Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2022 Rosé Fatale
Schilcherweingut Friedrich
Weststeiermark

(BW) Eigenständig, sanfter Druck, dunkle Frucht à la getrocknete Erdbeeren, hochreife Cassisbeeren und Kaki, dunkle Blüten erinnern an Alpenrosen; sanft, druckvoll, Aromen vom Bukett kommen wieder, lang, in keiner Phase langweilig, feine Gerbstoffe, bemerkenswerte Sorteninterpretation.

Roséwein
Blauer Wildbacher
€€€
Naturkork

Schilcherweingut Friedrich
Weststeiermark

Christian Friedrich
8511 St. Stefan ob Stainz
Langegg 18

Die Begeisterung der Familie Friedrich für die Rebsorte Blauer Wildbacher ist ungebrochen; im Portfolio finden sich 17 Weine aus dieser einen Rebsorte, von zwei gleichgepressten Weißen über Frizzante und Sekt bis zu Süßweinen und – wenn die Witterungsbedingungen passen – auch anspruchsvollen Rotwein. Der Schwerpunkt liegt selbstverständlich bei den Schilchern. Der Schilcher „Silence“ wird durch den Rosé Fatale ersetzt. Die Idee dazu hatte Sophie, Tochter des Hauses. Der Wein ist unfiltriert und ungeschwefelt, hat einen biologischen Säureabbau durchlaufen, die hochreifen Trauben stammen aus der Ried Pirkhofberg.

„Das Wein- und Witterungsjahr 2023 war sehr fordernd“, erzählt Christian Friedrich. „Wir hatten sehr feuchte Bedingungen vom Frühjahr bis zum Spätsommer, der Pilzdruck war heftig. Durch enormen Einsatz konnte gesundes Traubengut in den Keller gebracht werden. Der goldene Herbst hat uns belohnt und entschädigt, durch das längere Zuwarten bei der Lese konnten ansprechende Gradationen erreicht werden. Auch quantitativ sind wir sehr zufrieden.“

Die Schilcher aus den einzelnen Rieden haben jeweils ihren eigenen Charakter, jenem aus der Ried Langegg ist Feinheit zu attestieren, Kirchberg ist ungemein lebendig, Pirkhofberg mutet klassisch an. Eine völlig eigenständige und bemerkenswerte Sorteninterpretation ist mit dem Rosé Fatale gelungen, das hat mit herkömmlichem und gewohntem Schilcher nichts zu tun.

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2022 Maurerberg Riesling
Weingut Edlmoser
Wien

Einladendes, feingliedriges Bukett nach Wiesenkräutern und Limetten, sehr pikant und animierend, roter Pfirsich und etwas Stachelbeere, kreidige Momente, ein besonders hübscher, nuancenreicher Ortswein, der sogleich Lust auf das nächste Glas macht, rassig ausklingend.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Edlmoser
Wien

Michael Edlmoser
1230 Wien
Maurer Lange Gasse 123

Tel. +43 1 8898680
Fax. +43 1 8860181
office@edlmoser.com
www.edlmoser.com

Der Paradigmenwechsel in Richtung leichterer und trinkfreudiger Weine, den wir bei Michael Edlmoser im Vorjahr konstatiert haben, wurde durch den vollreifen Jahrgang 2023 etwas abgeschwächt, dennoch lassen schon der Gebietswein und der Ortswein vom Gemischten Satz die hohe Qualität erahnen, welche die Lagenweine bieten werden. Aber auch die 2022er sind wohlgelungen und lassen die lange sommerliche Trockenphase vergessen. Durch einen extrem langsamen Pressvorgang erscheinen sie besonders delikat und cremig, wie schon der hellfruchtige, feinstrahlige Himmel beweist. Noch ein wenig mehr Finesse und Komplexität vermittelt dann der beste Wein des Hauses in Gestalt des formidablen Sätzen.

Weitere Fortschritte realisieren die beiden untadeligen Veltliner, denen der kalkige Boden viel Grip verleiht, und die beiden Rieslinge lassen, wie erwartet, keine Wünsche offen. Das Warten auf den konzentrierten und vielfältigen Top-Wein Kalkstein sollte der mundwässernde, elegante wie rassige Maurerberg sinnvoll verkürzen. Einen weiteren Höhepunkt verwirklicht dann der gelbfruchtige, vielschichtige Weißburgunder, der als Jubiläumswein zur 650-Jahr-Feier von Familie Edlmoser wohl die genau richtige Wahl ist. Noch ein bisschen Ruhephase wollen wir hingegen dem mehr als wuchtigen Sauvignon Blanc aus 2023 einräumen. Noch leichtfüßiger als bisher präsentiert sich der kühl strömende Erbstück St. Laurent, der als roter Begleiter zur sommerlichen Grillerei gute Figur machen sollte. Auch der die Rebsorte punktgenau vermittelnde „La Paz“ Syrah geht nunmehr in eine wesentlich frischere, trinkfreudige Richtung.

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2023 Riesling Ried Gelsenberg
Weingut Gerhard J. Lobner
Weinviertel

(30 Jahre alte Reben) Marillenkompott, reifer Pfirsich, wunderschöne Steinobstnoten; strukturiert; dicht, immer Riesling, herberes Finish mit Bergamotte und Orangenzesten, vollmundig, gute Länge. Da geht die Sonne auf.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Gerhard J. Lobner
Weinviertel

Gerhard J. & Benita Sophie Lobner
2261 Mannersdorf an der March
Hauptstraße 62

Mit dem herausfordernden Jahrgang 2014 hat Gerhard Lobner die Verantwortung des Familienweingutes im südöstlichen Teil des Weinviertels, im beschaulichen Mannersdorf an der March, übernommen. Nach Absolvierung der Klosterneuburger Weinbauschule im Jahr 1999 folgten mehrere Praktika im Ausland. Seit dem Jahr 2007 ist Gerhard Lobner als erfolgreicher Weingutsleiter der Wiener Weingüter „Mayer am Pfarrplatz“ und „Rotes Haus“ tätig. Die Doppelbelastung wird bravourös gemeistert, im Gespräch wird das eigene Weingut als „Wien im Kleinformat“ bezeichnet. So spielt auch bedingt durch das Kleinklima der Marchauen – anders als im Weinviertel üblich – der Riesling die erste Geige. Die 1648 errichtete Rochuskapelle prägt die Etiketten, von ihr aus sind die beiden vom Löss geprägten Lagen Rochusberg und Gelsenberg sichtbar. Benita, Gerhards Tochter, hat zusätzlichen „frischen Wind“ ins Weingut gebracht, ihre Lebensfreude und ihr positiver Zugang zum Thema Wein sind auch in der aktuellen Weinserie erkennbar. Viel Zeit verbringt Benita im Weingarten und kann sich damit als weiterer wichtiger Qualitätsfaktor einbringen. Im Mai 2024 wurde das Weingut in den Kreis der Österreichischen Traditionsweingüter aufgenommen.

Mit dem Welschriesling aus der Ried Gelsenberg beweisen die beiden jedes Jahr aufs Neue, was in dieser unterschätzten Rebsorte steckt. Der Terra Aurea vom Rochusberg brilliert durch die Vielschichtigkeit der Sorten sowie durch das Alter und damit die Klasse der alten Rebstöcke – großes Potenzial. Die Rieslinge faszinieren durch vollmundigen, mineralischen Ansatz bis hinauf zum „Unterm Kirschbaum“, der an Weine aus der Mosel erinnert.

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2022 Grüner Veltliner Ried Käferberg 1ÖTW
Weingut Jurtschitsch
Kamptal

(alte Reben, Amphibolitgestein) Ungemein würzig, Pfeffer, reife Birnen, auch kühle, elegante Noten, frische Frucht bei gediegenem Auftritt, ein Wein von Klasse, von distinguierter Fülle, einer feinen, fast barocken Ausprägung, gewisse Noblesse ausstrahlend. Ein Herr im Nadelstreif.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weingut Jurtschitsch
Kamptal

Stefanie & Alwin Jurtschitsch
3550 Langenlois
Rudolfstraße 39

Alwin und Stefanie sind vom biologischen Weinbau überzeugt. Es ist für die beiden nicht nur ein ethisches Prinzip, nachhaltig zu arbeiten, sondern es werden die Weine noch spannender, authentischer, kühler, eleganter, komplexer. Kuhmist wird als Dünger ausgeführt. Bodenbegrünung, Auspflanzung von Pfirsichbäumen und Weingartenknoblauch. Im Keller wird nur minimal interveniert. Die Lagenweine werden spontan vergoren, minimaler Schwefeleinsatz. Für Alwin Jurtschitsch war es Voraussetzung, die Weingärten biologisch zu bewirtschaften, sonst hätte er das Weingut nicht übernommen. Er hatte es aber relativ leicht, da sein Vater und seine beiden Onkel diesbezüglich schon Vorarbeit geleistet haben.

Sehr löblich ist der Umstand, dass die 1ÖTW-Lagenweine Loiserberg, Dechant, Käferberg, Lamm und Heiligenstein erst ein Jahr später auf den Markt kommen. Dass diese Weine von außergewöhnlicher Qualität sind, muss man nicht extra erwähnen. Ebenso ist die Lagerfähigkeit gesichert.

Doch sollte man sich nicht nur auf die Lagenweine konzentrieren. Gewächse wie Grüner Veltliner Löss, Grüner Veltliner Urgestein, Riesling Ortswein Langenlois oder Riesling Ried Heiligenstein sind aller Ehren wert. Man produziert auch hervorragende Schaumweine und Projektweine, an denen man nicht achtlos vorbeigehen sollte. Alwin und Stefanie haben einiges mehr im Köcher, als man vordergründig denkt.

Dieses Weingut zählt nicht umsonst zur Spitze des Kamptales, ja Österreichs.

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2021 Steinzeiler
Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia

(BF/CS/ZW) Betörender Duft nach Brombeere, Heidelbeere, schwarze Kirsche, engmaschig, dicht, viel Fruchtfülle, perfektes Equilibre, strahlt in bester und klarer Struktur, kraftvoll, dunkelfruchtige Prägung, beste Prognosen, deutet sein Potenzial nur an, ein Wurf, einfach Weltklasse!

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€€€
Naturkork

Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia


7051 Großhöflein
Hauptstraße 120

Tel. +43 2682 65158
Fax. -13
kollwentz@kollwentz.at
www.kollwentz.at

Das Weingut Kollwentz genießt internationalen Weltruf. Die Spitzenweine gelten als Botschafter für hochelegante Terroirweine vom Leithaberg. Starke Persönlichkeiten haben das sympathische Familienweingut seit jeher geprägt, und heute zeichnet ein perfekt eingespieltes, generationenübergreifendes Teamwork für die Erfolgsgeschichte des Weinguts verantwortlich.

Das Renommee basiert auf einer einzigartigen Trias aus hochstehenden Weinen in Weiß, Rot und, die als Geheimtipp gehandelte Variante, Süß. Den Auftakt zur aktuellen Serie bilden die beiden Sauvignon-Blanc-Varietäten, die in puncto feinziselierter Würze samt der typischen Feuerstein-Mineralität eindrucksvoll die Bodenspezifika der Ried Steinmühle (Quarzschotterböden) widerspiegeln.

Die Phalanx der Top-Lagen-Chardonnays zeigt sich im aktuellen Jahrgang in puncto Präzision, Finesse und Dichte auf einem atemberaubend hohen Qualitätslevel mit einer gezielt forcierten Terroir-Interpretation. Begünstigt wurde dies vom Witterungsverlauf im Jahre 2022, der ohne Trockenstress für die Reben ablief. Ried Neusatz zeigt viel Schliff und Prägnanz, und die kraftvollste Variante von der Ried Tatschler ist heuer feinstrahliger ausgefallen und besitzt viel mineralische Fruchtpräsenz in feinen Konturen, was sie zu einem Best Ever prädestiniert. Chardonnay Ried Katterstein liefert erneut eine tolle mineralisch-vibrierende Interpretation von Schiefer und Kalk, die am bestem mit expressiv umschrieben wird. Als komplementäres Geschmackspendant zeigt sich Chardonnay Gloria (Ried Glagsatz) in hellfruchtiger Eleganz und Tiefe, die erfahrungsgemäß viel Zeit zur Entfaltung benötigen wird. Mit diesem famosen Chardonnay-Quartett hat Andi Kollwentz virtuos ein neues Kapitel einer vielfältigen Terroir-Stilistik aufgeschlagen, in das seine Tochter Christina mit kellertechnischem Know-how und Talent eingebunden ist.

Die Kollektion in Rot startet mit den jeweiligen Lagen-Cuvées vom Zweigelt und Blaufränkisch Leithaberg. Beide spielen die Stärken des Jahrgangs 2021 voll aus uns glänzen mit einer jeweils saftigen, sehr fruchtfrischen Rot- und Blaubeerigkeit in perfekter Struktur.

Den Reigen der Top-Rotwein-Varietäten eröffnet der Pinot Noir 2022 aus der Ried Dürr. Diese von Wald umsäumte Höhenlage (um 280 Meter) schließt unterhalb der Gloria an und ist geradezu prädestiniert für diese sensible Rebsorte: Die Nächte sind kühl, der Boden ist karg mit einem extrem hohen Kalkgehalt (bis 80 %), was eine lange Vegetationsphase garantiert. Der Pinot Noir Ried Dürr zeigt sich in distinguierter Fruchteleganz und dürfte sich zu einem der besten Jahrgänge im Hause Kollwentz entwickeln.

Das „Match“ zwischen den Blaufränkisch-Highlights aus der Ried Setz und der Ried Point fällt im Jahrgang 2021 unentschieden aus. Beide Varietäten strahlen mit blaubeeriger Tiefe und Extraktfülle, Ried Setz präsentiert sich in feiner Balance, Ried Point in Fruchttiefe, oder – im kunsthistorischen Stilvergleich gesprochen – stehen sich hier Renaissance und Barock gegenüber. Der Cabernet Sauvignon ist kurz gesagt die Perfektion von Struktur und Balance, der großes Potenzial für Jahrzehnte verspricht. Das Aushängeschild im Hause Kollwentz ist die Blaufränkisch-geprägte Top-Cuvée Steinzeiler, die von Jahr zu Jahr als sichere Bank in vollendeter Harmonie aus Kraft, Tiefe und Balance glänzt und als schlafender Riese das enorme Potenzial erahnen lässt.

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2022 Riesling Kalkstein Ried Sätzen 1ÖTW
Weingut Edlmoser
Wien

Noch ganz jugendlich und zu Beginn etwas verkapselt, helle Fruchtaromen und ein wenig Reduktion, am Gaumen schon weiterentwickelt, fleischig und extraktsüß, hohe Konzentration, weiße Pfirsiche und Yuzu, viel Finesse, das kalkige Terroir verleiht zusätzliche Struktur, lang und eigenständig, ein weiterer Top-Riesling aus Mauer beginnt sich abzuzeichnen, legt mit Luft stetig zu.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Edlmoser
Wien

Michael Edlmoser
1230 Wien
Maurer Lange Gasse 123

Tel. +43 1 8898680
Fax. +43 1 8860181
office@edlmoser.com
www.edlmoser.com

Der Paradigmenwechsel in Richtung leichterer und trinkfreudiger Weine, den wir bei Michael Edlmoser im Vorjahr konstatiert haben, wurde durch den vollreifen Jahrgang 2023 etwas abgeschwächt, dennoch lassen schon der Gebietswein und der Ortswein vom Gemischten Satz die hohe Qualität erahnen, welche die Lagenweine bieten werden. Aber auch die 2022er sind wohlgelungen und lassen die lange sommerliche Trockenphase vergessen. Durch einen extrem langsamen Pressvorgang erscheinen sie besonders delikat und cremig, wie schon der hellfruchtige, feinstrahlige Himmel beweist. Noch ein wenig mehr Finesse und Komplexität vermittelt dann der beste Wein des Hauses in Gestalt des formidablen Sätzen.

Weitere Fortschritte realisieren die beiden untadeligen Veltliner, denen der kalkige Boden viel Grip verleiht, und die beiden Rieslinge lassen, wie erwartet, keine Wünsche offen. Das Warten auf den konzentrierten und vielfältigen Top-Wein Kalkstein sollte der mundwässernde, elegante wie rassige Maurerberg sinnvoll verkürzen. Einen weiteren Höhepunkt verwirklicht dann der gelbfruchtige, vielschichtige Weißburgunder, der als Jubiläumswein zur 650-Jahr-Feier von Familie Edlmoser wohl die genau richtige Wahl ist. Noch ein bisschen Ruhephase wollen wir hingegen dem mehr als wuchtigen Sauvignon Blanc aus 2023 einräumen. Noch leichtfüßiger als bisher präsentiert sich der kühl strömende Erbstück St. Laurent, der als roter Begleiter zur sommerlichen Grillerei gute Figur machen sollte. Auch der die Rebsorte punktgenau vermittelnde „La Paz“ Syrah geht nunmehr in eine wesentlich frischere, trinkfreudige Richtung.

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2020 Chardonnay Ried Grubthal
Weingut Muster.Gamlitz
Südsteiermark

Vielschichtig, zarte Gewürznoten ebenso wie Birnen, Kletzen und Bodentöne, rauchig; aromatisches Dacapo, vergleichsweise straff, Zug, Boden kommt im Geschmack noch deutlicher, im Abgang und im Nachhall salzige Strähne, daneben Orangenzesten, Kumquats und Gewürze, beste Perspektiven.

Weißwein
Chardonnay
€€€€€€
Naturkork

Weingut Muster.Gamlitz
Südsteiermark

Reinhard MUSTER – DOMAINE ANNO 1196
8462 Gamlitz
Grubtal 14

Bereits als junger Mann durfte Reinhard Muster die Verantwortung für den Keller des elterlichen Weinguts im Ortsteil Grubtal bei Gamlitz übernehmen, bald auch für den gesamten Betrieb. Weil der aus allen Nähten platzt, wurde eine neue, großzügige Produktionsstätte gebaut, wo ab dem kommenden Jahrgang nach dem neuesten Stand der Technik gearbeitet werden kann. Der bedächtige Winzer freut sich über den großzügigen Platz, technisch möchte er seine Weine jedoch nicht machen. Sie sollen auch in Zukunft so ruhig und gelassen sein wie er selbst. Er spricht von kontrollierter Schlampigkeit und meint damit Freiräume, die man dem Wein geben müsse. Darunter ist keinesfalls Zufälligkeit zu verstehen, denn jeder Schritt ist gut überlegt.

Mit dem Jahrgang 2023 hat er sein Sortiment weiter umgestellt. Die Basis nennt sich jetzt „Styria“, die Herkunft ist Steiermark, ein Teil der Trauben kommt von östlich der Mur. Diese Weine kennzeichnet ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, das er so begründet: „In die Basislinie muss wieder hochwertiges Lesegut einfließen, so wie früher bei der Klassik. Die Kunden sollen auch im Einstiegssegment gute Qualität für ihr Geld erhalten.“ Es gibt ein neues Flaschendesign in einem Retro-Grün und neue Etiketten.

Wichtig ist ihm sein Team, in dem ein amikaler und wertschätzender Umgang gepflegt wird. Den Fokus richtet er primär auf die Weingärten, denn dort liege das größte Potenzial, sagt er. Richtig bekannt geworden ist er mit seinen Flaggschiffen aus der Monopollage Grubthal. Den Weinen aus dieser Top-Riede kann man bedenkenlos Terroir attestieren. Den Chardonnay und den Sauvignon Blanc aus dem Jahr 2020 haben wir letztes Jahr vorgestellt. Beide Weine kamen mit etwas Verspätung in den Verkauf und sind nun zu haben. Die längere Lagerung hat ihnen sichtlich gutgetan.

Im Jahr 2016 wurden in der markant von der Koralpe beeinflussten Ried Possruck Hardegg am Remschnigg in 550 m Seehöhe neun Hektar mit Sauvignon Blanc, Chardonnay, Gelbem Muskateller und Welschriesling bepflanzt.

Naturnahes Arbeiten ist Reinhard Muster sehr wichtig. So zum Beispiel minimiert er beim Pflanzenschutz die Ausbringung von Kupfer. Mehr als 500 Gramm pro Hektar und Jahr sollen es nicht sein, was für diese Klimazone sehr wenig ist.

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2021 „ich bin ich“ Chardonnay Große Reserve
Weingut Eichberger
Weinviertel

Ein großer Wein am Beginn seiner Entwicklung: etwas Holz in der Nase, feine Haselnuss, Banane, Orange, Dörrobst, Biskotten; im Geschmack wird die Nase fortgeführt, Gewürze, engmaschig, finessenreich, leichtfüßig, große Reserven.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Behandelter Presskork

Weingut Eichberger
Weinviertel

Gotthard Eichberger
2203 Eibesbrunn
Großebersdorfer Straße 12

Gleichsam in Tuchfühlung mit der Bundeshauptstadt steht das Weingut Eichberger, nur zehn Kilometer nördlich von Wien gelegen. „Eine Familie, eine Leidenschaft, ein Ziel!“ lautet das Motto. Die Familie, nämlich Gotthard Eichberger, seine Frau Doris und ihre drei Kinder, teilen eine Leidenschaft, und die heißt Grüner Veltliner. Den gibt es in mannigfacher Ausprägung – von leicht verständlich über vielschichtig aus diversen Lagen bis zur Großen Reserve.

Hervorzuheben für die Zukunft ist die Weinlinie „ich bin ich“. „Das ist ein Papa-Tochter-Projekt, in dem ich meine Vorstellungen von Wein umsetzen kann“, sagt Tochter Julia selbstbewusst und mit viel Energie. Es gibt einen Grünen Veltliner Große Reserve 2021 (wurde bereits letztes Jahr im Guide vorgestellt, ich durfte nachkosten und sage WOW! – noch im Verkauf) und einen Chardonnay Große Reserve 2021, der noch in den Kinderschuhen steckt. Starke Reduktion des Ertrags am Stock und halbierte Trauben sind der Schlüssel zu diesen Weinen. Und am Schluss der Verkostung kommt dann noch die rote Grande Cuvée Reserve: In alten Bottichen vergoren, drei- bis viermal täglich händisch untergetaucht, bietet dieser Wein wahrlich großes Trinkvergnügen mit Ausblick.

Der Untergrund der Rieden besteht aus Lösslehm. Die Lagenunterschiede sind auf das jeweilige Mikroklima zurückzuführen – Oberes Feld höher mit kühlen Winden und am Wald gelegen, Kirchthal eine warme Lage, Hundspoint ein reiner Südhang.

Die Familie legt großen Wert auf naturnahe Bewirtschaftung. Für Bienen, Regenwürmer und Insekten wurden eigens Biodiversitätsflächen angelegt, „die als Wohlfühloasen dienen und Lebensraum für unsere tierischen Freunde bieten sollen“, wie es Julia fast poetisch formuliert.

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2023 Riesling Ried Gelsenberg Unterm Kirschbaum
Weingut Gerhard J. Lobner
Weinviertel

(30 Jahre alte Reben – 10 % Vol., 8 g Säure, 25 g RZ) Hochreifer saftiger Pfirsich, mit herben Kräutern unterlegt, kraftvoll, schmeichelnde Süße, deutsche Stilistik; vielschichtige Steinobstnoten, Blutorange, nervige Säure, betörend und einnehmend, perfekt balanciert (siehe Werte), die Mosel lässt grüßen, großes Potenzial.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Gerhard J. Lobner
Weinviertel

Gerhard J. & Benita Sophie Lobner
2261 Mannersdorf an der March
Hauptstraße 62

Mit dem herausfordernden Jahrgang 2014 hat Gerhard Lobner die Verantwortung des Familienweingutes im südöstlichen Teil des Weinviertels, im beschaulichen Mannersdorf an der March, übernommen. Nach Absolvierung der Klosterneuburger Weinbauschule im Jahr 1999 folgten mehrere Praktika im Ausland. Seit dem Jahr 2007 ist Gerhard Lobner als erfolgreicher Weingutsleiter der Wiener Weingüter „Mayer am Pfarrplatz“ und „Rotes Haus“ tätig. Die Doppelbelastung wird bravourös gemeistert, im Gespräch wird das eigene Weingut als „Wien im Kleinformat“ bezeichnet. So spielt auch bedingt durch das Kleinklima der Marchauen – anders als im Weinviertel üblich – der Riesling die erste Geige. Die 1648 errichtete Rochuskapelle prägt die Etiketten, von ihr aus sind die beiden vom Löss geprägten Lagen Rochusberg und Gelsenberg sichtbar. Benita, Gerhards Tochter, hat zusätzlichen „frischen Wind“ ins Weingut gebracht, ihre Lebensfreude und ihr positiver Zugang zum Thema Wein sind auch in der aktuellen Weinserie erkennbar. Viel Zeit verbringt Benita im Weingarten und kann sich damit als weiterer wichtiger Qualitätsfaktor einbringen. Im Mai 2024 wurde das Weingut in den Kreis der Österreichischen Traditionsweingüter aufgenommen.

Mit dem Welschriesling aus der Ried Gelsenberg beweisen die beiden jedes Jahr aufs Neue, was in dieser unterschätzten Rebsorte steckt. Der Terra Aurea vom Rochusberg brilliert durch die Vielschichtigkeit der Sorten sowie durch das Alter und damit die Klasse der alten Rebstöcke – großes Potenzial. Die Rieslinge faszinieren durch vollmundigen, mineralischen Ansatz bis hinauf zum „Unterm Kirschbaum“, der an Weine aus der Mosel erinnert.

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2022 Grüner Veltliner Ried Lamm 1ÖTW
Weingut Jurtschitsch
Kamptal

(kalkreicher Löss mit rötlichem Permgestein) Exotik, Pfeffer, gelbe Früchte, kompakt, tiefgründig, strotzt vor Mineralität, ungemein salzig, Wahnsinnssubstanz, von Genialität durchzogen. Ein grandioser Wein, ein Grüner Veltliner mit fast burgundischer Note. Hier handelt es sich um einen absolut außergewöhnlichen Grünen Veltliner.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weingut Jurtschitsch
Kamptal

Stefanie & Alwin Jurtschitsch
3550 Langenlois
Rudolfstraße 39

Alwin und Stefanie sind vom biologischen Weinbau überzeugt. Es ist für die beiden nicht nur ein ethisches Prinzip, nachhaltig zu arbeiten, sondern es werden die Weine noch spannender, authentischer, kühler, eleganter, komplexer. Kuhmist wird als Dünger ausgeführt. Bodenbegrünung, Auspflanzung von Pfirsichbäumen und Weingartenknoblauch. Im Keller wird nur minimal interveniert. Die Lagenweine werden spontan vergoren, minimaler Schwefeleinsatz. Für Alwin Jurtschitsch war es Voraussetzung, die Weingärten biologisch zu bewirtschaften, sonst hätte er das Weingut nicht übernommen. Er hatte es aber relativ leicht, da sein Vater und seine beiden Onkel diesbezüglich schon Vorarbeit geleistet haben.

Sehr löblich ist der Umstand, dass die 1ÖTW-Lagenweine Loiserberg, Dechant, Käferberg, Lamm und Heiligenstein erst ein Jahr später auf den Markt kommen. Dass diese Weine von außergewöhnlicher Qualität sind, muss man nicht extra erwähnen. Ebenso ist die Lagerfähigkeit gesichert.

Doch sollte man sich nicht nur auf die Lagenweine konzentrieren. Gewächse wie Grüner Veltliner Löss, Grüner Veltliner Urgestein, Riesling Ortswein Langenlois oder Riesling Ried Heiligenstein sind aller Ehren wert. Man produziert auch hervorragende Schaumweine und Projektweine, an denen man nicht achtlos vorbeigehen sollte. Alwin und Stefanie haben einiges mehr im Köcher, als man vordergründig denkt.

Dieses Weingut zählt nicht umsonst zur Spitze des Kamptales, ja Österreichs.

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2022 Weißburgunder Ried Himmel 1ÖTW
Weingut Edlmoser
Wien

Der Jubiläumswein beginnt überschwänglich und doch fein liniert: Mandelgebäck im Verbund mit Marillenröster und Physalis, beweist Saft und Kraft, alles jedoch gut ausgewogen, mächtig, aber nicht opulent, delikater Schmelz und perfekte Harmonie – ein wahrhaft würdiger Festwein, der noch ein langes Leben vor sich hat. Bravo, Maestro!

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Edlmoser
Wien

Michael Edlmoser
1230 Wien
Maurer Lange Gasse 123

Tel. +43 1 8898680
Fax. +43 1 8860181
office@edlmoser.com
www.edlmoser.com

Der Paradigmenwechsel in Richtung leichterer und trinkfreudiger Weine, den wir bei Michael Edlmoser im Vorjahr konstatiert haben, wurde durch den vollreifen Jahrgang 2023 etwas abgeschwächt, dennoch lassen schon der Gebietswein und der Ortswein vom Gemischten Satz die hohe Qualität erahnen, welche die Lagenweine bieten werden. Aber auch die 2022er sind wohlgelungen und lassen die lange sommerliche Trockenphase vergessen. Durch einen extrem langsamen Pressvorgang erscheinen sie besonders delikat und cremig, wie schon der hellfruchtige, feinstrahlige Himmel beweist. Noch ein wenig mehr Finesse und Komplexität vermittelt dann der beste Wein des Hauses in Gestalt des formidablen Sätzen.

Weitere Fortschritte realisieren die beiden untadeligen Veltliner, denen der kalkige Boden viel Grip verleiht, und die beiden Rieslinge lassen, wie erwartet, keine Wünsche offen. Das Warten auf den konzentrierten und vielfältigen Top-Wein Kalkstein sollte der mundwässernde, elegante wie rassige Maurerberg sinnvoll verkürzen. Einen weiteren Höhepunkt verwirklicht dann der gelbfruchtige, vielschichtige Weißburgunder, der als Jubiläumswein zur 650-Jahr-Feier von Familie Edlmoser wohl die genau richtige Wahl ist. Noch ein bisschen Ruhephase wollen wir hingegen dem mehr als wuchtigen Sauvignon Blanc aus 2023 einräumen. Noch leichtfüßiger als bisher präsentiert sich der kühl strömende Erbstück St. Laurent, der als roter Begleiter zur sommerlichen Grillerei gute Figur machen sollte. Auch der die Rebsorte punktgenau vermittelnde „La Paz“ Syrah geht nunmehr in eine wesentlich frischere, trinkfreudige Richtung.

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2021 St. Laurent
Weingut Eichberger
Weinviertel

(1 Jahr im Holz) Sauerkirschen, Kräuter, feingliedrig, burgundische Anklänge, viel typischer Sortencharakter; am Gaumen ringt der Wein noch mit dem Holz, das er jedoch bald einbauen wird. Die Anlagen sind großartig. Wie immer hier im Weingut ist Gelassenheit die Lösung.

Rotwein
St. Laurent
€€€
Behandelter Presskork

Weingut Eichberger
Weinviertel

Gotthard Eichberger
2203 Eibesbrunn
Großebersdorfer Straße 12

Gleichsam in Tuchfühlung mit der Bundeshauptstadt steht das Weingut Eichberger, nur zehn Kilometer nördlich von Wien gelegen. „Eine Familie, eine Leidenschaft, ein Ziel!“ lautet das Motto. Die Familie, nämlich Gotthard Eichberger, seine Frau Doris und ihre drei Kinder, teilen eine Leidenschaft, und die heißt Grüner Veltliner. Den gibt es in mannigfacher Ausprägung – von leicht verständlich über vielschichtig aus diversen Lagen bis zur Großen Reserve.

Hervorzuheben für die Zukunft ist die Weinlinie „ich bin ich“. „Das ist ein Papa-Tochter-Projekt, in dem ich meine Vorstellungen von Wein umsetzen kann“, sagt Tochter Julia selbstbewusst und mit viel Energie. Es gibt einen Grünen Veltliner Große Reserve 2021 (wurde bereits letztes Jahr im Guide vorgestellt, ich durfte nachkosten und sage WOW! – noch im Verkauf) und einen Chardonnay Große Reserve 2021, der noch in den Kinderschuhen steckt. Starke Reduktion des Ertrags am Stock und halbierte Trauben sind der Schlüssel zu diesen Weinen. Und am Schluss der Verkostung kommt dann noch die rote Grande Cuvée Reserve: In alten Bottichen vergoren, drei- bis viermal täglich händisch untergetaucht, bietet dieser Wein wahrlich großes Trinkvergnügen mit Ausblick.

Der Untergrund der Rieden besteht aus Lösslehm. Die Lagenunterschiede sind auf das jeweilige Mikroklima zurückzuführen – Oberes Feld höher mit kühlen Winden und am Wald gelegen, Kirchthal eine warme Lage, Hundspoint ein reiner Südhang.

Die Familie legt großen Wert auf naturnahe Bewirtschaftung. Für Bienen, Regenwürmer und Insekten wurden eigens Biodiversitätsflächen angelegt, „die als Wohlfühloasen dienen und Lebensraum für unsere tierischen Freunde bieten sollen“, wie es Julia fast poetisch formuliert.

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2022 Zweigelt Tattendorfer Ried Holzspur Reserve
Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Sehr gewürzig, Sauerkirschen, Blutorange, fester Kern, gute Tiefe; straff und würzig mit eingebundenem Gerbstoff, Wacholder, Graphit, Mon-Chérie-Charakter, Zweigelt mit Druck und Lagerpotenzial.

Rotwein
Zweigelt
€€€€
Behandelter Presskork

Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Johann Gisperg
2524 Teesdorf
Hauptstraße 14

Seit zehn Jahren verantwortet der junge Johann Gisperg die Ernte und den Keller. Die Eltern sind jedoch nach wie vor am Teesdorfer Familienweingut mit helfender Hand präsent. Veränderungen passieren, aber langsam, damit die Tradition gewahrt bleibt und die Weinkunden weiter verlässlich aus der reichhaltigen Gisperg-Palette schöpfen können.

Bei den Gispergs gibt es viel zu verkosten – der Rebsortenmix ist breit und mündet in drei Weinlinien, die das Viele zusammenhalten. Dabei neu: Durch die Transformation der Thermenregion in ein DAC-Gebiet mit Herkunftsbetonung werden die drei Gisperg-Linien mit dem Jahrgang 2023 neu heißen. Die Klassikweine an der Basis sind jetzt die Gebietsweine. Die Exklusivweine werden künftig als Ortsweine tituliert, und die Reserve-Weine als Gispergs Premiumweine behalten zwar das Wort Reserve bei, werden aber nunmehr als Lagenweine gebündelt und vermarktet.

Am schönsten, weil gemütlichsten, kann man sich den Gisperg-Weinen über den dreimal im Jahr stattfindenden Heurigen nähern. Drei Wochen am Stück ist dann jeweils die „Hausmesse mit Essen“ angesagt. Gesuchter Ort für Wein ist Gisperg jedoch auch, weil das Weingut bei den klassischen Gebiets- und den exklusiven Ortsweinen seit jeher mit einem gesunden Preis-Leistungs-Verhältnis punktet.

Bei den Lagenweinen ist die Teesdorfer Ried Gestein bei den weißen Burgundersorten angesagt, wobei sich dort seit Jahren der Chardonnay als Burgunder-Primus hervortut – auch beim jungen 2022er ist das so. Bei den Roten ist die Tattendorfer Ried Holzspur Gispergs Schatzkiste. Dort kultiviert er seine Reserven vom Zweigelt, Pinot Noir und St. Laurent. Diese drei Sorten sind auch die wichtigsten im Betrieb, angeführt vom St. Laurent. Und obwohl Gisperg seit jeher als Burgundermacher gilt, hat sich der junge Teesdorfer mit seinem Zweigelt Holzspur bei dieser Sorte nachhaltig in die Bestenliste Österreichs katapultiert.

Ausgebaut werden seine Holzspur-Weine hauptsächlich in 225er Barriques mit wenig Toasting. Gisperg belässt seine Weine länger auf der Feinhefe und ist ein Anhänger von Reduktion. Das schmeckt man, das hält aber auch im Alter die Weine jung.

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2021 Grande Cuvée Reserve
Weingut Eichberger
Weinviertel

(70 % ZW / 30 % BB – Ried Mitterkräften, 30 Jahre alte Reben) Was man so alles aus Blauburger machen kann: feingliedrig und saftig, Kirschen, Brombeeren, Kräuterbukett; setzt sich im Geschmack mit noch dichterer Frucht fort, kompakt und gleichzeitig elegant, nie schwerfällig, langer Abgang. Wahrlich eine Grande Cuvée!

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Behandelter Presskork

Weingut Eichberger
Weinviertel

Gotthard Eichberger
2203 Eibesbrunn
Großebersdorfer Straße 12

Gleichsam in Tuchfühlung mit der Bundeshauptstadt steht das Weingut Eichberger, nur zehn Kilometer nördlich von Wien gelegen. „Eine Familie, eine Leidenschaft, ein Ziel!“ lautet das Motto. Die Familie, nämlich Gotthard Eichberger, seine Frau Doris und ihre drei Kinder, teilen eine Leidenschaft, und die heißt Grüner Veltliner. Den gibt es in mannigfacher Ausprägung – von leicht verständlich über vielschichtig aus diversen Lagen bis zur Großen Reserve.

Hervorzuheben für die Zukunft ist die Weinlinie „ich bin ich“. „Das ist ein Papa-Tochter-Projekt, in dem ich meine Vorstellungen von Wein umsetzen kann“, sagt Tochter Julia selbstbewusst und mit viel Energie. Es gibt einen Grünen Veltliner Große Reserve 2021 (wurde bereits letztes Jahr im Guide vorgestellt, ich durfte nachkosten und sage WOW! – noch im Verkauf) und einen Chardonnay Große Reserve 2021, der noch in den Kinderschuhen steckt. Starke Reduktion des Ertrags am Stock und halbierte Trauben sind der Schlüssel zu diesen Weinen. Und am Schluss der Verkostung kommt dann noch die rote Grande Cuvée Reserve: In alten Bottichen vergoren, drei- bis viermal täglich händisch untergetaucht, bietet dieser Wein wahrlich großes Trinkvergnügen mit Ausblick.

Der Untergrund der Rieden besteht aus Lösslehm. Die Lagenunterschiede sind auf das jeweilige Mikroklima zurückzuführen – Oberes Feld höher mit kühlen Winden und am Wald gelegen, Kirchthal eine warme Lage, Hundspoint ein reiner Südhang.

Die Familie legt großen Wert auf naturnahe Bewirtschaftung. Für Bienen, Regenwürmer und Insekten wurden eigens Biodiversitätsflächen angelegt, „die als Wohlfühloasen dienen und Lebensraum für unsere tierischen Freunde bieten sollen“, wie es Julia fast poetisch formuliert.

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2022 Riesling Ried Heiligenstein 1ÖTW Alte Reben
Weingut Jurtschitsch
Kamptal

(60 Jahre alte Reben) Ein Riesling von unaufgeregter Größe, Marille, Mango, Pfirsich, Schokonoten, feine Würze, elegantes Fruchtspiel, gelbe Früchte, perfekte Säurestruktur, einiger Tiefgang, zeigt Größe. Der geht auf die Reise. Einige Magnumflaschen dieses Weines im Keller zu haben, beruhigt ungemein.

Weißwein
Riesling
€€€€€€
Naturkork

Weingut Jurtschitsch
Kamptal

Stefanie & Alwin Jurtschitsch
3550 Langenlois
Rudolfstraße 39

Alwin und Stefanie sind vom biologischen Weinbau überzeugt. Es ist für die beiden nicht nur ein ethisches Prinzip, nachhaltig zu arbeiten, sondern es werden die Weine noch spannender, authentischer, kühler, eleganter, komplexer. Kuhmist wird als Dünger ausgeführt. Bodenbegrünung, Auspflanzung von Pfirsichbäumen und Weingartenknoblauch. Im Keller wird nur minimal interveniert. Die Lagenweine werden spontan vergoren, minimaler Schwefeleinsatz. Für Alwin Jurtschitsch war es Voraussetzung, die Weingärten biologisch zu bewirtschaften, sonst hätte er das Weingut nicht übernommen. Er hatte es aber relativ leicht, da sein Vater und seine beiden Onkel diesbezüglich schon Vorarbeit geleistet haben.

Sehr löblich ist der Umstand, dass die 1ÖTW-Lagenweine Loiserberg, Dechant, Käferberg, Lamm und Heiligenstein erst ein Jahr später auf den Markt kommen. Dass diese Weine von außergewöhnlicher Qualität sind, muss man nicht extra erwähnen. Ebenso ist die Lagerfähigkeit gesichert.

Doch sollte man sich nicht nur auf die Lagenweine konzentrieren. Gewächse wie Grüner Veltliner Löss, Grüner Veltliner Urgestein, Riesling Ortswein Langenlois oder Riesling Ried Heiligenstein sind aller Ehren wert. Man produziert auch hervorragende Schaumweine und Projektweine, an denen man nicht achtlos vorbeigehen sollte. Alwin und Stefanie haben einiges mehr im Köcher, als man vordergründig denkt.

Dieses Weingut zählt nicht umsonst zur Spitze des Kamptales, ja Österreichs.

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2022 St. Laurent Tattendorfer Ried Holzspur Reserve
Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Gewürzig und füllig, Lakritze, Wacholder, Herzkirsche, viel Laurent-Typizität, Nougatschoko; kühle, straffe Aromatik, dunkelbeerige Frucht, Weichseln, saftig und balanciert, super Länge.

Rotwein
St. Laurent
€€€€
Behandelter Presskork

Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Johann Gisperg
2524 Teesdorf
Hauptstraße 14

Seit zehn Jahren verantwortet der junge Johann Gisperg die Ernte und den Keller. Die Eltern sind jedoch nach wie vor am Teesdorfer Familienweingut mit helfender Hand präsent. Veränderungen passieren, aber langsam, damit die Tradition gewahrt bleibt und die Weinkunden weiter verlässlich aus der reichhaltigen Gisperg-Palette schöpfen können.

Bei den Gispergs gibt es viel zu verkosten – der Rebsortenmix ist breit und mündet in drei Weinlinien, die das Viele zusammenhalten. Dabei neu: Durch die Transformation der Thermenregion in ein DAC-Gebiet mit Herkunftsbetonung werden die drei Gisperg-Linien mit dem Jahrgang 2023 neu heißen. Die Klassikweine an der Basis sind jetzt die Gebietsweine. Die Exklusivweine werden künftig als Ortsweine tituliert, und die Reserve-Weine als Gispergs Premiumweine behalten zwar das Wort Reserve bei, werden aber nunmehr als Lagenweine gebündelt und vermarktet.

Am schönsten, weil gemütlichsten, kann man sich den Gisperg-Weinen über den dreimal im Jahr stattfindenden Heurigen nähern. Drei Wochen am Stück ist dann jeweils die „Hausmesse mit Essen“ angesagt. Gesuchter Ort für Wein ist Gisperg jedoch auch, weil das Weingut bei den klassischen Gebiets- und den exklusiven Ortsweinen seit jeher mit einem gesunden Preis-Leistungs-Verhältnis punktet.

Bei den Lagenweinen ist die Teesdorfer Ried Gestein bei den weißen Burgundersorten angesagt, wobei sich dort seit Jahren der Chardonnay als Burgunder-Primus hervortut – auch beim jungen 2022er ist das so. Bei den Roten ist die Tattendorfer Ried Holzspur Gispergs Schatzkiste. Dort kultiviert er seine Reserven vom Zweigelt, Pinot Noir und St. Laurent. Diese drei Sorten sind auch die wichtigsten im Betrieb, angeführt vom St. Laurent. Und obwohl Gisperg seit jeher als Burgundermacher gilt, hat sich der junge Teesdorfer mit seinem Zweigelt Holzspur bei dieser Sorte nachhaltig in die Bestenliste Österreichs katapultiert.

Ausgebaut werden seine Holzspur-Weine hauptsächlich in 225er Barriques mit wenig Toasting. Gisperg belässt seine Weine länger auf der Feinhefe und ist ein Anhänger von Reduktion. Das schmeckt man, das hält aber auch im Alter die Weine jung.

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2018 Sekt Austria Brut Nature Große Reserve
Weingut Jurtschitsch
Kamptal

(GV – g.U. NÖ, degorgiert März 2023, Méthode Traditionelle, handgerüttelt) Kräuterwürze, Apfel und Birne, bisschen Mango, Brotkruste, unbändig trocken, rassige Säure, geradlinig, salzig, gute Länge. Der macht so richtig Appetit.

Schaumwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Jurtschitsch
Kamptal

Stefanie & Alwin Jurtschitsch
3550 Langenlois
Rudolfstraße 39

Alwin und Stefanie sind vom biologischen Weinbau überzeugt. Es ist für die beiden nicht nur ein ethisches Prinzip, nachhaltig zu arbeiten, sondern es werden die Weine noch spannender, authentischer, kühler, eleganter, komplexer. Kuhmist wird als Dünger ausgeführt. Bodenbegrünung, Auspflanzung von Pfirsichbäumen und Weingartenknoblauch. Im Keller wird nur minimal interveniert. Die Lagenweine werden spontan vergoren, minimaler Schwefeleinsatz. Für Alwin Jurtschitsch war es Voraussetzung, die Weingärten biologisch zu bewirtschaften, sonst hätte er das Weingut nicht übernommen. Er hatte es aber relativ leicht, da sein Vater und seine beiden Onkel diesbezüglich schon Vorarbeit geleistet haben.

Sehr löblich ist der Umstand, dass die 1ÖTW-Lagenweine Loiserberg, Dechant, Käferberg, Lamm und Heiligenstein erst ein Jahr später auf den Markt kommen. Dass diese Weine von außergewöhnlicher Qualität sind, muss man nicht extra erwähnen. Ebenso ist die Lagerfähigkeit gesichert.

Doch sollte man sich nicht nur auf die Lagenweine konzentrieren. Gewächse wie Grüner Veltliner Löss, Grüner Veltliner Urgestein, Riesling Ortswein Langenlois oder Riesling Ried Heiligenstein sind aller Ehren wert. Man produziert auch hervorragende Schaumweine und Projektweine, an denen man nicht achtlos vorbeigehen sollte. Alwin und Stefanie haben einiges mehr im Köcher, als man vordergründig denkt.

Dieses Weingut zählt nicht umsonst zur Spitze des Kamptales, ja Österreichs.

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2022 Chardonnay Ried Katterstein
Weingut Leberl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Röstnoten, ungemein würzig, Vanille, Exotik, salzig, ziemlicher Stoff, kompakt, extrem tiefgründig, hier trinkt man reine Zukunft. Das wird groß. Ein enorm lang abgehender Chardonnay mit holzunterlegter Struktur. Kalkige Noten. Burgundische Stilistik.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Leberl
Leithaberg, Rust & Rosalia

Alexander Leberl
7051 Großhöflein
Hauptstraße 91

Tel. +43 2682 67800
Fax. -14
weingut@leberl.at
www.leberl.at

Alexander Leberl – Präzision, Experimentierfreudigkeit, Kompromisslosigkeit und kontinuierliche Qualitätsverbesserung zeichnen ihn aus. Er steht für Handwerk mit Tradition. Man bewirtschaftet Weingärten rund um Großhöflein, welche penibel, naturschonend und mit viel Handarbeit an den Südhängen des Leithaberges mit hohem Kalkanteil bearbeitet werden. Es sind bewundernswerte Weine, die Alexander Leberl seit 2012 keltert. Wobei zu sagen wäre, das waren sie auch schon vorher unter Bruder Gerald und Vater Josef Leberl. Alexander setzt diesen Weg in beeindruckender Weise fort.

Ich liebe die beiden hochwertigen Chardonnays aus den Rieden Reisbühel – kalifornische Stilistik – und Katterstein – burgundische Stilistik, aktuell aus dem Jahrgang 2022. Ein kompakter Rotwein namens „Kleine Sünde 2022“ ist von stoffiger, maskuliner Ausprägung und für Hedonisten gedacht. Feingliedriger wird es dann beim 2021 Blaufränkisch Ried Reisbühel. Beim 2021 Cabernet Sauvignon-Merlot schnuppert man in eine Bordeaux-Stilistik. Der Klassiker des Hauses und immer Burgenland ist der Peccatum 2021 –

bei diesem Rotwein ist man in besten Händen. Seit dem Jahrgang 1996 eine Kontinuität. Das ist Burgenland DAC in perfekter Form. Zum Abschluss reicht man eine 2022 Beerenauslese von der Rebsorte Sämling, welche in ihrer Eleganz und Transparenz sich ganz einfach hinreißend darstellt. Mit solchen Weinen gewinnt man die Menschen wieder für den Süßwein.

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2020 The Oak Cuvée
Weingut Eichenwald Weine
Mittelburgenland

(BF/ME/CS) Wertig, Beeren, Kardamom, Schwarzkirschen, Orangenzesten, Kakaopulver, feingliedrig; aromatisches Dacapo, zupackend, Tanningrip, kraftvoll, Holz unaufdringlich präsent, Frucht und Gewürzaromen klingen lange nach, sehr jung.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€€
Naturkork

Weingut Eichenwald Weine
Mittelburgenland

Johannes Forauer, Johannes Berger und das Team
7312 Horitschon
Günser Straße 54

Mit Passion und Leidenschaft, seit Generationen. Horitschon gilt als einer der Hotspots für Blaufränkisch, eine Rebsorte, die das Herz vieler Weingenießer höher schlagen lässt.  Inmitten der malerischen Blaufränkischlage Ried Gfanger thront das imposante und moderne Weingut von Eichenwald Weine. Bei Eichenwald verbinden wir stolz unsere tief verwurzelte Tradition mit einer offenen Ausrichtung für Neues. Wir gestalten eine Zukunft, die Innovation und Werte vereint.  Die Rebsorten. Das Herzstück des Sortiments bildet der Blaufränkisch, der als Leitsorte stolze 60 Prozent ausmacht. Doch auch andere Rebsorten wie Zweigelt, Merlot, Cabernet Sauvignon, Grüner Veltliner, Chardonnay, Gelber Muskateller und Sauvignon Blanc finden ihren Platz in den Kreationen der Eichenwald Weine. Rotwein im Fokus. Von der Klassik-Linie über Weine der Pre­mium-Linie, die in großen Holzfässern reifen bis hin zu den Reserve-Weine, die sich in aller Ruhe im 225-Liter-Barriquefass 2 bis 3 Jahre entwi­ckeln dürfen – die vielschichtigen Weine bie­ten für jeden Anlass das Richtige.  Auch Weißweinliebhaber kommen auf ihre Kosten, 10 Prozent des Sortiments sind erlesenen, überwiegend klassisch ausgebauten Weißweinen gewidmet. Das Weingut. Nicht nur die Weine selbst sind beeindruckend – das Weingut ist eine archi­tektonische Meisterleistung, die sich harmo­nisch in die malerische Landschaft einfügt. Mit einer Kapazität von bis zu 1000 Eichen­fässern ist es nicht nur ein Ort der Produktion, son­dern auch eine Quelle der Ins­piration für Weinliebhaber und eine einzigartige Eventlocation im Herzen des Burgenlandes.

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2022 Pinot Noir Tattendorfer Ried Holzspur Reserve
Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Süße Himbeerfrucht, elegant und feingliedrig, viel Sorte; rotbeerig mit schöner Säurepikanz, getrocknete Steinpilze, Tabakblätter, super Biss, gute Länge.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€
Behandelter Presskork

Burgundermacher Weingut Johann Gisperg
Thermenregion

Johann Gisperg
2524 Teesdorf
Hauptstraße 14

Seit zehn Jahren verantwortet der junge Johann Gisperg die Ernte und den Keller. Die Eltern sind jedoch nach wie vor am Teesdorfer Familienweingut mit helfender Hand präsent. Veränderungen passieren, aber langsam, damit die Tradition gewahrt bleibt und die Weinkunden weiter verlässlich aus der reichhaltigen Gisperg-Palette schöpfen können.

Bei den Gispergs gibt es viel zu verkosten – der Rebsortenmix ist breit und mündet in drei Weinlinien, die das Viele zusammenhalten. Dabei neu: Durch die Transformation der Thermenregion in ein DAC-Gebiet mit Herkunftsbetonung werden die drei Gisperg-Linien mit dem Jahrgang 2023 neu heißen. Die Klassikweine an der Basis sind jetzt die Gebietsweine. Die Exklusivweine werden künftig als Ortsweine tituliert, und die Reserve-Weine als Gispergs Premiumweine behalten zwar das Wort Reserve bei, werden aber nunmehr als Lagenweine gebündelt und vermarktet.

Am schönsten, weil gemütlichsten, kann man sich den Gisperg-Weinen über den dreimal im Jahr stattfindenden Heurigen nähern. Drei Wochen am Stück ist dann jeweils die „Hausmesse mit Essen“ angesagt. Gesuchter Ort für Wein ist Gisperg jedoch auch, weil das Weingut bei den klassischen Gebiets- und den exklusiven Ortsweinen seit jeher mit einem gesunden Preis-Leistungs-Verhältnis punktet.

Bei den Lagenweinen ist die Teesdorfer Ried Gestein bei den weißen Burgundersorten angesagt, wobei sich dort seit Jahren der Chardonnay als Burgunder-Primus hervortut – auch beim jungen 2022er ist das so. Bei den Roten ist die Tattendorfer Ried Holzspur Gispergs Schatzkiste. Dort kultiviert er seine Reserven vom Zweigelt, Pinot Noir und St. Laurent. Diese drei Sorten sind auch die wichtigsten im Betrieb, angeführt vom St. Laurent. Und obwohl Gisperg seit jeher als Burgundermacher gilt, hat sich der junge Teesdorfer mit seinem Zweigelt Holzspur bei dieser Sorte nachhaltig in die Bestenliste Österreichs katapultiert.

Ausgebaut werden seine Holzspur-Weine hauptsächlich in 225er Barriques mit wenig Toasting. Gisperg belässt seine Weine länger auf der Feinhefe und ist ein Anhänger von Reduktion. Das schmeckt man, das hält aber auch im Alter die Weine jung.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -