Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2021 Blauer Portugieser
Winzer Jassek
Weinviertel

„Die Rarität des Weinviertels“ mit tiefem Rubin, einem Duft nach Kirschen, Brombeeren, Heidelbeeren und Rebholz, auch Würze und Kräuter, zart pflanzliche Noten, schlank und leicht, ausgewogen und zugänglich, fein gereift und gaumenfreundlich, kellerkühl genießen!

Rotwein
Blauer Portugieser
Schraubverschluss

Winzer Jassek
Weinviertel

Christian Jassek
2053 Ragelsdorf
16

Dieser Christian Jassek, ein spätberufener Winzer, übernahm nach 20 Jahren bei Wein & Co den Betrieb. Es ist einer, der weit über den Tellerrand hinausschaut. Er versteht Weinbereiten als Handwerk. So definiert Jassek seinen Beruf. Für ihn ein Traumberuf, wenn auch seine Arbeitsstätte kein Dach hat. Von 0,2 auf 7 Hektar aufgestockt, kultiviert er heute 10 Hektar mit seiner „Handwerkerei“. Die Qualität kommt aus dem Weingarten, im Keller wird nicht eingegriffen. Die Handschrift des Winzers ist sehr deutlich – Weine mit Finesse, Eleganz und Struktur. Seine Jahrgänge zeigen ihren Charakter recht eindrucksvoll – gradlinig ohne Schnickschnack. Die Qualität kommt von Quälen und sie wächst im Weingarten. Ein kurzer Ausflug in die besten Lagen am Schatzberg zeigte eine bildhafte, weite Weinlandschaft, wo auch Rehe und Hasen den Weg kreuzen und sich hier wohlfühlen. Christian Jassek lebt und liebt die Natur mit allen Herausforderungen der Winzerarbeit und produziert mit viel Herzblut besondere Weinqualitäten, die im Gedächtnis bleiben.

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2023 Grüner Veltliner Ried Sätzen
Weingut Schwarzböck
Weinviertel

Waldhonig und Schälnüsse im pointierten Bukett, fest geknüpft und lebhaft, bloß dezentes Pfefferl und etwas Roggenbrot, hat an Profil gewonnen und bleibt auch gut haften, erst ganz am Beginn.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Schwarzböck
Weinviertel


2102 Hagenbrunn
Hauptstraße 56

Die rundum freudvolle Degustation der Jungweine hat eindrucksvoll bewiesen, dass der Jahrgang 2023 zu einem der allerbesten im Hause Schwarzböck herangereift ist. Das beweisen schon die leichteren Exemplare wie etwa der bildhübsche Muskateller, der seinem Ruf als Maßstab für diese Rebsorte wieder einmal gerecht wurde. Aber auch der verlockende Gemischte Satz Hagenbrunn oder der fleischig-geschmeidige Weißburgunder sind diesmal besonders gut geraten. Für den vorläufigen Höhepunkt sollte die allerdings erst im Herbst auf den Markt kommende Veltliner Reserve von der Ried Aichleiten sorgen, die bereits jetzt mit fulminantem Fruchtspiel aufzeigt. Ihr steht freilich auf Augenhöhe der hochattraktive 2022er Riesling aus der gleichen Hagenbrunner Top-Lage gegenüber, der spontan an große Vorgänger, etwa aus den Jahren 1997 und 2017, erinnert. Ebenso erfreulich ist die bestechende Frühform seines kleinen Bruders namens Riesling Hagenbrunn, der für diese Kategorie ungewöhnlich nuanciert und gebündelt erscheint. Das rote Segment wird demnächst um den äußerst kraftvollen und dichten Zweigelt 2022 von der Ried Braschen bereichert werden.

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2023 Riesling Kaiserstiege
Weingut Hermann Moser
Kremstal

Kernige Nase, Limetten, Grapefruits, Kriecherln, grüne Marillen; gewinnt an Fahrt, zeigt sich voll Frische mit koketter Säure; hochfeiner Süffelwein, glockenklar, erfrischend.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Hermann Moser
Kremstal

Martin Moser
3495 Rohrendorf
Bahnstraße 36

Tradition hat auch Zahlen: Seit rund 400 Jahren betreibt die Familie Moser Weinbau in Rohrendorf bei Krems. Mittlerweile führen Martin Moser und seine Frau Carmen den Betrieb in der 23. Generation und machen Weine, die in der ganzen Welt ihre Käufer finden. Denn der Exportanteil des Weinguts liegt bei rund 70 %, wobei das meiste davon nach Amerika bzw. Kanada fließt. Deutschland, Dänemark, die Schweiz oder auch Hongkong sind weitere wichtige Destinationen. Der Betrieb befindet sich zurzeit in der biologischen Umstellungsphase, die Zertifizierung wird für 2025 erwartet.

Kremstal-typisch spielt der Grüne Veltliner die erste Geige im Rebsorten-Konzert, noch vor dem Riesling. Doch es findet sich auch eine Vielzahl von Komplementärsorten im Portfolio, wie z. B. die komplette Burgunderfamilie (neben Pinot Blanc, Pinot Noir und Chardonnay seit Neuestem auch ein formidabler Pinot Gris) und – ebenfalls ganz neu im Sortiment – ein Viognier. Der Wein aus dieser französischen Rebsorte schmeckt wie eine Melange aus Riesling und Weißburgunder und kann als eine attraktive Bereicherung der Angebotspalette verstanden werden. In Sachen Rotwein hat der Zweigelt die Nase vorn, es gibt ihn aber nicht nur reinsortig, sondern heuer auch in einer gelungenen Cuvée, gemeinsam mit Cabernet Sauvignon und St. Laurent.

Zwei Top-Weine, der Veltliner Hannah sowie die Riesling-Ikone Gebling-Lössterrassen, fehlen dieses Mal – sie kommen ab sofort mit einem Jahr Verspätung auf den Markt und werden im nächstjährigen Guide berücksichtigt.

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2023 Grüner Veltliner Ried Strasser Wechselberg
Weingut Eichinger
Kamptal

Pikante Würze, reifes Zitrus und Kernobst, Quitten, gelbe Birnen, viel Grüner-Veltliner-Charakter; körperreich, am Gaumen wieder Birnen, grüne Pfirsiche, pfefferwürzig, zarter Gerbstoff, gute Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Eichinger
Kamptal

Birgit Eichinger
3491 Straß
Langenloiser Straße 365

Zwei Ortsweine aus Straß und viele Lagenweine – das ist die Spielwiese der Kamptaler Winzerin Birgit Eichinger, die seit ein paar Jahren durch ihre Tochter Gloria Unterstützung hat und mit ihr ein Erfolgsgespann bildet. Die Hälfte ihrer Rieden sind ausgewiesene „Erste Lagen“ der Österreichischen Traditionsweingüter, denen die Eichingers angehören.

Beim Grünen Veltliner, er nimmt 70 % der Eichinger Weingärten ein, steht an der Basis der Ortswein „Strass“. Die Lagenweine Hasel und Wechselberg kommen bereits im ersten Jahr nach der Ernte in den Verkauf.

Die drei wertigsten Veltliner-Lagen bekommen noch ein weiteres Jahr im Keller ihren Feinschliff. Die Eichingers bauen den Gaisberg-Veltliner im großen Holz und im Stahltank aus, womit dieser Wein der fruchtigste und zugänglichste ist. Die Ried Grub als jüngsten Veltliner im Haus gibt es erst zum zweiten Mal. Der Wein reift im 2000-Liter-Holzfass und im kleinen gebrauchten Holz. Beim Lamm-Lagenwein baut man auf den Mix aus großem und kleinem Holz mit geringem Anteil Neu-Barriques – und das pfeift.

Bei den Rieslingen öffnet wieder der süffige Ortswein Strass die Tür. Dann gibt es zwei Premium-Rieslinge: den Heiligenstein, der immer kerniger, säurebetonter ist, doch voller Mineralität und straffer Fruchtexotik, der Gaisberg dagegen ist immer der zugänglichere Schmeichler mit saftiger Fruchtaromatik. Der Gaisberg gewinnt damit viele Weinherzen, der Heiligenstein mehr Auszeichnungen.

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2023 Grüner Veltliner Ried Mühlpoint Federspiel
Weingut Alzinger
Wachau

Markante Würze gibt den Ton an, unterlegt mit grünen Äpfeln, Fichtennadeln angedeutet; schließt nahtlos an, die Frucht ist prägnanter als im Bukett, hinten und im Nachhall auch gerade reif gewordene Marillen. Sympathischer Wein.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Alzinger
Wachau

Leo und Katharina Alzinger
3601 Dürnstein
Unterloiben 11

Tel. +43 2732 77900
weingut@alzinger.at
www.alzinger.at

„Ganz einfach war das Weinjahr 2023 nicht. Austrieb und Blüte waren spät, ab Mitte Mai bis Juni war es kalt, und der Kälteeinbruch im August ließ eine sehr späte Lese erwarten. Dann hatte das Wetter aber doch Einsehen mit uns, der Frühherbst war sehr warm. So konnten wir die Ernte in der dritten Septemberwoche starten und zügig zu Ende bringen. Das Lesegut war sehr sauber, null Botrytis, volle physiologische Reife und viel Weinsäure, selbst bei den Smaragden war das so.“ Die von Leo Alzinger geschilderten Bedingungen kamen seiner Handschrift sehr entgegen: filigran, fein, blitzsauber und terroirbetont. Das Weingut Alzinger gehört zu den Leitbetrieben in der Wachau. Den Grundstein legte Leo Alzinger sen. bereits im Jahr 1983, als er sich entschloss, die Trauben des von seinen Eltern übernommenen Weinguts selbst zu vermarkten. Von Anfang an hatte er klare Vorstellungen, wie sein Wein beschaffen sein muss: „Präzision, Klarheit, Geradlinigkeit, Filigranität und Lebendigkeit.“ Auch die schmeckbare Herkunft ist wichtig. Die Stilistik seines Sohnes Leo Alzinger jun. ist neben dem Vorbild des Vaters sichtlich von seinen Wanderjahren geprägt, die ihn unter anderem an einen der Hotspots deutscher Rieslinge führte, nämlich zu Müller-Catoir in der Pfalz. Die Familie verfügt über renommierte Lagen im östlichen Teil der Wachau, die zum Teil signifikante Unterschiede in der Zusammensetzung der Böden und bezüglich Mikroklima aufweisen. So zum Beispiel ist der obere Teil der Ried Mühlpoint von verwittertem Gneis geprägt, der untere Teil von tiefgründigem Lehm. Ganz andere Weine ergibt die Ried Liebenberg mit ihrem kühlen Umfeld und einem Boden aus Amphiboliten und Glimmerschiefer; der Grüne Veltliner wächst auf den höchsten Parzellen. Den mikroklimatischen Kontrapunkt stellt der Loibenberg dar, eine der wärmsten Rieden der Wachau. Je nach Parzelle gibt es aber beträchtliche Unterschiede, sowohl hinsichtlich Wind und Sonneneinstrahlung als auch bei der Geologie. Der Grüne Veltliner der Familie Alzinger wurzelt in Löss, der Riesling in kargen und seichten Böden. Eine weitere, sowohl für Riesling als auch Veltliner prädestinierte Lage ist das Steinertal. Der Riesling stammt von den höchsten und kargsten Parzellen, der Grüne Veltliner von den tiefer gelegenen Terrassen mit tiefgründigem Boden. Die Ried Höhereck gilt als kleiner Bruder der Lage Steinertal, ist aber etwas wärmer und extrem karg. Am Fuße des berühmten Kellerbergs liegt die Ried Hollerin mit viel Gneis, Sand und ein wenig Lehm. Im Riesling Dürnstein Federspiel sind viele kleine Parzellen vereint, deren getrennter Ausbau sich nicht rentieren würde. Die heuer vorgestellte Serie ist feingliedrig, die Smaragde sind kraftvoll, die vergleichsweise hohe Weinsäure erfüllt sie mit Leben, die Lagencharakteristika kommen durch.

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2023 Welschriesling Alte Reben
Weingut Wagentristl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Feine Apfelnoten, Quitte, Zitruszesten, knackige Fruchtaromatik, vital, tolles Säurespiel, sehr animierend, subtil.

Weißwein
Welschriesling
€€
Schraubverschluss

Weingut Wagentristl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Rudolf Wagentristl
7051 Großhöflein
Rosengasse 2

Das seit vielen Generationen bestehende Familienweingut Wagentristl zählt heute zu den arriviertesten Winzeradressen in Großhöflein. Rudolf Wagentristl, genannt Rudi, führt den Betrieb mit sicherer Hand und ist ein Garant für feingliedrige Weine mit mineralischer Tiefe.

Das Sortiment wurde gestrafft und fokussiert sich auf Gutsweine im traditionellen Sortenmix und auf Lagenweine in der DAC-Kategorie. Im Ausbau werden die Weine in Weiß wie in Rot spontan vergoren, durchlaufen den biologischen Säureabbau und reifen auf der Vollhefe vorrangig in Tonneaufässern. Die Philosophie der Top-Linie ist, abgesehen von der Sorten-Cuvée Heulichin, durch reinsortigen Ausbau von Weißburgunder, Blaufränkisch und Pinot Noir eine vergleichende Terroir-Interpretation zu erreichen: Extraktreiche, vibrierende Weine vom kristallinen Urgestein (Ried Tatschler) treffen so in idealtypischer Vergleichsweise auf feinziselierte Weine von den mehrheitlich stark kalkhaltigen Böden (Ried Kreidestein). Eine ebenso hohe Aufmerksamkeit wird den Gutsweinen zuteil, die in den Traditionssorten Welschriesling und Muskat-Ottonel in transparenter Fruchtfinesse wahrlich attraktive Preis-Qualitäts-Klassiker sind.

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2021 Chardonnay Leutschach
Weingut Domaines Kilger
Südsteiermark

Feingliedrig, satte Frucht, Birnen, Haselnüsse, auch Tropenfrüchte; kompakt, feines Säurespiel, für diese Liga ungewohnt kraftvoll, im langen Nachhall Bodentöne.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Domaines Kilger
Südsteiermark


8462 Gamlitz
Eckberger Weinstraße 32

Hans Kilger, Unternehmer aus München, gründete die Domaines Kilger mit Sitz im südsteirischen Gamlitz. Unter dem Titel „Genusswelten“ werden Trauben aus der Weststeiermark und aus der Südsteiermark verarbeitet. Aus der Blauen Wildbacherrebe werden Rosé- und Schaumweine gekeltert, aus dem Lesegut der Südsteiermark Orts- und Riedenweine. Die für Domaines Kilger wichtigste Lage in der Südsteiermark ist die Ried Kranachberg, wo 30 Jahre alte Reben eigenständigen, eleganten Sauvignon Blanc ermöglichen. Gerade mit diesen Weinen hat man sich rasch einen guten Namen gemacht.

Die Nachfolge von Walter Polz als Kellermeister hat Jani Rojs angetreten. „Ich stehe mit größter Leidenschaft und Freude hinter jedem Tropfen“, verleiht er seiner Begeisterung Ausdruck. Sein Fokus liegt auf Herkunft, seine Produkte sollen pur und unverfälscht verarbeitet werden, um das Beste aus dem Lesegut herauszuholen.

Die aktuelle Serie wirkt gelassen und in sich ruhend, dahinter ist eine klare Handschrift zu erkennen. Ungewöhnlich wertig präsentieren sich die drei Ortsweine, die letztes Jahr bereits vorgestellt wurden und noch im Verkauf sind. Elegant ist die Reserve vom Chardonnay Ried Kranachberg Obere Kapelle, dicht und ohne jegliche Schwere. Primus ist heuer der Sauvignon Blanc Reserve Ried Kranachberg Obere Kapelle, ein nobler Wein mit bemerkenswerter Frische und unbeschwertem Trinkfluss.

Das Schloss Gamlitz ist Teil der „Genusswelten“. Es ist prädestiniert für Hochzeiten und Feiern in stilvollem Rahmen, das Schlossrestaurant bietet auch Weinverkostungen an.

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2023 Sauvignon Blanc
Weingut spitzyPeitler
Südsteiermark

Unverkennbar, Stachelbeeren, Cassislaub, Hauch Paprika; schließt nahtlos an, fruchtbetont, zarte Würze unterlegt, beschwingt, nie schwer, macht Spaß.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut spitzyPeitler
Südsteiermark

Ing. Johannes Peitler
8463 Leutschach an der Weinstraße
Schlossberg 127

Das Weingut der Familie Peitler liegt etwas abgeschieden und idyllisch auf einem Hügel bei Leutschach, umgeben von Weingärten und Wald. Vater Johannes, Klosterneuburg-Absolvent und danach Kellermeister im Weingut Tscheppe, und sein Sohn Jeremias arbeiten Hand in Hand. Der Junior besuchte die Fachschule in Silberberg und vinifizierte 2020 seine ersten Weine, die Trauben und Fässer spendierte der Senior. Der Sauvignon Blanc und der Grauburgunder von der Ried Schmiernberg sowie der Chardonnay Ried Toderberg tragen seine Handschrift – „wine powered by Jeremias“. Johannes Peitler ist ein Tüftler, der im Interesse der Nachhaltigkeit schon früh „solare Kühlung“ eingeführt hat.

Alle Reben stehen auf Opok, dem Kalkmergelboden mit sandigen Einschlüssen. Sie bringen vergleichsweise kühle Weine hervor. Die Riede Schmiernberg, in ihrem Zentrum eine südlich ausgerichtete und steile Kessellage, ist mit Sauvignon Blanc, Muskateller und Grauburgunder bestockt. Letzterer wurde schon 1967 gepflanzt, seine knorrigen Stämme liefern nur mehr minimalen Ertrag.

Die vorgestellten Weine zeichnen sich durch Klarheit und Präzision aus. Die Böden kommen insbesondere bei den Riedenweinen durch, prägen aber auch die Ortsweine. Als ungewöhnlich lebendiger und feiner Sortenvertreter ist der Grauburgunder Ried Schmiernberg zu bezeichnen. Von den beiden Sauvignons aus dieser Lage hat der vielschichtige und kühle 2021er die Nase vorn.

Wer im Urlaub Ruhe und Gemütlichkeit sucht, kann in einem der Gästezimmer herrlich entspannen.

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2019 Merlot Reserve
Weingut Dombi-Weiss
Neusiedlersee

Rauchige Röstnoten, tintig und ledrig, getrocknete Früchte; sortentypisch, aber viel Holz und wuchtige Frucht, feurig im Alkohol, kräuterwürzig, Bitterschokolade, noch immer jugendlich, fordernd.

Rotwein
Merlot
€€
Schraubverschluss

Weingut Dombi-Weiss
Neusiedlersee

Michael Dombi
7141 Podersdorf am See
Seestraße 5

Dombi-Weiss aus Podersdorf am Neusiedler See ist erstmals im Vinaria Guide. Im kleinen Familienweingut, das in den 1990er-Jahren gestartet wurde, bearbeiten die Dombis sechs Hektar und vermarkten ihre mittlerweile reichhaltige Weinpalette praktisch ausschließlich ab Hof, über den eigenen Online-Shop und die lokale Gastronomie.

Alle helfen zusammen. Michael Dombi ist seit dem Jahr 2017 der Kellermeister, sein Vater Christian der Weingartenmanager und Mutter Sylvia Dombi-Weiss kümmert sich um das Gästehaus mit neun Ferienzimmern.

Stärkste Sorte ist der Zweigelt, es folgt Welschriesling, dann Blaufränkisch und die Burgundersorten. Die Weißweine werden fast nur im Edelstahl ausgebaut und überzeugen in ihrer Sortentypizität. Bei den Roten verlässt sich Michael Dombi auf Holz, vorzugsweise französisches. Seinen Zweigelt Reserve balanciert er gekonnt in neuen und gebrauchten Barriques aus, sein „normaler“ Zweigelt atmet im großen Holz. Beide Weine aus dem Jahr 2021 haben viel Trinkcharme.

Michael Dombi ist aber auch experimentierfreudig. Er mag Säure und hat 2022 einen etwas schrägen Grünen Veltliner gemacht, indem er den Seihmost genommen hat und ihn lang auf der Vollhefe belassen hat. Seit Juni 2023 ist dieser klirrend säurebetonte Wein in der Flasche, ungewöhnlich, aber interessant – wie vieles bei Dombi-Weiss!

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2023 Rotgipfler
Weingut Hannes Dachauer
Thermenregion

Gelbwürziges Kernobst; Hauch Marille, tropische Nuancen, Ananas, Grapefruit, griffige Gerbstoffe, steinige Note, Quittengelee, puristisch-animierend, grüne Stachelbeere und Melissenwürze im saftigen Trinkfluss.

Weißwein
Rotgipfler
€€€
Schraubverschluss

Weingut Hannes Dachauer
Thermenregion

Johannes Dachauer
2523 Tattendorf
Raiffeisenplatz 9

Das Bio-Weingut Hannes Dachauer befindet sich im Heurigenort Tattendorf, der Wiege ausdrucksstarker, gebietstypischer Weine. Kellermeister Hannes Dachauer konzentriert sich mit Hingabe auf die klassischen Sorten der Region, Sankt Laurent, Pinot Noir und dem autochthonen Rotgipfler. Die Ursachen für die konsequent hohe Qualität seiner Weine mit ihrem nuancierten Charakter liegen in der behutsamen Bodenbearbeitung und nachhaltigen Betreuung der Rebstöcke. Als biologischer Betrieb ist es für ihn wichtig, sorgfältig im Einklang mit der Natur, im Weingarten wie auch im Keller, zu arbeiten. So entstehen unter seiner Hand jedes Jahr hochwertige Weine mit persönlicher Note, die man am besten gleich in seinem Heurigenlokal probieren kann. Hier findet man in uriger Umgebung seinen Platz und kann sich im gemütlichen Rahmen mit ehrlicher Hausmannskost verwöhnen lassen.

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2018 Quercus Reserve
Winzer Jassek
Weinviertel

(ZW/ME) Eine tiefdunkle bis schwarze Cuvée mit einer Duftvielfalt nach Amarena, Cassis, Brombeeren, Röstnoten, Schokolade, Vanille, mit Extraktsüße, Finesse, Dichte und Harmonie, großes Potenzial, sehr lang am Gaumen. Internationaler Weinstil mit Tiefgang – viel Luft und große Gläser!

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Schraubverschluss

Winzer Jassek
Weinviertel

Christian Jassek
2053 Ragelsdorf
16

Dieser Christian Jassek, ein spätberufener Winzer, übernahm nach 20 Jahren bei Wein & Co den Betrieb. Es ist einer, der weit über den Tellerrand hinausschaut. Er versteht Weinbereiten als Handwerk. So definiert Jassek seinen Beruf. Für ihn ein Traumberuf, wenn auch seine Arbeitsstätte kein Dach hat. Von 0,2 auf 7 Hektar aufgestockt, kultiviert er heute 10 Hektar mit seiner „Handwerkerei“. Die Qualität kommt aus dem Weingarten, im Keller wird nicht eingegriffen. Die Handschrift des Winzers ist sehr deutlich – Weine mit Finesse, Eleganz und Struktur. Seine Jahrgänge zeigen ihren Charakter recht eindrucksvoll – gradlinig ohne Schnickschnack. Die Qualität kommt von Quälen und sie wächst im Weingarten. Ein kurzer Ausflug in die besten Lagen am Schatzberg zeigte eine bildhafte, weite Weinlandschaft, wo auch Rehe und Hasen den Weg kreuzen und sich hier wohlfühlen. Christian Jassek lebt und liebt die Natur mit allen Herausforderungen der Winzerarbeit und produziert mit viel Herzblut besondere Weinqualitäten, die im Gedächtnis bleiben.

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2023 Grüner Veltliner Natural Wine
Weingut Schwarzböck
Weinviertel

Aus Stützenhofen kommt diese im besten Sinne nostalgisch anmutende Variante: unverblümtes, chices Bukett nach Rhabarber und Marzipan, sehr harmonisch und charmant, zarte Kirschfrucht, eine Spur Struktur verleihender Gerbstoff, macht Lust auf das nächste Glas.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Schwarzböck
Weinviertel


2102 Hagenbrunn
Hauptstraße 56

Die rundum freudvolle Degustation der Jungweine hat eindrucksvoll bewiesen, dass der Jahrgang 2023 zu einem der allerbesten im Hause Schwarzböck herangereift ist. Das beweisen schon die leichteren Exemplare wie etwa der bildhübsche Muskateller, der seinem Ruf als Maßstab für diese Rebsorte wieder einmal gerecht wurde. Aber auch der verlockende Gemischte Satz Hagenbrunn oder der fleischig-geschmeidige Weißburgunder sind diesmal besonders gut geraten. Für den vorläufigen Höhepunkt sollte die allerdings erst im Herbst auf den Markt kommende Veltliner Reserve von der Ried Aichleiten sorgen, die bereits jetzt mit fulminantem Fruchtspiel aufzeigt. Ihr steht freilich auf Augenhöhe der hochattraktive 2022er Riesling aus der gleichen Hagenbrunner Top-Lage gegenüber, der spontan an große Vorgänger, etwa aus den Jahren 1997 und 2017, erinnert. Ebenso erfreulich ist die bestechende Frühform seines kleinen Bruders namens Riesling Hagenbrunn, der für diese Kategorie ungewöhnlich nuanciert und gebündelt erscheint. Das rote Segment wird demnächst um den äußerst kraftvollen und dichten Zweigelt 2022 von der Ried Braschen bereichert werden.

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2022 Grüner Veltliner „Hannah“ Große Reserve
Weingut Hermann Moser
Kremstal

Prononcierte Holzaromatik vom Ausbau in Barriques, cremig-sämige Textur mit der vollen Power an Röstaromen, Mokkabohnen, weiße Schokolade, gegrillte Maroni; fokussiert auf massig Holz und Frucht, mehr „Burgunder“ als Veltliner; toller, modern vinifizierter Wein, wenig Sorte, nahezu endloser Ausklang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weingut Hermann Moser
Kremstal

Martin Moser
3495 Rohrendorf
Bahnstraße 36

Tradition hat auch Zahlen: Seit rund 400 Jahren betreibt die Familie Moser Weinbau in Rohrendorf bei Krems. Mittlerweile führen Martin Moser und seine Frau Carmen den Betrieb in der 23. Generation und machen Weine, die in der ganzen Welt ihre Käufer finden. Denn der Exportanteil des Weinguts liegt bei rund 70 %, wobei das meiste davon nach Amerika bzw. Kanada fließt. Deutschland, Dänemark, die Schweiz oder auch Hongkong sind weitere wichtige Destinationen. Der Betrieb befindet sich zurzeit in der biologischen Umstellungsphase, die Zertifizierung wird für 2025 erwartet.

Kremstal-typisch spielt der Grüne Veltliner die erste Geige im Rebsorten-Konzert, noch vor dem Riesling. Doch es findet sich auch eine Vielzahl von Komplementärsorten im Portfolio, wie z. B. die komplette Burgunderfamilie (neben Pinot Blanc, Pinot Noir und Chardonnay seit Neuestem auch ein formidabler Pinot Gris) und – ebenfalls ganz neu im Sortiment – ein Viognier. Der Wein aus dieser französischen Rebsorte schmeckt wie eine Melange aus Riesling und Weißburgunder und kann als eine attraktive Bereicherung der Angebotspalette verstanden werden. In Sachen Rotwein hat der Zweigelt die Nase vorn, es gibt ihn aber nicht nur reinsortig, sondern heuer auch in einer gelungenen Cuvée, gemeinsam mit Cabernet Sauvignon und St. Laurent.

Zwei Top-Weine, der Veltliner Hannah sowie die Riesling-Ikone Gebling-Lössterrassen, fehlen dieses Mal – sie kommen ab sofort mit einem Jahr Verspätung auf den Markt und werden im nächstjährigen Guide berücksichtigt.

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2022 Grüner Veltliner Ried Strasser Gaisberg 1ÖTW
Weingut Eichinger
Kamptal

Weißer Pfeffer, fein-mineralisch, charmanter Fruchtmix; zugänglich, saftiges Zitrus, rosa Grapefruits, rote Äpfel, mittlerer Biss, solide, mittellang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Eichinger
Kamptal

Birgit Eichinger
3491 Straß
Langenloiser Straße 365

Zwei Ortsweine aus Straß und viele Lagenweine – das ist die Spielwiese der Kamptaler Winzerin Birgit Eichinger, die seit ein paar Jahren durch ihre Tochter Gloria Unterstützung hat und mit ihr ein Erfolgsgespann bildet. Die Hälfte ihrer Rieden sind ausgewiesene „Erste Lagen“ der Österreichischen Traditionsweingüter, denen die Eichingers angehören.

Beim Grünen Veltliner, er nimmt 70 % der Eichinger Weingärten ein, steht an der Basis der Ortswein „Strass“. Die Lagenweine Hasel und Wechselberg kommen bereits im ersten Jahr nach der Ernte in den Verkauf.

Die drei wertigsten Veltliner-Lagen bekommen noch ein weiteres Jahr im Keller ihren Feinschliff. Die Eichingers bauen den Gaisberg-Veltliner im großen Holz und im Stahltank aus, womit dieser Wein der fruchtigste und zugänglichste ist. Die Ried Grub als jüngsten Veltliner im Haus gibt es erst zum zweiten Mal. Der Wein reift im 2000-Liter-Holzfass und im kleinen gebrauchten Holz. Beim Lamm-Lagenwein baut man auf den Mix aus großem und kleinem Holz mit geringem Anteil Neu-Barriques – und das pfeift.

Bei den Rieslingen öffnet wieder der süffige Ortswein Strass die Tür. Dann gibt es zwei Premium-Rieslinge: den Heiligenstein, der immer kerniger, säurebetonter ist, doch voller Mineralität und straffer Fruchtexotik, der Gaisberg dagegen ist immer der zugänglichere Schmeichler mit saftiger Fruchtaromatik. Der Gaisberg gewinnt damit viele Weinherzen, der Heiligenstein mehr Auszeichnungen.

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2023 Grüner Veltliner Ried Mühlpoint Smaragd
Weingut Alzinger
Wachau

Präsentiert sich elegant und feingliedrig mit einer hauchzarten Würze, erinnert an Anis, Frucht eingebettet; auf dem Gaumen markante Bodentöne, kompakt, sehnig, eine Prise Gerbstoffe gibt neben dem Säurerückgrat Struktur, fruchtig im Abgang und im Nachhall, Prise Zitrus.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Alzinger
Wachau

Leo und Katharina Alzinger
3601 Dürnstein
Unterloiben 11

Tel. +43 2732 77900
weingut@alzinger.at
www.alzinger.at

„Ganz einfach war das Weinjahr 2023 nicht. Austrieb und Blüte waren spät, ab Mitte Mai bis Juni war es kalt, und der Kälteeinbruch im August ließ eine sehr späte Lese erwarten. Dann hatte das Wetter aber doch Einsehen mit uns, der Frühherbst war sehr warm. So konnten wir die Ernte in der dritten Septemberwoche starten und zügig zu Ende bringen. Das Lesegut war sehr sauber, null Botrytis, volle physiologische Reife und viel Weinsäure, selbst bei den Smaragden war das so.“ Die von Leo Alzinger geschilderten Bedingungen kamen seiner Handschrift sehr entgegen: filigran, fein, blitzsauber und terroirbetont. Das Weingut Alzinger gehört zu den Leitbetrieben in der Wachau. Den Grundstein legte Leo Alzinger sen. bereits im Jahr 1983, als er sich entschloss, die Trauben des von seinen Eltern übernommenen Weinguts selbst zu vermarkten. Von Anfang an hatte er klare Vorstellungen, wie sein Wein beschaffen sein muss: „Präzision, Klarheit, Geradlinigkeit, Filigranität und Lebendigkeit.“ Auch die schmeckbare Herkunft ist wichtig. Die Stilistik seines Sohnes Leo Alzinger jun. ist neben dem Vorbild des Vaters sichtlich von seinen Wanderjahren geprägt, die ihn unter anderem an einen der Hotspots deutscher Rieslinge führte, nämlich zu Müller-Catoir in der Pfalz. Die Familie verfügt über renommierte Lagen im östlichen Teil der Wachau, die zum Teil signifikante Unterschiede in der Zusammensetzung der Böden und bezüglich Mikroklima aufweisen. So zum Beispiel ist der obere Teil der Ried Mühlpoint von verwittertem Gneis geprägt, der untere Teil von tiefgründigem Lehm. Ganz andere Weine ergibt die Ried Liebenberg mit ihrem kühlen Umfeld und einem Boden aus Amphiboliten und Glimmerschiefer; der Grüne Veltliner wächst auf den höchsten Parzellen. Den mikroklimatischen Kontrapunkt stellt der Loibenberg dar, eine der wärmsten Rieden der Wachau. Je nach Parzelle gibt es aber beträchtliche Unterschiede, sowohl hinsichtlich Wind und Sonneneinstrahlung als auch bei der Geologie. Der Grüne Veltliner der Familie Alzinger wurzelt in Löss, der Riesling in kargen und seichten Böden. Eine weitere, sowohl für Riesling als auch Veltliner prädestinierte Lage ist das Steinertal. Der Riesling stammt von den höchsten und kargsten Parzellen, der Grüne Veltliner von den tiefer gelegenen Terrassen mit tiefgründigem Boden. Die Ried Höhereck gilt als kleiner Bruder der Lage Steinertal, ist aber etwas wärmer und extrem karg. Am Fuße des berühmten Kellerbergs liegt die Ried Hollerin mit viel Gneis, Sand und ein wenig Lehm. Im Riesling Dürnstein Federspiel sind viele kleine Parzellen vereint, deren getrennter Ausbau sich nicht rentieren würde. Die heuer vorgestellte Serie ist feingliedrig, die Smaragde sind kraftvoll, die vergleichsweise hohe Weinsäure erfüllt sie mit Leben, die Lagencharakteristika kommen durch.

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2022 Grüner Veltliner Ried Kreutles Smaragd
Weingut Emmerich Knoll
Wachau

Liebstöckel und Sesam, markanter Lagencharakter, auch schüchterne gelbfruchtige Momente, streng, doch zartgliedrig, Pfefferl vor dem Finale.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Emmerich Knoll
Wachau

Emmerich Knoll
3601 Dürnstein
Unterloiben 132

Tel. +43 2732 79355
weingut@knoll.at
www.knoll.at

Die Degustation der leichteren Weine des Federspiel-Bereichs brachte insofern eine freudige Überraschung, als sich diese sehr sorten- und herkunftstypisch sowie als komplett und ausgewogen erwiesen. Waren die beiden Emmerichs im Herbst nach der Lese noch ein wenig skeptisch, was Säuregehalt und Frische der Grünen Veltliner des neuen Jahrgangs betraf, so hat sich das Bild nunmehr grundlegend gewandelt und einer verständlichen Zufriedenheit mit den 2023ern Platz gemacht. Die nächste Überraschung bereitete die knusprige und kompakte Veltliner-Steinfeder, die als standfestes Musterbeispiel dieser Kategorie gelten kann und auch als Federspiel gute Figur abgeben würde. Von den Lagenweinen sticht wieder einmal die Ried Trum hervor, dieses Mal aber so klar wie noch nie. Die anregende Beerenfrucht mit schotigem Touch, welche sogleich an die benachbarte Ried Schütt erinnert, verleiht diesem raffinierten Grünen eine Sonderstellung. Die beiden Federspiel-Rieslinge gefallen mit zartgliedriger Struktur und ungewöhnlich hellfruchtigem Aromenreigen.

Bei den Smaragden stand erst der Jahrgang 2022 auf dem Prüfstand, der sich sehr zufriedenstellend entwickelt hat. Unter anderem unterstreichen dies der animierende Schütt-Veltliner und die extraktsüße wie komplexe Vinothekfüllung, die heuer bei aller Fülle beinahe leichtfüßig über den Gaumen gleitet. Als äußerst ausgeglichen erweist sich das Feld der Smaragd-Rieslinge; hier entscheiden wohl die persönlichen Präferenzen und die Tagesform. Nach heutiger Einschätzung würde vermutlich die Ried Schütt als Primus inter Pares fungieren, zumal sie derzeit die meiste Spannkraft und Vielschichtigkeit ins Glas zaubert. Damit haben wir aber noch nicht den Höhepunkt dieser Serie erreicht, welcher der hauptsächlich vom Loibenberg stammenden Vinothekfüllung vorbehalten bleibt, die mit ihrer Dichte und dem delikaten Schmelz sofort beeindruckt. Als gleichwertig erweist sich die zum angrenzenden Kremstal ressortierende Pfaffenberg Selection, die nach einiger Luftzufuhr die ihr innewohnende rotbeerige Fruchtbrillanz immer souveräner ausspielt. Apropos souverän: So lässt sich auch die Performance des Gelben Traminers umschreiben, der sich ganz vornehm statt vorlaut gibt und auch punkto Fülle nicht zur Übertreibung neigt. Abschließend sei erwähnt, dass es aus dem großen Jahrgang 2021 noch eine erhebliche Anzahl wunderbar konturierter Süßweine aus nahezu allen Prädikatsstufen gibt, welche die dem Weinjahr anhaftende, ungewöhnlich rassige Säure sozusagen ein Alleinstellungsmerkmal verleihen.

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2021 Zweigelt Alte Reben
Weingut Hermann Fink
Leithaberg, Rust & Rosalia

Duftet nach Lorbeer, präsente Kirsch-Schoko-Nase, viel saftige Aromatik, Brombeere, pfeffrig, vollreif, feine Säurebalance, dezenter Nougat-Touch, vital geprägt, animierend würzig im Finale, gute Länge.

Rotwein
Zweigelt
Schraubverschluss

Weingut Hermann Fink
Leithaberg, Rust & Rosalia

Hermann Fink
7051 Großhöflein
Hauptstraße 78

Hermann Fink ist ein alteingesessener Familienbetrieb inmitten von Großhöflein. So unverfälscht der Wohnbereich als auch der Weinerzeugungsbetrieb unter einem Dach des historischen Ensembles eines Streckhofs vorzufinden sind, so authentisch und unverfälscht werden hier die Weine in Weiß, Rot und Süß hergestellt. In traditioneller Weise ist die ganze Familie in den Weinbau mit eingebunden. Verantwortlich für die Weinbereitung ist seit vielen Jahren Hermann Fink, unterstützt von seiner hauptberuflich in Wien tätigen Tochter Anna. Mutter Waltraud Fink hat die Obsorge für die Weingärten über.

Die klassischen Weiß- und Rotweine sind nun verstärkt in der DAC-Kategorie anzutreffen, die im aktuellen Sortiment unisono mit vitaler Fruchtigkeit und einer geradlinigen Sortentypizität begeistern. Besonders der Blaufränkisch DAC ist hier als stilistisches Kleinod mit viel Trinkgenuss hervorzuheben. Auf das unübertreffliche Preis-Qualitäts-Verhältnis all der Weine aus dem Hause Fink sei hier nur nebenbei verwiesen. Dies betrifft auch die Top-Weine, die ausschließlich aus Prädikatsweinen bestehen. Diesem Segment widmet der Winzer all seine Leidenschaft und Liebe, das aus dem großen Spektrum von Beeren- und Trockenbeerenauslesen besteht und heuer durch einen wunderbaren 2021 Muskat Ottonel Eiswein gekrönt wird.

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2022 Traminer Ried Stradener Rosenberg
Weingut Frauwallner Straden
Vulkanland Steiermark

Scharf akzentuiert, spritzige, feingliedrige Frucht, rosenduftig, Eibischteig, Mandarine, Marille, Litschis; seidig, wohldosierte Säure, gute Fruchttiefe, angenehmer Wein.

Weißwein
Gewürztraminer
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Frauwallner Straden
Vulkanland Steiermark


8345 Straden
Karbach 7

„2023 hat grundsätzlich sehr gut funktioniert, wir konnten einen sehr guten, saftigen Jahrgang einbringen mit präziser Frucht und eher kühlerer Aromatik. Die Weine sind ein bisschen leichter, typisch steirisch halt, und das ist gut so“, resümiert Walter Frauwallner. Das Herausarbeiten der Jahrgangsunterschiede ist ihm sehr wichtig, „jeder Wein muss seinen eigenständigen Charakter bewahren.“ Aus dem großen Sortiment stand eine Auswahl der Jahre 2017 bis 2023 zur genüsslichen Verkostung. Die Gebietsweine sollen Lust auf die Steiermark machen. Sie kommen aus dem Stahl, sind frisch, fruchtig, facettenreich. Weißburgunder, Muskateller und Sauvignon sind Weine, die bei allem Spaß sehr sortenaffin und schon mit einigem Anspruch auftreten. Mit ihnen hat man für wenig Geld schon viel Freude im Glas und bekommt einen ersten animierenden Eindruck von Herkunft und Handschrift des Winzers. Die Steigerung dazu sind die Stradener Ortsweine, die mit noch mehr Ausdruck den Übergang zu den Riedenweinen bereiten. 1STK-Lage ist die kalkige Ried Stradener Rosenberg. Der Grauburgunder, da ist sich Walter sicher, „wird lange funktionieren“, er hat mehr Schub als der 2023er, trotz viel Substanz und sehr guter Länge ist noch nicht alles am rechten Platz. Auch der Sauvignon braucht bei sehr gutem Ansatz noch etwas Zeit, mit seinem tropischen Fruchtcharme bereitet er schon einiges Vergnügen, beide Weine kommen aus dem Stahl. Beim Traminer hingegen – halb Gelber Traminer, halb Gewürztraminer gemeinsam verarbeitet – wird zur Unterstützung und für Komplexität gerne auch mit etwas Holz gearbeitet, ca. 40 % waren es diesmal, was im Endergebnis aber kaum zum Tragen kommt. Ried Buch ist die Große STK-Lage, die Reben stehen auf Basalt. Hier kommen 500-Liter-Fässer zum Einsatz, das Holz soll den Wein unterstützen, keineswegs dominieren, ist aber natürlich spürbar. Weißburgunder und Morillon Ried Buch sind zwei kraftvolle Weine, die Jahrgang und Lage sehr gut präsentieren. Eher dunkel in der Aromatik der Weißburgunder, mit helleren Aromen Richtung Steinobst und reifen Agrumen der Morillon, bei dem ein Alzerl mehr Säure den jugendlichen Charakter unterstreicht. Beim Sauvignon kam ein kleiner Teil in den Tank, „um zu sehen, wohin die Reise geht“, bewährt hat sich dann doch der „Weg übers Holz“. Der Wein zeigt schon ersten Trinkgenuss, Gerbstoff und Basalt arbeiten noch ein wenig dagegen. Die Spitze im trockenen Bereich erklimmt der Privat. Er wurde maischevergoren, bis das Maximum an Positivem rausgeholt wurde, und bevor die Gerbstoffe kamen, wurde behutsam abgepresst. Wer nun glaubt, dass mehr Sauvignon nicht mehr geht, wird mit der TBA-Essenz eines Besseren belehrt. Das Jahr 2017 hat ihm ca. 9000 Flaschen Süßwein beschert, verteilt auf sieben verschiedene TBAs. Auf verlässlich hohem Niveau wird hier auch der Blaue Wildbacher als Rotwein gepflegt.

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2018 Chardonnay TBA
Weingut Dombi-Weiss
Neusiedlersee

Nektarhaft, Honig, getrocknete Birnen und Feigen, Nussbutter; cremige Textur, attraktives Süße-Säure-Spiel, Windgebäck, geröstete Nüsse, Vanille, TBA mit Zug und Länge.

Süßwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Dombi-Weiss
Neusiedlersee

Michael Dombi
7141 Podersdorf am See
Seestraße 5

Dombi-Weiss aus Podersdorf am Neusiedler See ist erstmals im Vinaria Guide. Im kleinen Familienweingut, das in den 1990er-Jahren gestartet wurde, bearbeiten die Dombis sechs Hektar und vermarkten ihre mittlerweile reichhaltige Weinpalette praktisch ausschließlich ab Hof, über den eigenen Online-Shop und die lokale Gastronomie.

Alle helfen zusammen. Michael Dombi ist seit dem Jahr 2017 der Kellermeister, sein Vater Christian der Weingartenmanager und Mutter Sylvia Dombi-Weiss kümmert sich um das Gästehaus mit neun Ferienzimmern.

Stärkste Sorte ist der Zweigelt, es folgt Welschriesling, dann Blaufränkisch und die Burgundersorten. Die Weißweine werden fast nur im Edelstahl ausgebaut und überzeugen in ihrer Sortentypizität. Bei den Roten verlässt sich Michael Dombi auf Holz, vorzugsweise französisches. Seinen Zweigelt Reserve balanciert er gekonnt in neuen und gebrauchten Barriques aus, sein „normaler“ Zweigelt atmet im großen Holz. Beide Weine aus dem Jahr 2021 haben viel Trinkcharme.

Michael Dombi ist aber auch experimentierfreudig. Er mag Säure und hat 2022 einen etwas schrägen Grünen Veltliner gemacht, indem er den Seihmost genommen hat und ihn lang auf der Vollhefe belassen hat. Seit Juni 2023 ist dieser klirrend säurebetonte Wein in der Flasche, ungewöhnlich, aber interessant – wie vieles bei Dombi-Weiss!

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2023 Rivaner
Weingut Hannes Dachauer
Thermenregion

Duftige Macisblüte, Orangenfilet; Marille, Kiwi, geschmeidige Fruchtfülle, ananasfruchtige schwungvolle Säure, Limonenzeste, Waldmeisterkraut, fruchtig-würzig im animierenden Abgang.

Weißwein
Rivaner (Müller-Thurgau)
€€
Schraubverschluss

Weingut Hannes Dachauer
Thermenregion

Johannes Dachauer
2523 Tattendorf
Raiffeisenplatz 9

Das Bio-Weingut Hannes Dachauer befindet sich im Heurigenort Tattendorf, der Wiege ausdrucksstarker, gebietstypischer Weine. Kellermeister Hannes Dachauer konzentriert sich mit Hingabe auf die klassischen Sorten der Region, Sankt Laurent, Pinot Noir und dem autochthonen Rotgipfler. Die Ursachen für die konsequent hohe Qualität seiner Weine mit ihrem nuancierten Charakter liegen in der behutsamen Bodenbearbeitung und nachhaltigen Betreuung der Rebstöcke. Als biologischer Betrieb ist es für ihn wichtig, sorgfältig im Einklang mit der Natur, im Weingarten wie auch im Keller, zu arbeiten. So entstehen unter seiner Hand jedes Jahr hochwertige Weine mit persönlicher Note, die man am besten gleich in seinem Heurigenlokal probieren kann. Hier findet man in uriger Umgebung seinen Platz und kann sich im gemütlichen Rahmen mit ehrlicher Hausmannskost verwöhnen lassen.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -