Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2022 St. Laurent Grand Select
Weingut Wieninger
Wien

Reife Kirschen, Lebkuchen, Marzipan, bisschen Nougat, griffiges Tannin, strukturiert, dicht und lang, überaus typisch, großzügig.

Rotwein
St. Laurent
€€€€€€
Naturkork

Weingut Wieninger
Wien

Ing. Fritz Wieninger
1210 Wien
Stammersdorfer Straße 31

Das Weingut Wieninger ist eines der international begehrtesten Weinhäuser Österreichs. Fritz Wieninger kennt man in der Weinwelt. Er ist bekannt für seine überragenden Weine. Eine solche Fülle an hochwertigen Weinen findet man auch international selten. Für Fritz Wieninger zählt nur Qualität. Man bewirtschaftet Weingärten auf beiden Seiten der Donau – am Bisamberg und in Döbling, alles in biodynamischer Bewirtschaftung.

Wieninger.next ist die Weinlinie der Kinder der Wieningers. Die Zukunft des Weingutes ist langfristig gesichert.

Ich möchte auf keinen der Weine näher eingehen. Es findet jeder Weinfreund den seinen. Hinweisen möchte ich trotzdem auf die beiden Schaumweine. Und auf die verschiedenen Pinot Noirs. Und auf die Gemischten Sätze. Und auf die Chardonnays. Und, und, und …

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2020 The Butcher Cuvée
Weingut Schwarz
Neusiedlersee

(ME/CS/CF) Schwarze Beerenfrüchte, etwas Vanille, Brombeeren, Zwetschken, Orangenzesten, liegt kompakt am Gaumen, einiger Tiefgang, feste Tanninstruktur, engmaschig, etwas Moschus, noch ganz viel Zukunft.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€
Naturkork

Weingut Schwarz
Neusiedlersee

Michael Schwarz
7163 Andau
Langegasse 19

Tel. +43 2176 3231
Fax. -4
office@schwarz-weine.at
www.schwarz-weine.at

Die Weine von den Schwarz-Männern – Hans und Michael sind ein kongeniales Duo – haben immer Kraft, Struktur, Wucht. Es sind keine Weine für Weicheier. Die beiden werken in Andau, dem wärmsten Ort Österreichs, an der ungarischen Grenze. Der letzte Rebstock ist nur 6 Meter von der Grenze entfernt.

Seit 2017 ist Michael für die Weine verantwortlich, in enger Absprache mit seinem Vater Hans, der „Butcher“ genannt wird. Er war in seinem früheren Leben Fleischhauer. Er ist ein Zweigelt-Fetischist und hat diese Rebsorte in lichte Höhen geführt. Der Schwarz Rot, wie dieser reinsortige Zweigelt genannt wird, ist mittlerweile ein Kultwein geworden. Hat ein internationales Standing. Der aktuelle Jahrgang 2022 wird dem absolut gerecht. Ich habe vor Kurzem den ersten Jahrgang dieses Weines probiert – 1999 –, der ist noch immer in großartiger Form. Das beruhigt ungemein. Man muss nicht in einen Trinkstress geraten, wenn man noch Flaschen von diesem Wein – egal welcher Jahrgang – im Keller liegen hat.

Hervorragend präsentiert sich The Butcher weiß aus Chardonnay – ein Preis-Leistungs-Hammer, hochwertig, ruhig strömend, mit einiger Eleganz. 2022 Schwarz Weiß ist ein kraftvoller, ausdrucksstarker Wein, bei dem die Finesse nicht zu kurz kommt. 2020 The Butcher Cuvée, komponiert aus ausschließlich französischen Rebsorten, ist ein fest strukturierter Wein mit einiger Zukunft.

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2023 Gumpoldskirchner Rotgipfler
Bio Weingut Georg Schneider
Thermenregion

Fein reduktiv, Feuerstein, super Würze und Kräuternoten; Kräuterwürze setzt sich fort, Kernobst, Orangen, straffer Zug mit Gerbstoff und Säure, feine Länge.

Weißwein
Rotgipfler
€€€
Schraubverschluss

Bio Weingut Georg Schneider
Thermenregion

Georg Schneider
2523 Tattendorf
Badner Straße 3

Georg Schneider ist seit 15 Jahren Bio-Winzer und zählt im Rotweinort Tattendorf zu den besten Adressen – besonders wenn es um Pinot Noir und St. Laurent geht. Aber der Winzer hat seine Rotweinregale schon seit einigen Jahren auch für die Weißwein-Spezialitäten der Thermenregion erweitert. Besonders der Rotgipfler hat es Schneider als feine Ergänzung angetan. Die Lagen, insgesamt schon drei Hektar, hat er nur wenige Kilometer nördlich gefunden, am Anninger, einem Geländerücken des Wienerwalds. Was dort heraussticht, ist der „Tagelsteiner“, eine „Erste Lage“ der Österreichischen Traditionsweingüter, denen Schneider seit zwei Jahren angehört. Nicht übersehen sollte man auch den Riesling, der bei ihm „eine Spielerei ist“, mit knapp 2000 Flaschen – ein typischer Vertreter mit lässiger Säure.

Apropos lässig: Das gilt auch für seine Burgunder-Reserven aus dem Jahrgang 2021, die Schneider in kleinen gebrauchten und neuen Barriques ausbaut. Er macht dabei keinen Unterschied, den macht die Sorte. Wer mehr die satte Frucht im Vordergrund liebt, greift zum Sankt Laurent, wer mehr die Eleganz im Hintergrund sucht, greift zum Pinot Noir.

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2022 Grüner Veltliner Galgenberg
Weingut Gschweicher
Weinviertel

Klassisch-kühle Aromatik nach reifem Obst, Äpfel, gelbfruchtig, würzig mit feinem Pfefferl, gehaltvoll, typisch und animierend.

Weißwein
Grüner Veltliner
Schraubverschluss

Weingut Gschweicher
Weinviertel

Bernhard Gschweicher
3743 Röschitz
Winzerstraße 29

Das Weingut Gschweicher ist zu einem Leitbetrieb von Röschitz, vom Retzer Land, vom ganzen Weinviertel geworden. Als klassischer Familienbetrieb konzentriert man sich ausschließlich auf Weißweine. Mit Bernhard Gschweicher gemeinsam seine Weine zu verkosten, ist immer wieder ein Erlebnis. In seiner bescheidenen, zurückhaltenden Art erklärt er manche Details seiner Arbeit präzise und mit einer Selbstverständlichkeit, die keine Abweichung von absoluter Top-Qualität zulässt. So versteht er es bestens, durch seine große Naturverbundenheit und seine mit viel Hingabe bearbeiteten Rebstöcke Weine mit Charakter und unverwechselbarem Stil zu produzieren. Seine Philosophie ist eine einfache – lebendige, gepflegte Böden in Verbindung mit alten Rebstöcken und viel Freude an seiner Arbeit ergibt außergewöhnliche Weine. Spezialisiert auf den Grünen Veltliner in verschiedenen Ausbaustufen, sind drei Viertel dieser Rebstöcke über 50 Jahre alt, für die Spezialität „Primary Rocks“ sogar 80 Jahre alt. Bemerkenswert auch Riesling, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Grauburgunder und Roter Traminer. Die Weine sprechen in den Gläsern eine klare Sprache – mit viel Eleganz und Langlebigkeit. Etiketten mit hohem Wiedererkennungswert schmücken die Flaschen, mit Ausnahme des Primary Rocks, dieser zeigt sich in schlichtem Weiß.

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NV Sekt Pleil trocken
Weingut Pleil
Weinviertel

(GV/WR) Feines Mousseux, knackiger Apfel, nervig und ziseliert; vorne herb, dann fruchtig, Birne, Zitrone, Minze im mittleren Abgang. Lass es prickeln!

Schaumwein
Cuvée Weiß
€€
Schraubverschluss

Weingut Pleil
Weinviertel

Christian Pleil
2120 Wolkersdorf
Adlergasse 32

Tel. +43 2245 2407
Fax. -4
weingut@pleil.at
www.pleil.at

Schon seit Generationen widmet sich die Familie Pleil in Wolkersdorf dem Weinbau. Aktuell führt Christian Pleil Regie. „Er wollte immer schon Winzer werden, schon als Kind“, sagt er. Folgerichtig absolvierte er die Weinbauschule in Klosterneuburg, vertiefte sein Wissen in Deutschland, Kalifornien, Südafrika und Australien, um dann das elterliche Weingut zu übernehmen. Der Grüne Veltliner ist seine Lieblingssorte, rund 45 % der Rebfläche sind damit bestockt. Für den Sauvignon Blanc wird er regelmäßig prämiert. Der Exportanteil beträgt ca. 45 %.

In den letzten Jahren hat sich Christian auch den PiWi-Sorten zugewandt, also pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, die langsam in ein Alter kommen, um die Eigenschaften besser kennenzulernen. Ein interessantes Projekt, das es sich zu beobachten lohnt.

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2023 Roter Veltliner Ried Tiefenthal
Weingut Buchegger
Kremstal

Frisches Laub, Teegebäck, Apfel, zart rauchig; saftig, knackig, elegant, superfrisch, viel Zitrus, verspielt, fast 4. Sterne.

Weißwein
Roter Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Buchegger
Kremstal

Silke Mayr
3552 Droß
Herrngasse 48

Tel. +43 2719 30056
Fax. 78056
buchegger@vorspannhof.at
www.buchegger.at

Das traditionsreiche Weingut Buchegger, das ursprünglich einer Gedersdorfer Winzerdynastie entstammt, ist seit 2006 in Droß angesiedelt, wo eine gemeinsame Betriebsstätte mit dem Vorspannhof Mayr besteht. Der renommierte Betrieb mit Weingärten in den besten Gedersdorfer Lagen wird seit vielen Jahren von Silke Mayr und ihrem talentierten Kellermeister Michael Nastl geführt.

Im Sortiment dominieren klassische regionale Weißweinsorten, allen voran Grüner Veltliner, von dem es fünf Varianten gibt. Den Start macht die beschwingte HG, gefolgt von den im Stahl ausgebauten Veltlinern vom Geppling im Kamptal sowie vom Pfarrweingarten, bei denen Sortenwürze und kompakte Frucht im Mittelpunkt stehen. Die heuer sehr kraftvoll ausgefallene Reserve Leopold liegt für ein paar Monate im großen Holzfass. Top-Sortenvertreter ist der Ried Vordernberg 1ÖTW, der von uralten Reben aus Anfang der Sechzigerjahre stammt und im großen Holz auf der Feinhefe reift. Bei den Rieslingen bildet der Ortswein Gedersdorf als Einstieg, den Mittelbau stellt der von tiefgründigem Löss stammende Tiefenthal dar, an der Spitze stehen wiederum die Ersten Lagen vom Vordernberg sowie Moosburgerin. Von den Komplementärsorten in Weiß ist der bildhübsche Rote Veltliner aus 2023 empfehlenswert. Exzellente Sekte in Extra Brut gibt es ebenfalls: eine tolle Große Reserve 2017 sowie den verlockenden Non-Vintage – beide aus Chardonnay.

Im Basissegment und im Mittelbau ist der ausgewogene Jahrgang 2023 aktuell, der hier von dem reichlichen Regen im Frühjahr profitierte, bei den Riedenweinen steht der etwas zartere Jahrgang 2022 zur Verfügung.ps

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2022 VIER
Weingut Martin Reinfeld
Leithaberg, Rust & Rosalia

(BF/CS/ME/SY – 4 Rebsorten, 4 Lagen, 4-mal vinifiziert) Momentan steht der Blaufränkisch im Vordergrund, das kann sich jederzeit ändern, voller Würze, Brombeeren, schwarze Oliven, dunkle Kirschen, ein hocheleganter, griffiger Rotwein bei fester Struktur, einiger Tiefe, festes Tannin, zieht sich zusammen.

Rotwein
Cuvée Rot
€€
Schraubverschluss

Weingut Martin Reinfeld
Leithaberg, Rust & Rosalia

Martin Reinfeld
7081 Schützen am Gebirge
Haupstraße 19

Meiner Einschätzung nach zählt Martin Reinfeld zur Elite der burgenländischen Winzerschaft. Seine Weine haben internationales Format und sind zugleich überzeugende Gewächse des Leithagebirges. Man sitzt fassungslos vor dem 2022 Grünen Veltliner Ried Seeberg, der einen in seiner schiefrigen Ausprägung an die großen Weine dieser Sorte erinnert. Ein formidabler 2023 Welschriesling, der meine Hochachtung genießt. Ein wunderbarer 2023 Weißburgunder Ried Reckenschink. Prachtvoll präsentiert sich der 2022 Syrah vom Seeberg. 2022 VIER – 4 Rebsorten, 4 Lagen, 4-mal vinifiziert. Grandios! Dramatisch wird es dann beim 2020 Divine – ein Blaufränkisch von spannungsgeladener Dimension. Er kommt aus einem 35 Jahre alten Weingarten in der Ried Satz. 2020 Steingarten – eine Cuvée von Cabernet Sauvignon und Merlot, den Leithaberg niemals verleugnend. 2020 Blaufränkisch Reserve Ried Ungerberg, den ich zu den größten des Landes zähle.

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2023 Grüner Veltliner Ried Hochschopf
Weinkultur Preiß
Traisental

Viel Apfel, bisschen Steinobst, ein Stückchen Honigmelone; weicher Einstieg, bevor das kalkige Konglomerat die Richtung vorgibt, Sortencharakter kommt mit Luft, gepfeffertes Apfelgelee, baut Länge auf, Genuss auf festem Fundament.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weinkultur Preiß
Traisental


3134 Theyern
Ringgasse 4

„2023 war geprägt vom langen, warmen Herbst, der uns reife und gesunde Trauben gebracht hat. Wir freuen uns über kraftvolle Weine, die dank unseres kühlen Gebiets schöne Säurewerte und trotz ihres Volumens eine trinkanimierende Lebendigkeit aufweisen“, so blickt Viktoria Preiß auf das letzte Jahr zurück. Was vor über 100 Jahren als gemischte Landwirtschaft begonnen hat, ist heute eigentlich immer noch ein gemischter Betrieb, aufgeteilt auf 12 Hektar Wein- und 11 Hektar Obstbau. Mit 60 % ist der Veltliner die dominierende Sorte, 10 % fallen auf den Riesling, Chardonnay, Muskateller und Sauvignon füllen auf 90 % auf, das kleine rote Segment wird vom Zweigelt alleine bestritten.

Mit seinem unkomplizierten, authentischen Trinkvergnügen präsentiert sich der Kammerling als klassischer Traisentaler Veltliner. Der Ortswein punktet mit vorbildlichem Sortenausdruck, vom Hochschopf kommt ein noch in sich gekehrter Wein, der erst mit Luft zeigt, was in ihm steckt. Den tiefsinnigen, dennoch beschwingt beweglichen Rosengarten zieren hübsche florale Nuancen. Die beiden Reserven aus 2022 brauchen Luft und Zeit, der Berg gemütlich saftig, der Brunn-

doppel spannend burgundisch. Beschaulich geht es mit den Rieslingen weiter, mit etwas Geduld zeigt der Kammerling schon beschwingtes Trinkvergnügen, während der strengere Pletzengraben erfahrungsgemäß erst im Herbst so richtig aufmacht. Verschwenderisch aus dem Vollen schöpft hingegen schon der Sauvignon, der von einer kleinen, sonnenexponierten Anlage mit 20 Jahre alten Stöcken stammt.

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2022 Chardonnay Höflein
Weingut Philipp Grassl
Carnuntum

Dezente Frucht, etwas Biskuit, Mandeln, leicht würzig, Melonen, Quitten, auch Zitrus; schönes saftiges Entree mit feinem Fruchtschmelz und Säurebiss, griffig, gute Balance, fein verwoben, knapp am 4. Stern.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Philipp Grassl
Carnuntum

Philipp Grassl
2464 Göttlesbrunn
Am Graben 4

Zu schweigen, wenn der Wein spricht, rät Philipp Grassl – und das mit gutem Grund, denn seine Weine haben tatsächlich viel zu erzählen. Jeder für sich, ganz unterschiedliche Geschichten – einige mitteilsam und kurzweilig, etliche auch leise und hintergründig.

Philipp und Angelika Grassl führen einen „mittelkleinen Familienbetrieb in dritter Generation” in Göttlesbrunn, der seit vielen Jahren zur heimischen Elite zählt. Die Bausteine zum Erfolg sind denkbar einfach: Man biete Konstanz über die Jahre und Kontinuität quer durch alle Kategorien und erzeuge Charakterweine mit relevanten Botschaften und Lagerpotenzial, die schließlich auch noch den Beweis antreten, dass sich Komplexität und Trinkspaß nicht gegenseitig ausschließen.

Obwohl die Weine aus diesem Musterbetrieb echte Carnunteser sind, bestechen sie doch durch eine eigenständige Stilistik: Bemerkenswert ist die in diesem sonnenverwöhnten Gebiet nicht überall selbstverständliche Eleganz und Transparenz fast aller Weine, die darüber hinaus über tolle Balance und unprätentiöses Auftreten sowie ausgeprägten Sorten- und Bodencharakter verfügen.

Das Weinsortiment gliedert sich in Gebiets-, Orts- und Lagenweine – das gilt für all jene Weine, die sortenmäßig in die junge DAC Carnuntum hineinpassen. Jene Sorten bzw. Cuvées, die dort nicht inkludiert sind, finden sich in der Gruppe „Superweine” – ein Sammelsurium an Sorten und Kategorien, reichend vom Basis-Welschriesling über aromatische, pinke und burgundische Kreszenzen bis hin zum Kultwein Reserve (ehemals Bärnreiser Reserve). Bei der Verarbeitung setzt Philipp Grassl auf Ganztraubenpressung, u. a. um Gerbstoffeintrag zu vermeiden, der in Zeiten des Klimawandels an Aktualität gewinnt. Es wird spontan vergoren und auf Zusätze wie Enzyme verzichtet, die Schwefelwerte sind sehr niedrig angesetzt. Wird bereits seit Jahren überwiegend nach biodynamischen Grundsätzen gearbeitet, soll 2024 fast der gesamte Betrieb bio-zertifiziert sein.

2023 war durch den traumhaften Herbst geprägt. In diesem Jahr wurde reduktiver als in anderen Jahren gearbeitet, beim Pressen agiert man besonders sanft – ein Pressvorgang dauert drei bis dreieinhalb Stunden.

Wird Philipp Grassl für seine exzellenten Rotweine besonders geschätzt, so sollte man auch die Weißen hier keinesfalls unterschätzen: Die preiswerten Klassikweine präsentieren sich stets als transparente Sortenvertreter mit Trinkanimo. Mit dem Einzellagen-Chardonnay vom Rothenberg hat Grassl vor einigen Jahren einen hoch seriösen, komplexen Vertreter ins Sortiment aufgenommen. Seit wenigen Jahren gibt es einen Charakterwein in Weiß in Gestalt des Welschriesling Alte Reben aus der Ried Neuberg mit tonig-fettem Boden. War der 2021 schon herausragend, so ist der 2022er diesem ebenbürtig.

Bei den Rotweinen dominiert der Lokalmatador Zweigelt, gefolgt von der Charaktersorte St. Laurent. Neben eleganten, fruchtbetonten Varianten mit wohldosiertem Gerbstoffgerüst gibt es von den Rotweinklassikern auch Premiumweine in Gestalt der St. Laurent Reserve und des Lagen-Zweigelt aus der Ried Schüttenberg. Blaufränkisch ist reinsortig durch den Ortswein Prellenkirchen vertreten. Besonderen Status haben Rotwein-Cuvées im Hause Grassl: Der Ortswein Neuberg Göttlesbrunn gehört zu den herausragenden Rotweinen im mittleren Preissegment, die Lagen-Cuvée Bärnreiser – ebenfalls Herkunft Carnuntum – sowie die reichhaltige Reserve zählen regelmäßig zu den Spitzenrotweinen Österreichs.

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2022 Grüner Veltliner Königsberg
Weingut Gschweicher
Weinviertel

Aromareicher, würziger, fruchtiger Duft, weißer Pfeffer, eingebundene Säure und feine Mineralität, viel Finesse und Körper, Potenzial für viele Jahre – angenehmer, zugänglicher und erfrischender Weißwein!

Weißwein
Grüner Veltliner
Schraubverschluss

Weingut Gschweicher
Weinviertel

Bernhard Gschweicher
3743 Röschitz
Winzerstraße 29

Das Weingut Gschweicher ist zu einem Leitbetrieb von Röschitz, vom Retzer Land, vom ganzen Weinviertel geworden. Als klassischer Familienbetrieb konzentriert man sich ausschließlich auf Weißweine. Mit Bernhard Gschweicher gemeinsam seine Weine zu verkosten, ist immer wieder ein Erlebnis. In seiner bescheidenen, zurückhaltenden Art erklärt er manche Details seiner Arbeit präzise und mit einer Selbstverständlichkeit, die keine Abweichung von absoluter Top-Qualität zulässt. So versteht er es bestens, durch seine große Naturverbundenheit und seine mit viel Hingabe bearbeiteten Rebstöcke Weine mit Charakter und unverwechselbarem Stil zu produzieren. Seine Philosophie ist eine einfache – lebendige, gepflegte Böden in Verbindung mit alten Rebstöcken und viel Freude an seiner Arbeit ergibt außergewöhnliche Weine. Spezialisiert auf den Grünen Veltliner in verschiedenen Ausbaustufen, sind drei Viertel dieser Rebstöcke über 50 Jahre alt, für die Spezialität „Primary Rocks“ sogar 80 Jahre alt. Bemerkenswert auch Riesling, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Grauburgunder und Roter Traminer. Die Weine sprechen in den Gläsern eine klare Sprache – mit viel Eleganz und Langlebigkeit. Etiketten mit hohem Wiedererkennungswert schmücken die Flaschen, mit Ausnahme des Primary Rocks, dieser zeigt sich in schlichtem Weiß.

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2023 Grüner Veltliner Phelling
Bio-Weingut Pollerhof
Weinviertel

Duftige Würzenase, grüner Apfel, Quitten, weißer Pfeffer, fruchtig-frisch, saftig-pikant, ausgewogen, gehaltvoll, mineralisch mit kühlen Aromen, hohe Extrakte mit charaktervollem Abgang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Bio-Weingut Pollerhof
Weinviertel

Erwin Poller
3743 Röschitz
Winzerstraße 48

Tel. +43 676 6289612
weingut@pollerhof.at
www.pollerhof.at

„Als Winzer sehe ich es als Ehre, den pfeffrigen Weinviertel DAC in meinem Sortiment führen zu können. Ich sehe es aber auch als Verpflichtung, dem Grünen Veltliner in all seinen Spielformen gerecht zu werden“, so Erwin Poller. Schon als kleiner Bub hat er großes Interesse für den Weinbau entwickelt, und es stand immer fest, dass Erwin einmal Winzer werden wird. In manchen Lagen rund um Röschitz spielt‘s deutlich mehr als nur Grüner Veltliner. Löss- und Urgesteinsböden geben auch anderen Rebsorten die Möglichkeit, ansprechende Weine zu werden. Erwin Poller schätzt die Natur, obwohl sie mit ihm macht, was sie will. Seine verschiedenen Projekte rund um den Wein wie Hühner im Weingarten oder Lössboden auf den Flaschen oder die legendäre Frau Mayer – diese vielen Ideen lassen ihn immer mehr ausprobieren, was seine Arbeit lebendiger und besser macht. Der Keller ist seine Weinwerkstatt. Dort herrscht absolute Ruhe, wo versucht wird, das Luxusgut Wein optimal vorzubereiten für die Genießer, um ihnen jenes Glücksgefühl zu vermitteln, das sie bei einem guten Glas Wein aus Erwin Pollers Hand so sehr schätzen. Weinfreunde von jung bis alt bevorzugen Erwins Weine vorwiegend in der Heimat, in den Bundesländern, speziell in Salzburg und Vorarlberg, aber auch in den Restaurants, in Vinotheken, im Weinhandel und auch im Ausland wie USA, Japan, Südkorea. Ganz besonders freut sich Erwin Poller über gut gelungene Weine aus Grünem Veltliner, Muskateller, Traminer und Rotem Veltliner. Als aufgeschlossener Familienmensch ist Erwin Poller auch sein Umgang mit den Mitarbeitern sehr wichtig – und den beherrscht er bestens. Durch das familiäre Klima sind alle mehr als zufrieden und auch seit vielen Jahren im Betrieb integriert. Auf sein liebevoll geschaffenes Gästerefugium „Romeo und Julia“ im Stil der 1950er-Jahre ist er besonders stolz, seine Gäste dürfen sich auf etwas Besonderes freuen.

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2023 Grüner Veltliner Ried Pichl Point
Weingut Schmelz
Wachau

Sehr füllig, reifes Kernobst, Quitten, rosa Pfeffer; sehr l.sswürzig mit viel exotischer Fruchttiefe, Ananas und Litschi, fülliger, trinkcharmanter Veltliner.

Weißwein
Grüner Veltliner
Schraubverschluss

Weingut Schmelz
Wachau

Thomas Schmelz
3610 Joching
Weinbergstraße 14

Das Weingut Schmelz in Joching liegt nicht nur mitten in der Wachau, sondern die Schmelz-Weine sind seit vielen Jahren auch mitten in der Wachauer Weinelite verankert. Thomas Schmelz und seine Frau Bianca führen heute das 150 Jahre alte Familienweingut. Die bearbeiteten Weinberge reichen von Wösendorf bis nach Unterloiben. Das Potpourri an Grünen Veltlinern ist attraktiv – und es handelt sich dabei fast immer um Lagenweine.

Es gibt fünf Weine im mittelkräftigen Federspiel-Bereich sowie fünf Smaragde, die in der Wachau als Ausdruck höchster Güte gelten. Die Schmelz-Federspiele des jungen 2023er-Jahrgangs sind allesamt sehr würzig und sortentypisch – und dennoch schmeckbar unterschiedlich: Das Wösendorfer Federspiel „Tom“ ist ein lebhafter, kräuterwürziger Sommerwein, das Loibner Federspiel, Schmelz‘ wärmste Lage, ist das rundeste und somit zugänglichste. Die Jochinger Steinwand ist das straffste und die „Klaus“ in Weißenkirchen das eleganteste und hochwertigste Federspiel – eigentlich leuchtet die Klaus schon wie ein Smaragd. Und das Federspiel von der Schmelz-Paradelage Pichl Point ist das kräftigste – hat 13 Vol.-% Alkohol, wodurch es nicht mehr als Federspiel deklariert werden darf. Dieser Wein ist damit heuer quasi das Bindeglied zu Schmelz‘ Smaragdweinen, wo es natürlich auch einen Pichl Point Smaragd-Veltliner gibt, der wegen seiner unvergleichlichen lössigen Schwarzpfefferwürze von vielen geliebt wird.

Unterschiedlich geprägt sind die beiden Loibner Smaragde: einerseits der füllige, weich strukturierte und dadurch sehr zugängliche Loibenberg; andererseits der markante Steinertal Grüne Veltliner, der durch seine salzige Mineralität immer lebhafter ist. Die Veltliner-Stars des Jahrgangs sind aber der ungemein puristische Kollmitz aus Joching – ein Top-Wachauer-Smaragd durch und durch, sowie der Best of Grüne Veltliner, wo Schmelz die reifsten Trauben aus alten Reben zu einem Top-Wein vinifiziert.

Bei den Rieslingen gibt es mit dem Federspiel Stein am Rain immer einen trinkvergnüglichen Einsteiger und dann zwei Riesling Smaragde – den Steinriegl aus Joching und die Freiheit aus Dürnstein. Vorliebe? Das ist Geschmackssache! Der Steinriegl ist kalkgeprägt, die Freiheit vom Urgestein. Und wer es ganz duftig und aromatisch will, bekommt bei Schmelz immer einen verlässlichen Sauvignon Blanc und einen charmanten Muskateller serviert.

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2023 Grüner Veltliner Ried Rosengarten
Weinkultur Preiß
Traisental

Knackige Frucht, typischer, tiefgründiger Veltliner, kalkig, weißer Pfeffer; griffig, bisschen Süßholz, leicht röstige Noten, elegantes Süße-Säure-Spiel, pfeffrig bis pikant im Ausklang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weinkultur Preiß
Traisental


3134 Theyern
Ringgasse 4

„2023 war geprägt vom langen, warmen Herbst, der uns reife und gesunde Trauben gebracht hat. Wir freuen uns über kraftvolle Weine, die dank unseres kühlen Gebiets schöne Säurewerte und trotz ihres Volumens eine trinkanimierende Lebendigkeit aufweisen“, so blickt Viktoria Preiß auf das letzte Jahr zurück. Was vor über 100 Jahren als gemischte Landwirtschaft begonnen hat, ist heute eigentlich immer noch ein gemischter Betrieb, aufgeteilt auf 12 Hektar Wein- und 11 Hektar Obstbau. Mit 60 % ist der Veltliner die dominierende Sorte, 10 % fallen auf den Riesling, Chardonnay, Muskateller und Sauvignon füllen auf 90 % auf, das kleine rote Segment wird vom Zweigelt alleine bestritten.

Mit seinem unkomplizierten, authentischen Trinkvergnügen präsentiert sich der Kammerling als klassischer Traisentaler Veltliner. Der Ortswein punktet mit vorbildlichem Sortenausdruck, vom Hochschopf kommt ein noch in sich gekehrter Wein, der erst mit Luft zeigt, was in ihm steckt. Den tiefsinnigen, dennoch beschwingt beweglichen Rosengarten zieren hübsche florale Nuancen. Die beiden Reserven aus 2022 brauchen Luft und Zeit, der Berg gemütlich saftig, der Brunn-

doppel spannend burgundisch. Beschaulich geht es mit den Rieslingen weiter, mit etwas Geduld zeigt der Kammerling schon beschwingtes Trinkvergnügen, während der strengere Pletzengraben erfahrungsgemäß erst im Herbst so richtig aufmacht. Verschwenderisch aus dem Vollen schöpft hingegen schon der Sauvignon, der von einer kleinen, sonnenexponierten Anlage mit 20 Jahre alten Stöcken stammt.

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2022 St. Laurent ECHT LANG
Rotweine Lang
Mittelburgenland

Kirschen, Prise Kakaopulver, Kräuter angedeutet; saftig, Kirschen, dunkle Beeren, gut integrierte Gerbstoffe, lebhaft, kühle Frucht klingt nach.

Rotwein
St. Laurent
€€
Schraubverschluss

Rotweine Lang
Mittelburgenland

Andrea und Stefan Lang
7311 Neckenmarkt
Lange Zeile 11

Stefan und Andrea Lang haben ihr Weingut zu einem Leitbetrieb gemacht. Auch ihr Sohn Stefan Andreas, Jahrgang 2000, ist voll eingebunden. Der junge Mann ist für den Keller zuständig, die Linien „Liebe“ und „Rosé“ hat er weiterentwickelt. Auch im Weingarten sei er der Chef, sagt Andrea.

Die Familie Lang hat sich dem Rotwein verschrieben. Leitsorte ist der Blaufränkisch, aber auch mit Cuvées weiß man hier hervorragend umzugehen. Tiefgründige Lehm- und Lössböden bieten ideale Bedingungen für charaktervolle Rotweine, allen voran Blaufränkisch. Das Gerbstoffmanagement ist ein besonderes Anliegen von Stefan & Stefan, penibel drehen sie an den Stellschrauben.

Die Basislinie nennt sich „classic“. Diese Weine reifen im großen Holz und in mehrfach befüllten Barriques. Darüber wurde die Linie „ECHT LANG“ mit einem überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis eingeschoben. Die Premiumweine sind ausgesprochen feingliedrig, ihnen sind Finesse und Trinkfluss zu attestieren.

Die aktuelle Serie kennzeichnet eine faire Preiskalkulation. Als ungemein charmant empfiehlt sich der Vitikult, sehr elegant ausgefallen ist der L1, ein wenig darüber angesiedelt ist die Cuvée Excelsior. Großartig präsentiert sich der V-MAX. Völlig anders gestrickt ist „Die große Liebe“, dieser Merlot erinnert an einen mächtigen Bordeaux.

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2023 Sauvignon Blanc Beerenauslese Seewinkel
Weingut Hans Tschida – Angerhof
Neusiedlersee

(RZ: 190 g/l) Würzig und lebhaft, schotig, Kletzen; ausgewogen, reife, exotische Frucht, Ananas, Mango, auch Stachelbeeren, anregende Säure, viel Trinkanimo.

Süßwein
Sauvignon Blanc
€€€
Glassstöpsel

Weingut Hans Tschida – Angerhof
Neusiedlersee

Hans Tschida
7142 Illmitz
Angergasse 5

Der Illmitzer Hans Tschida zählt zu den besten Süßweinproduzenten der Welt. Zahlreiche internationale Auszeichnungen untermauern das. Sein Terroir ist der Seewinkel, der Neusiedler See und die vielen kleinen Lacken, die im Herbst der Turbo für die ersehnte und entstehende Botrytis sind – somit der Quell für das flüssige süße Gold. „Das Weinjahr 2023 war für Süßwein ein arbeitsintensiver Jahrgang, denn die Wetterkapriolen waren herausfordernd, jedoch wurden wir mit einer sehr guten Qualität belohnt“, sagt Hans Tschida vom Angerhof. Die Lese sei auch lange gewesen, musste durch den Regen immer wieder unterbrochen werden und dauerte bis in den Dezember hinein – und endete mit einem unerwarteten Geschenk: „Wir haben nach 2020 wieder zwei Eisweine.“ Vom Gelben Muskateller und vom Blaufränkischen konnte Tschida total gesunde Eisweintrauben ernten. Die beiden sind seine bevorzugten Sorten für Eiswein, „weil Muskateller schwer Botrytis bekommt und Blaufränkisch eine dicke Schale hat.“

Doch der Süßweinspezialist hat vom Gelben Muskateller auch erstmals eine Trockenbeerenauslese (TBA) geschafft – vom Jahrgang 2021. Ein Wein mit einem Hauch von Botrytisschmelz und seinem unverkennbaren duftig-aromatischen Sortencharakter sowie lebhafter Säure, wodurch das Trinkanimo enorm ist. Aus dem gleichen Jahr zauberte Tschida eine weitere elegante TBA-Essenz – aus der Ried Domkapitel und vom Sämling, einer weiteren Lieblingssorte des Winzers, der generell stark auf die aromatischen Sorten setzt. Dazu gehört auch der Welschriesling.

„Süßwein in Perfektion“ ist ein Motto des Winzers. Um diese Perfektion bestmöglich zu erreichen, setzt Hans Tschida beim Ausbau seiner Weine konsequent auf Stahltank, um die Frucht und Sortentypizität zu erhalten, ohne Fremdeinfluss wie Holz. Verschlossen werden seine TBAs, Eis- und Schilfweine sowie seine Beerenauslesen ausnahmslos mit Glasverschluss. Die Spätlesen und Auslesen kommen mit Drehverschluss auf den Markt – und der ist weltweit. Österreich ist nach wie vor Tschidas größter Absatzmarkt, dann kommen Deutschland und Skandinavien. Doch die süßen Edelsteine aus Illmitz werden auch von Mexiko bis Taiwan gehandelt. Der Erfolg ist für Tschida einfach: „Die Weine halten über Wochen ihre Frische, nachdem sie geöffnet wurden.“ Aber es fällt auch nicht schwer, eine TBA oder BA in einem Zug auszutrinken …

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2023 Roter Veltliner Wagram
Weingut Stefan Bauer
Wagram

Stoffige Nase, roter Holunder, Ribisel, Stachelbeere, fester, aber saftiger Gaumen, Mandarine, etwas Honigwabe, floral im Abgang mit Orangenverbene, Veilchen, kulinarisch bis zum Ende.

Weißwein
Roter Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Stefan Bauer
Wagram

Stefan Bauer
3465 Königsbrunn am Wagram
Rathausplatz 19

Das sympathische Winzer-Ehepaar Karin und Stefan Bauer macht nicht nur fantastische, geradlinige Weine vor allem vom Grünen und Roten Veltliner, sondern hat auch einen Heurigen, der es in sich hat. Aber alles der Reihe nach. Familie und Zusammenhalt sind ein wichtiger Motor für das Schaffen und Tun am Weingut. Mit dem neuen Herkunftssystem werden die zwei Kategorien Gebietswein und Riedenwein bespielt. Alles sehr geradlinige, sortenbezogene Weine, die immer Spannung und Trinkspaß vermitteln. Mit der Hutzler-Serie, die eine Hommage an die Großeltern Mathilde und Josef Hutzler ist, werden kontinuierlich hervorragende Weine aus den Rebsorten Grüner Veltliner, Roter Veltliner und Weißburgunder vinifiziert. Dass die Weine mehr Zeit und bis nach der Gärung auch keinen Schwefel bekommen, gibt ihnen noch mehr Spannung und Tiefe. Die Rebstöcke zählen zu den ältesten und besten rund um Königsbrunn und bringen Herkunft, Tradition und den puren Lössboden in die Flasche. Die Rieden Bromberg, die 50 Jahre alte Rebstöcke hat, und Steinagrund mit Löss und Lehmböden spiegeln Eleganz und Tiefe wider. Alle Weine zeigen klar ihre Herkunft und das Handwerk des Winzers. Dass es auch andere Vinifikationen als die klassischen gibt, zeigt Stefan Bauer mit seinen spaßigen und trinkfreudigen Weinen vom Grünen Sylvaner und Müller-Thurgau. Beide sind maischevergoren und unfiltriert, zeigen Trinkfluss und Verspieltheit.

Abgerundet wird das Ganze durch den Heurigen – ein Kraftplatzl, wo es Wild aus der eigenen Jagd, Schweine- und Fischspezialitäten gibt. Auf die Familie – Freude und Zusammenhalt!

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2023 Weißburgunder Papageno
Weingut Allram
Kamptal

Eher dezente Nase, hübsche Frucht, helles Zitrus, Weißbrothauch, zart röstig; kernig, erfrischend, angenehmer Biss, saftige Mitte, feine Klinge, hinten kompakt, gewisse Länge.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Allram
Kamptal

Lorenz Haas
3491 Straß im Straßertal
Herrengasse 3

Tel. +43 2735 2232
weingut@allram.at
www.allram.at

Dieses Straßer Familienweingut zählt zu den renommiertesten Betrieben im Kamptal. Der Wechsel von einer gemischten Landwirtschaft zu einem reinen Weinbaubetrieb mit rund 12 Hektar Rebfläche erfolgte bereits in den 1950er-Jahren unter Großvater Walter Allram. Vinophiler Fokus und höchstes Qualitätsstreben zeichneten auch die folgende Generation in Gestalt von Tochter Michaela Haas-Allram und Erich Haas aus, die das Weingut nicht nur national an die Spitze führten und Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter wurden, sondern auch im Ausland rege tätig waren und in der Folge den Exportanteil auf 80 Prozent hochschraubten. Seit Mitte der vorigen Dekade zeichnet Lorenz Haas für die Weine des Weinguts Allram verantwortlich, Schwester Magdalena hat ihre eigene Weinpalette unter dem Namen „Jugend“ kreiert.

Dank etlicher Praktika im In- und Ausland – Stationen waren Pfalz, Steiermark, Neuseeland, Südafrika und schließlich Wachau – hatte Lorenz Haas die Möglichkeit, Methoden und Techniken aus Alter und Neuer Welt nicht nur kennenzulernen, sondern formidabel miteinander zu verbinden. So hat er über die letzten Jahre den hohen Qualitätsstandard nicht nur gehalten, sondern weiter gesteigert. Auch stilistisch hat es einen behutsamen Wandel gegeben, die Weine von heute zeigen ein Plus an Finesse bei gleichzeitig straffer und pointierter Struktur sowie ausgeprägter Mineralität.

Der respektvolle Umgang mit der Natur ist schon seit Langem Thema im Weingut Allram. Folglich war die 2016 von Lorenz eingeleitete Umstellung in Richtung biologischer Bewirtschaftung „nicht sehr schwer“, da die Eltern bereits wichtige Vorarbeit geleistet haben – so waren Kompostausbringung und Begrünung schon länger Standard. Mit dem Jahrgang 2023 erfolgte nun die Zertifizierung als Bio-Weingut.

Im Weingarten wird auf Handarbeit größter Wert gelegt – vom Rebschnitt über Laubarbeit bis zur ausschließlich händisch durchgeführten Lese. Im Portfolio befinden sich Weingärten in etlichen der renommiertesten Lagen von Straß und Umgebung wie Hasel und Wechselberg, Kammerner Renner, Straßer und Zöbinger Gaisberg sowie Zöbinger Heiligenstein. Zu den wichtigen Lagen zählen aber auch die kalkreiche Ried Gautscher, wo hervorragende Burgunder und Chardonnays herkommen. Jüngster Zuwachs im Lageninventar ist die an der Südostflanke vom Gaisberg situierte, terrassierte Ried Lammberg, wo der Lössboden mit Kalkanteil auf Schieferuntergrund für einen neuen Veltliner höchster Güte verantwortlich zeichnet.

Im durchaus herausfordernden Jahr 2023 mit seinen Regenphasen, Hagelschlägen und herbstlicher Hitze setzte Lorenz Haas ausschließlich auf Ganztraubenpressung, keinen bis wenig Maischekontakt, dafür lange Lagerung auf der Hefe.

Beachtenswert ist im Weingut Allram die bereits den Dorfweinen geschenkte Aufmerksamkeit: Stellt schon der Grüne Veltliner Strass ein echtes Trinkvergnügen dar, so ist der mehrheitlich vom Gaisberg stammende Riesling Ortswein ein mehr als ernsthafter Sortenvertreter. Bestens gelungen sind die 1ÖTW-Lagenweine sowie der neue Ried Lammberg aus dem weniger kräftigen Jahr 2022, die durch Transparenz und Eleganz glänzen. Unter den Veltlinern drängt der Neuzugang von jungen Reben am Lammberg ganz klar ins Premiumsegment. Durchwegs hochwertig sind die Rieslinge, von denen sich der Heiligenstein als Primus inter Pares bestätigt. Nicht übersehen sollte man im Hause Allram die Burgundersorten: Bietet bereits der Weißburgunder Papageno gediegenen Trinkspaß, so ist der Grauburgunder reich mit gutem Tiefgang. Ganz anders und tatsächlich etwas an einen Chassagne-Montrachet moderner Machart erinnernd ist der messerscharfe Stellar, der heuer ebenfalls die Höchstwertung abstaubte. In Rot gibt’s dann noch den hübschen, sehr jugendlich wirkenden St. Laurent, der aktuell aus 2019 stammt.ps

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2023 Neuburger Smaragd
Weingut Roman Gritsch
Wachau

Bukett nach gerösteten Walnüssen, ungemein saftig mit viel Fruchtfülle, gelbfruchtige Komponenten, Mandeln, feine Kräuterwürze, mineralisch, knackige Säure, aus einem Guss, attraktiv, zarter Schmelz im Nachhall, lang im Finish.

Weißwein
Neuburger
€€€
Schraubverschluss

Weingut Roman Gritsch
Wachau

Roman Gritsch
3620 Spitz
Radlbach 11

Am östlichsten Ausläufer der Ried Setzberg befindet sich auf einer Anhöhe das sympathische Familienweingut Roman Gritsch. Ein beliebter Heurigenbetrieb samt Gästezimmer ergänzen das Anwesen, von dem sich ein überwältigender Ausblick auf die Spitzer Weingärten bis zur Ruine Hinterhaus eröffnet.

Die Ried Setzberg ist quasi der Hausberg der Familie Gritsch für die Sorten Grüner Veltliner, die Riesling-Varietäten und für den Neuburger und Weißburgunder. Die beiden traditionellen Burgundersorten werden jeweils in der Kategorie Smaragd ausgebaut und strahlen im aktuellen Jahrgang förmlich mit viel Dichte und Fruchtcharme.

Die beiden Grüner-Veltliner-Federspiele zeichnen sich durch viel Harmonie samt der so typischen kühlen Frische aus, wobei die schiefrigen Komponenten der Ried Gasslreith ein Mehr an Mineralität und Nerv in das Gewächs einbringen, die Grünen Veltliner vom schottrigen, mit Löss durchzogenen Teil des Setzbergs sich hingegen klarer strukturiert zeigen. Der vollmundige Veltliner Smaragd ist eine Lagen-Cuvée aus den Terrassen Gasslreith, Steinporz und Setzberg. Mit extraktreicher Gelbfrucht in feiner mineralischer Prägung glänzt der Grüne Veltliner aus der Ried Steinporz, die im Weingut über keine Bewässerung verfügt. Der Primus inter Pares aus der Veltliner-Serie kommt aus einer Altanlage der Ried Setzberg und wird erst im Spätherbst gefüllt.

Von den beiden Riesling Smaragden Ried Tausendeimerberg und Setzberg besitzt Letzterer zurzeit ein Quäntchen mehr an strukturiertem Fruchtspiel und Dichte, was ihn für einen Vin de Garde prädestiniert. Der heuer etwas fülligere Muskateller ist im Hause Gritsch von Jahr zu Jahr eine sichere Bank für ein herrliches Trinkvergnügen.

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2023 Grüner Veltliner Ried Pichl Point Joching Smaragd
Weingut Schmelz
Wachau

Rauchig, selchige Würze, schmelzige, nussige Fülle, Apfelstrudel; am Gaumen frisch, viel Ananas, schwarzer Pfeffer, süffig und harmonisch mit guter Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Schmelz
Wachau

Thomas Schmelz
3610 Joching
Weinbergstraße 14

Das Weingut Schmelz in Joching liegt nicht nur mitten in der Wachau, sondern die Schmelz-Weine sind seit vielen Jahren auch mitten in der Wachauer Weinelite verankert. Thomas Schmelz und seine Frau Bianca führen heute das 150 Jahre alte Familienweingut. Die bearbeiteten Weinberge reichen von Wösendorf bis nach Unterloiben. Das Potpourri an Grünen Veltlinern ist attraktiv – und es handelt sich dabei fast immer um Lagenweine.

Es gibt fünf Weine im mittelkräftigen Federspiel-Bereich sowie fünf Smaragde, die in der Wachau als Ausdruck höchster Güte gelten. Die Schmelz-Federspiele des jungen 2023er-Jahrgangs sind allesamt sehr würzig und sortentypisch – und dennoch schmeckbar unterschiedlich: Das Wösendorfer Federspiel „Tom“ ist ein lebhafter, kräuterwürziger Sommerwein, das Loibner Federspiel, Schmelz‘ wärmste Lage, ist das rundeste und somit zugänglichste. Die Jochinger Steinwand ist das straffste und die „Klaus“ in Weißenkirchen das eleganteste und hochwertigste Federspiel – eigentlich leuchtet die Klaus schon wie ein Smaragd. Und das Federspiel von der Schmelz-Paradelage Pichl Point ist das kräftigste – hat 13 Vol.-% Alkohol, wodurch es nicht mehr als Federspiel deklariert werden darf. Dieser Wein ist damit heuer quasi das Bindeglied zu Schmelz‘ Smaragdweinen, wo es natürlich auch einen Pichl Point Smaragd-Veltliner gibt, der wegen seiner unvergleichlichen lössigen Schwarzpfefferwürze von vielen geliebt wird.

Unterschiedlich geprägt sind die beiden Loibner Smaragde: einerseits der füllige, weich strukturierte und dadurch sehr zugängliche Loibenberg; andererseits der markante Steinertal Grüne Veltliner, der durch seine salzige Mineralität immer lebhafter ist. Die Veltliner-Stars des Jahrgangs sind aber der ungemein puristische Kollmitz aus Joching – ein Top-Wachauer-Smaragd durch und durch, sowie der Best of Grüne Veltliner, wo Schmelz die reifsten Trauben aus alten Reben zu einem Top-Wein vinifiziert.

Bei den Rieslingen gibt es mit dem Federspiel Stein am Rain immer einen trinkvergnüglichen Einsteiger und dann zwei Riesling Smaragde – den Steinriegl aus Joching und die Freiheit aus Dürnstein. Vorliebe? Das ist Geschmackssache! Der Steinriegl ist kalkgeprägt, die Freiheit vom Urgestein. Und wer es ganz duftig und aromatisch will, bekommt bei Schmelz immer einen verlässlichen Sauvignon Blanc und einen charmanten Muskateller serviert.

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2020 Steingarten
Weingut Martin Reinfeld
Leithaberg, Rust & Rosalia

(CS/ME) Vollfruchtig, schwarze Beeren, enorme Fruchtfülle, Heidelbeeren, Brombeeren, Cassis, perfekt eingesetztes Holz, voluminös, füllig, straffe Säure, prägnant, viel Tiefgang, strukturiert, auch rote Beeren kommen hinzu. Hier werden die internationalen Rebsorten zu großen Leithaberger Gewächsen.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Naturkork

Weingut Martin Reinfeld
Leithaberg, Rust & Rosalia

Martin Reinfeld
7081 Schützen am Gebirge
Haupstraße 19

Meiner Einschätzung nach zählt Martin Reinfeld zur Elite der burgenländischen Winzerschaft. Seine Weine haben internationales Format und sind zugleich überzeugende Gewächse des Leithagebirges. Man sitzt fassungslos vor dem 2022 Grünen Veltliner Ried Seeberg, der einen in seiner schiefrigen Ausprägung an die großen Weine dieser Sorte erinnert. Ein formidabler 2023 Welschriesling, der meine Hochachtung genießt. Ein wunderbarer 2023 Weißburgunder Ried Reckenschink. Prachtvoll präsentiert sich der 2022 Syrah vom Seeberg. 2022 VIER – 4 Rebsorten, 4 Lagen, 4-mal vinifiziert. Grandios! Dramatisch wird es dann beim 2020 Divine – ein Blaufränkisch von spannungsgeladener Dimension. Er kommt aus einem 35 Jahre alten Weingarten in der Ried Satz. 2020 Steingarten – eine Cuvée von Cabernet Sauvignon und Merlot, den Leithaberg niemals verleugnend. 2020 Blaufränkisch Reserve Ried Ungerberg, den ich zu den größten des Landes zähle.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -