Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2020 Weißburgunder Ried Innerberg
Weingut Kratzer
Südsteiermark

Spielt die leisen Töne, fein verwobene Aromatik, hauchzarte Gewürznoten, Birnen, gelbe Pflaumen, Kletzen und Nougat angedeutet; aromatisches Dacapo, feingliedrig, klare Struktur, balanciert, hinten bisschen Holz, im langen Nachhall auch Malz und Karamell.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Kratzer
Südsteiermark

Michael Kratzer
8451 Heimschuh
Am Kittenberg 11

Im Jahr 1951 gründeten Josef und Resi Kratzer ihr damals winzig kleines Weingut am Kittenberg. Sie zeigten wahren Pioniergeist, denn eine fahrzeugtaugliche Zufahrt zum Hof musste erst gebaut werden, Strom- und Wasserleitungen gab es auch noch nicht. 1958 wurde die Buschenschank eröffnet. Herbert Kratzer übernahm im Jahr 1983 den elterlichen Betrieb, mittlerweile auf ein Hektar angewachsen. Seit 2015 ist sein Sohn Michael, Silberberg-Absolvent, für den Betrieb verantwortlich.

Rund die Hälfte der Weingärten ist direkt beim Weingut situiert, die anderen am Innerberg und am Kogelberg. Der Boden des Kittenbergs besteht aus phyllitischem, blättrigem Tonschiefer mit Grünschieferlagen, im mittleren und nordwestlichen Teil der Ried ist das Gefüge von Kalksteinen überlagert. Diese Geologie fördert im Zusammenwirken mit dem vorhandenen Mikroklima kühle Weine. Im Untergrund der Ried Kogelberg dominieren roter und blauer Schiefer, die Weine sind würzig und muten oft steinig an.

Die Klassikweine werden überwiegend im Stahltank ausgebaut, die Riedenweine zum Teil in Eichenfässern. Der Mittelbau nennt sich Selektion. Daneben gibt es noch Rosé und Rotwein sowie Frizzante und Wermut. Die heuer vorgestellte Serie ist feingliedrig. Die beiden Reserven bilden die Spitze. Die Preise sind fair kalkuliert.

Die urgemütliche Buschenschank mit Kachelofen ist praktisch ganzjährig geöffnet. Sie bietet 80 Personen Platz und wird gerne für Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenfeiern gebucht.

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2023 Cabernet Blanc
Weingut Tschermonegg
Südsteiermark

Ansprechend, sauvignonesk, Karambole, Galiamelonen, Johannisbeeren, grünblättrige Würze; aromatisches Dacapo, höchst lebendig, Säurerückgrat, mittleres Gewicht, glockenklar.

Weißwein
Blauburger
€€
Schraubverschluss

Weingut Tschermonegg
Südsteiermark


8463 Leutschach an der Weinstraße
Glanz 50

Tel. +43 3454 326
Fax. -50
weingut@tschermonegg.at
www.tschermonegg.at

Erwin Tschermonegg und sein Sohn Franz Josef arbeiten Hand in Hand. Der ruhige und bedächtige Junior hat sich als Kellermeister schon bestens bewährt. Er hat Umstellungen vorgenommen, die sich als absolut positiv erwiesen haben. Die heuer vorgestellte Serie ist stimmig und homogen, die Weine sind feingliedrig und spannend. Dazu beigetragen haben sowohl Weichenstellungen im Keller als auch bezüglich des Lesezeitpunktes. Besonders bemerkbar macht sich das beim Grauburgunder Leutschach und beim Traminer Trio. Die Zurücknahme des Holzes, die sich in den letzten Jahren beim Sauvignon Blanc Oberglanzberg abgezeichnet hat, wurde fortgesetzt, was dem Aushängeschild des Betriebes noch mehr Präzision verleiht. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden die Lagenweine mit hochwertigen Naturkorken verschlossen.

Die Weine lassen sich in entspannter Atmosphäre im Buschenschank verkosten, und modern eingerichtete Zimmer laden zum längeren Verweilen ein.

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2020 Pinot Blanc Reserve Ried Heideansiedlung
Weingut Gaitzenauer
Thermenregion

Ruhig, nussige Anklänge, Äpfel, Apfelmus, hauchzarte Gewürznoten; aromatisches Dacapo, kraftvoll ohne Üppigkeit, unaufdringliche Frucht und Würze im Nachhall.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Gaitzenauer
Thermenregion

Michael Gaitzenauer
2752 Wöllersdorf
Staudiglgasse 2

Im Jahr 2019 hat Michael Gaitzenauer ein Weingut in Sollenau übernommen, dessen Besitzer in den Ruhestand getreten ist. Derzeit bewirtschaftet der engagierte Winzer sieben Hektar, mittelfristig sollen es zehn werden. Die Rieden sind über die ganze Thermenregion verstreut, von Wiener Neustadt bis Gumpoldskirchen. Es liegt auf der Hand, dass die Böden unterschiedlich sind. Gemeinsam mit der Stadtgemeinde werden die letzten Weingärten von Wiener Neustadt bewirtschaftet, seit dem Jahrgang 2023 mit DAC-Status. Sie nehmen eine Sonderstellung im Sortiment ein, und sie tragen ein eigenes Etikett.

Michael Gaitzenauer verzichtet auf Herbizide und Insektizide. Geerntet wird maschinell. Vorher jedoch wird eine händische Negativselektion durchgeführt, um qualitativ nicht entsprechendes Traubenmaterial zu entfernen. Teilweise wird bewusst etwas wärmer vergoren. Der Winzer beschreibt seinen Stil als modern mit neuen Methoden, ohne auf die Tradition zu vergessen. Im breiten Sortenspektrum kommt den Burgunderweinen eine tragende Rolle zu. Nicht von ungefähr ist die Reserve P1 vom Pinot Noir Primus der heuer vorgestellten Serie. Die Preisgestaltung ist ausgesprochen fair.

Zum Weingut gehören ein Heuriger mit warmer Küche in Wöllersdorf und eine Vinothek mit kalter Küche in Sollenau.

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2022 Roter Veltliner Alte Reben
Weingut Sutter
Weinviertel

Reifes Kernobst, Tropenfrucht; kristallklar, Kumquats, unaufdringlich fleischig, süße Kräuterwürze, Karamelltöne, hellmalzige Holzwürze, Orangensorbet, Mandelbiskuit, saftige Säure, geschmeidiger Fruchtschmelz im Abgang.

Weißwein
Roter Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Sutter
Weinviertel

Doris & Leopold Sutter
3472 Hohenwarth
Weinviertler Straße 6

Das Weingut Sutter besteht seit 1671 in Hohenwarth, nahe am Wagram. Heute wird der Betrieb von Doris und Leopold Sutter erfolgreich geführt. Der Einstieg von Doris Sutter brachte dem Betrieb neue Impulse, die mit alter Tradition eine Symbiose bilden. War Leopolds Großvater der erste Weinhauer in Hohenwarth, der seinen Grünen Veltliner in Flaschen füllte, so wird heute der Fortschritt weitergelebt und das Weingut als „Nachhaltig Austria“ zertifiziert. Die ehrwürdige alte Bausubstanz wurde liebevoll restauriert, um seinen Flair zu erhalten. Die Sutters haben bei ihren Weinen das Zieldiese dank naturnaher Bewirtschaftung der Weingärten so zu keltern, dass deren natürlicher Charakter und Sortentypizität erhalten bleiben. Den Schwerpunkt bildet der Grüne Veltliner, ohne deshalb die Sorte des gebietstypischen Roten Veltliners zu vernachlässigen.

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2021 Johann
Weingut Mehofer – Neudeggerhof
Wagram

(besteht vorwiegend aus PiWi-Sorten) Offene, lebendige Fruchtaromen, Litschi, Maracuja, Quittenkompott, Orangenverbene, saftige, verspielte Aromen am Gaumen, Orangenzeste, leichte Cremigkeit, Butterscotch, durch Maischestandzeit feinkörniger Gerbstoff, zugänglicher Wein, der eine Bereicherung für jede Weinbegleitung ist.

Weißwein
Gemischter Satz
€€
Schraubverschluss

Weingut Mehofer – Neudeggerhof
Wagram

Stephan Mehofer
3471 Neudegg
14

Den Neudeggerhof gibt es seit 1709 – es ist eines der ältesten Weingüter am Wagram.

Tradition ist wichtig, aber bei diesem Weingut spürt man den Fortschritt. Seit 1992 biologisch zertifiziert, Weine mit Tiefe, Eleganz und Herkunft – ein Spannungsbogen, der sich über das gesamte Sortiment zieht und niemals nachlässt. Herkunft ist nicht nur eine Floskel, sondern wird in diesem Weingut geatmet und gelebt. Es gibt im Weinkeller ausschließlich Eiche aus Österreich. Die Gebietsweine sind aus jüngeren Rebanlagen und werden im Stahltank vergoren. Der Riesling Ried Wadenthal bleibt auch im Stahltank und bekommt dadurch seine Tiefe, Festigkeit und Eleganz.

Mit der Ried Neudegg und vor allem der Ried Wadenthal, die in österreichischer Eiche ausgebaut werden, werden Weine vinifiziert, die Spaß, Trinkfreude und Anspruch bieten. Die Fässer sind 2500 bis 3000 Liter groß, für die Ried Wadenthal kommt ein 1000-Liter-Eichenfass zum Einsatz, diese darf auf der Vollhefe ein Jahr darin verbringen. Dadurch bekommt der Wein seine Tiefe und Länge. Die Ried Neudegg verfügt über den klassischen Lössboden, in der Ried Wadenthal ist neben Löss auch Schotter dabei. Die Stöcke sind zwischen 30 und 40 Jahre alt. Der Pinot Noir vom Löss wird im Stahltank vergoren und ruht in fünf bis 15 Jahre alten Barriquefässern. Der PiWi-Wein Johann zeigt, wie die Rebsorten Johanniter und Bronner Spaß machen können. Alles in allem beweist dieses Weingut, wie man mit Herkunft nicht nur ein Marketingtool hat, sondern dass man es lebt und liebt, Weine zu machen, die bestätigen, wie großartig das Wagram ist.

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2022 Grüner Veltliner Ried Richterin
Weinhof Christian Parzer
Kremstal

Pfefferwürze, Tabaknoten, der geht sofort in die Tiefe, zeigt Klasse, Mineralität, straff strukturiert, frische Säure.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weinhof Christian Parzer
Kremstal

Christian Parzer
3511 Oberfucha
Ortsstraße 9

Der Weinhof von Christian Parzer liegt im südlichen Kremstal, am Fuße des Göttweiger Berges, und befindet sich seit 1843 in Familienbesitz. Nebst den – hervorragenden – Weinen gibt es auch Edelbrände und Marillen. Es wird auch eine Pension inmitten von Wein- und Obstgärten betrieben.

Das wichtigste Produkt ist natürlich der Wein. Von diesem gibt es eine beachtliche Anzahl. Überwiegend in Form von Grünem Veltliner und Riesling, aktuell alles vom Jahrgang 2023, Grüner Veltliner und Riesling „vom Urgestein“, Weine mit klaren Strukturen und einigem Tiefgang. Ein hervorragender Kamptaler Grüner Veltliner Ortswein Strass, ein Wein mit einigem Potenzial. Bei den Lagenweinen beginnt es mit den Weinen von der Ried Sprinzenberg, zum einen Grüner Veltliner und zum andern Riesling. Es geht weiter zur Ried Richterin mit Grüner Veltliner, ein Wein mit einiger Struktur. Dann kommen wir zum Grünen Veltliner Ried Gaisberg, welcher mich ziemlich beeindruckte – ein eleganter, feingliedriger Wein, der sich blendend darstellt. Der Riesling „Herzstück“ ist eine Auslese der besten Trauben, Potenzial für eine lange Lagerung. Ein Gemischter Satz, der in seiner Unkompliziertheit der richtige Wein für eine Jause ist. Bitte nicht abwertend betrachten. Der Wein ist gut, ohne Schnörksel. Bei den Rotweinen gibt es ebenfalls ein „Herzstück“, nämlich vom Zweigelt 2019. Jetzt wunderbar zu trinken. Die 2021 Cuvée Urhof (ME/ZW) präsentiert sich aus einem Guss. Äußerst schmackhaft der 2018 Cabernet Sauvignon Ried Gaisberg – ein harmonischer, eleganter Rotwein zum Niederknien.

Das Resümee der Verkostung ist: sehr gute Weine, die das Potenzial für eine lange Lagerung haben. Das ist wohl das beste Kompliment für diese Gewächse.

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2023 Grüner Veltliner Ried Thal Langenlois
Weingut Hiedler
Kamptal

Weiche Textur, würziger Lebkuchen, weißer Pfirsich; schwarzer Pfeffer pur, viel exotische Fruchtnoten, Limetten, Grapefruits, milde Säure, gerundet, trinkig.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Hiedler
Kamptal

Dietmar & Ludwig Hiedler
3550 Langenlois
Am Rosenhügel 13

Tel. +43 2734 2468
Fax. -5
office@hiedler.at
www.hiedler.at

Seit den 1990er-Jahren gehört das Langenloiser Weingut Hiedler zu den besten Betrieben im Kamptal. Als Mitgründer der Traditionsweingüter hat Ludwig Hiedler das Weingut auch österreichweit in die erste Reihe gebracht. Seit einigen Jahren erlebt das Gut einen zweiten Frühling mit viel frischem Wind durch die Söhne Dietmar und Ludwig junior, die das seit 1856 bestehende Familienweingut 2023 offiziell übernommen haben.

Die beachtliche Weinpalette der Hiedlers spannt sich über drei Jahrgänge, wobei die Herkunft und Hiedlers Ausbauphilosophie der Lagenweine bestimmen, wann die Weine in den Verkauf kommen: Die einfachen Gutsweine, die als Gebietsweine fungieren, und die drei Ortsweine, die aus Langenlois sind, öffnen bereits den Blick auf das junge Weinjahr 2023, von dem die Hiedlers sagen, dass es „ein sehr gutes ist und mit der schnellsten Ernte voller gesunder Trauben“. Im Weinjahr 2022 war es anders, da brauchte man achteinhalb Wochen, um das Gute vom Stock in den Keller zu bringen. Das Ergebnis schmeckt – das zeigen jetzt Hiedlers Lagenweine aus diesem Jahr. Und dann gibt es noch die Maximum-Weine aus dem Jahrgang 2021. Im Maximum – es gibt einen vom Grünen Veltliner, einen vom Riesling und einen vom Weißburgunder – ziehen die Hiedlers lagenübergreifend die Kraft aus ihren ältesten Rebanlagen und bauen diese langsam im Keller aus. Somit steht bei diesen Weinen keine Riede im Vordergrund, sondern das Maximum an Wein, das man an Komplexität und Eleganz erreichen kann.

Geht es um die Ersten Lagen und deren Ausdruck, so spielt die Ried Heiligenstein auf der Riesling-Seite die erste Geige und die Ried Käferberg bei den Veltlinern. Wobei der Käferberg in der Hiedler-Veltliner-Welt eine besondere Stellung einnimmt: Es ist ihr ältester Weingarten mit bis zu 80-jährigen Veltliner-Stöcken und auch der einzige Hiedler-Wein, der viel Holz atmen darf neben dem Weißburgunder Maximum, wo auch zum Teil kleine Fässer verwendet werden. Die Hiedler-Weinpalette passt, so wie früher. Nur hat man jetzt das Gefühl, dass es noch einmal besser ist.

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2023 Riesling Federspiel Ried Trenning
Domäne Wachau
Wachau

Kühl, präzise, vom kristallinen Untergrund und dem kühlen Mikroklima geprägt, knackige Pfirsiche; aromatisches Dacapo, Säurerückgrat, Zug, gute Länge, Paragneis im Finish zu erkennen.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Domäne Wachau
Wachau

Roman Horvath MW
3601 Dürnstein 107

Tel. +43 2711 371
Fax. -13
office@domaene-wachau.at
www.domaene-wachau.at

Das einstige „Weingut der Herrschaften von Dürnstein und Thal Wachau“ wurde bereits 1137 urkundlich erwähnt. Schon lange ist die heutige Domäne Wachau eine Genossenschaft, die sich unter der Ägide von Weingutsleiter Roman Horvath MW und Kellermeister Heinz Frischengruber national wie international einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Sie zählt zu den führenden Weingütern des Landes. Die beiden Regisseure haben mit großer Konsequenz, aber auch mit Weitblick und Kreativität die Weichen für den Erfolg gestellt. „Was wir gar nicht wollen: langweilige Weine“, erklärt der Kellermeister seine Sichtweise. Wenn es um einen durch die Stilistik unbeeinflussten Vergleich der Lagencharakteristika dieses klimatisch begünstigten Flusstales geht, ist man hier an der ersten Adresse. Kein anderer Betrieb verfügt nämlich über ein derart großes Portfolio an renommierten Rieden wie die Domäne Wachau. Mit über 150 Hektar Bio-Weingärten ist sie das bedeutendste Weingut Österreichs mit biologisch bewirtschafteten Rieden. Auf Herbizide und Insektizide wird verzichtet.

„2023 war ein Jahr der Extreme mit spätem Austrieb, ausreichend Regen im Frühjahr, drei Hagelschlägen und trockenem Herbst“, beschreibt Heinz Frischengruber den Jahrgang. „Es ist uns gelungen, Frucht und Spannung in die Weine zu bringen.“

Die heuer vorgestellten Federspiele sind durch die Bank trinkanimierend und balanciert. Ungemein charmant sind der Gelbe Muskateller und der betont fruchtige Sauvignon Blanc ausgefallen. Die Smaragde waren bereits im Frühjahr ungewöhnlich attraktiv und versprechen Trinkvergnügen auf hohem Niveau. Uneingeschränkt zu empfehlen ist der Gemischte Satz Smaragd Uralt-Reben; die Weinstöcke sind rund 100 Jahre alt. Der elegante Pinot Noir Reserve passt perfekt zum Stil des Hauses.

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2022 Pulp Fiction Bubbles
Weingut Erich Machherndl
Wachau

(PetNat, GV/PG/PB) Interessant, eigenständig, frisch, Kräuterwürze ebenso wie Grapefruits und Äpfel, dunkle Hefenote; knochentrocken, Aromen vom Bukett kommen wieder, kompakt und ernsthaft.

Schaumwein
Cuvée Weiß
€€€
Naturkork

Weingut Erich Machherndl
Wachau

Erich Machherndl
3610 Wösendorf
Hauptstraße 1

Die Weine von Erich Machherndl passen in keine der gängigen Schubladen. Er leistet sich seinen eigenen Stil, und der ist abseits des Gewohnten. Er ist ein Querdenker in positivem Sinn, auf der Suche nach den Wurzeln, wie er selbst sagt. Überbordende Frucht liebt er weniger. Seine Weine brauchen viel Zeit. Oft sind sie im Frühjahr, wenn die Verkostungen für den Guide anstehen, noch in der Gärung.

Neben den in der Wachau üblichen Federspielen und Smaragden, je nach Witterung auch Steinfedern, wartet er mit einer Serie von Weinen auf, für die er die Bezeichnung „Pulp Fiction“ schützen ließ. Dahinter verbergen sich hochgradig individuelle Gewächse. Doch auch die unter der Flagge der Vinea Wachau segelnden Weine sind abseits des Üblichen. Die Lagencharakteristika arbeitet Erich Machherndl klar erkennbar heraus.

Das Weingut ist organisch-biologisch zertifiziert. Der Winzer verwendet aber auch Demeter-Präparate der biodynamischen Bewirtschaftung.

Die heuer vorgestellte Veltliner-Serie ist ausgesprochen abwechslungsreich, auf den Punkt vinifiziert und abseits des Mainstreams. Zwei Rieslinge stellten sich der Verkostung, sie präsentieren sich charmant und sortentypisch. Der Pulp Fiction Bubbles, ein Pet Nat, ist eigenständig und ernsthaft.

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2023 Chardonnay
Weingut Christ
Wien

Klare Birnenfrucht, auch ein bisschen Banane und Striezel, offenherzig und einladend, helle, knusprige Frucht, viel Grip, nervig und fruchtbetont, klar strukturiert.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Christ
Wien

Rainer Christ
1210 Wien
Amtsstraße 10

Rainer Christ hat mit dem aktuellen Jahrgang, mit dem er von Anfang an höchst zufrieden war, eindrucksvoll bewiesen, dass sein Weingut zu den allerbesten der Bundeshauptstadt zählt. Schon das Quartett der Wiener Gemischten Sätze überzeugt voll und ganz, wobei die größte Steigerung interessanterweise mit dem „klassischen“ Gebietswein gelungen ist. Überhaupt sind die vier Versionen qualitativ noch enger zusammengerückt, ohne dass dadurch die Ausnahmestellung der Ersten Lage Wiesthalen geschmälert werden kann. Dieser Cru fällt übrigens ebenso wie der hochelegante Riesling Zwerchbreiteln durch seine rassige Säurestruktur auf. Weitere Highlights realisieren die Veltliner Bruch und Gabrissen sowie die beiden Weißburgunder namens Vollmondwein und Falkenberg; speziell Letzterer zählt fraglos zu den besten Exemplaren, die österreichweit aufzufinden sind.

Auf dem roten Sektor ist nunmehr der Jahrgang 2020 auf dem Markt, der naturgemäß etwas schlankere und leichtere Gewächse ergeben hat, die aber mit Spannung und Trinkfluss durchaus überzeugen können. Der bekannte Jedlersdorfer Heurige wurde übrigens einem gründlichen Relaunch unterzogen, der zu einem ungewöhnlich eleganten Ambiente geführt hat und den ebenso eleganten Christ’schen Weinen in Zukunft eine adäquate Spielstätte bieten wird.

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2021 Pinot Blanc Grande Reserve
Weingut Gaitzenauer
Thermenregion

Satte reife Frucht, Äpfel, Anklänge von hellem Steinobst und roten Zitrusfrüchten, Haselnüsse; Frucht gibt den Ton an, Schmelz, zugängliche Säure, kraftvoll, gute Länge, ausgewogen.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Gaitzenauer
Thermenregion

Michael Gaitzenauer
2752 Wöllersdorf
Staudiglgasse 2

Im Jahr 2019 hat Michael Gaitzenauer ein Weingut in Sollenau übernommen, dessen Besitzer in den Ruhestand getreten ist. Derzeit bewirtschaftet der engagierte Winzer sieben Hektar, mittelfristig sollen es zehn werden. Die Rieden sind über die ganze Thermenregion verstreut, von Wiener Neustadt bis Gumpoldskirchen. Es liegt auf der Hand, dass die Böden unterschiedlich sind. Gemeinsam mit der Stadtgemeinde werden die letzten Weingärten von Wiener Neustadt bewirtschaftet, seit dem Jahrgang 2023 mit DAC-Status. Sie nehmen eine Sonderstellung im Sortiment ein, und sie tragen ein eigenes Etikett.

Michael Gaitzenauer verzichtet auf Herbizide und Insektizide. Geerntet wird maschinell. Vorher jedoch wird eine händische Negativselektion durchgeführt, um qualitativ nicht entsprechendes Traubenmaterial zu entfernen. Teilweise wird bewusst etwas wärmer vergoren. Der Winzer beschreibt seinen Stil als modern mit neuen Methoden, ohne auf die Tradition zu vergessen. Im breiten Sortenspektrum kommt den Burgunderweinen eine tragende Rolle zu. Nicht von ungefähr ist die Reserve P1 vom Pinot Noir Primus der heuer vorgestellten Serie. Die Preisgestaltung ist ausgesprochen fair.

Zum Weingut gehören ein Heuriger mit warmer Küche in Wöllersdorf und eine Vinothek mit kalter Küche in Sollenau.

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2023 Sauvignon Blanc Ried Hiatahoad
Respiz-Hof Kölbl
Weinviertel

Frisches Grüngelb, feinwürzig, Brennnessel, frische Kräuter, nasse Sommerwiese, Pflanzen, Paprika, Zitrusnoten, delikat, leicht und schlank, ausgewogen, animierender Trinkfluss.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Respiz-Hof Kölbl
Weinviertel

Johannes und Margit Kölbl
3743 Röschitz
Winzerstraße 5

„Respiz“ ist der alte Name von Röschitz, wie er erstmals 1198 urkundlich erwähnt wurde. Die historische Bezeichnung des Weingutes zeugt von tiefer Verbundenheit der Familie Kölbl mit dem Ort. Der Traditionsbetrieb bewirtschaftet seit 1660 die Weingärten rund um den Ort, an den Ausläufern des Manhartsberges, und bringt Jahr für Jahr sortentypische, ansprechende Weiß -und Rotweine in die Flasche. Johannes Kölbl versteht es sehr gut, einen bodenständigen Weinstil zu kultivieren, im Einklang mit der Natur in Form von verschiedenen Bodenarten, Klima und seiner Erfahrung und Routine für fruchtbetonte, gehaltvolle und elegante Weine für die anspruchsvollen Gaumen der Genießer. So wird auch die Sortentypizität und der Charakter der Reben nahezu perfekt präsentiert. Die beiden Söhne Johannes und Michael haben ihre Weinausbildung bereits abgeschlossen und unterstützen tatkräftig die Arbeit des Winzers. Neben der Weinauswahl in Weiß, Rosé und Rot, Süßweinen (Prädikatsweine) und Frizzante werden auch noch sortenreine Traubensäfte, Verjus, Edelbrände, Rotweingelee und Walnussöl produziert. Der gemütliche Verkostungsraum aus Holz und Stein bietet die Möglichkeit für Verkostungen der aktuellen und gereiften Weine.

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2023 Grüner Veltliner Wagram Löss
Weingut Nimmervoll
Wagram

Schöner Vertreter des Lössbodens, gelber Apfel, weißes Fleisch von Pfirsichen, Melisse, leicht rosa Pfeffer, gewisse Komplexität und Eleganz, am Gaumen feiner Gerbstoff vom Mostapfel, Spannung und Würze zieht sich durch.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Nimmervoll
Wagram

Claudia & Gregor Nimmervoll
3470 Engelmannsbrunn
Steingassl 30

Wenn man Gregor Nimmervoll zuhört, spürt man seine Verbundenheit zum Wagram, zu seinen Rieden und seinen Weingärten. In erster Generation hat Gregor Nimmervoll einen beeindruckenden Weg von ein paar Stöcken zu einem wunderbaren Weingut mit 18 Hektar hingelegt. Zusammen mit seiner Frau Claudia bewirtschaftet er seine Weingärten so naturnah wie möglich. Der Pflanzenschutz ist biologisch, und zur Stärkung und Vitalisierung des Bodens werden Kompost und Gräser ausgebracht. 2010 wurde ein neuer Weinkeller gebaut, der 2017 weiter ausgebaut wurde. Der Boden ist eine spannende Mischung in der Ried Eisenhut mit rotem Schotter und sandigem Löss. Hier stehen Roter Veltliner und Traminer. Die Ried Mittersteig bei Gösing besteht aus tiefem Löss, auf dem sich der Weißburgunder wohlfühlt. Der Schafflerberg bei Wels mit seinem kräftigen Lössboden beheimatet alte Grüner-Veltliner-Anlagen. Die kleine Ried Fuxberg mit ihrem kühlfeuchten, lehmigen Lössboden bringt hochelegante Weine vom Gelben und Roten Traminer hervor, die dann in Akazienfässern ausgebaut werden. Nur in den besten Jahren werden Weine der Engilmar-Linie auf den Markt gebracht, benannt nach dem keltischen Namen von Engelmannsbrunn, was so viel heißt wie „von den Engeln geliebt“. Nicht nur von den Engeln geliebt ist dieser Wein atemberaubend und besticht durch Tiefe und Komplexität. Der Riesling wächst auf einer Erhebung im Wagram auf Schotterboden (Wagramschotter). Alle Rieden werden spontan vergoren, was den Weinen wiederum eine zusätzliche Dimension gibt und diese dadurch noch mehr Profil und Tiefe bekommen. Dem Wein etwas mehr Zeit für seine Entwicklung zu geben, ist auch hier ein Thema.

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2023 Grüner Veltliner Strass
Weinhof Christian Parzer
Kremstal

Kräuter, Apfelnoten, dezente Würze, fruchtig, frische Säure, ein in sich ruhender Grüner Veltliner mit kühlen Noten.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weinhof Christian Parzer
Kremstal

Christian Parzer
3511 Oberfucha
Ortsstraße 9

Der Weinhof von Christian Parzer liegt im südlichen Kremstal, am Fuße des Göttweiger Berges, und befindet sich seit 1843 in Familienbesitz. Nebst den – hervorragenden – Weinen gibt es auch Edelbrände und Marillen. Es wird auch eine Pension inmitten von Wein- und Obstgärten betrieben.

Das wichtigste Produkt ist natürlich der Wein. Von diesem gibt es eine beachtliche Anzahl. Überwiegend in Form von Grünem Veltliner und Riesling, aktuell alles vom Jahrgang 2023, Grüner Veltliner und Riesling „vom Urgestein“, Weine mit klaren Strukturen und einigem Tiefgang. Ein hervorragender Kamptaler Grüner Veltliner Ortswein Strass, ein Wein mit einigem Potenzial. Bei den Lagenweinen beginnt es mit den Weinen von der Ried Sprinzenberg, zum einen Grüner Veltliner und zum andern Riesling. Es geht weiter zur Ried Richterin mit Grüner Veltliner, ein Wein mit einiger Struktur. Dann kommen wir zum Grünen Veltliner Ried Gaisberg, welcher mich ziemlich beeindruckte – ein eleganter, feingliedriger Wein, der sich blendend darstellt. Der Riesling „Herzstück“ ist eine Auslese der besten Trauben, Potenzial für eine lange Lagerung. Ein Gemischter Satz, der in seiner Unkompliziertheit der richtige Wein für eine Jause ist. Bitte nicht abwertend betrachten. Der Wein ist gut, ohne Schnörksel. Bei den Rotweinen gibt es ebenfalls ein „Herzstück“, nämlich vom Zweigelt 2019. Jetzt wunderbar zu trinken. Die 2021 Cuvée Urhof (ME/ZW) präsentiert sich aus einem Guss. Äußerst schmackhaft der 2018 Cabernet Sauvignon Ried Gaisberg – ein harmonischer, eleganter Rotwein zum Niederknien.

Das Resümee der Verkostung ist: sehr gute Weine, die das Potenzial für eine lange Lagerung haben. Das ist wohl das beste Kompliment für diese Gewächse.

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2022 Grüner Veltliner Ried Kittmannsberg 1ÖTW
Weingut Hiedler
Kamptal

Viel schwarzer Pfeffer, viel roter Apfel, viel Veltliner-Charme; saftig süßfruchtig, würzige Ananas, pfeffrig, kühl-aromatisch mit ätherischen Noten, guter Gerbstoffkitzel.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Behandelter Presskork

Weingut Hiedler
Kamptal

Dietmar & Ludwig Hiedler
3550 Langenlois
Am Rosenhügel 13

Tel. +43 2734 2468
Fax. -5
office@hiedler.at
www.hiedler.at

Seit den 1990er-Jahren gehört das Langenloiser Weingut Hiedler zu den besten Betrieben im Kamptal. Als Mitgründer der Traditionsweingüter hat Ludwig Hiedler das Weingut auch österreichweit in die erste Reihe gebracht. Seit einigen Jahren erlebt das Gut einen zweiten Frühling mit viel frischem Wind durch die Söhne Dietmar und Ludwig junior, die das seit 1856 bestehende Familienweingut 2023 offiziell übernommen haben.

Die beachtliche Weinpalette der Hiedlers spannt sich über drei Jahrgänge, wobei die Herkunft und Hiedlers Ausbauphilosophie der Lagenweine bestimmen, wann die Weine in den Verkauf kommen: Die einfachen Gutsweine, die als Gebietsweine fungieren, und die drei Ortsweine, die aus Langenlois sind, öffnen bereits den Blick auf das junge Weinjahr 2023, von dem die Hiedlers sagen, dass es „ein sehr gutes ist und mit der schnellsten Ernte voller gesunder Trauben“. Im Weinjahr 2022 war es anders, da brauchte man achteinhalb Wochen, um das Gute vom Stock in den Keller zu bringen. Das Ergebnis schmeckt – das zeigen jetzt Hiedlers Lagenweine aus diesem Jahr. Und dann gibt es noch die Maximum-Weine aus dem Jahrgang 2021. Im Maximum – es gibt einen vom Grünen Veltliner, einen vom Riesling und einen vom Weißburgunder – ziehen die Hiedlers lagenübergreifend die Kraft aus ihren ältesten Rebanlagen und bauen diese langsam im Keller aus. Somit steht bei diesen Weinen keine Riede im Vordergrund, sondern das Maximum an Wein, das man an Komplexität und Eleganz erreichen kann.

Geht es um die Ersten Lagen und deren Ausdruck, so spielt die Ried Heiligenstein auf der Riesling-Seite die erste Geige und die Ried Käferberg bei den Veltlinern. Wobei der Käferberg in der Hiedler-Veltliner-Welt eine besondere Stellung einnimmt: Es ist ihr ältester Weingarten mit bis zu 80-jährigen Veltliner-Stöcken und auch der einzige Hiedler-Wein, der viel Holz atmen darf neben dem Weißburgunder Maximum, wo auch zum Teil kleine Fässer verwendet werden. Die Hiedler-Weinpalette passt, so wie früher. Nur hat man jetzt das Gefühl, dass es noch einmal besser ist.

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2023 Grüner Veltliner Smaragd Ried Kirnberg
Domäne Wachau
Wachau

Äpfel, anfangs erdige Würze, mit Luft kristalliner Boden und dezente Exotik; würzig, einige Substanz, fruchtig, gute Säure, Hauch Grapefruits, Prise Gerbstoff gibt Struktur, elegant, Bodentöne klingen nach.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Domäne Wachau
Wachau

Roman Horvath MW
3601 Dürnstein 107

Tel. +43 2711 371
Fax. -13
office@domaene-wachau.at
www.domaene-wachau.at

Das einstige „Weingut der Herrschaften von Dürnstein und Thal Wachau“ wurde bereits 1137 urkundlich erwähnt. Schon lange ist die heutige Domäne Wachau eine Genossenschaft, die sich unter der Ägide von Weingutsleiter Roman Horvath MW und Kellermeister Heinz Frischengruber national wie international einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Sie zählt zu den führenden Weingütern des Landes. Die beiden Regisseure haben mit großer Konsequenz, aber auch mit Weitblick und Kreativität die Weichen für den Erfolg gestellt. „Was wir gar nicht wollen: langweilige Weine“, erklärt der Kellermeister seine Sichtweise. Wenn es um einen durch die Stilistik unbeeinflussten Vergleich der Lagencharakteristika dieses klimatisch begünstigten Flusstales geht, ist man hier an der ersten Adresse. Kein anderer Betrieb verfügt nämlich über ein derart großes Portfolio an renommierten Rieden wie die Domäne Wachau. Mit über 150 Hektar Bio-Weingärten ist sie das bedeutendste Weingut Österreichs mit biologisch bewirtschafteten Rieden. Auf Herbizide und Insektizide wird verzichtet.

„2023 war ein Jahr der Extreme mit spätem Austrieb, ausreichend Regen im Frühjahr, drei Hagelschlägen und trockenem Herbst“, beschreibt Heinz Frischengruber den Jahrgang. „Es ist uns gelungen, Frucht und Spannung in die Weine zu bringen.“

Die heuer vorgestellten Federspiele sind durch die Bank trinkanimierend und balanciert. Ungemein charmant sind der Gelbe Muskateller und der betont fruchtige Sauvignon Blanc ausgefallen. Die Smaragde waren bereits im Frühjahr ungewöhnlich attraktiv und versprechen Trinkvergnügen auf hohem Niveau. Uneingeschränkt zu empfehlen ist der Gemischte Satz Smaragd Uralt-Reben; die Weinstöcke sind rund 100 Jahre alt. Der elegante Pinot Noir Reserve passt perfekt zum Stil des Hauses.

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2023 Grauburgunder Ried Kräutergarten
Weingut Winzerschlössl Kaiser
Leithaberg, Rust & Rosalia

Ein feines Bukett ausstrahlend, Nashi-Birne, Nussschale, ein Hauch von Pfirsich, am Gaumen mit fester Struktur, immer elegant, niemals opulent, immer mit Frische, fast transparent wirkend. Ein ausgezeichneter Grauburgunder von hintergründiger Stilistik, welcher hochwertige Trinklust assoziiert.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Winzerschlössl Kaiser
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kurt & Silvia Kaiser
7000 Eisenstadt
Satzriedgasse 1

Was für eine Geschichte! Da geht Stefan Kaiser – Großvater von Kurt Kaiser – im Jahr 1938 nach Japan, macht im Kloster Shudoin Budoshu Wein, der so gut war, dass dieser den Weg in das Kaiserhaus fand. Ein Stoff für einen Film. Das führt zum vinarischen Flaggschiff des Hauses, eine Rotwein-Cuvée namens „Tenno“. Dieser Wein war aktuell leider nicht bereit zur Verkostung.

Den Grundstein für das heutige Weingut legte Fürst Esterházy, welcher 1492 den Gewölbekeller erbauen ließ. 1994 wurde dieser von der Familie Kaiser restauriert. Der Weinbaubetrieb wird bereits seit vier Generationen – seit 1886 – betrieben. 28 Hektar werden zertifiziert biologisch bewirtschaftet. Der Wahlspruch des Winzers lautet: „Nur wenn ich mit der Rebe lebe, weiß ich, was sie braucht.“ Dieser Spruch sollte nicht nur für die Rebe gelten. Man lässt Schafe in den Weingärten weiden – quasi der natürlichste Rasenmäher der Welt.

Schon im Jahr 1984 wurde Cabernet Sauvignon gepflanzt. Die Weine sind zum einen wunderbar frisch, wie der 2023 Rosé – eine Direktpressung, der 2023 Gelbe Muskateller und der 2023 Sauvignon Blanc, der in seiner charmanten Art meinen Gaumen erobert hat. Dann war ich so richtig „baff“, als ich den 2023 Grauburgunder Ried Kräutergarten verkostete. So einen eleganten, feinfruchtigen, niemals opulenten Vertreter seiner Sorte habe ich kaum erlebt. Ein absolut empfehlenswerter Wein. Hervorragend in seiner Art ist der 2023 Blaufränkisch Sonnenkönig, voller Würze und Charakterfestigkeit. Dann kommen wir zum 2021 Cabernet Sauvignon Kastanienfass – in diesem ausgebaut und wie schon erwähnt im Jahr 1984 gepflanzt. Diesen formidablen, ausdrucksstarken und überaus typischen Cabernet zähle ich zur Elite des Landes.

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2023 Ried Aunberg Welschriesling
Weinhof Platzer
Vulkanland Steiermark

Zitrusfrisch, Limette, zarte Aromatik, Marille, Pfirsich, dezent pfeffrig; feiner, vielschichtiger Fruchtschmelz, reizvolles Spiel aus Frucht, Säure und Herkunft.

Weißwein
Welschriesling
€€
Schraubverschluss

Weinhof Platzer
Vulkanland Steiermark

Robert Platzer
8355 Tieschen
Pichla 25

„2023 ist ein richtig toller, klassischer Jahrgang, reich aufgestellt mit fideler Lebendigkeit, so wie die Steirer sein sollen“, freut sich Robert Platzer über den neuen Jahrgang. Gut aufgestellt ist man in Sachen Burgunder, von denen sich der heuer etwas filigraner wirkende Weißburgunder schon in bester Form präsentiert. Der klassische Grauburgunder braucht noch etwas Anlauf, während der barocke Klöchberg Privat schon in höchsten Tönen von Herkunft, Jahrgang und Können des Winzers kündet. Der noch zurückhaltende Chardonnay Privat braucht ebenfalls noch Zeit zur Entfaltung, die man trefflich mit dem sommerlich fröhlichen Brut überbrücken kann. Immer wieder ein Genuss ist der ungemein vielschichtige Welschriesling, der auch als Taste im Zusammenspiel mit dem Sauvignon viele Gelegenheiten vergnüglich begleiten wird. Der Muskateller überzeugt mit prägnanter Sortendarstellung, prägnant ist auch das Stichwort beim Sauvignon Tieschen, einem Wein, der fordernd, kantig und steinig sein Sortenprofil aus der kalkigen Herkunft schält, kein Schmeichler im Gegensatz zum fast schon gemütlich wirkenden Privat. Die fruchtfreundliche Cuvée Königsrot gefällt als ein unbeschwertes, trotzdem anspruchsvolles Trinkvergnügen für alle Tage.

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2023 Weißburgunder Der Vollmondwein
Weingut Christ
Wien

Gelbfruchtiger Schliff von Anfang an, Biskuit und ganz reife Marillen, pointiert und entgegenkommend, äußerst saftig, cremiger Schmelz, nahezu exotisches Fruchtspiel, auch kurz nach Vollmond verkostet gut in Form.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Christ
Wien

Rainer Christ
1210 Wien
Amtsstraße 10

Rainer Christ hat mit dem aktuellen Jahrgang, mit dem er von Anfang an höchst zufrieden war, eindrucksvoll bewiesen, dass sein Weingut zu den allerbesten der Bundeshauptstadt zählt. Schon das Quartett der Wiener Gemischten Sätze überzeugt voll und ganz, wobei die größte Steigerung interessanterweise mit dem „klassischen“ Gebietswein gelungen ist. Überhaupt sind die vier Versionen qualitativ noch enger zusammengerückt, ohne dass dadurch die Ausnahmestellung der Ersten Lage Wiesthalen geschmälert werden kann. Dieser Cru fällt übrigens ebenso wie der hochelegante Riesling Zwerchbreiteln durch seine rassige Säurestruktur auf. Weitere Highlights realisieren die Veltliner Bruch und Gabrissen sowie die beiden Weißburgunder namens Vollmondwein und Falkenberg; speziell Letzterer zählt fraglos zu den besten Exemplaren, die österreichweit aufzufinden sind.

Auf dem roten Sektor ist nunmehr der Jahrgang 2020 auf dem Markt, der naturgemäß etwas schlankere und leichtere Gewächse ergeben hat, die aber mit Spannung und Trinkfluss durchaus überzeugen können. Der bekannte Jedlersdorfer Heurige wurde übrigens einem gründlichen Relaunch unterzogen, der zu einem ungewöhnlich eleganten Ambiente geführt hat und den ebenso eleganten Christ’schen Weinen in Zukunft eine adäquate Spielstätte bieten wird.

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2021 Sauvignon Blanc Ried Kittenberg
Weingut Kratzer
Südsteiermark

Klassische Prägung auf wertigem Niveau, Fenchelsaat, Kräuter, Cassis und Cassislaub; schließt nahtlos an, angenehme Säure, passende Substanz, Aromen vom Bukett klingen nach.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Schraubverschluss

Weingut Kratzer
Südsteiermark

Michael Kratzer
8451 Heimschuh
Am Kittenberg 11

Im Jahr 1951 gründeten Josef und Resi Kratzer ihr damals winzig kleines Weingut am Kittenberg. Sie zeigten wahren Pioniergeist, denn eine fahrzeugtaugliche Zufahrt zum Hof musste erst gebaut werden, Strom- und Wasserleitungen gab es auch noch nicht. 1958 wurde die Buschenschank eröffnet. Herbert Kratzer übernahm im Jahr 1983 den elterlichen Betrieb, mittlerweile auf ein Hektar angewachsen. Seit 2015 ist sein Sohn Michael, Silberberg-Absolvent, für den Betrieb verantwortlich.

Rund die Hälfte der Weingärten ist direkt beim Weingut situiert, die anderen am Innerberg und am Kogelberg. Der Boden des Kittenbergs besteht aus phyllitischem, blättrigem Tonschiefer mit Grünschieferlagen, im mittleren und nordwestlichen Teil der Ried ist das Gefüge von Kalksteinen überlagert. Diese Geologie fördert im Zusammenwirken mit dem vorhandenen Mikroklima kühle Weine. Im Untergrund der Ried Kogelberg dominieren roter und blauer Schiefer, die Weine sind würzig und muten oft steinig an.

Die Klassikweine werden überwiegend im Stahltank ausgebaut, die Riedenweine zum Teil in Eichenfässern. Der Mittelbau nennt sich Selektion. Daneben gibt es noch Rosé und Rotwein sowie Frizzante und Wermut. Die heuer vorgestellte Serie ist feingliedrig. Die beiden Reserven bilden die Spitze. Die Preise sind fair kalkuliert.

Die urgemütliche Buschenschank mit Kachelofen ist praktisch ganzjährig geöffnet. Sie bietet 80 Personen Platz und wird gerne für Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenfeiern gebucht.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -