Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2023 Grüner Veltliner
Weingut & Heuriger Niki Windisch
Weinviertel

(bis zu 50 Jahre alte Reben) Macht sofort Spaß: duftig und verspielt in der Nase; dicht und würzig im Geschmack, viel Grüner Veltliner, elegant, langer Abgang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut & Heuriger Niki Windisch
Weinviertel

Niki Windisch
2212 Großengersdorf
Kurze Zeile 66

Tel. +43 699 12867471
Fax. +43 2245 882285
niki@weingut-windisch.at
www.weingut-windisch.at

Ich kenne Niki Windisch seit ca. 20 Jahren, als er bei Gerhard Markowitsch gearbeitet hat. Und ich sehe immer wieder Parallelen zwischen den beiden – das überlegte Handeln, die Ruhe, der Schalk, der immer wieder aufblitzt. Nachdem Niki wieder nach Hause zurückgekehrt ist, hat er zielstrebig das Weingut nach seinen Vorstellungen geformt und spielt heute in seiner eigenen Liga – fast unabhängig von Standort und Sorte. Widerspruch wird akzeptiert.

Großengersdorf liegt im südlichen Weinviertel, östlich von Wolkersdorf. Hier dominiert das pannonische Klima. Im Ort stehen die Reben überwiegend auf Löss, doch ist Niki auch ein bisschen ausgewichen auf Lagen mit Kalkanteil. Natürlich lebt auch er vom Mikroklima und den alten Rebstöcken, aber dann kommt dieser Niki-Effekt dazu: Alle Sorten wachsen etwas über sich hinaus. Die Weine erhalten immense Fruchttiefe, balancierte Dichte und viel Potenzial. Da ich aus Platzgründen nicht alle Weine beschreiben kann, sei erwähnt, dass es auch einen fruchtbetonten Gemischten Satz gibt und einen Sauvignon Blanc „Baby“. Diese Jungfernlese im vierten Jahr ist total sortentypisch und unterstreicht oben Gesagtes. Unbedingt seinen Heurigen besuchen!

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2022 Roter Veltliner Reserve
Weingut Franz Sauerstingl
Wagram

(ausgebaut im 500-Liter-Akazienfass) Gelbgold, hochreife Trauben mit Botrytis, Honig, Ananas, Zitrus, Marille, Pfirsich, Lebkuchen, Trockenfrüchte, barocke Anklänge, ein dezenter Restzucker sorgt für eine cremige Fülle, schmelzig, mächtig, konzentriert, genügend Säure, ungemein reichhaltig, enorme Pikanz. Ein opulenter Wein zur Zigarre oder zum reifen Blauschimmelkäse.

Weißwein
Roter Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Franz Sauerstingl
Wagram

Franz Sauerstingl
3481 Fels am Wagram
Parkstraße 11

Wiederum ein Jahrgang der Superlative bei Franz Sauerstingl. Durch die Bank. Vor allem die vier Löss – 1, 2, 3 & 4 – Grünen Veltliner sind schon längst das Markenzeichen des Weingutes. Eigentlich Kult, einer besser als der andere. Wobei mir heuer der Löss 3 am Herzen liegt. Welches Weingut verfügt schon über vier solch unverwechselbarer, strahlender Wagramer Gewächse. Ein sehr guter 2023 Roter Veltliner. Der 2022er Rote Veltliner Reserve wurde im Frühjahr 2023 abgefüllt und präsentiert sich mit barocker Fülle und sinnlicher Hingebung. Es gibt nur etwa 700 Flaschen davon. Ich würde zuschlagen. Der 2021 Grüne Veltliner Reserve zeigt jetzt seine Klasse in Perfektion mit einem langen Atem – zeitgerecht belüften, großes Weinglas und nicht zu kalt genießen. Der 2019er Grüne Veltliner als Late Release präsentiert sich nach einigen Jahren noch immer fast jugendlich, ist kompakt, voller Spannkraft mit burgundischer Finesse. Wird sicher im Preis etwas angepasst werden. Solch großartige Weine sind niemals günstig.

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2023 Sauvignon Blanc
Weingut & Gästehaus Josef Rosenberger
Kremstal

Unaufdringlich, klassisch geprägt, zart grünvegetabilisch, Kräuter, bisschen Karambole; einladend, sanfte Säure, Schmelz, Frucht und Würze, sympathische Prise Gerbstoffe hinten.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut & Gästehaus Josef Rosenberger
Kremstal

Josef Rosenberger
3495 Rohrendorf
Leisergasse 29

Tel. +43 2732 83843
Fax. -4
mail@rosenbergerwein.at
www.rosenbergerwein.at

Seit 1722 steht das Weingut im Besitz der Familie Rosenberger. Im Jahr 2003 übernahm Josef Rosenberger die Leitung, unterstützt von seiner Frau Helga und den beiden Kindern Lisa und Josef, der im Jänner dieses Jahres in den Betrieb eingestiegen ist. 2009 wurde ein völlig neuer, mit modernster Technik ausgestatteter Keller errichtet. Die Weißweine werden in Edelstahltanks ausgebaut, ausgewählte Rotweine in Eichenfässern in einem sehenswerten Barriquekeller. Der Winzer steht für naturnahen Weinbau. Eine bedeutende Rolle spielt für ihn der Mond, nach dem sich die Weinlese und Verarbeitungsschritte wie das Umziehen, Filtrieren oder Abfüllen richten. Leitsorte ist der Grüne Veltliner, gefolgt von Riesling und Komplementärsorten wie Gelber Muskateller oder Chardonnay.

Die Rieden des Weingutes weisen unterschiedliche Böden auf. Die wichtigste Lage, die Ried Kaiserstiege, ist von tiefgründigen Lössterrassen auf Konglomerat geprägt. Im Kellerweingarten stehen die Reben auf sehr alten Terrassen, sie wurzeln in tiefgründigen, kalkreichen Böden aus Lehm und Löss. Die Familie Rosenberger verfügt auch über Anteile an der renommierten Ried Gebling, einer bemerkenswerten Terrassenlage aus kalkhaltigem Konglomerat-Verwitterungsgestein mit Lössauflage. In der aktuellen Serie sind einige Weine halbtrocken, was sie sehr einladend und freundlich macht. Die Preise sind ausgesprochen fair kalkuliert.

Der Betrieb verfügt über ein Gästehaus mit vier modernen Zimmern und einem behindertengerechten Apartment sowie über ein Kaffeehaus.

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2023 Grüner Veltliner Ried Wösendorfer Kirchweg Smaragd
Weingut Johann Donabaum
Wachau

Viel Lösswürze, schwarzer Pfeffer, Birnennoten; am Gaumen samtiger, relativ weiche Kernobstfrucht, moderate Säure, charmant.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Johann Donabaum
Wachau

Johann Donabaum
3620 Spitz
Laaben 15

„Limitierte Edition“ – der Name ist schlicht und das Programm einfach: Die reifsten Veltliner- und Riesling-Trauben des Jahrgangs aus den besten Lagen sind diesen beiden limitierten Weinen von Johann Donabaum vorbehalten. Und der Winzer gönnt diesen beiden Weinen im Keller mehr Freiheiten, geht dabei einen eigenen Weg, wo nicht der Lagencharakter im Vordergrund steht, sondern der Stil des Weines, wobei Wachau bei diesen elegant-opulenten Weinen spürbar bleibt.

Beim Riesling Limitierte Edition, Jahrgang 2023, reift die Lagencuvée aus den drei Spitzer-Graben-Rieden Offenberg, Vogelleithen und Setzberg im Keramikbehältnis. Der Veltliner Limitierte Edition nährt sich heuer fast ausschließlich aus Donabaums Premiumlage Spitzer Point – und der Winzer lässt diesen „Extrem-Veltliner“ zu einem Drittel im gebrauchten Holz atmen; der große Rest ist im Stahltank. „Ich mag Holz im Wein“, sagt Donabaum – wenn‘s passt. Dem limitierten Veltliner steht der burgundische Einschlag gut.

Nur Holz umgibt den jungen Chardonnay aus dem Jahr 2023, ein Mix aus gebrauchten Fässern und neuem Holz. Die Trauben kommen von einem Weingarten am Setzberg, der Wein schmeckt aber nicht mehr Wachau-typisch, sondern hat ein internationales Format und könnte in jeder Burgunder-Verkostung gute Figur machen. Auch dieser Wein hat seine Limitierung, denn es gibt nicht viel von diesem guten Stoff – eine Eigenschaft, die der Chardonnay mit dem Neuburger teilt, den Donabaum nach wie vor hochhält, aber auch nur in Minimengen.

Das „klassische“ Standardprogramm von Donabaum kann sich jedoch auch schmecken lassen, heuer mit Bevorzugung der Rieslinge, wo der Setzberg Smaragd eine Leuchtturmposition einnimmt. Aber auch das Riesling-Federspiel ist in seiner fruchtigen Leichtigkeit ein trinkvergnüglicher Volltreffer. Beim Veltliner ist die Spitzer Point das Maß der Dinge mit ihren alten Rebstöcken – als Kraftgeber der Limitierten Edition, aber besonders als kühl-würziger Graben-typischer Premium-Wachauer.

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2023 Grüner Veltliner Ried Kollmitz Joching Smaragd
Weingut Franz Pichler
Wachau

Saftige Frucht, roter Apfel umspült von feiner Würze, viel Sortentypizität, einladend; rauchig-tabakig, dunkle Würze, schwarzer Pfeffer, milde Säure, zart-mineralisch, einige Fruchtexotik, Ananas, rosa Grapefruit, passable Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Franz Pichler
Wachau

Franz Pichler
3610 Wösendorf
Hauptstraße 68

Klein, aber fein – das ist das Wösendorfer Weingut Franz Pichler. Fünf Hektar werden auf den Weinbergen von St. Michael über Wösendorf bis Joching bearbeitet. Alles in emsiger Handarbeit, logisch. Der Fokus liegt auf Riesling und Grüner Veltliner. Im Weinmenü von Winzer Franz Pichler stehen dann trinkvergnügliche Federspiele und Smaragde.

Die Schaffenskraft des ruhigen, sympathischen Wösendorfers hält bereits seit mehr als 40 Jahren an. Den jungen, aktuellen Jahrgang 2023 bezeichnet Pichler als „schönes Weinjahr“, mit einer kühlen Periode bis April. Der Sommer sei trocken gewesen, wo bewässern unverzichtbar gewesen war. „Und dann haben wir einen schönen Herbst gehabt.“ Gelesen wird so spät wie möglich. Das Ergebnis sind appetitliche Weine mit Frische und runder Frucht. Die Säure wirkt in den 2023er-Weinen ein bisschen milder, da Pichler aber vor allem Terrassenlagen bewirtschaftet, sorgt immer wieder eine unterstützende Mineralität in den Weinen für Vitalität und Trinkfluss.

Schwungvoll beginnt es bei Franz Pichler mit dem Bachsatz Federspiel vom Veltliner, einer feinen, kleinen Lage unterhalb des Gaisbergs. Richtig knackig und von einnehmender Wachauer Sortentypizität geprägt ist das Riesling Federspiel von den Terrassen, ein feiner Trinkspaß.

Hell strahlt auch der Riesling Smaragd von der oft unterschätzten oder übersehenen Ried Harzenleiten in St. Michael, einer bis zum Waldrand auf 300 Meter raufgehenden kargen Südostlage, wo sich die Reben in verwitterten Paragneis hineingebohrt haben. Auch beim Smaragd Veltliner von Franz Pichler, der am Jochinger Kollmitz steht, geht es hoch hinaus. Seine Weingärten reichen von der Mitte des Berges bis hinauf unters Plateau. Die Kraft des Weines holt Pichler aus mittlerweile bis zu 60 Jahre alten Veltliner-Stöcken. Die Riesling-Reben in der Harzenleiten sind etwa halb so alt. Apropos alt: Wer gereifte Smaragde mag – bei Franz Pichler findet sich noch die eine oder andere Perle. Erst kürzlich hat der Autor dieser Zeilen am Weingut einen 2013-er gekostet. Zehn Jahre alt, aber noch immer jung. Und das zeigt auch: Franz Pichlers Weine halten.

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2023 Wiener Gemischter Satz Ried Mitterberg
Weingut Fuhrgassl-Huber
Wien

Satte Kernobstfrucht sowie etwas Maroni, ausgereift, vital und lebhaft, kräftiger Körperbau, fleischig, ja fast opulent, recht streng im Abgang, braucht noch Flaschenreife.

Weißwein
Gemischter Satz
€€€
Schraubverschluss

Weingut Fuhrgassl-Huber
Wien

Thomas Huber
1190 Wien
Neustift am Walde 68

Die umfangreiche Palette, die Thomas Huber Jahr für Jahr vorstellt, erlaubt eigentlich keine längeren Vorreden: Deshalb sei gleich ausdrücklich auf die beiden diesmaligen Stars in Gestalt des finessenreichen Gemischten Satzes und des vielschichtigen Grünen Veltliners aus dem uralten Rebbestand der Nussberger Paradelage Gollin verwiesen. Wieder einmal als prachtvoller Aperitif präsentiert sich der rare Rote Muskateller, und auch die dem Terroir verpflichteten Rieslinge namens Muschelkalk und Ried Preussen sowie die neue Cuvée Sandstein, in der Sauvignon Blanc den Ton angibt, sind wohlgelungen. Erstmals gibt es auch ein als Quintessenz getauftes Duo unfiltrierter, bloß leicht maischig anmutender Weißweine vom Pinot Blanc und Traminer, wobei vor allem Letzterer sehr schön die Waage zwischen exotisch anmutendem Fruchtspiel und Natural-Wine-Charakter hält.

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2023 Sauvignon Blanc Styria
Weingut Muster.Gamlitz
Südsteiermark

Klassische Aromatik, grüner Paprika, Stachelbeeren, Johannisbeeren, braucht etwas Luft und wird dann leiser; auf dem Gaumen dominiert die Frucht, grünvegetabilische Noten und etwas grünblättrige Würze unterlegt, mittleres Gewicht, selbsterklärend.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Muster.Gamlitz
Südsteiermark

Reinhard MUSTER – DOMAINE ANNO 1196
8462 Gamlitz
Grubtal 14

Bereits als junger Mann durfte Reinhard Muster die Verantwortung für den Keller des elterlichen Weinguts im Ortsteil Grubtal bei Gamlitz übernehmen, bald auch für den gesamten Betrieb. Weil der aus allen Nähten platzt, wurde eine neue, großzügige Produktionsstätte gebaut, wo ab dem kommenden Jahrgang nach dem neuesten Stand der Technik gearbeitet werden kann. Der bedächtige Winzer freut sich über den großzügigen Platz, technisch möchte er seine Weine jedoch nicht machen. Sie sollen auch in Zukunft so ruhig und gelassen sein wie er selbst. Er spricht von kontrollierter Schlampigkeit und meint damit Freiräume, die man dem Wein geben müsse. Darunter ist keinesfalls Zufälligkeit zu verstehen, denn jeder Schritt ist gut überlegt.

Mit dem Jahrgang 2023 hat er sein Sortiment weiter umgestellt. Die Basis nennt sich jetzt „Styria“, die Herkunft ist Steiermark, ein Teil der Trauben kommt von östlich der Mur. Diese Weine kennzeichnet ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, das er so begründet: „In die Basislinie muss wieder hochwertiges Lesegut einfließen, so wie früher bei der Klassik. Die Kunden sollen auch im Einstiegssegment gute Qualität für ihr Geld erhalten.“ Es gibt ein neues Flaschendesign in einem Retro-Grün und neue Etiketten.

Wichtig ist ihm sein Team, in dem ein amikaler und wertschätzender Umgang gepflegt wird. Den Fokus richtet er primär auf die Weingärten, denn dort liege das größte Potenzial, sagt er. Richtig bekannt geworden ist er mit seinen Flaggschiffen aus der Monopollage Grubthal. Den Weinen aus dieser Top-Riede kann man bedenkenlos Terroir attestieren. Den Chardonnay und den Sauvignon Blanc aus dem Jahr 2020 haben wir letztes Jahr vorgestellt. Beide Weine kamen mit etwas Verspätung in den Verkauf und sind nun zu haben. Die längere Lagerung hat ihnen sichtlich gutgetan.

Im Jahr 2016 wurden in der markant von der Koralpe beeinflussten Ried Possruck Hardegg am Remschnigg in 550 m Seehöhe neun Hektar mit Sauvignon Blanc, Chardonnay, Gelbem Muskateller und Welschriesling bepflanzt.

Naturnahes Arbeiten ist Reinhard Muster sehr wichtig. So zum Beispiel minimiert er beim Pflanzenschutz die Ausbringung von Kupfer. Mehr als 500 Gramm pro Hektar und Jahr sollen es nicht sein, was für diese Klimazone sehr wenig ist.

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2023 Grüner Veltliner Ried Hofweingärten
Weingut & Heuriger Niki Windisch
Weinviertel

(Wolkersdorfer Lage, 45 Jahre alte Reben, Löss) Schwarzer Pfeffer, Birne, Exotik; dicht und stoffig, dunkle Anklänge, Mineralik, guter Druck, feiner Gerbstoff, der ihn in die Zukunft trägt.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut & Heuriger Niki Windisch
Weinviertel

Niki Windisch
2212 Großengersdorf
Kurze Zeile 66

Tel. +43 699 12867471
Fax. +43 2245 882285
niki@weingut-windisch.at
www.weingut-windisch.at

Ich kenne Niki Windisch seit ca. 20 Jahren, als er bei Gerhard Markowitsch gearbeitet hat. Und ich sehe immer wieder Parallelen zwischen den beiden – das überlegte Handeln, die Ruhe, der Schalk, der immer wieder aufblitzt. Nachdem Niki wieder nach Hause zurückgekehrt ist, hat er zielstrebig das Weingut nach seinen Vorstellungen geformt und spielt heute in seiner eigenen Liga – fast unabhängig von Standort und Sorte. Widerspruch wird akzeptiert.

Großengersdorf liegt im südlichen Weinviertel, östlich von Wolkersdorf. Hier dominiert das pannonische Klima. Im Ort stehen die Reben überwiegend auf Löss, doch ist Niki auch ein bisschen ausgewichen auf Lagen mit Kalkanteil. Natürlich lebt auch er vom Mikroklima und den alten Rebstöcken, aber dann kommt dieser Niki-Effekt dazu: Alle Sorten wachsen etwas über sich hinaus. Die Weine erhalten immense Fruchttiefe, balancierte Dichte und viel Potenzial. Da ich aus Platzgründen nicht alle Weine beschreiben kann, sei erwähnt, dass es auch einen fruchtbetonten Gemischten Satz gibt und einen Sauvignon Blanc „Baby“. Diese Jungfernlese im vierten Jahr ist total sortentypisch und unterstreicht oben Gesagtes. Unbedingt seinen Heurigen besuchen!

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2023 Riesling Terrassen Federspiel
Weingut Franz Pichler
Wachau

Schöne Rieslingnase, duftet nach frischen Marillen und ist von herzhafter Mineralität geprägt; am Gaumen grüner Pfirsich, auch Südfrüchte, vor allem Maracuja, betont trocken, feine Säurestruktur, balanciertes mittelgewichtiges Federspiel, trinkvergnüglich.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Franz Pichler
Wachau

Franz Pichler
3610 Wösendorf
Hauptstraße 68

Klein, aber fein – das ist das Wösendorfer Weingut Franz Pichler. Fünf Hektar werden auf den Weinbergen von St. Michael über Wösendorf bis Joching bearbeitet. Alles in emsiger Handarbeit, logisch. Der Fokus liegt auf Riesling und Grüner Veltliner. Im Weinmenü von Winzer Franz Pichler stehen dann trinkvergnügliche Federspiele und Smaragde.

Die Schaffenskraft des ruhigen, sympathischen Wösendorfers hält bereits seit mehr als 40 Jahren an. Den jungen, aktuellen Jahrgang 2023 bezeichnet Pichler als „schönes Weinjahr“, mit einer kühlen Periode bis April. Der Sommer sei trocken gewesen, wo bewässern unverzichtbar gewesen war. „Und dann haben wir einen schönen Herbst gehabt.“ Gelesen wird so spät wie möglich. Das Ergebnis sind appetitliche Weine mit Frische und runder Frucht. Die Säure wirkt in den 2023er-Weinen ein bisschen milder, da Pichler aber vor allem Terrassenlagen bewirtschaftet, sorgt immer wieder eine unterstützende Mineralität in den Weinen für Vitalität und Trinkfluss.

Schwungvoll beginnt es bei Franz Pichler mit dem Bachsatz Federspiel vom Veltliner, einer feinen, kleinen Lage unterhalb des Gaisbergs. Richtig knackig und von einnehmender Wachauer Sortentypizität geprägt ist das Riesling Federspiel von den Terrassen, ein feiner Trinkspaß.

Hell strahlt auch der Riesling Smaragd von der oft unterschätzten oder übersehenen Ried Harzenleiten in St. Michael, einer bis zum Waldrand auf 300 Meter raufgehenden kargen Südostlage, wo sich die Reben in verwitterten Paragneis hineingebohrt haben. Auch beim Smaragd Veltliner von Franz Pichler, der am Jochinger Kollmitz steht, geht es hoch hinaus. Seine Weingärten reichen von der Mitte des Berges bis hinauf unters Plateau. Die Kraft des Weines holt Pichler aus mittlerweile bis zu 60 Jahre alten Veltliner-Stöcken. Die Riesling-Reben in der Harzenleiten sind etwa halb so alt. Apropos alt: Wer gereifte Smaragde mag – bei Franz Pichler findet sich noch die eine oder andere Perle. Erst kürzlich hat der Autor dieser Zeilen am Weingut einen 2013-er gekostet. Zehn Jahre alt, aber noch immer jung. Und das zeigt auch: Franz Pichlers Weine halten.

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2022 Kleine Sünde
Weingut Leberl
Leithaberg, Rust & Rosalia

(BF/ME/CS) Schwarzviolett, Cassis, Brombeeren, Kräuterwürze, dunkle Schokolade, griffig, dicht, extremes Tannin, rassige Säure, fordernd, total jung, unbedingt Flaschenreife benötigend. Maskuliner, straffer Rotwein mit Zukunft.

Rotwein
Cuvée Rot
€€
Schraubverschluss

Weingut Leberl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Alexander Leberl
7051 Großhöflein
Hauptstraße 91

Tel. +43 2682 67800
Fax. -14
weingut@leberl.at
www.leberl.at

Alexander Leberl – Präzision, Experimentierfreudigkeit, Kompromisslosigkeit und kontinuierliche Qualitätsverbesserung zeichnen ihn aus. Er steht für Handwerk mit Tradition. Man bewirtschaftet Weingärten rund um Großhöflein, welche penibel, naturschonend und mit viel Handarbeit an den Südhängen des Leithaberges mit hohem Kalkanteil bearbeitet werden. Es sind bewundernswerte Weine, die Alexander Leberl seit 2012 keltert. Wobei zu sagen wäre, das waren sie auch schon vorher unter Bruder Gerald und Vater Josef Leberl. Alexander setzt diesen Weg in beeindruckender Weise fort.

Ich liebe die beiden hochwertigen Chardonnays aus den Rieden Reisbühel – kalifornische Stilistik – und Katterstein – burgundische Stilistik, aktuell aus dem Jahrgang 2022. Ein kompakter Rotwein namens „Kleine Sünde 2022“ ist von stoffiger, maskuliner Ausprägung und für Hedonisten gedacht. Feingliedriger wird es dann beim 2021 Blaufränkisch Ried Reisbühel. Beim 2021 Cabernet Sauvignon-Merlot schnuppert man in eine Bordeaux-Stilistik. Der Klassiker des Hauses und immer Burgenland ist der Peccatum 2021 –

bei diesem Rotwein ist man in besten Händen. Seit dem Jahrgang 1996 eine Kontinuität. Das ist Burgenland DAC in perfekter Form. Zum Abschluss reicht man eine 2022 Beerenauslese von der Rebsorte Sämling, welche in ihrer Eleganz und Transparenz sich ganz einfach hinreißend darstellt. Mit solchen Weinen gewinnt man die Menschen wieder für den Süßwein.

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2023 Weißburgunder Deutschlandsberg
Weingut Jauk-Wieser
Weststeiermark

Feingliedrig, präzise, Karambole, weißfleischige Birnen; schließt aromatisch und charakterlich an, zartes Säurerückgrat, nie laut, Frucht klingt lange nach.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Jauk-Wieser
Weststeiermark

Lisa-Maria Jauk-Wieser & Dr. Norbert Heß
8530 Deutschlandsberg
Schlossweg 51

Das kleine, feine Weingut verfügt über Weingärten in Burgegg, also direkt am Fuße der Burg Deutschlandsberg, und in Wildbachberg. Wenig überraschend spielt der Schilcher die Hauptrolle, aber auch Welschriesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc und Muskateller werden mit der gleichen Sorgfalt kultiviert. Frizzante rundet das Angebot ab.

Die Ried Burgegg ist eine nach Süden bis Südosten ausgerichtete, steile Lage mit überwiegend aus Gneis bestehendem Untergrund. Hier hat die Familie Blauen Wildbacher, Welschriesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc und Muskateller ausgepflanzt. Die Ried Wildbachberg ist nach Süden exponiert, die Hitze der Sonne tagsüber und die Kühle der Nacht prägen neben dem tiefgründigen, nährstoffreichen und ausreichend mit Wasser versorgten Boden den Charakter von Schilcher, Weißburgunder und Sauvignon Blanc.

Die Weingärten sind fest in Frauenhand. Um die Reben kümmert sich Hausherrin Monika gemeinsam mit ihrer Tochter Lisa-Maria, Silberberg-Absolventin. Im Keller hat der Quereinsteiger und Autodidakt Norbert Heß das Sagen.

Es gibt einen Buschenschank, vom Gastgarten blickt man in die Hügel des Schilcherlandes. Wer will, kann in einem der sieben Winzerzimmer übernachten, Wohlfühlflair und tolles Panorama inklusive.

Feingliedrig präsentieren sich heuer der trinkanimierende Welschriesling und die Ortsweine. Als richtiger Charmeur empfiehlt sich der Sauvignon Blanc Klassik. Alle drei Schilcher besitzen ihren eigenen Charakter, jener von der Ried Burgegg ist ausgesprochen elegant und mit tiefer Frucht ausgestattet. Der Muskateller und sein schäumender Bruder sind angenehm dezent ausgefallen.

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2021 Grande Cuvée
Weingut Keringer
Neusiedlersee

(ZW/RA) Dezente Rösttöne, schwarze Beeren, Heidelbeeren, Kirschen, Zwetschken, Schokonoten, tanninbetont, liegt trocken am Gaumen, kompakte Struktur, kraftvoll, fest und dicht, entwickelt Druck. Ein gediegener Rotwein von Klasse.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Naturkork

Weingut Keringer
Neusiedlersee

Ing. Robert Keringer
7123 Mönchhof
Wiener Straße 22

Tel. +43 2173 80380
Fax. -40
weingut@keringer.at
www.keringer.at

Dieses Weingut bedarf kaum einer Vorstellung. Dieses höchstprämierte Weingut Österreichs ist hinreichend bekannt. Seit 2004 machen Robert und Marietta Weine mit Kraft, Ausdruck und Fülle. Weine, an denen kein Weinfreund vorbeigehen kann. Hier gibt es Weine – ob in Weiß, Rot, Sparkling oder Süß – für jeden Anlass auf höchstem Niveau. Keringer spielt auf allen Klaviaturen des Weines. So, jetzt sollen die Weine sprechen.

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2021 Merlot Steinfeld Reserve
Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Geschmeidige Frucht mit dezenter Würze, Kirschkuchen; viel Kräuterwürze, grüne Johannisbeeren, geriebene Walnuss, straff, etwas herb, trockenes Tannin im Finish.

Rotwein
Merlot
€€€
Behandelter Presskork

Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Johann Gisperg
2524 Teesdorf
Hauptstraße 14

Seit zehn Jahren verantwortet der junge Johann Gisperg die Ernte und den Keller. Die Eltern sind jedoch nach wie vor am Teesdorfer Familienweingut mit helfender Hand präsent. Veränderungen passieren, aber langsam, damit die Tradition gewahrt bleibt und die Weinkunden weiter verlässlich aus der reichhaltigen Gisperg-Palette schöpfen können.

Bei den Gispergs gibt es viel zu verkosten – der Rebsortenmix ist breit und mündet in drei Weinlinien, die das Viele zusammenhalten. Dabei neu: Durch die Transformation der Thermenregion in ein DAC-Gebiet mit Herkunftsbetonung werden die drei Gisperg-Linien mit dem Jahrgang 2023 neu heißen. Die Klassikweine an der Basis sind jetzt die Gebietsweine. Die Exklusivweine werden künftig als Ortsweine tituliert, und die Reserve-Weine als Gispergs Premiumweine behalten zwar das Wort Reserve bei, werden aber nunmehr als Lagenweine gebündelt und vermarktet.

Am schönsten, weil gemütlichsten, kann man sich den Gisperg-Weinen über den dreimal im Jahr stattfindenden Heurigen nähern. Drei Wochen am Stück ist dann jeweils die „Hausmesse mit Essen“ angesagt. Gesuchter Ort für Wein ist Gisperg jedoch auch, weil das Weingut bei den klassischen Gebiets- und den exklusiven Ortsweinen seit jeher mit einem gesunden Preis-Leistungs-Verhältnis punktet.

Bei den Lagenweinen ist die Teesdorfer Ried Gestein bei den weißen Burgundersorten angesagt, wobei sich dort seit Jahren der Chardonnay als Burgunder-Primus hervortut – auch beim jungen 2022er ist das so. Bei den Roten ist die Tattendorfer Ried Holzspur Gispergs Schatzkiste. Dort kultiviert er seine Reserven vom Zweigelt, Pinot Noir und St. Laurent. Diese drei Sorten sind auch die wichtigsten im Betrieb, angeführt vom St. Laurent. Und obwohl Gisperg seit jeher als Burgundermacher gilt, hat sich der junge Teesdorfer mit seinem Zweigelt Holzspur bei dieser Sorte nachhaltig in die Bestenliste Österreichs katapultiert.

Ausgebaut werden seine Holzspur-Weine hauptsächlich in 225er Barriques mit wenig Toasting. Gisperg belässt seine Weine länger auf der Feinhefe und ist ein Anhänger von Reduktion. Das schmeckt man, das hält aber auch im Alter die Weine jung.

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2021 SIMON Grüner Veltliner Reserve Ried Steinbergen
Weinbau Willi Eminger
Weinviertel

(2 Jahre in gebrauchtem Holz, davon 1 Jahr auf der Feinhefe) Hawaii-Ananas, Mango, cremig, zart nussig vom Holz; feine Vanille, vielschichtige Fruchtnoten, angenehme Säure, die den Wein trägt, gute Länge. Geglückt! 

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weinbau Willi Eminger
Weinviertel

Wilhelm Eminger
2224 Niedersulz
90

Willi Eminger ist ein ruhiger und bescheidener Mensch. Das ist der erste Eindruck. Erst wenn man mit ihm länger über seine Weine spricht, spürt man die Leidenschaft für den Weinbau und den Willen, die Gegebenheiten des Gebietes bestmöglich zu nutzen.

Schwerpunkt sind natürlich die Grünen Veltliner in ihren unterschiedlichen Gewichtsklassen, für die Willi eine Vorliebe hat. Aber auch die vielen anderen Weißweine glänzen mit Sortencharakter und sehr moderaten Preisen. Dieses Jahr muss ich bei den Weißweinen den Gelben Traminer hervorheben. Im Unterschied zum Gewürztraminer bleibt er immer ziseliert und hochelegant –

so auch hier, perfekt umgesetzt und erst am Anfang seiner Entwicklung. Bei den Rotweinen ist es die Cuvée Elias, die mit dem Jahrgang 2017 zeigt, wie wohltuend langsam sich dieser Wein entwickelt und noch einiges an Zeit vor sich hat.

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2023 Grüner Veltliner Ried Frauengrund
Weingut Tanzer
Kremstal

Weiße Ribisel, Agrumen, Orangenabrieb; fleischig-stoffiger Fond, mineralische Ader, etwas Pfefferwürze; klar gegliedert, ausgiebig, ein Maul voll Wein.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Tanzer
Kremstal

Franz Xaver Tanzer
3506 Krems
Thallerner Hauptstraße 1

Tel. +43 2739 2208
wein@tanzer.at
www.tanzer.at

Franz Tanzer und sein am Eingang zum verträumten Örtchen Thallern am Göttweiger Berg gelegenes Weingut halten gleich zwei Highlights für Besucher bereit. Zum einen sind das die exzellenten Weine, deren Qualität in den letzten Jahren noch zugelegt hat, zum anderen der beliebte Heurige, der sich mit seinem lauschigen Gastgarten als ein Fixpunkt für Weinliebhaber aus nah und fern etabliert hat. Die Weine zählen zur Oberliga am rechten Donauufer, was heuer zum wiederholten Male mit feinen Veltlinern wie dem mineralischen Frauengrund oder dem facettenreichen Wein aus der Ried Goldbühel bewiesen wird. Dem stehen die Rieslinge in keiner Weise nach, der charakteristische Steinhagen sowie das Riesling-Elixier Ried Schweren Zapfen begeistern jeder auf seine Art.

Der engagierte Winzer liebt aber auch die Sortenvielfalt, aus der wir dieses Mal einen Rotwein vor den Vorhang bitten dürfen. Der komplexe 2021er Cabernet Sauvignon „Le Grand“ punktet mit Tiefgang und Eleganz und ist auf dem Weg zum vierten Stern.

Eine Anmerkung noch: So manchen sprachverliebten Weinliebhaber wird es irritieren, wenn er die Bezeichnung „Dem Herren sein Trost“ für den DAC-Einstiegsveltliner liest. Dass der „Dativ dem Genitiv sein Tod“ sein kann, weiß auch Franz Tanzer. Trotzdem möchte er die alte mundartliche Bezeichnung für den bislang als „Herrentrost“ firmierenden Wein beibehalten.

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2021 Blaufränkisch Ried Reisbühel
Weingut Leberl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Schokonoten, schwarze Beeren, schwarze Kirschen, Pflaumen, Cassis, ein eleganter Rotwein, feine Frucht, feines Tannin, griffig, kompakte Struktur, tiefgründig, tolle Länge. Ein intensiver, feinwürziger Rotwein, der einige Zukunft vor sich hat.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€
Naturkork

Weingut Leberl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Alexander Leberl
7051 Großhöflein
Hauptstraße 91

Tel. +43 2682 67800
Fax. -14
weingut@leberl.at
www.leberl.at

Alexander Leberl – Präzision, Experimentierfreudigkeit, Kompromisslosigkeit und kontinuierliche Qualitätsverbesserung zeichnen ihn aus. Er steht für Handwerk mit Tradition. Man bewirtschaftet Weingärten rund um Großhöflein, welche penibel, naturschonend und mit viel Handarbeit an den Südhängen des Leithaberges mit hohem Kalkanteil bearbeitet werden. Es sind bewundernswerte Weine, die Alexander Leberl seit 2012 keltert. Wobei zu sagen wäre, das waren sie auch schon vorher unter Bruder Gerald und Vater Josef Leberl. Alexander setzt diesen Weg in beeindruckender Weise fort.

Ich liebe die beiden hochwertigen Chardonnays aus den Rieden Reisbühel – kalifornische Stilistik – und Katterstein – burgundische Stilistik, aktuell aus dem Jahrgang 2022. Ein kompakter Rotwein namens „Kleine Sünde 2022“ ist von stoffiger, maskuliner Ausprägung und für Hedonisten gedacht. Feingliedriger wird es dann beim 2021 Blaufränkisch Ried Reisbühel. Beim 2021 Cabernet Sauvignon-Merlot schnuppert man in eine Bordeaux-Stilistik. Der Klassiker des Hauses und immer Burgenland ist der Peccatum 2021 –

bei diesem Rotwein ist man in besten Händen. Seit dem Jahrgang 1996 eine Kontinuität. Das ist Burgenland DAC in perfekter Form. Zum Abschluss reicht man eine 2022 Beerenauslese von der Rebsorte Sämling, welche in ihrer Eleganz und Transparenz sich ganz einfach hinreißend darstellt. Mit solchen Weinen gewinnt man die Menschen wieder für den Süßwein.

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2023 Sauvignon Blanc Klassik
Weingut Jauk-Wieser
Weststeiermark

Unverkennbar, Cassisbeeren und deren Laub, Buchsbaum, Paprika, Stachelbeeren; saftig, Frucht gibt den Ton an, angenehme Säure, gute Substanz, Charmeur.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Jauk-Wieser
Weststeiermark

Lisa-Maria Jauk-Wieser & Dr. Norbert Heß
8530 Deutschlandsberg
Schlossweg 51

Das kleine, feine Weingut verfügt über Weingärten in Burgegg, also direkt am Fuße der Burg Deutschlandsberg, und in Wildbachberg. Wenig überraschend spielt der Schilcher die Hauptrolle, aber auch Welschriesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc und Muskateller werden mit der gleichen Sorgfalt kultiviert. Frizzante rundet das Angebot ab.

Die Ried Burgegg ist eine nach Süden bis Südosten ausgerichtete, steile Lage mit überwiegend aus Gneis bestehendem Untergrund. Hier hat die Familie Blauen Wildbacher, Welschriesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc und Muskateller ausgepflanzt. Die Ried Wildbachberg ist nach Süden exponiert, die Hitze der Sonne tagsüber und die Kühle der Nacht prägen neben dem tiefgründigen, nährstoffreichen und ausreichend mit Wasser versorgten Boden den Charakter von Schilcher, Weißburgunder und Sauvignon Blanc.

Die Weingärten sind fest in Frauenhand. Um die Reben kümmert sich Hausherrin Monika gemeinsam mit ihrer Tochter Lisa-Maria, Silberberg-Absolventin. Im Keller hat der Quereinsteiger und Autodidakt Norbert Heß das Sagen.

Es gibt einen Buschenschank, vom Gastgarten blickt man in die Hügel des Schilcherlandes. Wer will, kann in einem der sieben Winzerzimmer übernachten, Wohlfühlflair und tolles Panorama inklusive.

Feingliedrig präsentieren sich heuer der trinkanimierende Welschriesling und die Ortsweine. Als richtiger Charmeur empfiehlt sich der Sauvignon Blanc Klassik. Alle drei Schilcher besitzen ihren eigenen Charakter, jener von der Ried Burgegg ist ausgesprochen elegant und mit tiefer Frucht ausgestattet. Der Muskateller und sein schäumender Bruder sind angenehm dezent ausgefallen.

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2023 Roter Muskateller Neustift
Weingut Fuhrgassl-Huber
Wien

Expressive Nase nach Mandarinen und Mandeln, ziseliert und detailverliebt, auch einige Dichte, reintönig, feinkörnig und kompakt, ein individueller Aperitif der Sonderklasse.

Weißwein
Roter Muskateller
€€€
Schraubverschluss

Weingut Fuhrgassl-Huber
Wien

Thomas Huber
1190 Wien
Neustift am Walde 68

Die umfangreiche Palette, die Thomas Huber Jahr für Jahr vorstellt, erlaubt eigentlich keine längeren Vorreden: Deshalb sei gleich ausdrücklich auf die beiden diesmaligen Stars in Gestalt des finessenreichen Gemischten Satzes und des vielschichtigen Grünen Veltliners aus dem uralten Rebbestand der Nussberger Paradelage Gollin verwiesen. Wieder einmal als prachtvoller Aperitif präsentiert sich der rare Rote Muskateller, und auch die dem Terroir verpflichteten Rieslinge namens Muschelkalk und Ried Preussen sowie die neue Cuvée Sandstein, in der Sauvignon Blanc den Ton angibt, sind wohlgelungen. Erstmals gibt es auch ein als Quintessenz getauftes Duo unfiltrierter, bloß leicht maischig anmutender Weißweine vom Pinot Blanc und Traminer, wobei vor allem Letzterer sehr schön die Waage zwischen exotisch anmutendem Fruchtspiel und Natural-Wine-Charakter hält.

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2023 Grauburgunder Styria
Weingut Muster.Gamlitz
Südsteiermark

Ruhig strömend, dezente Sortenaromatik, zarte Gewürzaromen; bemerkenswerte Frische, Säurespiel, gute Struktur, in keiner Phase üppig, trinkig.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Muster.Gamlitz
Südsteiermark

Reinhard MUSTER – DOMAINE ANNO 1196
8462 Gamlitz
Grubtal 14

Bereits als junger Mann durfte Reinhard Muster die Verantwortung für den Keller des elterlichen Weinguts im Ortsteil Grubtal bei Gamlitz übernehmen, bald auch für den gesamten Betrieb. Weil der aus allen Nähten platzt, wurde eine neue, großzügige Produktionsstätte gebaut, wo ab dem kommenden Jahrgang nach dem neuesten Stand der Technik gearbeitet werden kann. Der bedächtige Winzer freut sich über den großzügigen Platz, technisch möchte er seine Weine jedoch nicht machen. Sie sollen auch in Zukunft so ruhig und gelassen sein wie er selbst. Er spricht von kontrollierter Schlampigkeit und meint damit Freiräume, die man dem Wein geben müsse. Darunter ist keinesfalls Zufälligkeit zu verstehen, denn jeder Schritt ist gut überlegt.

Mit dem Jahrgang 2023 hat er sein Sortiment weiter umgestellt. Die Basis nennt sich jetzt „Styria“, die Herkunft ist Steiermark, ein Teil der Trauben kommt von östlich der Mur. Diese Weine kennzeichnet ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, das er so begründet: „In die Basislinie muss wieder hochwertiges Lesegut einfließen, so wie früher bei der Klassik. Die Kunden sollen auch im Einstiegssegment gute Qualität für ihr Geld erhalten.“ Es gibt ein neues Flaschendesign in einem Retro-Grün und neue Etiketten.

Wichtig ist ihm sein Team, in dem ein amikaler und wertschätzender Umgang gepflegt wird. Den Fokus richtet er primär auf die Weingärten, denn dort liege das größte Potenzial, sagt er. Richtig bekannt geworden ist er mit seinen Flaggschiffen aus der Monopollage Grubthal. Den Weinen aus dieser Top-Riede kann man bedenkenlos Terroir attestieren. Den Chardonnay und den Sauvignon Blanc aus dem Jahr 2020 haben wir letztes Jahr vorgestellt. Beide Weine kamen mit etwas Verspätung in den Verkauf und sind nun zu haben. Die längere Lagerung hat ihnen sichtlich gutgetan.

Im Jahr 2016 wurden in der markant von der Koralpe beeinflussten Ried Possruck Hardegg am Remschnigg in 550 m Seehöhe neun Hektar mit Sauvignon Blanc, Chardonnay, Gelbem Muskateller und Welschriesling bepflanzt.

Naturnahes Arbeiten ist Reinhard Muster sehr wichtig. So zum Beispiel minimiert er beim Pflanzenschutz die Ausbringung von Kupfer. Mehr als 500 Gramm pro Hektar und Jahr sollen es nicht sein, was für diese Klimazone sehr wenig ist.

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2022 Zion Weiß
Weingut Ernst
Mittelburgenland

Ansprechend, Äpfel, auch floral und würzig, feingliedrig; saftige Frucht, Würze unterlegt, Feinheit vor Wucht, fruchtig-würziger Nachhall.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€€
Naturkork

Weingut Ernst
Mittelburgenland

Bernhard Ernst
7301 Deutschkreutz
Neubaugasse 21

Im Jahr 2005 hat der junge Bernhard Ernst in der Garage seiner Eltern die ersten Weine gekeltert. Gemeinsam mit seiner Frau Sylvia baute er den kleinen Familienbetrieb zu einem modernen Weingut um. Sein Fokus liegt auf Ernsthaftigkeit und Herkunft. Seine alten Rebstöcke hält er in Ehren. Weil er großen Wert auf gesunde Böden legt, war der Umstieg auf biologische Bewirtschaftung ein naheliegender Schritt.

Die Ried Hochberg charakterisiert ein leicht sandiger Lehmboden mit hohem Kalkgehalt. Zusammen mit der südwestlichen Exposition und den alten Reben begünstigt diese Lage Blaufränkisch mit klarer, kühler Frucht. Auch der Goldberg ist kalkhaltig, die schwere Lehmschicht ist bis zu zwei Meter dick. Die Reben der Ried Fabian auf dem Deutschkreutzer Hochplateau wurden 1949 ausgepflanzt. Hier weht meist ein kühler Wind, was trotz des üppigen Untergrundes aus Lehm Weine mit frischer, klarer Frucht ermöglicht.

Die Rotweine werden in Holzfässern ausgebaut, davor teilweise im Stahltank. Für den „Zion“ und den „La Mission“ verwendet der Winzer ausschließlich kleine Eichenfässer. Die Weine der Linie „Sideways“ stellen rigorose Selektionen aus den einzelnen Rieden dar. Es gibt sie nur in Top-Jahren. Sie sind gewissermaßen das Hobby des Winzers, „die Motorsportabteilung unseres Betriebes“.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -