Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2023 Gelber Muskateller Ried Grillbauer
Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Ruhig, unplakativ, Bodentöne, feine Melange aus Holunderblüten, Zitrus und Muskatblüten; aromatisches Dacapo, unaufgeregt, in sich ruhend, gute Substanz.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmölzer
Südsteiermark

Gustav Schneeberger
8444 St. Andrä-Höch
Sausal 72

Gustav Schneeberger legt seinen Fokus auf feingliedrige und vielschichtige Weine, denen Vordergründigkeit und Schwere fremd sind. Seine hochgelegenen Rieden und die kristallinen, überwiegend kalkfreien Böden kommen diesen Intentionen sehr entgegen. „Wir arbeiten stetig daran, besser zu werden“, erklärt er die nach oben zeigende Formkurve seines Weingutes. Der qualitätsbewusste Winzer hat sich durch charakterstarke Muskateller, aber auch durch eine breite Palette an Sauvignon Blancs und eigenständigen Weinen aus der Burgunderfamilie einen Namen gemacht. In guten Jahren gibt es aus der Ried Gaisriegl einen bemerkenswerten Riesling, allerdings in einer mehr als überschaubaren Menge. Der 2023er Sauvignon Blanc aus diesem Weinberg besitzt vielversprechende Anlagen, für eine endgültige Beurteilung ist es noch etwas zu früh. Die um ein Jahr ältere Reserve aus der Ried Gaisriegl glänzt mit Feinheit und Vielschichtigkeit, hier kommt der Schieferboden unmissverständlich zum Ausdruck. Der im Holz ausgebaute Chardonnay „Emma“ ist auch in seiner vierten Ausgabe uneingeschränkt zu empfehlen.

Ausgebaut werden die Weine im Stahltank, im großen Holzfass, teilweise auch in Barriques. Sie lassen sich völlig entspannt in der hauseigenen Buschenschank verkosten, traumhafte Aussicht inklusive.

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2021 Pentagon
Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

(BF/CS/SY/ME) Profunde und vielschichtige Frucht, dunkel getönt, Prise Kakaopulver, tief im Glas Orangenzesten, grünblättrige Würze und dunkle Schokolade; ausgewogen, Aromen vom Bukett kommen wieder, passende Gerbstoffe, sanfter Druck, gute Länge.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€
Naturkork

Weingut Pfneisl
Mittelburgenland

Lisa Kölly-Pfneisl
7301 Deutschkreutz
Karrnergasse 30

„Die Tradition in Ehren halten, Innovationen zulassen, Begeisterung für den Wein leben und die Natur schätzen“, so bringt die Familie Pfneisl ihre Philosophie auf den Punkt. In diesem Fall reicht die Tradition mehr als 100 Jahre zurück.

Gerhard Pfneisl ist ein Tüftler, der die Zusammenhänge hinterfragt, analysiert und dann seine Entscheidungen trifft. Sein Keller in der Karrnergasse ist State of the Art. Tochter Lisa Kölly-Pfneisl ist schon vor einigen Jahren in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Sie und ihr Vater bilden ein schlagkräftiges Duo, das kompromisslos an der Qualität und an der Eigenständigkeit der Weine arbeitet. Sie legen auch großen Wert auf geringe Histamingehalte; nicht selten liegen diese biogenen Amine unter der Nachweisgrenze.

Das Sortiment ist gegliedert in die Linien Pepper Range, Offspring Series, Monovarietals sowie Blends. Die Basisweine werden im Stahltank ausgebaut, die Lagenweine und die Premium-Cuvées reifen bis zu 36 Monate in kleinen oder großen Eichenfässern. Angebaut werden die in Österreich heimischen Rebsorten Blaufränkisch, Zweigelt und St. Laurent, daneben die internationalen Varietäten Merlot, Shiraz, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Pinot Noir sowie die weißen Sorten Viognier, Gelber Muskateller und Grüner Veltliner. Die Spitze bei den Cuvées bilden Platinum, Pentagon, Hexenberg und EGO sum vitis vos palmites, kurz EGO. Dieser Wein mit biblischem Namen wurde 2019 anlässlich der Eröffnung des neuen Betriebsstandortes erstmals präsentiert.

Der Großteil der Weingärten befindet sich innerhalb der Gemarkungen von Deutschkreutz. Der Hexenberg jedoch ist eine Exklusivlage der Familie im rund 18 Kilometer entfernten Kleinmutschen.

Alle heuer vorgestellten Weine sind klar und gut verständlich. Charakter ist dem Shiraz „Maria‘s Vineyard“ zu attestieren. Besonders ans Herz zu legen ist der dunkel getönte und vielschichtige Cabernet Franc „Offspring Black“. Den Höhepunkt stellt der Blaufränkisch Reserve Ried Altes Weingebirge dar, ein nobler Wein mit Tiefgang, Präzision und Grip. Der Viognier „V“ ist eigenständig und benötigt Luft, um sich vom Holz freizuspielen.

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2023 Rosa Rosé Saignee
Weingut Umathum
Neusiedlersee

Rote Farbe, Erdbeer- und Himbeeraromen, rote Früchte, Kirschblüten, ganz feines, subtiles Bukett, hochelegant, feingliedrig, samtig-seidig, immer mit Stil, voller Fruchtcharme, strukturiert, einiger Tiefgang, angenehme Säure, perfekt balanciert. Da beweist der Winzer seine feine Klinge. Beeindruckender Rosé, der zu den besten des Landes zählt.

Roséwein
Cuvée Rot
€€€
Glassstöpsel

Weingut Umathum
Neusiedlersee

Josef Umathum
7132 Frauenkirchen
St. Andräer Straße 7

Tel. +43 2172 24400
Fax. 24404
office@umathum.at
www.umathum.at

Das Weingut Umathum vorzustellen, hieße wohl, Eulen nach Athen zu tragen. Josef Umathum stieg im Jahr 1985 in das elterliche Weingut ein und hat es an die Spitze der heimischen Weinbaubetriebe geführt. Er bewirtschaftet seine Weingärten nach biologischen Richtlinien, welche sich an der Philosophie von Rudolf Steiner orientieren. Das Weingut hat Weingärten in zwei burgenländischen Weinbaugebieten – jeweils zur Hälfte Neusiedlersee und Leithaberg. Die Lese erfolgt ausschließlich von Hand. Hier wird das Handwerk noch hochgehalten. Es wird jede Parzelle einzeln verarbeitet. Dabei werden bis zu 130 verschiedene Behälter verwendet. Eigene Komposterzeugung auf Basis von Rindermist aus dem Nationalpark Neusiedler See. Man experimentiert auch mit sogenannten PiWi-Reben. Davon zeugt der verkostete PIRO – PiWi rot aus verschiedenen Rebsorten dieser Spezies.

Die besten Lagenweine kommen aus der Ried Vom Stein, der Ried Hallebühl – mittlerweile eine Kultlage, ja ein Mythos – und der Ried Kirschgarten in Jois. Dies ist die einzige Terrassenlage des Burgenlandes. Ich liebe den 2023 Rosé Rosa, der einen unvergleichlichen Charme versprüht und zu den besten des Landes zählt. Hervorragend 2021 Zweigelt und 2020 Blaufränkisch – tolle Weine mit Stil. Die Cuvée Haideboden, die es seit dem Jahrgang 1991 gibt, ist einer der verlässlichsten Rotweine ever, eben auch der 2020er. Ein wunderhübscher, faszinierender 2020 Pinot Noir Unter den Terrassen/Jois ist von einer betörenden Textur. Das ist die Eleganz in Wein. Ebenfalls grandiose Rotweine sind der 2018 St. Laurent Vom Stein und der 2018 Blaufränkisch Kirschgarten. Überragend präsentiert sich der 2019 Ried Hallebühl, der an die großen Jahrgänge der Geschichte dieser Lage anschließt.

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2020 Pinot Noir Spada
Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Weichsel und Waldbeeren, feiner Tabakduft; etwas Peperonata, Johannisbeermix, Kakaoaromen in reifen Tanninen, pikante fruchtige Säure, Hauch Fruchtsüße nach getrockneten roten Beeren, etwas Waldmeisterkraut, sensibles Gerbstoffgerüst, solider Körper, saftig im Nachhall.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Johann Schwertführer
2504 Sooß
Hauptstraße 35

Seit 1898 ist die Familie Schwertführer dem Weinbau verschrieben, heute bewirtschaftet Johann in der fünften Generation gemeinsam mit seiner Familie die Rieden in und um Sooß herum. Die typischen Sorten der Thermenregion werden angebaut und gefühlvoll gekeltert. Hauptaugenmerk liegt auf den weißen und roten Burgundersorten und der autochthonen Rebsorte Rotgipfler. Johanns persönliches Liebkind ist ein ganz spezieller Wein: WAASN®. Ausgebaut im Holzfass reift der Wein für mindestens 18 Monate im Barrique. Nach dem Abfüllen kommen die Weine für ein Jahr in den Keller zur perfekten Flaschenreife und erst dann in den Verkauf.

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2023 Riesling Classic
Weingut Hagn
Weinviertel

Feine Rieslingfrucht, reifes Steinobst, zart rosenduftig, grüne Äpfel und Birnen, getrocknete Marille; herzhaft zupackende Säure hat den kleinen RZ (5,2 g) im Griff, kalkige Kanten, steht schon gut da.

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Weingut Hagn
Weinviertel


2024 Mailberg
154

„2023 ist ein phantastischer Jahrgang, nach diesem extrem langen Sommer hat alles sehr gut gepasst“, so fasst Wolfgang Hagn das neue Weinjahr zusammen. Eigentlich betreiben er und sein Cousin Leo kein Weingut, sondern eine moderne Weinerlebniswelt mit dem Weindomizil als Kulinarik-Hotspot samt Nächtigungsmöglichkeit. Mit ihrem umfangreichen Sortiment heimsen sie national wie international Preise in Serie ein, zuletzt wurden sie bei der NÖ-Weinprämierung als Weingut des Jahres 2023 ausgezeichnet. Bei den Veltlinern zeigen sie vom frechen Filius über Antlasbergen und Hundschupfen bis hinauf zu den holzgeschulten unique-Weinen, was Winzer, Sorte und Herkunft draufhaben – da wird jeder fündig. Mit den Lagenweinen und noch mehr mit unique 2017 und 2019 beweisen sie, wie gut kräftige Veltliner reifen können. Interessant ist auch die Gegenüberstellung von klassisch zu unique bei den Chardonnays und den Rieslingen. Sauvignon und Muskateller machen mit ihrem ausgeprägten Sortenprofil sehr viel Spaß. Die ebenfalls oft und hochprämierten Roten kommen im nächsten Jahr.

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2023 Rosé
Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

(ZW/SL) Walderdbeere, Weichsel, Hauch Himbeere, Kräuter; Wiederholung im Geschmack, cremig und geschmeidig, süffig, wunderschön.

Roséwein
Cuvée Rot
€€
Schraubverschluss

Weingut Wine by S. Pratsch
Weinviertel

Stefan Pratsch
2223 Hohenruppersdorf
Milchhausstraße 5

Tel. +43 676 6249773
office@pratsch.at
www.pratsch.at

Das Weingut Stefan Pratsch in Hohenruppersdorf hat seinen Ursprung in der Vereinigung zweier alter, ortsansässiger Weinbaufamilien. Bereits vor 30 Jahren war Vater Willi Pratsch überzeugt, dass der naturnahe Weinbau der richtige Weg ist, und so war er einer der Ersten, der im Weinviertel mit Bio-Weinbau begonnen hat. Diese Leidenschaft und Philosophie übertrug sich wie von selbst auf den jungen Kellermeister Stefan Pratsch. Wie sich heute zeigt, war die Umstellung auf biologisches Wirtschaften ein wichtiger Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche Weinzukunft.

Für mich war der Besuch bei Stefan Pratsch eine höchst erfreuliche Neuentdeckung. Alle verkosteten Weine befinden sich qualitativ auf einem wirklich hohen Niveau, und durch niedrige Alkoholwerte sind sie absolut süffig. Beide Sauvignons sowie die Top-Weine bei Grüner Veltliner und Riesling stechen noch einmal hervor. Außerdem habe ich das Gefühl, dass hier noch lange nicht der Plafond erreicht ist. Es liegt vielleicht an den 95 % Exportanteil, warum seine Weine in Österreich nicht bekannter sind. Da aber in diesem Frühjahr ein wunderschöner Verkostungsraum im Loungestil inklusive Shop – mit seinen Weinen und Produkten aus der Umgebung – gebaut wurde, steht einem Besuch im Weingut nichts mehr im Wege. Zugang mit der eigenen Bankomatkarte jederzeit möglich! Schauen Sie sich das an!

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2023 Riesling Ried Neuberg
Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Steinobstiger Fruchtfokus, Pfirsiche, Marillen, Limonenabrieb, später auch etwas Grapefruits, Radicchio; kräftig, die präsente, pfiffige Säure wird von reichlich Extrakt abgefedert.

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Wein- und Gästehof Edlinger
Kremstal

Josef Edlinger
3511 Palt
Lindengasse 22

Josef Edlinger strahlt über beide Ohren – mit dem aktuellen Jahrgang hat er neuerlich etliche Weinpreziosen im Keller, die es verdienen, ins Scheinwerferlicht gestellt zu werden. Herauspicken möchten wir vor allem die beiden Top-Veltliner, zum einen den ungemein saftigen, komplexen, hochmineralischen Optimas, zum andern den in gebrauchten Holzfässern vinifizierten Sortenkollegen aus der Ried Hintere Point, der als leuchtendes Beispiel für behutsamen Holzeinsatz dienen kann. Freilich finden sich auch bei den Rieslingen bemerkenswerte Weine – hier hat der Wachauer Ableger vom Silberbichl klar die Nase vorn.

Die Edlingers führen am Fuße des Göttweiger Bergs einen Familienbetrieb im wahrsten Sinne des Wortes, und das seit 1842. Alle packen mit an, Josef Edlinger selbst ist Weinbau- und Kellermeister, unterstützt wird er in allen administrativen Belangen von Gabriela, seiner charmanten Gattin, wie auch von Sohn Paul, der sich um Marketing und den Verkauf kümmert. Und wer Gelegenheit hat, einen Blick in die Weingärten zu machen, wird häufig den Senior bei seinen geliebten Rebstöcken vorfinden. Nicht zu vergessen die Frau Mama, die das mit fünf Zimmern ausgestattete Gästehaus betreut. Derzeit befindet man sich übrigens in der Umstellungsphase auf einen biologisch zertifizierten Betrieb, im kommenden Jahr ist es dann so weit.

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2023 Grüner Veltliner Ried Frauenberg
Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Wiesenkräuter, Apfelnoten, feine Exotik, dezent Ananas, Mango, Pfefferschleier, saftige Frucht, cremiger Touch, perfekte Säure, elegante Noten, zeigt Ausdruck, besitzt Druck.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Kurt Angerer
Kamptal

Kurt Angerer
3552 Lengenfeld
Annagasse 101

Kurt Angerer ist ein kompromissloser Qualitätsfanatiker, vor allem bei sich selbst. Ich kenne keinen kritischeren Winzer bei seinen Weinen wie eben ihn. Er deklassiert beinhart Weine, die nicht seinen Anforderungen entsprechen. Dass Kurt Angerer konsequent, unangepasst seinen Weg geht, mag polarisieren, doch dient es ausschließlich der Qualität. Er hat einen 80%igen Exportanteil. Ich meine, dass dies ein schlechtes Zeugnis für Österreich ist. Der Prophet zählt wohl nichts im eigenen Land.

Herr Angerers Weine erhalten jedwede Zeit zum Reifen. Davon zeugt der 2011 Grüne Veltliner White Granite, der sich jetzt in Höchstform präsentiert. Ebenfalls der 2018 Rote Veltliner – quasi Late Release, der jetzt in seiner Harmonie unübertroffen ist. Kurt Angerer ist ein weltoffener Winzer, der die Nase im Wind trägt, doch niemals auf seine Wurzeln vergisst. Meine absoluten Favoriten sind Grüner Veltliner Spieß und Ried Schreckenstein sowie 2023 Riesling Ried Pfeiffenberg – alles aus 2023, 2022 Veltliner unfiltriert und 2021 Merlot.

In diesem Weingut gibt es nicht nur Grünen Veltliner, Riesling, Roten Veltliner und Merlot, sondern auch Pinot Blanc, Grauburgunder, Traminer, Semillon, Viognier, Syrah, Cabernet Sauvignon und Franc. Aus all diesen Rebsorten keltert Kurt Angerer überragende, lagerfähige Weine und auch Rotweine von internationaler Klasse.

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2023 Grüner Veltliner Rotes Tor Federspiel
Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Reichlich schwarzer Pfeffer mit einiger Mineralität, viel Birnen; Südfrüchte, würzige grüne Ananas, mit lässigem Säurekick, lebhaft, verlässliches Federspiel mit viel Wachau-Charakter.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Franz Hirtzberger
3620 Spitz
Kremser Straße 8

Der Name Hirtzberger steht für große Rieslinge und große Grüne Veltliner – für Wein-Ikonen aus der Wachau, für das Beste, was Österreichs Weinszene zu bieten hat. Und wenn man von Franz Hirtzbergers Edelsteinen spricht, gehören auch die Burgunder-Smaragde dazu. Drei gibt es – den Weißburgunder, den Grauburgunder und den Chardonnay. In diesem Dreigestirn leuchtet der Chardonnay besonders hell – ihn zählt der Autor zu den besten zehn Wachauer Weinen des Jahrgangs 2023. Denn dieser Smaragd-Chardonnay ist ein facettenreicher Wein mit tropischer Fruchtfülle, kühler Kräuteraromatik und lässig-mineralischem Wachau-Charme. Im Schlossweingarten, hinter dem Schloss Spitz, wächst dieser Chardonnay, den Hirtzberger in großen Holzfässern ausbaut, um den Sortencharakter und die Frische zu behalten. Gelesen wurde der Chardonnay daher schon Anfang Oktober, als einer der ersten Weine und damit ein Monat früher als der Riesling vom Singerriedel.

Hirtzberger erntet generell spät, auch seine Steinfeder vom Veltliner, die er in der zweiten Oktoberhälfte gelesen hat. Die Steinfeder ist einmal mehr eine ausgereifte, elegante und pfiffige Ouvertüre in Hirtzbergers Veltliner- und Riesling-Reigen. In der trinkvergnüglichen Mitte befinden sich Hirtzbergers Federspiel-Klassiker als Every-Day-Charmeure: der Veltliner Rotes Tor und der Riesling Steinterrassen. Das Smaragd-Programm ist wie immer ein Konzert starker Solisten. Bei den Veltlinern spielt der Honivogl erneut die erste Geige. Dieser markante Wein, der stets die reifsten Trauben bündelt, glänzt mit Kraft und Eleganz sowie Potenzial; ein Honivogl für viele Jahre. Eine Bank und sicheres Terrain im Veltliner-Hochgenuss ist immer der Urgestein-Smaragd Rotes Tor: immer mineralisch, immer pfeffrig, immer gut. Die Veltliner-Smaragde Spitzer Axpoint und Wösendorfer Kirchweg bilden den fülligeren, schwarzpfeffrigen, lössgeprägten Veltliner-Charakter ab.

2023 ist ein Riesling-Jahr – unverkennbar bei Hirtzbergers vier Riesling-Smaragden. Halleluja, da geht die Post ab. Der Singerriedel, ein Wein zum Verlieben, ein Riesling, der vom ersten bis zum letzten Schluck als großer Wein beeindruckt. Der Setzberg, der Hidden Champion mit viel Terroir-Charakter, ein Leuchtturm am Beginn des Spitzer Grabens. Der Setzberg ist immer der erfrischendste Riesling und mit seiner kühlen Aromatik und salzigen Mineralität unverkennbar. Der Steinporz wirkt immer als der lebhafteste, ein Jüngling vom Urgestein (Paragneis) mit straffer Mineralik. Der Spitzer Hochrain, er hat durch seinen tiefgründigeren Boden immer das wärmste und fülligste Riesling-Timbre – und dadurch auch seine besonderen Fans.

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2023 Chardonnay
Winzerhof Harald Schindler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Duftet nach Apfelschalen, Biskuit, saftige wie fruchtbetonte Charakteristik, Pfirsich, Mandarine, feine Exotiknoten, druckvoll, etwas Tabakwürze, pikant, cremig-würziges Finish, tolle Länge.

Weißwein
Chardonnay
€€
Schraubverschluss

Winzerhof Harald Schindler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Harald Schindler
7072 Mörbisch
Kinogasse 9

Der Winzerhof Schindler ist weit über die Grenzen hinaus bekannt und beliebt. Auf bravouröse Weise verbindet die sympathische Familie stilvolle Erholung in einem wunderschönen wie preisgekrönten Feriendomizil, das zugleich als Winzerhof für naturnahen Weinbau fungiert und von Harald Schindler verantwortet wird. Zum elften Mal in Folge wurde das von Alexandra Schindler geführte Arkadenhofanwesen mit dem begehrten „HolidayCheck Gold Award“ ausgezeichnet, was sie zu den zehn beliebtesten Hotels in Österreichs kürt.

Das Entree an Schaumvarietäten besticht mit viel Fruchtfrische in feiner Perlage, die als Apéro ebenso wie als Speisenbegleiter voll punkten. Die Klassiklinie in Weiß ist vielfältig und begeistert durch viel Frische und Vitalität. Besonders hervorzuheben sind der Chardonnay mit fruchtbetonter Dichte und der mit viel Saftigkeit komponierte Neuburger.

Die Rotweine im Hause Schindler werden in verschiedenen Spielarten ausgebaut und punkten mit mediterranem Charme. Für die Premiumlinie kommen nur die besten Fässer aus französischer Provenienz in unterschiedlichen Formaten vom Barrique bis zum Tonneau zum Einsatz. Die Sorten-Cuvée Fuego zeigt sich in vollmundiger Dichte, die Sorten-Cuvée Excelsio begeistert durch eine fruchttiefe Stilistik, gefolgt vom Syrah in würziger Vollmundigkeit, die allesamt über große Reifeperspektiven verfügen.

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2022 Blaufränkisch
Weingut Groszer Wein
Eisenberg

Kühles, glockenklares Rotbeerenbukett, Brombeere, Waldbeere, engmaschig, transparente Fruchtaromatik, etwas Graphitwürze, kompakte Gerbstoffe, schöner Trinkfluss in Cool-Climate-Stilistik, modellhaft.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€
Schraubverschluss

Weingut Groszer Wein
Eisenberg

Markus Bach
7473
Burg 95

Mit Markus Bach als Weingutsleiter verfügt das Weingut über einen erfahrenen Experten, der vorbildhaft die Tradition am Eisenberg in Kombination mit zeitgemäßer Innovation in kellertechnischen Belangen beherrscht. Das Sortenspektrum fokussiert sich auf Blaufränkisch, der von den gutseigenen Top-Lagen Saybritz und Szapary stammt, begleitet von der vorzüglichen Weißwein-Enklave des Csaterbergs, von der zwei Sorten-Cuvées erzeugt werden. Die Prämisse ist, charaktervolle Weine auf hohem Qualitätsniveau zu erreichen, und das wird selbstverständlich in biologischer Landwirtschaftsführung umgesetzt.

Die riedenrein ausgebauten Blaufränkischen aus der Ried Szapary und Saybritz werden mit der Bezeichnung Reserve geführt. Für diese Premiumlinie wird die offene Vergärung in Holzbottichen angewendet. Die malolaktische Gärung, ebenso die Reifung auf der Feinhefe bis zur Flaschenfüllung erfolgen im Tonneau. Die Blaufränkisch „Einsteiger“-Reserve ist eine Lagen-Cuvée aus der Ried Saybritz mit Zwei-Drittel-Anteil und aus der Ried Szapary, die mit viel Dichte, Balance und einer saftigen Vitalität in der Premiumliga voll überzeugt. Den Höhepunkt bilden die lagenreinen Reserven, die eindrucksvoll die terroirspezifischen Vorzüge aufzeigen. Ried Saybritz ist die saftig-druckvolle Varietät, Szapary verkörpert die ziselierte Fruchttiefe der Blaufränkisch-Stilistik. Beide Varianten zeigen bereits in der Jugend, in welche Höhen sich diese beiden Juwele in der Reife entwickeln werden: Es sind spannungsgeladene Weine in der jeweiligen Terroir-Spezifik mit vollendeter Harmonie aus Fruchttiefe und Balance.

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2023 Sauvignon Blanc
Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Ein ernsthafter Sortenvertreter mit Tiefgang: Cassis in Nase und Gaumen, vollmundig und dennoch fein und elegant, mittelkräftig und sehr süffig.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Leo Jahner
2403 Wildungsmauer
Feldgasse 35

Tel. +43 2163 2326
weingut@jahner.at
www.jahner.at

Leo Jahner, dessen Betrieb sich im dritten Jahr der Umstellung auf biologischen Weinbau befindet, ist auch sonst bemüht, die Weingärten möglichst schonend zu bearbeiten und bei der Vinifikation ohne gröbere Eingriffe auszukommen. So werden die Weißweine ohne Aufzuckerung und Säurekorrektur ausgebaut und mithilfe des ersten gewonnenen Mostes möglichst spontan vergoren. Bei den stets mittels Naturhefe vergorenen Rotweinen wird auch auf den Saftentzug verzichtet.

Durch das relativ neue DAC-System ist es notwendig, die Linien neu aufzustellen. So gesellt sich im Weißweinsegment ein neuer Chardonnay „Höflein“ aus der Ried Steinäcker dazu, bei den Rotweinen gibt es zum zweiten Mal den Blau-

fränkisch „Prellenkirchen“ vom Spitzerberg und als Premiere den Blaufränkisch aus der Ersten Lage „Aubühl“.

Wie zielorientiert Leo Jahner arbeitet, erkennt man daran, dass sein Grüner Veltliner aus einer Knoll-Selektion stammt, und die Blaufränkisch-Setzlinge vor 15 Jahren aus dem Mariental von Ernst Triebaumer genommen wurden. Nach 2015 gibt es endlich wieder einen St. Laurent Reserve 2022, der großartig geworden ist. Abschließend hat sich Leo Jahner dazu entschlossen, drei seiner großen Rotweine um ein Jahr hinauszuzögern. Daher gibt es Small Wall 2022, Steinäcker 2021 und Wild Wall 2021 erst kommendes Jahr in diesem Guide.

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2022 Pinot Gris-Grauburgunder Reserve
Weingut Umathum
Neusiedlersee

Dezent speckig, florale Noten, rauchig, Nüsse, Birnen, fruchtige Würze, einiger Tiefgang, salzige Noten, braucht viel Luft, charaktervoll, cremige Textur, gute Länge, gelbe Früchte, kraftvoll und eng. Niemals opulent. Zukunft!

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€€
Glassstöpsel

Weingut Umathum
Neusiedlersee

Josef Umathum
7132 Frauenkirchen
St. Andräer Straße 7

Tel. +43 2172 24400
Fax. 24404
office@umathum.at
www.umathum.at

Das Weingut Umathum vorzustellen, hieße wohl, Eulen nach Athen zu tragen. Josef Umathum stieg im Jahr 1985 in das elterliche Weingut ein und hat es an die Spitze der heimischen Weinbaubetriebe geführt. Er bewirtschaftet seine Weingärten nach biologischen Richtlinien, welche sich an der Philosophie von Rudolf Steiner orientieren. Das Weingut hat Weingärten in zwei burgenländischen Weinbaugebieten – jeweils zur Hälfte Neusiedlersee und Leithaberg. Die Lese erfolgt ausschließlich von Hand. Hier wird das Handwerk noch hochgehalten. Es wird jede Parzelle einzeln verarbeitet. Dabei werden bis zu 130 verschiedene Behälter verwendet. Eigene Komposterzeugung auf Basis von Rindermist aus dem Nationalpark Neusiedler See. Man experimentiert auch mit sogenannten PiWi-Reben. Davon zeugt der verkostete PIRO – PiWi rot aus verschiedenen Rebsorten dieser Spezies.

Die besten Lagenweine kommen aus der Ried Vom Stein, der Ried Hallebühl – mittlerweile eine Kultlage, ja ein Mythos – und der Ried Kirschgarten in Jois. Dies ist die einzige Terrassenlage des Burgenlandes. Ich liebe den 2023 Rosé Rosa, der einen unvergleichlichen Charme versprüht und zu den besten des Landes zählt. Hervorragend 2021 Zweigelt und 2020 Blaufränkisch – tolle Weine mit Stil. Die Cuvée Haideboden, die es seit dem Jahrgang 1991 gibt, ist einer der verlässlichsten Rotweine ever, eben auch der 2020er. Ein wunderhübscher, faszinierender 2020 Pinot Noir Unter den Terrassen/Jois ist von einer betörenden Textur. Das ist die Eleganz in Wein. Ebenfalls grandiose Rotweine sind der 2018 St. Laurent Vom Stein und der 2018 Blaufränkisch Kirschgarten. Überragend präsentiert sich der 2019 Ried Hallebühl, der an die großen Jahrgänge der Geschichte dieser Lage anschließt.

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2018 Pinot Noir Reserve
Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Rote Beeren und Kirschblüten; saftig-reife Fruchtaromen, geradlinig, zart rauchig, Hauch Zimt und Vanillewürze, eleganter Schmelz, etwas Weichselschokolade in präzisen Tanninen, fruchtige Säure, bisschen Zitrus, Johannisbeerkonfit, etwas Kakao im langen Finish.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Schwertführer „35“
Thermenregion

Johann Schwertführer
2504 Sooß
Hauptstraße 35

Seit 1898 ist die Familie Schwertführer dem Weinbau verschrieben, heute bewirtschaftet Johann in der fünften Generation gemeinsam mit seiner Familie die Rieden in und um Sooß herum. Die typischen Sorten der Thermenregion werden angebaut und gefühlvoll gekeltert. Hauptaugenmerk liegt auf den weißen und roten Burgundersorten und der autochthonen Rebsorte Rotgipfler. Johanns persönliches Liebkind ist ein ganz spezieller Wein: WAASN®. Ausgebaut im Holzfass reift der Wein für mindestens 18 Monate im Barrique. Nach dem Abfüllen kommen die Weine für ein Jahr in den Keller zur perfekten Flaschenreife und erst dann in den Verkauf.

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2019 Riesling unique BIO
Weingut Hagn
Weinviertel

Grapefruit, Bitterorange, Mandelmus, saftiger Pfirsich, ein paar Kräuter; kraftvoller, dennoch verspielter Auftritt, Grapefruit-Bitternoten, kleidet den Gaumen aus, Restzucker gut verpackt, Potenzial.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Behandelter Presskork

Weingut Hagn
Weinviertel


2024 Mailberg
154

„2023 ist ein phantastischer Jahrgang, nach diesem extrem langen Sommer hat alles sehr gut gepasst“, so fasst Wolfgang Hagn das neue Weinjahr zusammen. Eigentlich betreiben er und sein Cousin Leo kein Weingut, sondern eine moderne Weinerlebniswelt mit dem Weindomizil als Kulinarik-Hotspot samt Nächtigungsmöglichkeit. Mit ihrem umfangreichen Sortiment heimsen sie national wie international Preise in Serie ein, zuletzt wurden sie bei der NÖ-Weinprämierung als Weingut des Jahres 2023 ausgezeichnet. Bei den Veltlinern zeigen sie vom frechen Filius über Antlasbergen und Hundschupfen bis hinauf zu den holzgeschulten unique-Weinen, was Winzer, Sorte und Herkunft draufhaben – da wird jeder fündig. Mit den Lagenweinen und noch mehr mit unique 2017 und 2019 beweisen sie, wie gut kräftige Veltliner reifen können. Interessant ist auch die Gegenüberstellung von klassisch zu unique bei den Chardonnays und den Rieslingen. Sauvignon und Muskateller machen mit ihrem ausgeprägten Sortenprofil sehr viel Spaß. Die ebenfalls oft und hochprämierten Roten kommen im nächsten Jahr.

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2023 Grüner Veltliner Wösendorfer Ried Kirchweg Smaragd
Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Tabakige Nase, viel Lösswürze, dunkler Pfeffer, weiche Frucht, Kletzen; füllig-samtiger Smaragd-Veltliner mit Fruchtexotik, Mango, reife Limetten, schwarzer Pfeffer, trinkvergnüglich.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Naturkork

Weingut Franz Hirtzberger
Wachau

Franz Hirtzberger
3620 Spitz
Kremser Straße 8

Der Name Hirtzberger steht für große Rieslinge und große Grüne Veltliner – für Wein-Ikonen aus der Wachau, für das Beste, was Österreichs Weinszene zu bieten hat. Und wenn man von Franz Hirtzbergers Edelsteinen spricht, gehören auch die Burgunder-Smaragde dazu. Drei gibt es – den Weißburgunder, den Grauburgunder und den Chardonnay. In diesem Dreigestirn leuchtet der Chardonnay besonders hell – ihn zählt der Autor zu den besten zehn Wachauer Weinen des Jahrgangs 2023. Denn dieser Smaragd-Chardonnay ist ein facettenreicher Wein mit tropischer Fruchtfülle, kühler Kräuteraromatik und lässig-mineralischem Wachau-Charme. Im Schlossweingarten, hinter dem Schloss Spitz, wächst dieser Chardonnay, den Hirtzberger in großen Holzfässern ausbaut, um den Sortencharakter und die Frische zu behalten. Gelesen wurde der Chardonnay daher schon Anfang Oktober, als einer der ersten Weine und damit ein Monat früher als der Riesling vom Singerriedel.

Hirtzberger erntet generell spät, auch seine Steinfeder vom Veltliner, die er in der zweiten Oktoberhälfte gelesen hat. Die Steinfeder ist einmal mehr eine ausgereifte, elegante und pfiffige Ouvertüre in Hirtzbergers Veltliner- und Riesling-Reigen. In der trinkvergnüglichen Mitte befinden sich Hirtzbergers Federspiel-Klassiker als Every-Day-Charmeure: der Veltliner Rotes Tor und der Riesling Steinterrassen. Das Smaragd-Programm ist wie immer ein Konzert starker Solisten. Bei den Veltlinern spielt der Honivogl erneut die erste Geige. Dieser markante Wein, der stets die reifsten Trauben bündelt, glänzt mit Kraft und Eleganz sowie Potenzial; ein Honivogl für viele Jahre. Eine Bank und sicheres Terrain im Veltliner-Hochgenuss ist immer der Urgestein-Smaragd Rotes Tor: immer mineralisch, immer pfeffrig, immer gut. Die Veltliner-Smaragde Spitzer Axpoint und Wösendorfer Kirchweg bilden den fülligeren, schwarzpfeffrigen, lössgeprägten Veltliner-Charakter ab.

2023 ist ein Riesling-Jahr – unverkennbar bei Hirtzbergers vier Riesling-Smaragden. Halleluja, da geht die Post ab. Der Singerriedel, ein Wein zum Verlieben, ein Riesling, der vom ersten bis zum letzten Schluck als großer Wein beeindruckt. Der Setzberg, der Hidden Champion mit viel Terroir-Charakter, ein Leuchtturm am Beginn des Spitzer Grabens. Der Setzberg ist immer der erfrischendste Riesling und mit seiner kühlen Aromatik und salzigen Mineralität unverkennbar. Der Steinporz wirkt immer als der lebhafteste, ein Jüngling vom Urgestein (Paragneis) mit straffer Mineralik. Der Spitzer Hochrain, er hat durch seinen tiefgründigeren Boden immer das wärmste und fülligste Riesling-Timbre – und dadurch auch seine besonderen Fans.

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2023 Grüner Veltliner Ried Klostersatz
Weingut Pichler-Krutzler
Wachau

Kühler Hauch, duftig, hübscher Mix aus frischem Kernobst und Frühlingsblüten, mit Würze unterlegt; kräftig, Lederapfel, Hirschbirnen, ungemein saftig, zartherb, robust, mittellang.

Weißwein
Grüner Veltliner
-
Schraubverschluss

Weingut Pichler-Krutzler
Wachau


3601 Dürnstein
Oberloiben 16

Trotz seiner noch relativ jungen Geschichte war das Weingut Pichler-Krutzler in Loiben von Anfang an Leitbetrieb und Vorreiter. Mögen die Voraussetzungen aufgrund ihrer jeweiligen Abstammung aus legendären Winzerfamilien – Elisabeth entstammt dem Wachauer Weingut F.X. Pichler, Erich ist Spross des Weinguts Krutzler im Südburgenland – bereits vorweg bestens gewesen sein, so wurde die Erfolgsstory dieses Betriebs alleine von Elisabeth und Erich Pichler-Krutzler geschrieben, die sich mithilfe ihres Know-hows, ihrer Erfahrung und ihres Talents sowie ihres großen Einsatzes innerhalb kurzer Zeit einen Platz in der Wachauer Elite sicherten.

Das hier praktizierte Rezept zur Erzeugung hochklassiger Weine erscheint denkbar einfach: Weine aus besten Trauben von einzigartigen Lagen möglichst pur auf die Flasche zu bringen – und das gelingt hier hervorragend. Bei der Bewirtschaftung steht der respektvolle Umgang mit der Natur seit Langem im Mittelpunkt, logische Konsequenz war die Umstellung auf biologische Bewirtschaftung. Im Keller setzt man auf Spontangärung, verzichtet dabei auf Schönungen und Zusätze. Bei den Lagenweinen kommen je nach Lage und Sorte teils Stahl, teils Holzfässer zum Einsatz.

Als Sortenklassiker stehen in der Wachau und im Kremstal Grüner Veltliner und Riesling sowie etwas Pinot Blanc zur Verfügung. Das Fundament des Weinsortiments bilden sortenreine Ortsweine aus Dürnstein (Grüner Veltliner) und Loiben (Riesling und Pinot Blanc). Den Großteil des Sortiments machen Riedenweine aus klassischen Lagen aus, die mehrheitlich mit alten bis uralten Reben bestockt sind. In der Oberklasse stehen beim Veltliner Sortenvertreter aus den Rieden Klostersatz, Supperin und Rothenhof, beim Riesling aus der Ried Pfaffenberg zur Verfügung, dazu mit der alten Bezeichnung „In der Wand“, die aus drei Parzellen westlich von Dürnstein stammen.

Bei beiden Sorten steht ein Trio aus Riedenweinen an der Spitze – diese kommen aus den berühmten Lagen Loibenberg und Kellerberg sowie dem anschließenden Pfaffenberg mit der Herkunft Kremstal. Die Wachauer Riedenweine stammen aus dem jüngsten Jahrgang 2023, der Pfaffenberg jeweils aus dem Jahr 2022. Als separate Kategorie und quasi oenophile Spielwiese von Erich Krutzler zu betrachten sind jene Kreszenzen mit Holzfassausbau, die erst zwei Jahre nach der Ernte gefüllt werden, um im darauffolgenden Frühjahr – aktuell 2024 – auf den Markt gebracht zu werden. Bei diesen folglich aus dem Jahrgang 2021 stammenden Kreszenzen handelt es sich ausschließlich um Grüne Veltliner, von denen wir zwei herausragende Vertreter vorstellen: den grandiosen Veltliner Supergraf mit seiner reichhaltigen Exotik bei gleichzeitiger Vitalität sowie den Ried Kellerberg „S“, der bei aller Fülle auch die kühle Aromatik und Struktur der großen Lage mitbringt. Beide besitzen großes Potenzial und den Drang zum fünften Stern.

Großes bahnt sich auch in baulicher Hinsicht an, wird doch in absehbarer Zeit das neue Weingut, das durch völligen Umbau und Adaptierung eines historischen Lesehofs in Rothenhof, Unterloiben, geschaffen wird, fertiggestellt.ps

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2023 Neuburger
Winzerhof Harald Schindler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Bukett von hellen Nüssen, saftig-knackige Fruchtführung, gelbe Früchte, etwas Exotik, Pistazie, Orangenzeste, fruchtbetonte Stilistik, präsente Säure, feine Würzepikanz, zeigt Klasse.

Weißwein
Neuburger
€€
Schraubverschluss

Winzerhof Harald Schindler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Harald Schindler
7072 Mörbisch
Kinogasse 9

Der Winzerhof Schindler ist weit über die Grenzen hinaus bekannt und beliebt. Auf bravouröse Weise verbindet die sympathische Familie stilvolle Erholung in einem wunderschönen wie preisgekrönten Feriendomizil, das zugleich als Winzerhof für naturnahen Weinbau fungiert und von Harald Schindler verantwortet wird. Zum elften Mal in Folge wurde das von Alexandra Schindler geführte Arkadenhofanwesen mit dem begehrten „HolidayCheck Gold Award“ ausgezeichnet, was sie zu den zehn beliebtesten Hotels in Österreichs kürt.

Das Entree an Schaumvarietäten besticht mit viel Fruchtfrische in feiner Perlage, die als Apéro ebenso wie als Speisenbegleiter voll punkten. Die Klassiklinie in Weiß ist vielfältig und begeistert durch viel Frische und Vitalität. Besonders hervorzuheben sind der Chardonnay mit fruchtbetonter Dichte und der mit viel Saftigkeit komponierte Neuburger.

Die Rotweine im Hause Schindler werden in verschiedenen Spielarten ausgebaut und punkten mit mediterranem Charme. Für die Premiumlinie kommen nur die besten Fässer aus französischer Provenienz in unterschiedlichen Formaten vom Barrique bis zum Tonneau zum Einsatz. Die Sorten-Cuvée Fuego zeigt sich in vollmundiger Dichte, die Sorten-Cuvée Excelsio begeistert durch eine fruchttiefe Stilistik, gefolgt vom Syrah in würziger Vollmundigkeit, die allesamt über große Reifeperspektiven verfügen.

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2023 Gelber Muskateller
Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Klassischer Bratapfel, Holunder, intensiv und einladend; gute Struktur, Mandarine und Melisse im Mund, so macht das Spaß!

Weißwein
Gelber Muskateller
€€
Schraubverschluss

Weingut Leo Jahner
Carnuntum

Leo Jahner
2403 Wildungsmauer
Feldgasse 35

Tel. +43 2163 2326
weingut@jahner.at
www.jahner.at

Leo Jahner, dessen Betrieb sich im dritten Jahr der Umstellung auf biologischen Weinbau befindet, ist auch sonst bemüht, die Weingärten möglichst schonend zu bearbeiten und bei der Vinifikation ohne gröbere Eingriffe auszukommen. So werden die Weißweine ohne Aufzuckerung und Säurekorrektur ausgebaut und mithilfe des ersten gewonnenen Mostes möglichst spontan vergoren. Bei den stets mittels Naturhefe vergorenen Rotweinen wird auch auf den Saftentzug verzichtet.

Durch das relativ neue DAC-System ist es notwendig, die Linien neu aufzustellen. So gesellt sich im Weißweinsegment ein neuer Chardonnay „Höflein“ aus der Ried Steinäcker dazu, bei den Rotweinen gibt es zum zweiten Mal den Blau-

fränkisch „Prellenkirchen“ vom Spitzerberg und als Premiere den Blaufränkisch aus der Ersten Lage „Aubühl“.

Wie zielorientiert Leo Jahner arbeitet, erkennt man daran, dass sein Grüner Veltliner aus einer Knoll-Selektion stammt, und die Blaufränkisch-Setzlinge vor 15 Jahren aus dem Mariental von Ernst Triebaumer genommen wurden. Nach 2015 gibt es endlich wieder einen St. Laurent Reserve 2022, der großartig geworden ist. Abschließend hat sich Leo Jahner dazu entschlossen, drei seiner großen Rotweine um ein Jahr hinauszuzögern. Daher gibt es Small Wall 2022, Steinäcker 2021 und Wild Wall 2021 erst kommendes Jahr in diesem Guide.

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2022 Morillon Gamlitz
Weingut Dietrich vlg. Tischler
Südsteiermark

Ruhig, sortenaffin, Haselnüsse, Birnen und knackiges helles Steinobst; zeigt diese Aromen auch im Geschmack, angenehme Säure, passende Substanz, im Nachhall frische Birnen.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Dietrich vlg. Tischler
Südsteiermark

Franz und Martin Dietrich
8462 Gamlitz
Sernau 13

Das Weingut Dietrich in Gamlitz ist ein Familienbetrieb in vierter Generation. Geführt wird es von der „jungen Generation“, den Brüdern Franz-Harald und Martin Dietrich. Beide sind Absolventen der Weinbauschule Silberberg. Franz-Harald ist zudem ausgebildeter Weinbau- und Kellermeister; ab Beginn der Erntezeit findet man ihn praktisch nur im Weinkeller. Martin hat in Krems den Lehrgang für Weinmarketing absolviert und ist auch geprüfter Sommelier. Ihm kommt die Funktion als Bindeglied zwischen Wein und Weinliebhabern zu. Ihre Eltern Franz und Claudia werken tatkräftig im Hintergrund mit. Völlig entspannt lassen sich die Weine in der angeschlossenen Buschenschank verkosten.

Arbeiten im Einklang mit der Natur ist den beiden Regisseuren wichtig. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird auf ein Minimum reduziert, Herbizide kommen nicht zum Einsatz, gedüngt wird ausschließlich organisch, und auf gesunde Lebensräume für Insekten wird geachtet. Die Familie verfügt über Anteile an den Rieden Sernauberg und Jägerberg, beide geprägt vom Gamlitzer Schlier, d. h. Mergel mit Geröll, Sand und Blattfossilien. Auch in der Riede Hoch Sernau werden Weingärten bewirtschaftet; dort herrschen Sand und Schotter vor.

Die vorgestellte Serie zeichnet sich durch Feinheit aus, da ist nichts Grobes oder Üppiges; das gilt auch für den Traminer und den Grauen Burgunder aus der Ried Sernauberg. Primus ist der eigenständige und ungemein feingliedrige, trinkanimierende Sauvignon Blanc Ried Jägerberg.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -