Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2022 Herrengasse 4
Weingut Martin & Anna Arndorfer
Kamptal

(NB) Maischevergorener Neuburger, diese Ausbauart entlockt dieser an sich eher neutralen Sorte viel, Exotik – Mango, Ananas, Zitrus, feingliedrig bei tollem Körperbau, einiger Stringenz, einiger Tiefe, voller Spannung, einer präsenten Säure, das ist Tiefgang.

Weißwein
Neuburger
€€€€
Naturkork

Weingut Martin & Anna Arndorfer
Kamptal

Martin Arndorfer, Anna Arndorfer
3491 Straß im Straßertale
Weinbergweg 16

Wie soll ich diese faszinierenden Gewächse beschreiben, ohne in Lobhudelei zu verfallen? Daher lobe ich sie nicht, sondern schaffe Fakten. Fakt ist – sie benötigen viel Luft, sind immer spannungsgeladen, immer mit präsenter Säure, immer leicht, bekömmlich und voller Vitalität, immer mit Frische und überschwänglichem Leben, immer mit Struktur und Tiefgang, immer höchst individuell, immer präsent, immer mit besonderem Ausdruck, immer mit Substanz, immer mit einem Touch Genialität, immer unglaublich trinklustig, immer authentisch, niemals belastend, niemals vordergründig, voller Intensität. Nun denn, man wähle einen dieser Weine aus, probiere ihn und man wird die obigen Attribute wiederfinden – in jedem Wein. Die Weine werden überwiegend nicht filtriert, teilweise maischevergoren, daher immer etwas hefetrüb. Mit Schwefel wird gespart.

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2023 Grüner Veltliner Ried Kollmütz Smaragd
Weinhofmeisterei Mathias Hirtzberger
Wachau

Duftig, Biskuit und Quitten, auch Zitronenmelisse, sehr feine Aromatik, ziseliert; Quittengelee und Ringlotten, pikanter Biss, saftig und kühl, elegant, subtile Länge, Potenzial.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weinhofmeisterei Mathias Hirtzberger
Wachau

Mathias Hirtzberger
3610 Wösendorf
Hauptstraße 142

Dieses noch junge Weingut feierte mit dem Jahrgang 2014 seinen Einstand. Als Stammhaus diente anfangs die ehemalige „Weingartenhofmeisterei“ des Stifts St. Florian in Oberösterreich, die seit damals von Hartmuth Rameder und Erwin Windhaber als Restaurant Hofmeisterei Hirtzberger geführt wird. 2019 wurde nur wenige hundert Meter entfernt ein ganz neues Weingut eröffnet.

Mathias und Hanna Hirtzberger haben mit ihrem elften Jahrgang 2023 die Erfolgsserie der letzten Dekade anscheinend mühelos fortgesetzt und bieten eine hervorragende Palette an Weinen, die Reichhaltigkeit mit Eleganz vereinen. Dabei hatte der Jahrgang 2023 seine Herausforderungen. Es war ein Jahr mit etwas verzögerter Entwicklung – anfangs feucht und kühl, Hagelschlag, im Juni und Juli dann große Trockenheit –, all das erforderte einen extrem hohen Arbeitseinsatz und viel Flexibilität im Weingarten. Der große Aufwand zahlte sich aus und wurde letztendlich durch einen traumhaften Herbst belohnt; mit der Lese startete man erst am 5. Oktober.

Viel Charme vermittelt die lebhafte Grüner Veltliner Steinfeder namens Stab aus Weingärten in den Lagen Postaller und Donaubreiten. Die Trauben für das Federspiel Treu stammen mehrheitlich aus höheren Weingärten von Postaller, Gaisberg und Kollmütz, ergänzt mit Trauben aus der Ebene und dazwischen. Als Einstieg in die 2023er-Smaragde gibt es den elegant-saftigen Greif, der mehrheitlich aus einem hoch gelegenen Weingarten in der Ried Gaisberg stammt. Von den beiden weingartenreinen Smaragden verfügt der am Hangfuß der Ried Kollmitz situierte Spitaler über ockerfarbenen Lössboden; der 2023er zeigt bei aller Kraft auch Struktur, Tiefe und beachtliche Länge. Noch Zeit benötigt der Grüne Veltliner von der Ried Kollmütz, in der wenig brauner Löss auf sandigem Boden mit vielen Steinen liegt, hier stößt man relativ schnell auf Urgestein (Gneis). Den Einstieg zu den Rieslingen bietet das anmutige Federspiel Zier, das aus verschiedenen Weißenkirchner Weingärten stammt. Beim Riesling gibt es zwei Lagen-Smaragde: Die Ried Bach ist sehr steil und liegt in einem Kessel, daher sehr warm – sie gibt sich 2023 betont gelbfruchtig. Aus der höher gelegenen Ried Kollmitz, wo auch ein kleinbeeriger und dickschaliger Klon auf relativ kargem Boden steht, stammt ein fulminanter Jahrgangsvertreter mit tollem Mix aus kristalliner Frucht und mineralischer Würze.

An Sorten werden fast ausschließlich Grüner Veltliner (ca. 70 %) und Riesling (30 %) kultiviert, 2023 gibt es auch eine kleine Menge Gelber Muskateller.ps

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2021 Pinot Noir Ried Szapary
Weingut Jalits
Eisenberg

Betörender Früchtecocktail in der Nase, Weichsel, Himbeere, helle Kirsche, fein-aromatische Saftigkeit, dicht, Walderdbeere, würzig, mineralisch, feinkörniges Tannin, großartig.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€
Naturkork

Weingut Jalits
Eisenberg

Mathias Jalits
7512 Badersdorf/Eisenberg
Untere Dorfstraße 16

Tel. +43 664 3303827
office@jalits.at
www.jalits.at

Mathias Jalits ist in den letzten Jahren zu einer fixen Größe am Eisenberg avanciert, dessen Weine inzwischen internationales Renommee genießen. Sein Erfolg fußt auf der soliden Basis seiner Weinbauphilosophie, seinen Weinen jenen Charakter einzuhauchen, die die Bodenständigkeit, also den Atem der Region widerspiegeln. Die Hauptrolle im Weingut spielt die Sorte Blaufränkisch aus den Eisenberger Top-Lagen.

Komplementär dazu wird den französischen Sorten große Aufmerksamkeit zuteil, die unisono als Reserve ausgebaut werden. Die geheimen Favorits sind die Blaufränkisch-Varietäten in der Reserve-Kategorie: Ried Szapary verkörpert puristisch das große Terroir vom eisenhaltigen blaugrünen Tonschiefer mit fruchtbetonter Dichte. Komplementär dazu verhält sich die mehr sandig-tonige Ried Fasching mit kraftvoller Fruchtdichte. Die Rolle des Primus inter Pares gebührt der Rieden-Cuvée Diabas, die von ausgewählten Fässern der Rieden Fasching, Saybritz und Reihburg komponiert wird. Das Ergebnis ist ein Wein in vollendeter Struktur und Harmonie mit dunkelbeeriger Fruchtfülle und pompöser Kraft.

Ein besonders gutes Händchen zeigt der Winzer mit den reinsortig ausgebauten Bordeauxsorten. Der aktuelle Cabernet Sauvignon Reserve 2021 strahlt förmlich in vollendeter Struktur und Fruchtklarheit. Merlot Reserve vom selben famosen Jahrgang beeindruckt durch ein substanzvolles Früchte-Würze-Spiel. Last but not least spielt der Pinot Noir zusehends eine bedeutende Rolle im Hause Jalits, der mit hellfruchtiger Rotbeerigkeit in transparenter Fruchtführung exemplarisch aufzeigt, welch Qualitäten der Eisenberg für dieses Burgunder-Juwel bereithält.

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2022 Sauvignon Blanc Ried Hochsulz
Weingut Dreisiebner Stammhaus
Südsteiermark

Nobler Sortenausdruck, feinkörnige Gewürze, kühle Frucht; saftig, Fruchtschmelz, präzise, vielschichtig, Zug und Trinkfluss, langer Nachhall.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€
Schraubverschluss

Weingut Dreisiebner Stammhaus
Südsteiermark

Hannes Dreisiebner
8461 Gamlitz
Sulztal an der Weinstraße 35

Hannes Dreisiebner stellt eher ungewöhnliche Ansprüche an seine Weine. Alltäglich sollen sie sein und doch rar und hochwertig. „Die leichten Weine sollen in der Jugend schon fröhlich sein, aber trotzdem ein paar Jahre reifen können. Die Riedenweine sollen lagerfähig sein, dennoch dürfen sie schon in ihrer Jugend angenehm schmecken.“ Blendwerk ist seinen Weinen fremd.

Die Familie bewirtschaftet mit dem Zoppelberg, eine der ältesten eingetragenen Rieden der Steiermark, und der Ried Hochsulz zwei renommierte Lagen. Erstere begünstigt kühle und knackige Weine, jene aus Hochsulz sind vom Boden aus Muschelkalk geprägt. Das Produktportfolio ist in Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine gegliedert.

Die heuer vorgestellte Serie ist überzeugend. Ausgesprochen eigenständig mit hohem Wiedererkennungswert ist der Ried Hochsulz M, ein steinig anmutender Wein mit großen Reserven. Die Trauben wurden nicht gequetscht, eine Woche lief die Gärung in den intakten Beeren ab, dann im gebrauchten 500-Liter-Fass aus Vogeseneiche. Der Wein blieb zwei Jahre ohne Schwefel auf der groben Hefe.

Dem Weingut angeschlossen sind ein Buschenschank und ein kleines Hotel, das 2021 umgebaut wurde. Gemeinsam mit der Diplom-Sommelière Evelyn Merc betreibt Hannes Dreisiebner die Klapotetz Weinbar in der Landeshauptstadt Graz, wo die Gäste neben vielen anderen Weinen natürlich auch die Kreszenzen des Stammhauses ordern können.

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2023 Seerosé
Weingut Strehn
Mittelburgenland

(BF/CS/ME) Ein subtiler, filigraner, ungemein feiner Rosé, bisschen Himbeeren, frische Kirschen, feine Frucht, elegant, feingliedrig, schwebend, voller Transparenz, immer elegant, zartbesaitet, femininer Ausdruck, ganz feine Klinge. Ein kunstsinniger Rosé. Begeisterung stellt sich ein.

Roséwein
Cuvée Rot
€€€
Glassstöpsel

Weingut Strehn
Mittelburgenland

Pia Strehn
7301 Deutschkreutz
Weinbergweg 1

Tel. +43 664 1636570
office@strehn.at
www.strehn.at

Unsere „Queen of Rosé“ – Pia Strehn – setzt permanent Maßstäbe in Sachen Rosé. Es sind sechs außergewöhnliche Rosé, welche im Sortiment des Weingutes zu finden sind. Diese sorgen inzwischen international für Furore. Diese Roséweine sind gelebte Liebe.

Es handelt sich um einen Familienbetrieb bereits in 4. Generation. Seit 2012 führen Mama Monika mit ihren 3 Kindern Pia, Andy und Patrick den Betrieb. Pia ist dabei die intellektuelle Ader dieses Verbundes. Die liebe PIA hat mit ihren Rose Weinen eine geschmackliche Revolution eingeleitet. Sie hat den Rose - nicht nur - in Österreich in lichte Höhen geführt. Diese Weine sind mittlerweile auf den Weinkarten der Gourmetlokale von London und New York gelistet.

Inzwischen heißt es „ Bühne frei „ für Pia Strehn. Der 2023 Rose Blaufränkisch spielt die als „Festspiele Edition“ die rosarote Hauptrolle auf der Weinbühne der Salzburger Festspiele. Wein & Kunst gehören zusammen. Dieser wunderbare, zart besaitete Rose mit seiner positiven Ausstrahlung adelt diese Festspiele. Vinaria gratuliert herzlichst zu dieser Auszeichnung.

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2022 Gladiator
Genuss.Wein.Gut. Schwertführer 47er
Thermenregion

(ZW/ME/CS) Dunkle Waldbeerenfrucht; kompakt und klar, Zwetschkenmus, Weichselschokolade, Cassis, saftiger Schmelz, dunkelröstig, Maulbeere, Mokka, pikante Säure, schwarze Mineralspur, charmant im vitalen Finish.

Rotwein
Cuvée Rot
€€
Naturkork

Genuss.Wein.Gut. Schwertführer 47er
Thermenregion


2504 Sooß
Hauptstraße 47

Tel. +43 2252 87191
weingut@47er.at
www.47er.at

Das Familienweingut Schwertführer 47er liegt in der Weinbaugemeinde Sooß, an den Ausläufern des Wienerwalds. Am Winzerhof in der Hauptstraße prangt die Hausnummer „47“, die das Weingut unverwechselbar macht. Hier ist der Titel „Familienweingut“ mehr als gerechtfertigt, packt doch jeder mit Eifer bei der Arbeit mit an. Man spürt die Begeisterung, die sich in der hohen Qualität der Weine ausdrückt und jedes Jahr viel Trinkfreude auf den Gaumen zaubert. Alles bei sehr großer Vielfalt an Rebsorten und Ausbauvarianten, deren Beliebtheit der rege Besuch des Ab-Hof-Verkaufskellers bestätigt. Man muss auch hervorheben, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr kundenfreundlich gestaltet ist. Am besten, man kostet die Weine der Familie Schwertführer bei einem Besuch des Top-Heurigen, der nun ab heuer immer am Freitag und Samstag seine Pforten öffnet.

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2021 Grüner Veltliner Große Reserve
Weingut Hirtl
Weinviertel

Fulminantes Duftspiel nach Ananas und Yuzu, Blütenhonig und Kaffee im Hintergrund, reichhaltig und expressiv, sehr dicht und kraftvoll, aber keineswegs üppig, extraktsüß und stets vom tiefen, hellen Fruchtspiel geprägt, seidige Präsenz, überzeugende Interpretation von Herkunft wie Rebsorte. 

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Hirtl
Weinviertel

Martin Hirtl
2170 Poysdorf
Brunngasse 72

Das Weingut Hirtl ist bereits seit vielen Jahren ein Fixstern in der sehr vielfältigen Weinszene des nordöstlichen Weinviertels rund um Poysdorf, was auch zahlreiche Auszeichnungen dokumentieren. Ein großes Anliegen sind Andrea und Martin Hirtl seit jeher die ökologisch sinnvolle, nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Weingärten und eine vernünftige Ertragssteuerung, beispielsweise durch die seit Jahren gepflogene Traubenteilung. An der nördlichen Brünner Straße dominiert der Grüne Veltliner in seinen Spielarten nach wie vor eindeutig das Geschehen. Folglich wurden uns gleich sieben verschiedene Veltliner präsentiert, welche die ganze Spannweite der niederösterreichischen Haus- und Hofsorte bestens repräsentierten und auch für die Höhepunkte der diesjährigen Serie verantwortlich waren. Von den Klassikern des Einstiegsbereichs gefiel diesmal, abgesehen vom äußerst individuellen Gelben Muskateller, insbesondere der springlebendige Veltliner namens „Franz“ durch seine zupackende Art, während von den „grünen“ Lagenweinen aus 2023 der multidimensionale, saftige Ried Kirchberg eine Klasse für sich war. Für den absoluten Höhepunkt der „grünen“ Serie sorgte freilich die exotisch anmutende, kraftvolle Große Reserve aus 2021, aber auch die noch eine Spur kantige Reserve des gleichen Jahrgangs verspricht gehobenes Trinkvergnügen für die nächsten Jahre.

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2019 Pinot Noir Reserve Edition Alexandra III
Weingut Ecker – Eckhof
Wagram

Feine Amarenakirscharomatik, hellbeerig, Zedernholznoten, ziselierte feine Säure, Tannin moderat, jedoch noch etwas ungestüm, Abgang lange, Luft schadet dem Wein nicht.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€
Naturkork

Weingut Ecker – Eckhof
Wagram

Bernhard Ecker
3470 Kirchberg am Wagram
Mitterstockstall 25

Tel. +43 676 6966000
weingut@eckhof.at
www.eckhof.at

Seit 1848 ist das Weingut in Familienbesitz. Die Geschichte des Hauses reicht viel weiter zurück. Man wird sehr herzlich empfangen. Die Gastlichkeit wird hier gelebt, daher gibt es neben dem Weinbau auch einen Heurigen, der im mit viel Liebe zum Detail gepflegten Garten des Weinguts stattfindet. Dort helfen auch, wie es sich gehört, alle Familienmitglieder mit.

Bernhard, der den Betrieb 2006 von seinen Eltern übernommen hat, hat mit dem Jahrgang 2022 auf biologische Bewirtschaftung umgestellt. Das Weingut beschäftigt sich mit einer großen Palette an Rebsorten, wobei auch die Rotweine nicht zu unterschätzen sind. Das Steckenpferd sind aber sicher die Roten Veltliner, die 7 Hektar des Weinguts ausmachen.

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2023 Riesling Federspiel Zier
Weinhofmeisterei Mathias Hirtzberger
Wachau

Anfangs dezent, dann ganz klassische Frucht, Pfirsich, etwas Laub, ungemein verlockend, einige Tiefe; elegant saftig, erfrischend, glockenklare, ziselierte Frucht, feiner Säurebiss, knackig, Zitronenzesten, feine Länge, knapp am 4. Stern.

Weißwein
Riesling
€€€€
Naturkork

Weinhofmeisterei Mathias Hirtzberger
Wachau

Mathias Hirtzberger
3610 Wösendorf
Hauptstraße 142

Dieses noch junge Weingut feierte mit dem Jahrgang 2014 seinen Einstand. Als Stammhaus diente anfangs die ehemalige „Weingartenhofmeisterei“ des Stifts St. Florian in Oberösterreich, die seit damals von Hartmuth Rameder und Erwin Windhaber als Restaurant Hofmeisterei Hirtzberger geführt wird. 2019 wurde nur wenige hundert Meter entfernt ein ganz neues Weingut eröffnet.

Mathias und Hanna Hirtzberger haben mit ihrem elften Jahrgang 2023 die Erfolgsserie der letzten Dekade anscheinend mühelos fortgesetzt und bieten eine hervorragende Palette an Weinen, die Reichhaltigkeit mit Eleganz vereinen. Dabei hatte der Jahrgang 2023 seine Herausforderungen. Es war ein Jahr mit etwas verzögerter Entwicklung – anfangs feucht und kühl, Hagelschlag, im Juni und Juli dann große Trockenheit –, all das erforderte einen extrem hohen Arbeitseinsatz und viel Flexibilität im Weingarten. Der große Aufwand zahlte sich aus und wurde letztendlich durch einen traumhaften Herbst belohnt; mit der Lese startete man erst am 5. Oktober.

Viel Charme vermittelt die lebhafte Grüner Veltliner Steinfeder namens Stab aus Weingärten in den Lagen Postaller und Donaubreiten. Die Trauben für das Federspiel Treu stammen mehrheitlich aus höheren Weingärten von Postaller, Gaisberg und Kollmütz, ergänzt mit Trauben aus der Ebene und dazwischen. Als Einstieg in die 2023er-Smaragde gibt es den elegant-saftigen Greif, der mehrheitlich aus einem hoch gelegenen Weingarten in der Ried Gaisberg stammt. Von den beiden weingartenreinen Smaragden verfügt der am Hangfuß der Ried Kollmitz situierte Spitaler über ockerfarbenen Lössboden; der 2023er zeigt bei aller Kraft auch Struktur, Tiefe und beachtliche Länge. Noch Zeit benötigt der Grüne Veltliner von der Ried Kollmütz, in der wenig brauner Löss auf sandigem Boden mit vielen Steinen liegt, hier stößt man relativ schnell auf Urgestein (Gneis). Den Einstieg zu den Rieslingen bietet das anmutige Federspiel Zier, das aus verschiedenen Weißenkirchner Weingärten stammt. Beim Riesling gibt es zwei Lagen-Smaragde: Die Ried Bach ist sehr steil und liegt in einem Kessel, daher sehr warm – sie gibt sich 2023 betont gelbfruchtig. Aus der höher gelegenen Ried Kollmitz, wo auch ein kleinbeeriger und dickschaliger Klon auf relativ kargem Boden steht, stammt ein fulminanter Jahrgangsvertreter mit tollem Mix aus kristalliner Frucht und mineralischer Würze.

An Sorten werden fast ausschließlich Grüner Veltliner (ca. 70 %) und Riesling (30 %) kultiviert, 2023 gibt es auch eine kleine Menge Gelber Muskateller.ps

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2022 Grüner Veltliner Smaragd Ried Hochrain
Weingut PAX
Wachau

Kühl, Pfeffer, Marille, Mango, Apfel, ungemein strukturiert, tiefgründig, dezente Holztöne, straff, dicht, lang und länger abgehend, Mineralität schimmert durch, saftiger Wein mit eleganter Opulenz.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Kronenkapsel

Weingut PAX
Wachau

Verena Pichler-Axmann & Franz Stefan Pichler
3610 Wösendorf
Florianigasse 137

Derjenige, welcher hier vordergründige Weine sucht, ist fehl am Platz. Hier sind Geduld und Zeit die wichtigsten Faktoren. Die Weine reifen so lange wie möglich auf der Voll- oder Feinhefe und werden in Holzfässern ausgebaut, um den Weinen zusätzliche Struktur zu verleihen. Die Weine sind niemals laut, sind immer authentisch, haben Potenzial für eine lange Lagerung. Flaschenreife ist das Wichtigste.

„PAX seit 2020“ steht auf jeder Flasche. Ein noch junges Weingut, doch brennt das Feuer von Franz und Verena Pichler lichterloh. Man bewirtschaftet Weingärten mit bis zu 60 Jahre alten Reben, von Dürnstein über Joching nach Wösendorf bis hinein in den Spitzer Graben zur Ried Birn, und hat sich übrigens um einen Hektar vergrößert. Die Weine haben immer Struktur, Tiefgang und Länge.

Meine Herzensweine sind: 2023 Grüner Veltliner Federspiel Weißenkirchen – ein Ortswein Federspiel mit herrlicher Aromatiefe und ein grandioser Wachauer. 2023 Riesling Smaragd Ried Spitzer Birn, der mit Luft ein so richtiger Klassewein wird. 2022 Grüner Veltliner Smaragd Ried Jochinger Kollmitz – der war schon im Vorjahr dabei, dieser ist die Septemberfüllung. Das heißt, noch einen Tick komplexer, tiefgründiger, kompakter. 2022 Grüner Veltliner Smaragd Ried Hochrain – das ist überragender Wein. Halleluja! Der 2022 Grüner Veltliner Smaragd Dolium ist ein Konglomerat aus den besten Rieden. Ebenfalls Halleluja! Der 2022 Weißburgunder Reserve Smaragd ist ein phantastischer, hocheleganter Vertreter seiner Sorte von überragender Klasse. Er kommt von der Ried Hochrain. Dann gibt es noch einen 2023 Rosé aus 50 Jahre alten Zweigelt-Reben. Das ist Rosé von ziemlicher Ernsthaftigkeit und einiger Zukunft.

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2022 Ruster Ausbruch
Weingut Seiler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Vielschichtig, Pfirsich, Honig, edel und sanft, voller Reichtum, von ultimativer Größe, eine wahre Schönheit, die in die Zukunft blickt, ein edles Gewächs. Ein langes Leben ist vorprogrammiert.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Seiler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Georg Seiler
7071 Rust
Conradplatz 10

Das Ruster Weingut der Familie Seiler, welche zu den ältesten Winzerfamilien zählt, bewirtschaftet seine Weingärten seit dem Jahrgang 2016 nach biologischen Richtlinien. Die Seilers legen ein besonderes Augenmerk auf gezielte Laubarbeit, welche wohl der Schlüssel für gesunde, vollreife Trauben ist. Die Weine sind absolut authentisch und spiegeln die Böden und Rust wider.

Das Weingut Seiler ist Gründungsmitglied des Cercle Ruster Ausbruch und des Vereins Ruster Ausbruch DAC. Das bringt das Ganze auf den Punkt. Die beiden verkosteten Ruster Ausbrüche DAC aus den Jahrgängen 2022 und 2021 sind von einer unbeschreiblichen Größe, wahrer Nektar, flüssiges Gold. Das ist Weltklasse, gemacht für die Ewigkeit. Bestehend zum Teil aus der Sorte Furmint, den man hier – Gott sei Dank – in Ehren hält. Wo andere ihn in den 50ern gerodet haben, hat ihn Großvater Victor Seiler 1951 gepflanzt. Der Furmint ist auch in den beiden Beerenauslesen aus 2022 und 2021 enthalten. Außerdem wird auch ein trockener Furmint gekeltert. Im süßen Bereich befindet sich ebenfalls der 2023 Traminer Spätlese von betörender Schönheit. Bei den Rotweinen hat mir neben dem 2022 Zweigelt der 2022 Blaufränkisch gefallen. Beide kommen ohne neues Holz aus. Unplugged in Perfektion. Was für ein wunderhübscher 2023 Rosé vom Blaufränkisch – seidiger Glanz, herrlich fein und subtil, ein wahrer Charmebolzen.

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2020 Sauvignon Blanc Ried Hochsulz Alte Reben
Weingut Dreisiebner Stammhaus
Südsteiermark

Fokussiert, kündigt Kraft an, Gewürze à la Fenchelsaat und Senfkörner, merkliche Bodentöne; würzig, kraftvoll, Schmelz, Tiefgang, zugängliche Säure, große Länge, im Nachhall Frucht und Gewürze.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Dreisiebner Stammhaus
Südsteiermark

Hannes Dreisiebner
8461 Gamlitz
Sulztal an der Weinstraße 35

Hannes Dreisiebner stellt eher ungewöhnliche Ansprüche an seine Weine. Alltäglich sollen sie sein und doch rar und hochwertig. „Die leichten Weine sollen in der Jugend schon fröhlich sein, aber trotzdem ein paar Jahre reifen können. Die Riedenweine sollen lagerfähig sein, dennoch dürfen sie schon in ihrer Jugend angenehm schmecken.“ Blendwerk ist seinen Weinen fremd.

Die Familie bewirtschaftet mit dem Zoppelberg, eine der ältesten eingetragenen Rieden der Steiermark, und der Ried Hochsulz zwei renommierte Lagen. Erstere begünstigt kühle und knackige Weine, jene aus Hochsulz sind vom Boden aus Muschelkalk geprägt. Das Produktportfolio ist in Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine gegliedert.

Die heuer vorgestellte Serie ist überzeugend. Ausgesprochen eigenständig mit hohem Wiedererkennungswert ist der Ried Hochsulz M, ein steinig anmutender Wein mit großen Reserven. Die Trauben wurden nicht gequetscht, eine Woche lief die Gärung in den intakten Beeren ab, dann im gebrauchten 500-Liter-Fass aus Vogeseneiche. Der Wein blieb zwei Jahre ohne Schwefel auf der groben Hefe.

Dem Weingut angeschlossen sind ein Buschenschank und ein kleines Hotel, das 2021 umgebaut wurde. Gemeinsam mit der Diplom-Sommelière Evelyn Merc betreibt Hannes Dreisiebner die Klapotetz Weinbar in der Landeshauptstadt Graz, wo die Gäste neben vielen anderen Weinen natürlich auch die Kreszenzen des Stammhauses ordern können.

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2023 Rosé Der Elefant im Porzellanladen
Weingut Strehn
Mittelburgenland

(BF) Rote Farbe, subtiler Holzfassausbau, frische Kirschen, Himbeeren, etwas weißes Nougat, Brotkruste, herzhafte Säure, charakterfest, strukturiert, tiefgründig, salzig, benötigt unbedingt Flaschenreife. Die bekommt der Wein. Wird im Herbst voll erblühen. Das ist Rosé, welcher zu reifen versteht. Gehört unbedingt auf die Tafel. Absolut ernsthaft. Da ist nichts vordergründig. Der repräsentiert internationale Klasse.

Roséwein
Blaufränkisch
€€€€
Naturkork

Weingut Strehn
Mittelburgenland

Pia Strehn
7301 Deutschkreutz
Weinbergweg 1

Tel. +43 664 1636570
office@strehn.at
www.strehn.at

Unsere „Queen of Rosé“ – Pia Strehn – setzt permanent Maßstäbe in Sachen Rosé. Es sind sechs außergewöhnliche Rosé, welche im Sortiment des Weingutes zu finden sind. Diese sorgen inzwischen international für Furore. Diese Roséweine sind gelebte Liebe.

Es handelt sich um einen Familienbetrieb bereits in 4. Generation. Seit 2012 führen Mama Monika mit ihren 3 Kindern Pia, Andy und Patrick den Betrieb. Pia ist dabei die intellektuelle Ader dieses Verbundes. Die liebe PIA hat mit ihren Rose Weinen eine geschmackliche Revolution eingeleitet. Sie hat den Rose - nicht nur - in Österreich in lichte Höhen geführt. Diese Weine sind mittlerweile auf den Weinkarten der Gourmetlokale von London und New York gelistet.

Inzwischen heißt es „ Bühne frei „ für Pia Strehn. Der 2023 Rose Blaufränkisch spielt die als „Festspiele Edition“ die rosarote Hauptrolle auf der Weinbühne der Salzburger Festspiele. Wein & Kunst gehören zusammen. Dieser wunderbare, zart besaitete Rose mit seiner positiven Ausstrahlung adelt diese Festspiele. Vinaria gratuliert herzlichst zu dieser Auszeichnung.

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2021 Grüner Veltliner TBA
Weingut Forstreiter
Kremstal

(RZ 180 g/l) Zart, Steinobst, gelbe Äpfel, kündigt moderate Süße an; quicklebendig, Restzucker und Säure ausgewogen, viel Frucht, getrocknete Marillen und Feigen, Zug, Trinkfluss.

Süßwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Forstreiter
Kremstal


3506 Hollenburg/Krems
Obere Hollenburger Hauptstraße 36

Meinhard Forstreiter und seine Frau Isabella haben das Weingut tiefgreifenden Veränderungen unterzogen. Im modernen neuen Betriebsgebäude direkt über dem Ufer der Donau können sie sich entfalten. Mittlerweile hat Sohn Daniel Verantwortung übernommen, viele der Weine entstehen unter seiner Regie. Zunehmend wichtiger wird der Export.

Den Schwerpunkt im Portfolio bildet Grüner Veltliner, gefolgt von Riesling. Aber auch Komplementärsorten werden mit der gleichen Sorgfalt vinifiziert. Und bei Rotwein hat Meinhard Forstreiter ebenfalls eine glückliche Hand. Der Winzer erwartet nicht, dass man vor seinen Weinen niederkniet: „Ich mache die Weine für mich. Nur die Weine, die mir schmecken, kann ich auch verkaufen.“

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2018 Grüner Veltliner Sekt Steinhaus Große Reserve
Weingut Steininger
Kamptal

Orangenabrieb, Kräutergarten, Tamarinde, Havanna-Deckblatt, etwas Pfeffer und die lagentypisch dunkle Mineralität; flauschig-weiche, extraktsüße Mitte, voll prickelnder Eleganz, große Klasse.

Schaumwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Es liegt mitten im schmucken Weinstädtchen Langenlois, das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger, welches heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter erfolgreich und ganz im Sinne von Karl Steininger, dem Senior, weitergeführt wird. Dieser bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat, und einer 40%igen Exportquote, freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind wohl die Pfeiler des Erfolgs.

Bei den Weinen selbst gibt es heuer einige Neuheiten, so finden sich beispielsweise zwei neue Grüne Veltliner-Lagenweine im Sortiment – der finessenreiche, kühlwürzige Steinleiten sowie ein mit straffer Eleganz punktender Spiegel. Dafür vermissen wir heuer die Veltliner-Reserven aus den Rieden Kogelberg und Lamm und die Riesling-Reserve Seeberg – sie alle kommen erst im nächsten Jahr auf den Markt und werden im neuen Weinguide berücksichtigt. Neu im Angebot ist dafür der grandiose Riesling Heiligenstein sowie ein trinkanimierender Gemischter Satz.

In Sachen Sekt hat man in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo sonst lassen sich derart zahlreiche Varianten von Schaumweinen verkosten, die ein getreues, prickelndes Abbild ihrer jeweiligen Rebsorte zeigen, sodass eine Degustation all dieser Spezialitäten einem olfaktorischen Parcours des Vins gleicht. Gleichzeitig kommt auch das Terroir nicht zu kurz, wobei natürlich die Lagensekte mit ihrer exzeptionellen Mineralität nochmals die Nase vorn haben. Die beiden Großen Reserven stammen dieses Mal übrigens aus dem weniger säurebetonten Jahrgang 2018, was den ohnehin cremigen Trinkfluss nochmals erhöht.

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2023 Riesling Ried Bach Smaragd
Weinhofmeisterei Mathias Hirtzberger
Wachau

Recht samtig, gelbe Pfirsiche, Kriecherln, viel Wiesenkräuter, etwas Birne, samtig; knackig, ungemein saftig, rosa Grapefruits und Pomelos, Biss, burschikos, recht fest, mittellang.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Naturkork

Weinhofmeisterei Mathias Hirtzberger
Wachau

Mathias Hirtzberger
3610 Wösendorf
Hauptstraße 142

Dieses noch junge Weingut feierte mit dem Jahrgang 2014 seinen Einstand. Als Stammhaus diente anfangs die ehemalige „Weingartenhofmeisterei“ des Stifts St. Florian in Oberösterreich, die seit damals von Hartmuth Rameder und Erwin Windhaber als Restaurant Hofmeisterei Hirtzberger geführt wird. 2019 wurde nur wenige hundert Meter entfernt ein ganz neues Weingut eröffnet.

Mathias und Hanna Hirtzberger haben mit ihrem elften Jahrgang 2023 die Erfolgsserie der letzten Dekade anscheinend mühelos fortgesetzt und bieten eine hervorragende Palette an Weinen, die Reichhaltigkeit mit Eleganz vereinen. Dabei hatte der Jahrgang 2023 seine Herausforderungen. Es war ein Jahr mit etwas verzögerter Entwicklung – anfangs feucht und kühl, Hagelschlag, im Juni und Juli dann große Trockenheit –, all das erforderte einen extrem hohen Arbeitseinsatz und viel Flexibilität im Weingarten. Der große Aufwand zahlte sich aus und wurde letztendlich durch einen traumhaften Herbst belohnt; mit der Lese startete man erst am 5. Oktober.

Viel Charme vermittelt die lebhafte Grüner Veltliner Steinfeder namens Stab aus Weingärten in den Lagen Postaller und Donaubreiten. Die Trauben für das Federspiel Treu stammen mehrheitlich aus höheren Weingärten von Postaller, Gaisberg und Kollmütz, ergänzt mit Trauben aus der Ebene und dazwischen. Als Einstieg in die 2023er-Smaragde gibt es den elegant-saftigen Greif, der mehrheitlich aus einem hoch gelegenen Weingarten in der Ried Gaisberg stammt. Von den beiden weingartenreinen Smaragden verfügt der am Hangfuß der Ried Kollmitz situierte Spitaler über ockerfarbenen Lössboden; der 2023er zeigt bei aller Kraft auch Struktur, Tiefe und beachtliche Länge. Noch Zeit benötigt der Grüne Veltliner von der Ried Kollmütz, in der wenig brauner Löss auf sandigem Boden mit vielen Steinen liegt, hier stößt man relativ schnell auf Urgestein (Gneis). Den Einstieg zu den Rieslingen bietet das anmutige Federspiel Zier, das aus verschiedenen Weißenkirchner Weingärten stammt. Beim Riesling gibt es zwei Lagen-Smaragde: Die Ried Bach ist sehr steil und liegt in einem Kessel, daher sehr warm – sie gibt sich 2023 betont gelbfruchtig. Aus der höher gelegenen Ried Kollmitz, wo auch ein kleinbeeriger und dickschaliger Klon auf relativ kargem Boden steht, stammt ein fulminanter Jahrgangsvertreter mit tollem Mix aus kristalliner Frucht und mineralischer Würze.

An Sorten werden fast ausschließlich Grüner Veltliner (ca. 70 %) und Riesling (30 %) kultiviert, 2023 gibt es auch eine kleine Menge Gelber Muskateller.ps

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2022 Grüner Veltliner Smaragd Dolium
Weingut PAX
Wachau

Kräuterwürze, Fichtennadeln, strukturiert, voluminös, fruchtig, ziemlich weinig, ruhig strömend, weiche Frucht, immer elegant, dezente Exotik, Honignoten, reichhaltig. Enorme Zukunft.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Kronenkapsel

Weingut PAX
Wachau

Verena Pichler-Axmann & Franz Stefan Pichler
3610 Wösendorf
Florianigasse 137

Derjenige, welcher hier vordergründige Weine sucht, ist fehl am Platz. Hier sind Geduld und Zeit die wichtigsten Faktoren. Die Weine reifen so lange wie möglich auf der Voll- oder Feinhefe und werden in Holzfässern ausgebaut, um den Weinen zusätzliche Struktur zu verleihen. Die Weine sind niemals laut, sind immer authentisch, haben Potenzial für eine lange Lagerung. Flaschenreife ist das Wichtigste.

„PAX seit 2020“ steht auf jeder Flasche. Ein noch junges Weingut, doch brennt das Feuer von Franz und Verena Pichler lichterloh. Man bewirtschaftet Weingärten mit bis zu 60 Jahre alten Reben, von Dürnstein über Joching nach Wösendorf bis hinein in den Spitzer Graben zur Ried Birn, und hat sich übrigens um einen Hektar vergrößert. Die Weine haben immer Struktur, Tiefgang und Länge.

Meine Herzensweine sind: 2023 Grüner Veltliner Federspiel Weißenkirchen – ein Ortswein Federspiel mit herrlicher Aromatiefe und ein grandioser Wachauer. 2023 Riesling Smaragd Ried Spitzer Birn, der mit Luft ein so richtiger Klassewein wird. 2022 Grüner Veltliner Smaragd Ried Jochinger Kollmitz – der war schon im Vorjahr dabei, dieser ist die Septemberfüllung. Das heißt, noch einen Tick komplexer, tiefgründiger, kompakter. 2022 Grüner Veltliner Smaragd Ried Hochrain – das ist überragender Wein. Halleluja! Der 2022 Grüner Veltliner Smaragd Dolium ist ein Konglomerat aus den besten Rieden. Ebenfalls Halleluja! Der 2022 Weißburgunder Reserve Smaragd ist ein phantastischer, hocheleganter Vertreter seiner Sorte von überragender Klasse. Er kommt von der Ried Hochrain. Dann gibt es noch einen 2023 Rosé aus 50 Jahre alten Zweigelt-Reben. Das ist Rosé von ziemlicher Ernsthaftigkeit und einiger Zukunft.

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2020 Chardonnay Ried Hochsulz Alte Reben
Weingut Dreisiebner Stammhaus
Südsteiermark

Zarte Gewürznoten, leise Bodentöne, Birnen, Orangen angedeutet; saftig, schiebt an, Fruchtschmelz, zugänglich, perfekter Holzeinsatz, null Fett, bemerkenswerte Länge, Reserven.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Dreisiebner Stammhaus
Südsteiermark

Hannes Dreisiebner
8461 Gamlitz
Sulztal an der Weinstraße 35

Hannes Dreisiebner stellt eher ungewöhnliche Ansprüche an seine Weine. Alltäglich sollen sie sein und doch rar und hochwertig. „Die leichten Weine sollen in der Jugend schon fröhlich sein, aber trotzdem ein paar Jahre reifen können. Die Riedenweine sollen lagerfähig sein, dennoch dürfen sie schon in ihrer Jugend angenehm schmecken.“ Blendwerk ist seinen Weinen fremd.

Die Familie bewirtschaftet mit dem Zoppelberg, eine der ältesten eingetragenen Rieden der Steiermark, und der Ried Hochsulz zwei renommierte Lagen. Erstere begünstigt kühle und knackige Weine, jene aus Hochsulz sind vom Boden aus Muschelkalk geprägt. Das Produktportfolio ist in Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine gegliedert.

Die heuer vorgestellte Serie ist überzeugend. Ausgesprochen eigenständig mit hohem Wiedererkennungswert ist der Ried Hochsulz M, ein steinig anmutender Wein mit großen Reserven. Die Trauben wurden nicht gequetscht, eine Woche lief die Gärung in den intakten Beeren ab, dann im gebrauchten 500-Liter-Fass aus Vogeseneiche. Der Wein blieb zwei Jahre ohne Schwefel auf der groben Hefe.

Dem Weingut angeschlossen sind ein Buschenschank und ein kleines Hotel, das 2021 umgebaut wurde. Gemeinsam mit der Diplom-Sommelière Evelyn Merc betreibt Hannes Dreisiebner die Klapotetz Weinbar in der Landeshauptstadt Graz, wo die Gäste neben vielen anderen Weinen natürlich auch die Kreszenzen des Stammhauses ordern können.

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2022 Grüner Veltliner Ried Hohenberg 1ÖTW
Weingut Josef Ehmoser
Wagram

Würzig-kräutrig anmutende Nase, gelber Apfel, Melisse, Kamille, leichte Reduktion in der Nase, geradliniger Gaumen, reifer Weingartenpfirsich, rosa Pfeffer, unterschwellig Brioche, Brombeere, feine Reduktion am Gaumen, tiefgründiger Wein, der sicher mit der Zeit erst seine wahre Größe zeigen wird.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Josef Ehmoser
Wagram


3701 Tiefenthal
9

Tel. +43 2955 70442
Fax. +43 2955 70442
office@weingut-ehmoser.at
www.weingut-ehmoser.at

Seit der Ernte 2022 ist Josef Ehmoser jetzt auch biologisch zertifiziert. Energie, Spannung und Herkunft ist in jedem seiner Weine präsent und bringt das Beste aus dem Wagram mit. In sich ruhende Weine wie der Winzer selbst, der zusammen mit seiner Frau Martina Weine produziert, die Zeit im Fass haben sich zu entwickeln, und auch die Zeit in der Flasche brauchen, um ihr gesamtes Potenzial ausspielen zu können. Der Grüne Veltliner ist der König am Weingut, daneben thronen Riesling und Weißburgunder. Die Entwicklung im Weingut ist beeindruckend. Unglaubliche Tiefe, Eleganz und Spannung bringt der Grüne Veltliner Ried Hohenberg mit seinem Löss mit sich. Der ruhige, etwas gesetzte, aber durch Tiefe und Spannung glänzende Ried Georgenberg, der auf Löss und Donaukies steht (dem heiligen Georg gewidmet, da Kirche auf der Riede steht), ist der Fels in der Brandung im Weingut. Zwei Winter darf dieser Wein im großen Holzfass ruhen, um sein Können zu zeigen. Für mich zwei Parade-Grüne-Veltliner, die zum Besten zählen, was Österreich zu bieten hat.

2021 Weißer Burgunder Parzelle Schottergrube Reserve – ein spektakulärer Weißburgunder vom Schotterboden mit Tiefe, Struktur und Lebensfreude, in 500-Liter-Fässern für ein Jahr auf der Vollhefe. Dieser Wein zeigt, welches Potenzial das Wagram mit Weißburgunder hat.

2023 gibt auch wieder einen Süßwein, die Auslese vom Gelben Muskateller mit 8 % Alkohol, 8 ‰ Säure und 150 g Restzucker. Harmonisch, frisch und reichhaltig, ohne kitschig zu werden.

Abgerundet wird das fantastische Sortiment mit einem spaßigen Sommerrosé, der pure Lebensfreude ist, und mit einem Sankt Laurent, der Eleganz und Ausdruck hat. Sankt Laurent ist für mich eine der spannendsten Rebsorten in Österreich – und fantastisch ist, wenn sie so schmeckt.

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2018 Riesling Sekt Heiligenstein Große Reserve
Weingut Steininger
Kamptal

Stachelbeeren, grüne Pfirsiche, Kriecherln; geschmeidige, fruchttragende Säure; prachtvoll mineralischer Unterbau, Sorte und Lage sind messerscharf definiert; faszinierend die Symbiose aus cremiger Textur und straffem Säurekorsett.

Schaumwein
Riesling
€€€€€€
Naturkork

Weingut Steininger
Kamptal

Eva Steininger
3550 Langenlois
Walterstraße 2

Es liegt mitten im schmucken Weinstädtchen Langenlois, das sowohl für seine exzellenten Weine als auch Schaumweine bekannte Weingut Steininger, welches heute von Tochter Eva und Schwiegersohn Peter erfolgreich und ganz im Sinne von Karl Steininger, dem Senior, weitergeführt wird. Dieser bringt sich nach wie vor unterstützend ins Geschehen ein und ist immer wieder mal sowohl im Keller als auch im Weingarten anzutreffen. Trotz der Größenordnung, die der Betrieb mittlerweile eingenommen hat, und einer 40%igen Exportquote, freut sich die Familie besonders über den hohen Anteil an Ab-Hof-Verkäufen und den damit verbundenen Kontakten zum Letztverbraucher. Die kontinuierlich hohe Qualität und eine Angebotsfülle, bei der jeder Weinliebhaber etwas für seinen Geschmack findet, sind wohl die Pfeiler des Erfolgs.

Bei den Weinen selbst gibt es heuer einige Neuheiten, so finden sich beispielsweise zwei neue Grüne Veltliner-Lagenweine im Sortiment – der finessenreiche, kühlwürzige Steinleiten sowie ein mit straffer Eleganz punktender Spiegel. Dafür vermissen wir heuer die Veltliner-Reserven aus den Rieden Kogelberg und Lamm und die Riesling-Reserve Seeberg – sie alle kommen erst im nächsten Jahr auf den Markt und werden im neuen Weinguide berücksichtigt. Neu im Angebot ist dafür der grandiose Riesling Heiligenstein sowie ein trinkanimierender Gemischter Satz.

In Sachen Sekt hat man in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo sonst lassen sich derart zahlreiche Varianten von Schaumweinen verkosten, die ein getreues, prickelndes Abbild ihrer jeweiligen Rebsorte zeigen, sodass eine Degustation all dieser Spezialitäten einem olfaktorischen Parcours des Vins gleicht. Gleichzeitig kommt auch das Terroir nicht zu kurz, wobei natürlich die Lagensekte mit ihrer exzeptionellen Mineralität nochmals die Nase vorn haben. Die beiden Großen Reserven stammen dieses Mal übrigens aus dem weniger säurebetonten Jahrgang 2018, was den ohnehin cremigen Trinkfluss nochmals erhöht.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -