmäßig, um den eher alkoholreichen und säurearmen Jahrgangsweinen behutsam unter die Arme zu greifen. So wurde ausschließlich auf Ganztraubenpressung gesetzt, um durch die Maischestandzeit keine Säure zu verlieren, und die Gärung wurde bei höheren Temperaturen als üblich absolviert, um den Alkoholgehalt etwas einzudämmen.

Diese Maßnahmen haben zweifellos dazu beigetragen, möglichst anregende und balancierte Gewächse zu erhalten, wie schon der straffe, betont trockene Riesling von der Ried Steinriegl beweist, die vom Hagel besonders betroffen war. Noch etwas verhalten, ja nahezu asketisch präsentiert sich der fein gestrickte, doch noch recht unzugängliche Smaragd-Riesling von der Ried Achleiten, während das Wachstum Bodenstein den lagentypischen, herb-erfrischenden Charakter auch 2023 ins Glas zaubert. Zweifellos an der Spitze der aktuellen Riesling-Serie steht wieder einmal der hochelegante Klaus-Smaragd, der die Finesse dieser Top-Lage bereits in jeder Phase widerspiegelt. Von den Veltliner-Smaragden realisiert jener von der Ried Achleiten gewissermaßen vornehmes Understatement; sein Facettenreichtum und die elegante Struktur lassen ihn diesmal sogar auf Augenhöhe mit dem noch mächtigeren, nahezu opulenten Stockkultur-Smaragd aus der gleichen Riede erscheinen. Wer glaubt, dass es aus diesem reifen Jahrgang keinen zartgliedrigen, rassigen Veltliner-Smaragd geben kann, wird vom glockenklaren und animierenden Wachstum Bodenstein eines Besseren belehrt. Als fulminantes Veltliner-Konzentrat der Extraklasse erweist sich schließlich das Zwerithaler Kammergut, welches burgundisches Feeling mit enormer Dichte und beispielhafter Komplexität zu vereinen versteht und überdies Reifepotenzial wohl für Jahrzehnte besitzt.

Im Zuge der diesjährigen Verkostung hat Toni Bodenstein auch über ein an Geosphere Austria vergebenes Forschungsprojekt informiert, das bereits in seiner Anfangsphase einige überraschende Erkenntnisse geliefert hat. So etwa, dass in der Wachau die Sockel von gleich drei Kontinenten aneinandergrenzen oder dass beispielsweise das in vielen Abschnitten des Gebietes aufzufindende Amphibolit-Gestein in dessen Westen eine völlig andere Struktur aufweist als im Osten. Auf die weiteren Ergebnisse darf man somit gespannt sein.

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2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg/Eichberg privat
Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Strahlt enorme Mineralität aus, salzige Noten, ungemein fest, tolle Säure, immer kühl, spannend, dezentes Cassis, Pfirsichnoten, zart rauchig, strukturiert, tief, langatmig, subtiler Holzeinsatz, passende Säure. Ein Langstreckenläufer.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Naturkork

Weingut Adam-Lieleg
Südsteiermark

Florian Adam-Lieleg
8463 Leutschach an der Weinstraße
Kranach 78

Seit 1893 wird dieses Weingut als Familienbetrieb geführt. Drei Generationen arbeiten zurzeit unter der Führung von Florian und Mathias Lieleg. Man bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Oberer Kranachberg. Diese befindet sich zwischen Gamlitz und Eichberg. Die Ried Gottscheber ist eine Monopollage der Familie. Seit 1740 ist Gottscheber der Vulgoname. So lange befinden sich auch schon Reben auf dieser Lage. Die Ried Czamillonberg ist eine der ältesten und bedeutendsten Lagen der Südsteiermark, Hangneigung bis zu 92 %. Die Ried Wurzenberg Kapelle ist eine Leutschacher Lage in Kesselform. Auf dem Gipfel dieser Riede befindet sich die Christophorus Kapelle. Der Hauptanteil der Reben wächst am Eichberg und in Leutschach, vom Schotter und Opok geprägt. Die Weine sind Südsteiermark pur, geprägt vom Terroir, hier regiert der Boden im Verbund mit der Rebsorte.

Meine subjektive Bestenliste: 2022 Muskateller Ried Czamillonberg, 2022 und 2021 Sauvignon Blanc Ried Oberer Kranachberg, 2021 Morillon Ried Wurzenberg Kapelle. Der Mund blieb mir vor Staunen offen beim 2022 Sauvignon Blanc Ried Gottscheber – ein großartiger Wein.

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2022 Sauvignon Blanc Ried Gaisriegl Reserve
Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Noble und vielschichtige Gewürzaromen, subtile helle Frucht, leise Bodentöne; aromatisches Dacapo, elegant, Understatement, bemerkenswerte Feinheit, vom Schieferboden geprägt, spielt die leisen Töne.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Gustav Schneeberger
8444 St. Andrä-Höch
Sausal 72

Gustav Schneeberger legt seinen Fokus auf feingliedrige und vielschichtige Weine, denen Vordergründigkeit und Schwere fremd sind. Seine hochgelegenen Rieden und die kristallinen, überwiegend kalkfreien Böden kommen diesen Intentionen sehr entgegen. „Wir arbeiten stetig daran, besser zu werden“, erklärt er die nach oben zeigende Formkurve seines Weingutes. Der qualitätsbewusste Winzer hat sich durch charakterstarke Muskateller, aber auch durch eine breite Palette an Sauvignon Blancs und eigenständigen Weinen aus der Burgunderfamilie einen Namen gemacht. In guten Jahren gibt es aus der Ried Gaisriegl einen bemerkenswerten Riesling, allerdings in einer mehr als überschaubaren Menge. Der 2023er Sauvignon Blanc aus diesem Weinberg besitzt vielversprechende Anlagen, für eine endgültige Beurteilung ist es noch etwas zu früh. Die um ein Jahr ältere Reserve aus der Ried Gaisriegl glänzt mit Feinheit und Vielschichtigkeit, hier kommt der Schieferboden unmissverständlich zum Ausdruck. Der im Holz ausgebaute Chardonnay „Emma“ ist auch in seiner vierten Ausgabe uneingeschränkt zu empfehlen.

Ausgebaut werden die Weine im Stahltank, im großen Holzfass, teilweise auch in Barriques. Sie lassen sich völlig entspannt in der hauseigenen Buschenschank verkosten, traumhafte Aussicht inklusive.

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2020 Offspring Black
Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

(CF) Dunkle Würze, rauchig, schwarzer Pfeffer, Paprikapulver, dunkle Beeren, Holunder, tief im Glas Granatäpfel; bringt diese Aromen auch im Geschmack, Tanningrip ohne Aggressivität, strukturiert, im langen Nachhall dunkle Frucht und kaltes Lagerfeuer.

Rotwein
Cabernet Franc
€€€€
Naturkork

Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

Lisa Kölly-Pfneisl
7301 Deutschkreutz
Karrnergasse 30

„Die Tradition in Ehren halten, Innovationen zulassen, Begeisterung für den Wein leben und die Natur schätzen“, so bringt die Familie Pfneisl ihre Philosophie auf den Punkt. In diesem Fall reicht die Tradition mehr als 100 Jahre zurück.

Gerhard Pfneisl ist ein Tüftler, der die Zusammenhänge hinterfragt, analysiert und dann seine Entscheidungen trifft. Sein Keller in der Karrnergasse ist State of the Art. Tochter Lisa Kölly-Pfneisl ist schon vor einigen Jahren in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Sie und ihr Vater bilden ein schlagkräftiges Duo, das kompromisslos an der Qualität und an der Eigenständigkeit der Weine arbeitet. Sie legen auch großen Wert auf geringe Histamingehalte; nicht selten liegen diese biogenen Amine unter der Nachweisgrenze.

Das Sortiment ist gegliedert in die Linien Pepper Range, Offspring Series, Monovarietals sowie Blends. Die Basisweine werden im Stahltank ausgebaut, die Lagenweine und die Premium-Cuvées reifen bis zu 36 Monate in kleinen oder großen Eichenfässern. Angebaut werden die in Österreich heimischen Rebsorten Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent, daneben die internationalen Varietäten Merlot, Shiraz, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Pinot Noir sowie die weißen Sorten Viognier, Gelber Muskateller und Grüner Veltliner. Die Spitze bei den Cuvées bilden Platinum, Pentagon, Hexenberg und EGO sum vitis vos palmites, kurz EGO. Dieser Wein mit biblischem Namen wurde 2019 anlässlich der Eröffnung des neuen Betriebsstandortes erstmals präsentiert.

Der Großteil der Weingärten befindet sich innerhalb der Gemarkungen von Deutschkreutz. Der Hexenberg jedoch ist eine Exklusivlage der Familie im rund 18 Kilometer entfernten Kleinmutschen.

Alle heuer vorgestellten Weine sind klar und gut verständlich. Charakter ist dem Shiraz „Maria‘s Vineyard“ zu attestieren. Besonders ans Herz zu legen ist der dunkel getönte und vielschichtige Cabernet Franc „Offspring Black“. Den Höhepunkt stellt der Blaufränkisch Reserve Ried Altes Weingebirge dar, ein nobler Wein mit Tiefgang, Präzision und Grip. Der Viognier „V“ ist eigenständig und benötigt Luft, um sich vom Holz freizuspielen.

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2023 Grüner Veltliner Spieß
Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Kühles, steiniges Bukett, gelbfruchtig, Apfel, Grapefruit, Tabak, feinste Frucht, pfeffrige Würze, mineralisch, subtile Eleganz, charaktervoll.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Kurt Angerer
3552 Lengenfeld
Annagasse 101

Kurt Angerer ist ein kompromissloser Qualitätsfanatiker, vor allem bei sich selbst. Ich kenne keinen kritischeren Winzer bei seinen Weinen wie eben ihn. Er deklassiert beinhart Weine, die nicht seinen Anforderungen entsprechen. Dass Kurt Angerer konsequent, unangepasst seinen Weg geht, mag polarisieren, doch dient es ausschließlich der Qualität. Er hat einen 80%igen Exportanteil. Ich meine, dass dies ein schlechtes Zeugnis für Österreich ist. Der Prophet zählt wohl nichts im eigenen Land.

Herr Angerers Weine erhalten jedwede Zeit zum Reifen. Davon zeugt der 2011 Grüne Veltliner White Granite, der sich jetzt in Höchstform präsentiert. Ebenfalls der 2018 Rote Veltliner – quasi Late Release, der jetzt in seiner Harmonie unübertroffen ist. Kurt Angerer ist ein weltoffener Winzer, der die Nase im Wind trägt, doch niemals auf seine Wurzeln vergisst. Meine absoluten Favoriten sind Grüner Veltliner Spieß und Ried Schreckenstein sowie 2023 Riesling Ried Pfeiffenberg – alles aus 2023, 2022 Veltliner unfiltriert und 2021 Merlot.

In diesem Weingut gibt es nicht nur Grünen Veltliner, Riesling, Roten Veltliner und Merlot, sondern auch Pinot Blanc, Grauburgunder, Traminer, Semillon, Viognier, Syrah, Cabernet Sauvignon und Franc. Aus all diesen Rebsorten keltert Kurt Angerer überragende, lagerfähige Weine und auch Rotweine von internationaler Klasse.

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2023 Grüner Veltliner Ried Kittmannsberg 1ÖTW Reserve
Weingut Steininger
Kamptal

Da ist sie wieder – diese unverkennbar lössig-mineralische Würze, vermählt mit etwas Orange-Bitter, Fenchelsaat, Würztabak und reifen Äpfeln; saftig-kraftvolle Mitte, extraktreich, fokussiert und voller Finesse bis ins lange Finish.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Es liegt mitten im schmucken Weinstädtchen Langenlois, das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger, welches heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter erfolgreich und ganz im Sinne von Karl Steininger, dem Senior, weitergeführt wird. Dieser bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat, und einer 40%igen Exportquote, freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind wohl die Pfeiler des Erfolgs.

Bei den Weinen selbst gibt es heuer einige Neuheiten, so finden sich beispielsweise zwei neue Grüne Veltliner-Lagenweine im Sortiment – der finessenreiche, kühlwürzige Steinleiten sowie ein mit straffer Eleganz punktender Spiegel. Dafür vermissen wir heuer die Veltliner-Reserven aus den Rieden Kogelberg und Lamm und die Riesling-Reserve Seeberg – sie alle kommen erst im nächsten Jahr auf den Markt und werden im neuen Weinguide berücksichtigt. Neu im Angebot ist dafür der grandiose Riesling Heiligenstein sowie ein trinkanimierender Gemischter Satz.

In Sachen Sekt hat man in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo sonst lassen sich derart zahlreiche Varianten von Schaumweinen verkosten, die ein getreues, prickelndes Abbild ihrer jeweiligen Rebsorte zeigen, sodass eine Degustation all dieser Spezialitäten einem olfaktorischen Parcours des Vins gleicht. Gleichzeitig kommt auch das Terroir nicht zu kurz, wobei natürlich die Lagensekte mit ihrer exzeptionellen Mineralität nochmals die Nase vorn haben. Die beiden Großen Reserven stammen dieses Mal übrigens aus dem weniger säurebetonten Jahrgang 2018, was den ohnehin cremigen Trinkfluss nochmals erhöht.

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2022 Blaufränkisch Reserve
Weingut Groszer Wein
Eisenberg

Feinstes rotbeeriges Bukett, rote Ribisel, aromatisches Fruchtspiel, Waldbeeren, Kornelkirsche, Cassis-Reminiszenz, engmaschig, straff jugendlich, fordernde Mitte, zeigt viel Harmonie, feiner Säurerückhalt, zarte Würze, Blutorange im Nachhall, tolle Länge, großer Wein.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€
Schraubverschluss

Weingut Groszer Wein
Eisenberg

Markus Bach
7473
Burg 95

Mit Markus Bach als Weingutsleiter verfügt das Weingut über einen erfahrenen Experten, der vorbildhaft die Tradition am Eisenberg in Kombination mit zeitgemäßer Innovation in kellertechnischen Belangen beherrscht. Das Sortenspektrum fokussiert sich auf Blaufränkisch, der von den gutseigenen Top-Lagen Saybritz und Szapary stammt, begleitet von der vorzüglichen Weißwein-Enklave des Csaterbergs, von der zwei Sorten-Cuvées erzeugt werden. Die Prämisse ist, charaktervolle Weine auf hohem Qualitätsniveau zu erreichen, und das wird selbstverständlich in biologischer Landwirtschaftsführung umgesetzt.

Die riedenrein ausgebauten Blaufränkischen aus der Ried Szapary und Saybritz werden mit der Bezeichnung Reserve geführt. Für diese Premiumlinie wird die offene Vergärung in Holzbottichen angewendet. Die malolaktische Gärung, ebenso die Reifung auf der Feinhefe bis zur Flaschenfüllung erfolgen im Tonneau. Die Blaufränkisch „Einsteiger“-Reserve ist eine Lagen-Cuvée aus der Ried Saybritz mit Zwei-Drittel-Anteil und aus der Ried Szapary, die mit viel Dichte, Balance und einer saftigen Vitalität in der Premiumliga voll überzeugt. Den Höhepunkt bilden die lagenreinen Reserven, die eindrucksvoll die terroirspezifischen Vorzüge aufzeigen. Ried Saybritz ist die saftig-druckvolle Varietät, Szapary verkörpert die ziselierte Fruchttiefe der Blaufränkisch-Stilistik. Beide Varianten zeigen bereits in der Jugend, in welche Höhen sich diese beiden Juwele in der Reife entwickeln werden: Es sind spannungsgeladene Weine in der jeweiligen Terroir-Spezifik mit vollendeter Harmonie aus Fruchttiefe und Balance.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -