Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2023 Sauvignon Blanc
Weingut Frauwallner Straden
Vulkanland Steiermark

Grüne Paprika, eingelegte Pfefferoni, Abrieb von Zitronen und Limetten, helle Fruchtaromen, roter Pfeffer; bleibt auf der hellen Linie, weiße Ribisel, Stachelbeere, bisschen rauchig im Abgang, Steinobst, beschwingtes Vergnügen.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weingut Frauwallner Straden
Vulkanland Steiermark


8345 Straden
Karbach 7

„2023 hat grundsätzlich sehr gut funktioniert, wir konnten einen sehr guten, saftigen Jahrgang einbringen mit präziser Frucht und eher kühlerer Aromatik. Die Weine sind ein bisschen leichter, typisch steirisch halt, und das ist gut so“, resümiert Walter Frauwallner. Das Herausarbeiten der Jahrgangsunterschiede ist ihm sehr wichtig, „jeder Wein muss seinen eigenständigen Charakter bewahren.“ Aus dem großen Sortiment stand eine Auswahl der Jahre 2017 bis 2023 zur genüsslichen Verkostung. Die Gebietsweine sollen Lust auf die Steiermark machen. Sie kommen aus dem Stahl, sind frisch, fruchtig, facettenreich. Weißburgunder, Muskateller und Sauvignon sind Weine, die bei allem Spaß sehr sortenaffin und schon mit einigem Anspruch auftreten. Mit ihnen hat man für wenig Geld schon viel Freude im Glas und bekommt einen ersten animierenden Eindruck von Herkunft und Handschrift des Winzers. Die Steigerung dazu sind die Stradener Ortsweine, die mit noch mehr Ausdruck den Übergang zu den Riedenweinen bereiten. 1STK-Lage ist die kalkige Ried Stradener Rosenberg. Der Grauburgunder, da ist sich Walter sicher, „wird lange funktionieren“, er hat mehr Schub als der 2023er, trotz viel Substanz und sehr guter Länge ist noch nicht alles am rechten Platz. Auch der Sauvignon braucht bei sehr gutem Ansatz noch etwas Zeit, mit seinem tropischen Fruchtcharme bereitet er schon einiges Vergnügen, beide Weine kommen aus dem Stahl. Beim Traminer hingegen – halb Gelber Traminer, halb Gewürztraminer gemeinsam verarbeitet – wird zur Unterstützung und für Komplexität gerne auch mit etwas Holz gearbeitet, ca. 40 % waren es diesmal, was im Endergebnis aber kaum zum Tragen kommt. Ried Buch ist die Große STK-Lage, die Reben stehen auf Basalt. Hier kommen 500-Liter-Fässer zum Einsatz, das Holz soll den Wein unterstützen, keineswegs dominieren, ist aber natürlich spürbar. Weißburgunder und Morillon Ried Buch sind zwei kraftvolle Weine, die Jahrgang und Lage sehr gut präsentieren. Eher dunkel in der Aromatik der Weißburgunder, mit helleren Aromen Richtung Steinobst und reifen Agrumen der Morillon, bei dem ein Alzerl mehr Säure den jugendlichen Charakter unterstreicht. Beim Sauvignon kam ein kleiner Teil in den Tank, „um zu sehen, wohin die Reise geht“, bewährt hat sich dann doch der „Weg übers Holz“. Der Wein zeigt schon ersten Trinkgenuss, Gerbstoff und Basalt arbeiten noch ein wenig dagegen. Die Spitze im trockenen Bereich erklimmt der Privat. Er wurde maischevergoren, bis das Maximum an Positivem rausgeholt wurde, und bevor die Gerbstoffe kamen, wurde behutsam abgepresst. Wer nun glaubt, dass mehr Sauvignon nicht mehr geht, wird mit der TBA-Essenz eines Besseren belehrt. Das Jahr 2017 hat ihm ca. 9000 Flaschen Süßwein beschert, verteilt auf sieben verschiedene TBAs. Auf verlässlich hohem Niveau wird hier auch der Blaue Wildbacher als Rotwein gepflegt.

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2023 Gemischter Satz Die Elefanten
Weingut Oppelmayer
Carnuntum

(PB/CH) Nussig, Tabak, frische Birnen, Kräuter; guter Gerbstoff, vielschichtige Kräuternoten, braucht Zeit – im Herbst zu (Wild-)Geflügel.

Weißwein
Gemischter Satz
€€
Schraubverschluss

Weingut Oppelmayer
Carnuntum


2464 Göttlesbrunn
Kirchenstraße 9

Sobald man mit Franz Oppelmayer verkostet, redet man sofort über die Jahrgänge 2020 und 2022. Diese sind ja leider etwas verteufelt – zu Unrecht, vor allem in der Region Carnuntum. Sowohl bei Weiß- als auch bei Rotweinen versteht es der Winzer spielerisch leicht, Eleganz und Vielschichtigkeit selbst aus diesen schwereren Jahren herauszuholen und die Weine sogar noch auf eine längere Reise zu schicken. Faszinierend!

Jeder Weißwein des Hauses steht qualitativ über den Dingen und besticht mit fairen Preisen.

Die Zweigelt-Serie ist beeindruckend: Ausgehend vom typischen „Rotrock“ über den gut strukturierten Rubin Carnuntum bis zum hochwertigen Haidacker und dem großen Schüttenberg Jahrgang 2017! Das Flaggschiff des Hauses, der Matador 2021, wird erst nächstes Jahr in den Verkauf kommen und damit auch in den nächsten Guide.

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2021 Bio Sauvignon Blanc Natural Ried Kranachberg Leitn
Domäne Kranachberg Peter Skoff
Südsteiermark

Interzelluläre Gärung erkennbar, druckvoll, Stachelbeeren, Gewürze, ruhig strömend; schließt nahtlos an, lebhaft trotz der merklichen Kraft, moderater Naturalwein.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€€
Naturkork

Domäne Kranachberg Peter Skoff
Südsteiermark


8462 Gamlitz
Kranachberg 50

Die Anfänge der Domäne Kranachberg gehen auf das Jahr 1833 zurück. Die Weingärten sind steil, vergleichsweise hoch gelegen und erfordern viel Handarbeit. Im Zuge der kürzlich erfolgten Riedenabgrenzung wurden historische oder geografische Zusatzbezeichnungen aufgenommen, um das Riedenprofil zu schärfen. Auf alte Reben legt die Familie Skoff großen Wert. Man ist dazu übergegangen, die Riedenweine später als bisher in den Verkauf zu geben. Interessierte Kunden können mit einer großen Jahrgangstiefe bedient werden, insbesondere ab Hof.

„2023 war schwierig, es gab extrem viel Regen, der Pflanzenschutz war insbesondere in den Bioflächen aufwendig. Der September war schön, die Ernte etwas kleiner, die Säure sehr gut“, umreißt Markus Skoff den Jahrgang.

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2023 Grauburgunder
Weingut Dombi-Weiss
Neusiedlersee

Gewürziger Apfel, Bittermandeln, gute Fülle, weiche Textur; dunkles Nougat, kühle Aromatik, balanciert, salzig, frisch-würzig, rosa Grapefruits, solide Länge.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
Schraubverschluss

Weingut Dombi-Weiss
Neusiedlersee

Michael Dombi
7141 Podersdorf am See
Seestraße 5

Dombi-Weiss aus Podersdorf am Neusiedler See ist erstmals im Vinaria Guide. Im kleinen Familienweingut, das in den 1990er-Jahren gestartet wurde, bearbeiten die Dombis sechs Hektar und vermarkten ihre mittlerweile reichhaltige Weinpalette praktisch ausschließlich ab Hof, über den eigenen Online-Shop und die lokale Gastronomie.

Alle helfen zusammen. Michael Dombi ist seit dem Jahr 2017 der Kellermeister, sein Vater Christian der Weingartenmanager und Mutter Sylvia Dombi-Weiss kümmert sich um das Gästehaus mit neun Ferienzimmern.

Stärkste Sorte ist der Zweigelt, es folgt Welschriesling, dann Blaufränkisch und die Burgundersorten. Die Weißweine werden fast nur im Edelstahl ausgebaut und überzeugen in ihrer Sortentypizität. Bei den Roten verlässt sich Michael Dombi auf Holz, vorzugsweise französisches. Seinen Zweigelt Reserve balanciert er gekonnt in neuen und gebrauchten Barriques aus, sein „normaler“ Zweigelt atmet im großen Holz. Beide Weine aus dem Jahr 2021 haben viel Trinkcharme.

Michael Dombi ist aber auch experimentierfreudig. Er mag Säure und hat 2022 einen etwas schrägen Grünen Veltliner gemacht, indem er den Seihmost genommen hat und ihn lang auf der Vollhefe belassen hat. Seit Juni 2023 ist dieser klirrend säurebetonte Wein in der Flasche, ungewöhnlich, aber interessant – wie vieles bei Dombi-Weiss!

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2023 Gemischter Satz aus Tante Christls Weingarten
Weinbau Barbach
Thermenregion

(FV/MT/WR/NB etc.) Recht volle Nase, ein Korb voller Äpfel, samtig, süß und gerundet, bisschen Anis; knackig, lebhaft, saftig, viel Frucht, Zitrusnoten, pikant, guter Säurebiss, mittleres Finish.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€
Schraubverschluss

Weinbau Barbach
Thermenregion

Katharina Prüfert-Barbach & Wilhelm Prüfert
2380 Perchtoldsdorf
Rudolfgasse 8

Beheimatet in einem schmucken Hof oberhalb des Perchtoldsdorfer Zentrums, ist das Weingut Barbach ein Familienbetrieb durch und durch. Den Grundstein für den Betrieb legten Hans und Christl Barbach, seit langer Zeit schon zeichnen deren Tochter und Klosterneuburg-Absolventin Kathi Prüfert und ihr Mann Wilhelm Prüfert für den Betrieb verantwortlich. Als HTL-Absolvent der Sparte Mess- und Regeltechnik war Letzterer ursprünglich ja für einen Ingenieursberuf prädestiniert, der Liebe wegen schwenkte er auf eine Laufbahn als Winzer um, absolvierte alle Kurse bis hin zum Meister und widmete sich fortan dem Weinbau. Herzstück des Betriebes war über die Jahre der Heurigenbetrieb mit Garten, der aufgrund des großen Erfolgs vergrößert und im Angebot verbreitert wurde, bis man schlussendlich bis zu 200 Personen mit hochwertigen Weinen und Speisen versorgte. Irgendwann kam dann der Entschluss, etwas zurückzufahren, und nun gibt es eine kleine Auszeit. Zuletzt wurden auch die ursprünglich fünf Hektar Rebfläche auf die besten 3,5 Hektar reduziert und derzeit widmet man sich ganz dem Wein. Bio-zertifiziert ist man hier seit 2020, in dieser Art gearbeitet wurde bereits Jahre davor. Das Sortiment ist durchaus umfangreich, wobei mehrheitlich Weißweinsorten kultiviert werden, dennoch ist dem Rotwein auch ein Fixplatz sicher. Das Sortiment teilt sich in junge Klassiker sowie Selektionsweine auf. Frucht und Reintönigkeit prägen die hiesigen Weine, die auch ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.ps

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2023 Gemischter Satz Hagenbrunn
Weingut Schwarzböck
Weinviertel

Klare Apfel- und Birnenfrucht, sehr animierend, auch hübscher Schliff, blitzsauber und herzhaft, ausgewogen und mundwässernd, viel Trinkfluss.

Weißwein
Gemischter Satz
€€
Schraubverschluss

Weingut Schwarzböck
Weinviertel


2102 Hagenbrunn
Hauptstraße 56

Die rundum freudvolle Degustation der Jungweine hat eindrucksvoll bewiesen, dass der Jahrgang 2023 zu einem der allerbesten im Hause Schwarzböck herangereift ist. Das beweisen schon die leichteren Exemplare wie etwa der bildhübsche Muskateller, der seinem Ruf als Maßstab für diese Rebsorte wieder einmal gerecht wurde. Aber auch der verlockende Gemischte Satz Hagenbrunn oder der fleischig-geschmeidige Weißburgunder sind diesmal besonders gut geraten. Für den vorläufigen Höhepunkt sollte die allerdings erst im Herbst auf den Markt kommende Veltliner Reserve von der Ried Aichleiten sorgen, die bereits jetzt mit fulminantem Fruchtspiel aufzeigt. Ihr steht freilich auf Augenhöhe der hochattraktive 2022er Riesling aus der gleichen Hagenbrunner Top-Lage gegenüber, der spontan an große Vorgänger, etwa aus den Jahren 1997 und 2017, erinnert. Ebenso erfreulich ist die bestechende Frühform seines kleinen Bruders namens Riesling Hagenbrunn, der für diese Kategorie ungewöhnlich nuanciert und gebündelt erscheint. Das rote Segment wird demnächst um den äußerst kraftvollen und dichten Zweigelt 2022 von der Ried Braschen bereichert werden.

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2020 Black Panther
Weingut Greil
Wagram

Ganz viel rote und schwarze Ribiseln, frische schwarze Hollerbeeren in der Nase, eine nicht überladene Würze, die dem Wein trotzdem Struktur gibt, samtiges Tannin, das mittel ausgeprägt ist, am Gaumen wirkt der schwarze Holler eingekocht-marmeladig, vibrierende Säure, die den Wein zu einem „Every-Day-Drinking-Wein“ macht.

Rotwein
Blauburger
€€
Schraubverschluss

Weingut Greil
Wagram

Norbert Greil
3465 Unterstockstall
Alte Weinstraße 4

Wenn man sich mit Norbert Greil unterhält, erkennt man sofort, seine Heimat, der Wagram, ist ein Herzensthema für den erfahrenen Winzer. Vor allem die Sortenvielfalt seiner Heimat ist ihm sehr wichtig, diese setzt er in seinem Portfolio auch erfolgreich um.

Verkostet wurde nur ein Teil seiner großen Palette an Rebsorten, die Norbert im Sortiment hat. Seine beiden Weinlinien Wagram typisch und Terra spiegeln beide den Wagram wider. Die Wagram-typischen Weine sind für jeden Tag geeignet, wobei die Terra-Linie für die Lagerung gemacht wird. Besonders hervorzuheben sind auch die Rotweine, die entweder filigran und unkompliziert oder doch auch sehr komplex und tiefgründig eingeschenkt werden. Und er gibt seinen Rotweinen auch die nötige Zeit zum Reifen. Der 2018er Zweigelt Terra Cotta ist der aktuelle Jahrgang.

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2023 Grüner Veltliner Kaiserstiege
Weingut Hermann Moser
Kremstal

Birnen, grüne Mangos, Assam-Teeblätter, gefolgt von lössiger Mineralität und einem zarten Orangenbitterl; der kräftige Sockel wird von Fruchtsubstanz und Finesse kaschiert; transparent, sämiger Trinkfluss, lang, ausgiebig.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Hermann Moser
Kremstal

Martin Moser
3495 Rohrendorf
Bahnstraße 36

Tradition hat auch Zahlen: Seit rund 400 Jahren betreibt die Familie Moser Weinbau in Rohrendorf bei Krems. Mittlerweile führen Martin Moser und seine Frau Carmen den Betrieb in der 23. Generation und machen Weine, die in der ganzen Welt ihre Käufer finden. Denn der Exportanteil des Weinguts liegt bei rund 70 %, wobei das meiste davon nach Amerika bzw. Kanada fließt. Deutschland, Dänemark, die Schweiz oder auch Hongkong sind weitere wichtige Destinationen. Der Betrieb befindet sich zurzeit in der biologischen Umstellungsphase, die Zertifizierung wird für 2025 erwartet.

Kremstal-typisch spielt der Grüne Veltliner die erste Geige im Rebsorten-Konzert, noch vor dem Riesling. Doch es findet sich auch eine Vielzahl von Komplementärsorten im Portfolio, wie z. B. die komplette Burgunderfamilie (neben Pinot Blanc, Pinot Noir und Chardonnay seit Neuestem auch ein formidabler Pinot Gris) und – ebenfalls ganz neu im Sortiment – ein Viognier. Der Wein aus dieser französischen Rebsorte schmeckt wie eine Melange aus Riesling und Weißburgunder und kann als eine attraktive Bereicherung der Angebotspalette verstanden werden. In Sachen Rotwein hat der Zweigelt die Nase vorn, es gibt ihn aber nicht nur reinsortig, sondern heuer auch in einer gelungenen Cuvée, gemeinsam mit Cabernet Sauvignon und St. Laurent.

Zwei Top-Weine, der Veltliner Hannah sowie die Riesling-Ikone Gebling-Lössterrassen, fehlen dieses Mal – sie kommen ab sofort mit einem Jahr Verspätung auf den Markt und werden im nächstjährigen Guide berücksichtigt.

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2022 Sauvignon Blanc Stradener Rosenberg 1STK
Weingut Frauwallner Straden
Vulkanland Steiermark

Ruhig, pfeffrig, kalkig-spröde, Tomatenstauden, Pfirsichsorbet; stabiler mineralischer Unterbau, knusprig, bleibt auf der intensiv steinobstigen Linie, freundlich, einladend, tropischer Fruchtcharme, sehr gute Länge mit leichter Unwucht.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Frauwallner Straden
Vulkanland Steiermark


8345 Straden
Karbach 7

„2023 hat grundsätzlich sehr gut funktioniert, wir konnten einen sehr guten, saftigen Jahrgang einbringen mit präziser Frucht und eher kühlerer Aromatik. Die Weine sind ein bisschen leichter, typisch steirisch halt, und das ist gut so“, resümiert Walter Frauwallner. Das Herausarbeiten der Jahrgangsunterschiede ist ihm sehr wichtig, „jeder Wein muss seinen eigenständigen Charakter bewahren.“ Aus dem großen Sortiment stand eine Auswahl der Jahre 2017 bis 2023 zur genüsslichen Verkostung. Die Gebietsweine sollen Lust auf die Steiermark machen. Sie kommen aus dem Stahl, sind frisch, fruchtig, facettenreich. Weißburgunder, Muskateller und Sauvignon sind Weine, die bei allem Spaß sehr sortenaffin und schon mit einigem Anspruch auftreten. Mit ihnen hat man für wenig Geld schon viel Freude im Glas und bekommt einen ersten animierenden Eindruck von Herkunft und Handschrift des Winzers. Die Steigerung dazu sind die Stradener Ortsweine, die mit noch mehr Ausdruck den Übergang zu den Riedenweinen bereiten. 1STK-Lage ist die kalkige Ried Stradener Rosenberg. Der Grauburgunder, da ist sich Walter sicher, „wird lange funktionieren“, er hat mehr Schub als der 2023er, trotz viel Substanz und sehr guter Länge ist noch nicht alles am rechten Platz. Auch der Sauvignon braucht bei sehr gutem Ansatz noch etwas Zeit, mit seinem tropischen Fruchtcharme bereitet er schon einiges Vergnügen, beide Weine kommen aus dem Stahl. Beim Traminer hingegen – halb Gelber Traminer, halb Gewürztraminer gemeinsam verarbeitet – wird zur Unterstützung und für Komplexität gerne auch mit etwas Holz gearbeitet, ca. 40 % waren es diesmal, was im Endergebnis aber kaum zum Tragen kommt. Ried Buch ist die Große STK-Lage, die Reben stehen auf Basalt. Hier kommen 500-Liter-Fässer zum Einsatz, das Holz soll den Wein unterstützen, keineswegs dominieren, ist aber natürlich spürbar. Weißburgunder und Morillon Ried Buch sind zwei kraftvolle Weine, die Jahrgang und Lage sehr gut präsentieren. Eher dunkel in der Aromatik der Weißburgunder, mit helleren Aromen Richtung Steinobst und reifen Agrumen der Morillon, bei dem ein Alzerl mehr Säure den jugendlichen Charakter unterstreicht. Beim Sauvignon kam ein kleiner Teil in den Tank, „um zu sehen, wohin die Reise geht“, bewährt hat sich dann doch der „Weg übers Holz“. Der Wein zeigt schon ersten Trinkgenuss, Gerbstoff und Basalt arbeiten noch ein wenig dagegen. Die Spitze im trockenen Bereich erklimmt der Privat. Er wurde maischevergoren, bis das Maximum an Positivem rausgeholt wurde, und bevor die Gerbstoffe kamen, wurde behutsam abgepresst. Wer nun glaubt, dass mehr Sauvignon nicht mehr geht, wird mit der TBA-Essenz eines Besseren belehrt. Das Jahr 2017 hat ihm ca. 9000 Flaschen Süßwein beschert, verteilt auf sieben verschiedene TBAs. Auf verlässlich hohem Niveau wird hier auch der Blaue Wildbacher als Rotwein gepflegt.

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2022 Cabernet Blanc
Weingut Hirschmugl – Domaene am Seggauberg
Südsteiermark

Sanft, Karambole, Galiamelonen, Prise Gartenkräuter, Hauch frische Mandeln; bringt diese Aromen auch im Geschmack, angenehme Säure, Prise Gerbstoffe gibt Struktur, kräuterwürziger Nachhall.

Weißwein
Cabernet Blanc
€€€
Schraubverschluss

Weingut Hirschmugl – Domaene am Seggauberg
Südsteiermark

Toni & Astrid Hirschmugl
8430 Leibnitz
Am Plöckelberg 6

Auf der Domaene am Seggauberg wird im Einklang mit der Natur gearbeitet. Am 28. April 2007 haben Anton und Astrid Hirschmugl ihre ersten Rebstöcke gepflanzt, und zwar die Sorten Cabernet Blanc, Muscaris und Cabertin. Das war damals der erste PiWi-Weingarten in der Steiermark. Die Weingärten erstrecken sich vom Sausal über den Seggauberg und den Kreuzberg in Eichberg-Trautenburg bis zur Ried Obegg in Spielfeld.

Kellermeister Alexander Scherübl ist ein Querdenker. Wein ist für ihn ein Gesamtkunstwerk. „Es ist Demut und Liebe, Leidenschaft und Hingabe, ständige Aufmerksamkeit und Sorgfalt um Boden, Rebstock und Traube.“ Die Basisweine firmieren unter der Bezeichnung „Linie Trinkvergnügen“, die im Holz erzogenen Terroirweine kommen als „Linie Nobilis“ in den Verkauf, daneben gibt es für besondere Ausbauformen die Kategorie „Spezialitäten“. Die Spitze bildet die limitierte „Linie Aurum“, deren Weine mehrere Jahre in Holzfässern lagern. Die Serie präsentiert sich klar und wertig. Absolut eigenständig ist der 2018er Chardonnay Aurum, gleichsam zeitloser, großer Stoff.

Ein eleganter Festsaal, eine Gartenanlage und der historische Gewölbekeller bieten ein exklusives Ambiente für Seminare, Hochzeiten und andere Feiern, übernachten kann man in vier stilvollen Appartements.

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2021 Zweigelt
Weingut Dombi-Weiss
Neusiedlersee

Reife Kirschen, kühle Aromatik, sortentypisch und freundlich; saftige, würzige Frucht, balanciert, wirkt jugendlich, sortentypisch und trinkvergnüglich.

Rotwein
Zweigelt
Schraubverschluss

Weingut Dombi-Weiss
Neusiedlersee

Michael Dombi
7141 Podersdorf am See
Seestraße 5

Dombi-Weiss aus Podersdorf am Neusiedler See ist erstmals im Vinaria Guide. Im kleinen Familienweingut, das in den 1990er-Jahren gestartet wurde, bearbeiten die Dombis sechs Hektar und vermarkten ihre mittlerweile reichhaltige Weinpalette praktisch ausschließlich ab Hof, über den eigenen Online-Shop und die lokale Gastronomie.

Alle helfen zusammen. Michael Dombi ist seit dem Jahr 2017 der Kellermeister, sein Vater Christian der Weingartenmanager und Mutter Sylvia Dombi-Weiss kümmert sich um das Gästehaus mit neun Ferienzimmern.

Stärkste Sorte ist der Zweigelt, es folgt Welschriesling, dann Blaufränkisch und die Burgundersorten. Die Weißweine werden fast nur im Edelstahl ausgebaut und überzeugen in ihrer Sortentypizität. Bei den Roten verlässt sich Michael Dombi auf Holz, vorzugsweise französisches. Seinen Zweigelt Reserve balanciert er gekonnt in neuen und gebrauchten Barriques aus, sein „normaler“ Zweigelt atmet im großen Holz. Beide Weine aus dem Jahr 2021 haben viel Trinkcharme.

Michael Dombi ist aber auch experimentierfreudig. Er mag Säure und hat 2022 einen etwas schrägen Grünen Veltliner gemacht, indem er den Seihmost genommen hat und ihn lang auf der Vollhefe belassen hat. Seit Juni 2023 ist dieser klirrend säurebetonte Wein in der Flasche, ungewöhnlich, aber interessant – wie vieles bei Dombi-Weiss!

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2022 Sauvignon Blanc Reserve
Winzer Jassek
Weinviertel

Eine liebliche, im Stahltank ausgebaute, würzige Reserve, mit einem Bukett nach Stachelbeeren, Holunderblüten, Blätter und grünes Gras, Extraktsüße und belebendes Süße-Säure-Spiel, kraftvoller Körper, geschmeidige Eleganz, harmonisch-langer, hochwertiger Nachgeschmack.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Winzer Jassek
Weinviertel

Christian Jassek
2053 Ragelsdorf
16

Dieser Christian Jassek, ein spätberufener Winzer, übernahm nach 20 Jahren bei Wein & Co den Betrieb. Es ist einer, der weit über den Tellerrand hinausschaut. Er versteht Weinbereiten als Handwerk. So definiert Jassek seinen Beruf. Für ihn ein Traumberuf, wenn auch seine Arbeitsstätte kein Dach hat. Von 0,2 auf 7 Hektar aufgestockt, kultiviert er heute 10 Hektar mit seiner „Handwerkerei“. Die Qualität kommt aus dem Weingarten, im Keller wird nicht eingegriffen. Die Handschrift des Winzers ist sehr deutlich – Weine mit Finesse, Eleganz und Struktur. Seine Jahrgänge zeigen ihren Charakter recht eindrucksvoll – gradlinig ohne Schnickschnack. Die Qualität kommt von Quälen und sie wächst im Weingarten. Ein kurzer Ausflug in die besten Lagen am Schatzberg zeigte eine bildhafte, weite Weinlandschaft, wo auch Rehe und Hasen den Weg kreuzen und sich hier wohlfühlen. Christian Jassek lebt und liebt die Natur mit allen Herausforderungen der Winzerarbeit und produziert mit viel Herzblut besondere Weinqualitäten, die im Gedächtnis bleiben.

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2023 Weißburgunder Hohe Ried Stützenhofen
Weingut Schwarzböck
Weinviertel

Nach Weißbrot und Mandeln, auch ein wenig Kräuterwürze, rund und fleischig, dicht verwoben und dennoch geschmeidig, satte Birnenfrucht, alles im Lot.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Schwarzböck
Weinviertel


2102 Hagenbrunn
Hauptstraße 56

Die rundum freudvolle Degustation der Jungweine hat eindrucksvoll bewiesen, dass der Jahrgang 2023 zu einem der allerbesten im Hause Schwarzböck herangereift ist. Das beweisen schon die leichteren Exemplare wie etwa der bildhübsche Muskateller, der seinem Ruf als Maßstab für diese Rebsorte wieder einmal gerecht wurde. Aber auch der verlockende Gemischte Satz Hagenbrunn oder der fleischig-geschmeidige Weißburgunder sind diesmal besonders gut geraten. Für den vorläufigen Höhepunkt sollte die allerdings erst im Herbst auf den Markt kommende Veltliner Reserve von der Ried Aichleiten sorgen, die bereits jetzt mit fulminantem Fruchtspiel aufzeigt. Ihr steht freilich auf Augenhöhe der hochattraktive 2022er Riesling aus der gleichen Hagenbrunner Top-Lage gegenüber, der spontan an große Vorgänger, etwa aus den Jahren 1997 und 2017, erinnert. Ebenso erfreulich ist die bestechende Frühform seines kleinen Bruders namens Riesling Hagenbrunn, der für diese Kategorie ungewöhnlich nuanciert und gebündelt erscheint. Das rote Segment wird demnächst um den äußerst kraftvollen und dichten Zweigelt 2022 von der Ried Braschen bereichert werden.

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2023 Grüner Veltliner Ried Strasser Hasel
Weingut Eichinger
Kamptal

Sehr lössig und würzig, viel Sortencharakter, Mandarinen, gelbfruchtig, zugänglich; gute Würze und Frische, Zitrus, Orangenzesten, apfelig, einige Tiefe.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Eichinger
Kamptal

Birgit Eichinger
3491 Straß
Langenloiser Straße 365

Zwei Ortsweine aus Straß und viele Lagenweine – das ist die Spielwiese der Kamptaler Winzerin Birgit Eichinger, die seit ein paar Jahren durch ihre Tochter Gloria Unterstützung hat und mit ihr ein Erfolgsgespann bildet. Die Hälfte ihrer Rieden sind ausgewiesene „Erste Lagen“ der Österreichischen Traditionsweingüter, denen die Eichingers angehören.

Beim Grünen Veltliner, er nimmt 70 % der Eichinger Weingärten ein, steht an der Basis der Ortswein „Strass“. Die Lagenweine Hasel und Wechselberg kommen bereits im ersten Jahr nach der Ernte in den Verkauf.

Die drei wertigsten Veltliner-Lagen bekommen noch ein weiteres Jahr im Keller ihren Feinschliff. Die Eichingers bauen den Gaisberg-Veltliner im großen Holz und im Stahltank aus, womit dieser Wein der fruchtigste und zugänglichste ist. Die Ried Grub als jüngsten Veltliner im Haus gibt es erst zum zweiten Mal. Der Wein reift im 2000-Liter-Holzfass und im kleinen gebrauchten Holz. Beim Lamm-Lagenwein baut man auf den Mix aus großem und kleinem Holz mit geringem Anteil Neu-Barriques – und das pfeift.

Bei den Rieslingen öffnet wieder der süffige Ortswein Strass die Tür. Dann gibt es zwei Premium-Rieslinge: den Heiligenstein, der immer kerniger, säurebetonter ist, doch voller Mineralität und straffer Fruchtexotik, der Gaisberg dagegen ist immer der zugänglichere Schmeichler mit saftiger Fruchtaromatik. Der Gaisberg gewinnt damit viele Weinherzen, der Heiligenstein mehr Auszeichnungen.

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2023 Grüner Veltliner Ried Hochstrasser Federspiel
Weingut Alzinger
Wachau

Leise Bodentöne, Prise weißer Pfeffer, zarte Frucht; geradlinig, Präzision und gewisse Straffheit, Boden zeigt sich auf dem Gaumen noch deutlicher als im Bukett, mittlere Substanz.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Alzinger
Wachau

Leo und Katharina Alzinger
3601 Dürnstein
Unterloiben 11

Tel. +43 2732 77900
weingut@alzinger.at
www.alzinger.at

„Ganz einfach war das Weinjahr 2023 nicht. Austrieb und Blüte waren spät, ab Mitte Mai bis Juni war es kalt, und der Kälteeinbruch im August ließ eine sehr späte Lese erwarten. Dann hatte das Wetter aber doch Einsehen mit uns, der Frühherbst war sehr warm. So konnten wir die Ernte in der dritten Septemberwoche starten und zügig zu Ende bringen. Das Lesegut war sehr sauber, null Botrytis, volle physiologische Reife und viel Weinsäure, selbst bei den Smaragden war das so.“ Die von Leo Alzinger geschilderten Bedingungen kamen seiner Handschrift sehr entgegen: filigran, fein, blitzsauber und terroirbetont. Das Weingut Alzinger gehört zu den Leitbetrieben in der Wachau. Den Grundstein legte Leo Alzinger sen. bereits im Jahr 1983, als er sich entschloss, die Trauben des von seinen Eltern übernommenen Weinguts selbst zu vermarkten. Von Anfang an hatte er klare Vorstellungen, wie sein Wein beschaffen sein muss: „Präzision, Klarheit, Geradlinigkeit, Filigranität und Lebendigkeit.“ Auch die schmeckbare Herkunft ist wichtig. Die Stilistik seines Sohnes Leo Alzinger jun. ist neben dem Vorbild des Vaters sichtlich von seinen Wanderjahren geprägt, die ihn unter anderem an einen der Hotspots deutscher Rieslinge führte, nämlich zu Müller-Catoir in der Pfalz. Die Familie verfügt über renommierte Lagen im östlichen Teil der Wachau, die zum Teil signifikante Unterschiede in der Zusammensetzung der Böden und bezüglich Mikroklima aufweisen. So zum Beispiel ist der obere Teil der Ried Mühlpoint von verwittertem Gneis geprägt, der untere Teil von tiefgründigem Lehm. Ganz andere Weine ergibt die Ried Liebenberg mit ihrem kühlen Umfeld und einem Boden aus Amphiboliten und Glimmerschiefer; der Grüne Veltliner wächst auf den höchsten Parzellen. Den mikroklimatischen Kontrapunkt stellt der Loibenberg dar, eine der wärmsten Rieden der Wachau. Je nach Parzelle gibt es aber beträchtliche Unterschiede, sowohl hinsichtlich Wind und Sonneneinstrahlung als auch bei der Geologie. Der Grüne Veltliner der Familie Alzinger wurzelt in Löss, der Riesling in kargen und seichten Böden. Eine weitere, sowohl für Riesling als auch Veltliner prädestinierte Lage ist das Steinertal. Der Riesling stammt von den höchsten und kargsten Parzellen, der Grüne Veltliner von den tiefer gelegenen Terrassen mit tiefgründigem Boden. Die Ried Höhereck gilt als kleiner Bruder der Lage Steinertal, ist aber etwas wärmer und extrem karg. Am Fuße des berühmten Kellerbergs liegt die Ried Hollerin mit viel Gneis, Sand und ein wenig Lehm. Im Riesling Dürnstein Federspiel sind viele kleine Parzellen vereint, deren getrennter Ausbau sich nicht rentieren würde. Die heuer vorgestellte Serie ist feingliedrig, die Smaragde sind kraftvoll, die vergleichsweise hohe Weinsäure erfüllt sie mit Leben, die Lagencharakteristika kommen durch.

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2023 Grüner Veltliner Ried Kreutles Federspiel
Weingut Emmerich Knoll
Wachau

Zarte Birnenfrucht, auch Fenchelsamen und Gartenkräuter, rauchige Untertöne, verspielt und nuanciert, saftig bei milder Säure, frühe Harmonie.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Emmerich Knoll
Wachau

Emmerich Knoll
3601 Dürnstein
Unterloiben 132

Tel. +43 2732 79355
weingut@knoll.at
www.knoll.at

Die Degustation der leichteren Weine des Federspiel-Bereichs brachte insofern eine freudige Überraschung, als sich diese sehr sorten- und herkunftstypisch sowie als komplett und ausgewogen erwiesen. Waren die beiden Emmerichs im Herbst nach der Lese noch ein wenig skeptisch, was Säuregehalt und Frische der Grünen Veltliner des neuen Jahrgangs betraf, so hat sich das Bild nunmehr grundlegend gewandelt und einer verständlichen Zufriedenheit mit den 2023ern Platz gemacht. Die nächste Überraschung bereitete die knusprige und kompakte Veltliner-Steinfeder, die als standfestes Musterbeispiel dieser Kategorie gelten kann und auch als Federspiel gute Figur abgeben würde. Von den Lagenweinen sticht wieder einmal die Ried Trum hervor, dieses Mal aber so klar wie noch nie. Die anregende Beerenfrucht mit schotigem Touch, welche sogleich an die benachbarte Ried Schütt erinnert, verleiht diesem raffinierten Grünen eine Sonderstellung. Die beiden Federspiel-Rieslinge gefallen mit zartgliedriger Struktur und ungewöhnlich hellfruchtigem Aromenreigen.

Bei den Smaragden stand erst der Jahrgang 2022 auf dem Prüfstand, der sich sehr zufriedenstellend entwickelt hat. Unter anderem unterstreichen dies der animierende Schütt-Veltliner und die extraktsüße wie komplexe Vinothekfüllung, die heuer bei aller Fülle beinahe leichtfüßig über den Gaumen gleitet. Als äußerst ausgeglichen erweist sich das Feld der Smaragd-Rieslinge; hier entscheiden wohl die persönlichen Präferenzen und die Tagesform. Nach heutiger Einschätzung würde vermutlich die Ried Schütt als Primus inter Pares fungieren, zumal sie derzeit die meiste Spannkraft und Vielschichtigkeit ins Glas zaubert. Damit haben wir aber noch nicht den Höhepunkt dieser Serie erreicht, welcher der hauptsächlich vom Loibenberg stammenden Vinothekfüllung vorbehalten bleibt, die mit ihrer Dichte und dem delikaten Schmelz sofort beeindruckt. Als gleichwertig erweist sich die zum angrenzenden Kremstal ressortierende Pfaffenberg Selection, die nach einiger Luftzufuhr die ihr innewohnende rotbeerige Fruchtbrillanz immer souveräner ausspielt. Apropos souverän: So lässt sich auch die Performance des Gelben Traminers umschreiben, der sich ganz vornehm statt vorlaut gibt und auch punkto Fülle nicht zur Übertreibung neigt. Abschließend sei erwähnt, dass es aus dem großen Jahrgang 2021 noch eine erhebliche Anzahl wunderbar konturierter Süßweine aus nahezu allen Prädikatsstufen gibt, welche die dem Weinjahr anhaftende, ungewöhnlich rassige Säure sozusagen ein Alleinstellungsmerkmal verleihen.

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2023 Muskat-Ottonel Spätlese
Weingut Hermann Fink
Leithaberg, Rust & Rosalia

Duftet wie ein Früchtekorb aus Apfel, Steinobst, Ringlotte, viel reife, gelbfruchtige Aromatik, saftig, mineralisch, Trockenkräuter, cremige Mitte, fein strukturiert, gute Länge, angenehm salzig im Nachhall, toller Essensbegleiter.

Weißwein
Muskat-Ottonel
Schraubverschluss

Weingut Hermann Fink
Leithaberg, Rust & Rosalia

Hermann Fink
7051 Großhöflein
Hauptstraße 78

Hermann Fink ist ein alteingesessener Familienbetrieb inmitten von Großhöflein. So unverfälscht der Wohnbereich als auch der Weinerzeugungsbetrieb unter einem Dach des historischen Ensembles eines Streckhofs vorzufinden sind, so authentisch und unverfälscht werden hier die Weine in Weiß, Rot und Süß hergestellt. In traditioneller Weise ist die ganze Familie in den Weinbau mit eingebunden. Verantwortlich für die Weinbereitung ist seit vielen Jahren Hermann Fink, unterstützt von seiner hauptberuflich in Wien tätigen Tochter Anna. Mutter Waltraud Fink hat die Obsorge für die Weingärten über.

Die klassischen Weiß- und Rotweine sind nun verstärkt in der DAC-Kategorie anzutreffen, die im aktuellen Sortiment unisono mit vitaler Fruchtigkeit und einer geradlinigen Sortentypizität begeistern. Besonders der Blaufränkisch DAC ist hier als stilistisches Kleinod mit viel Trinkgenuss hervorzuheben. Auf das unübertreffliche Preis-Qualitäts-Verhältnis all der Weine aus dem Hause Fink sei hier nur nebenbei verwiesen. Dies betrifft auch die Top-Weine, die ausschließlich aus Prädikatsweinen bestehen. Diesem Segment widmet der Winzer all seine Leidenschaft und Liebe, das aus dem großen Spektrum von Beeren- und Trockenbeerenauslesen besteht und heuer durch einen wunderbaren 2021 Muskat Ottonel Eiswein gekrönt wird.

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2018 Cabernet Blanc nobilis
Weingut Hirschmugl – Domaene am Seggauberg
Südsteiermark

Sanfter Druck, zarte Gewürzaromen, gelbe Frucht, Zitronenzesten; vielschichtig, Schmelz, gelbe Pflaumen am Kern, sanfte Säure, fruchtbetont und subtil würzig im langen Nachhall.

Weißwein
Cabernet Blanc
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Hirschmugl – Domaene am Seggauberg
Südsteiermark

Toni & Astrid Hirschmugl
8430 Leibnitz
Am Plöckelberg 6

Auf der Domaene am Seggauberg wird im Einklang mit der Natur gearbeitet. Am 28. April 2007 haben Anton und Astrid Hirschmugl ihre ersten Rebstöcke gepflanzt, und zwar die Sorten Cabernet Blanc, Muscaris und Cabertin. Das war damals der erste PiWi-Weingarten in der Steiermark. Die Weingärten erstrecken sich vom Sausal über den Seggauberg und den Kreuzberg in Eichberg-Trautenburg bis zur Ried Obegg in Spielfeld.

Kellermeister Alexander Scherübl ist ein Querdenker. Wein ist für ihn ein Gesamtkunstwerk. „Es ist Demut und Liebe, Leidenschaft und Hingabe, ständige Aufmerksamkeit und Sorgfalt um Boden, Rebstock und Traube.“ Die Basisweine firmieren unter der Bezeichnung „Linie Trinkvergnügen“, die im Holz erzogenen Terroirweine kommen als „Linie Nobilis“ in den Verkauf, daneben gibt es für besondere Ausbauformen die Kategorie „Spezialitäten“. Die Spitze bildet die limitierte „Linie Aurum“, deren Weine mehrere Jahre in Holzfässern lagern. Die Serie präsentiert sich klar und wertig. Absolut eigenständig ist der 2018er Chardonnay Aurum, gleichsam zeitloser, großer Stoff.

Ein eleganter Festsaal, eine Gartenanlage und der historische Gewölbekeller bieten ein exklusives Ambiente für Seminare, Hochzeiten und andere Feiern, übernachten kann man in vier stilvollen Appartements.

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2023 Riesling
Weinbau Barbach
Thermenregion

Kühle Frucht, wirkt recht samtig, pikant, ein Hauch von grünen Ringlotten und Pfirsichen, duftig, elegant, etwas Limette; dezent saftig, einnehmend, recht geschmeidige Frucht, wiederum Limette, leicht kalkig, mittleres Spiel und Finish.

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Weinbau Barbach
Thermenregion

Katharina Prüfert-Barbach & Wilhelm Prüfert
2380 Perchtoldsdorf
Rudolfgasse 8

Beheimatet in einem schmucken Hof oberhalb des Perchtoldsdorfer Zentrums, ist das Weingut Barbach ein Familienbetrieb durch und durch. Den Grundstein für den Betrieb legten Hans und Christl Barbach, seit langer Zeit schon zeichnen deren Tochter und Klosterneuburg-Absolventin Kathi Prüfert und ihr Mann Wilhelm Prüfert für den Betrieb verantwortlich. Als HTL-Absolvent der Sparte Mess- und Regeltechnik war Letzterer ursprünglich ja für einen Ingenieursberuf prädestiniert, der Liebe wegen schwenkte er auf eine Laufbahn als Winzer um, absolvierte alle Kurse bis hin zum Meister und widmete sich fortan dem Weinbau. Herzstück des Betriebes war über die Jahre der Heurigenbetrieb mit Garten, der aufgrund des großen Erfolgs vergrößert und im Angebot verbreitert wurde, bis man schlussendlich bis zu 200 Personen mit hochwertigen Weinen und Speisen versorgte. Irgendwann kam dann der Entschluss, etwas zurückzufahren, und nun gibt es eine kleine Auszeit. Zuletzt wurden auch die ursprünglich fünf Hektar Rebfläche auf die besten 3,5 Hektar reduziert und derzeit widmet man sich ganz dem Wein. Bio-zertifiziert ist man hier seit 2020, in dieser Art gearbeitet wurde bereits Jahre davor. Das Sortiment ist durchaus umfangreich, wobei mehrheitlich Weißweinsorten kultiviert werden, dennoch ist dem Rotwein auch ein Fixplatz sicher. Das Sortiment teilt sich in junge Klassiker sowie Selektionsweine auf. Frucht und Reintönigkeit prägen die hiesigen Weine, die auch ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.ps

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2022 Grüner Veltliner Reserve Envoy
Weingut Joe Beyer
Weinviertel

(großes Holzfass) Ausgeprägte Würze und Pfefferl, Exotik nach reifer Ananas und Mango, enorme Extrakte, Körper und Finesse, Karamell, cremig-schmelzig, delikat und harmonisch mit viel Potenzial. 

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Joe Beyer
Weinviertel

Josef Beyer
3714 Roseldorf
Birnzeile 24

Zur diesjährigen Verkostung war der attraktiv-moderne, sehr ansprechende Verkostungsraum fertig und damit ein wunderbarer Ort, sich mit den außergewöhnlichen Weinen von Joe Beyer zu beschäftigen. Die Grünen Veltliner zeigen zu Beginn gleich die Vielfältigkeit und Typizität der Region, gefolgt von Riesling, Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Blütenmuskateller und Zweigelt – alles fein gemachte Weine mit Eleganz und Ausdruck. „Winzer zu sein bedeutet für mich jedes Jahr aufs Neue die Herausforderung, mein Bestes zu geben für einen guten Jahrgang“, so Joe Beyer. Das ist ihm wieder hervorragend gelungen. Ganz besonders mit der „Envoy“-Linie (Envoy heißt der Gesandte – der Vertreter des Weingutes). Envoy-Weine gibt es nur in den besten Jahren aus den Rebsorten Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder und Sauvignon Blanc. Dazu meint Joe Beyer: „Winzer zu sein heißt für mich auch, ein Gespür für die Seele des Weines zu haben.“ Treffender könnte er es gar nicht sagen, wenn man die Weine probiert und von jedem, der Rebsorte entsprechend, überzeugt ist. Die Weine begeistern mit Eleganz, Komplexität, Finesse, Potenzial, viel Ausdruck, Aroma und Vielschichtigkeit – es ist eine wahre Freude und ein Genuss, sich mit diesen Qualitäten zu beschäftigen. Wofür eine weitere Aussage des Winzers absolute Gültigkeit hat: „Ich möchte mich ständig weiterentwickeln und offen sein für neue Techniken und Entwicklungen.“

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -