Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2022 Ried Gaisberg Riesling 1ÖTW
Weingut Schloss Gobelsburg
Kamptal

Bestechend reintönig wie erfrischend, überrascht diesmal mit Ribiseln und Kornelkirschen in der Nase, akzentuiert und glockenklar, sehr elegant und präzise strukturiert, am Gaumen kommen auch gelbfruchtige Noten hinzu, saftig, pointiert und ausdauernd, ungewohnt rassige Art.

Weißwein
Riesling
€€€€
Naturkork

Weingut Schloss Gobelsburg
Kamptal

Michael Moosbrugger
3550 Gobelsburg
Schlossstraße 16

Tel. +43 2734 2422
Fax. -20
schloss@gobelsburg.at
www.gobelsburg.at

Auch heuer ist der vinophile Achter des Schlossweingutes – bestehend aus dem zuverlässigen wie mundwässernden Rosé, drei Rieslingen und vier Veltlinern – auf sicherem Kurs geblieben. Einen klaren Höhepunkt realisierte beispielsweise der vitale, gelbfruchtige Kamptal Veltliner der Linie Schlosskellerei, während von den Rieslingen zunächst der Domäne Gobelsburg Kamptal Riesling mit klarem Fruchtspiel und fein verwobener Textur hervorstach. Noch ein bisschen Zeit zur Harmonisierung sollte man dem Urgestein Riesling, bestehend aus den jungen Reben der Top-Lagen, einräumen; die Ressourcen für die weitere Verfeinerung sind sicherlich vorhanden. In der gehobenen Mittelklasse gefällt schon der Grüne Veltliner Langenlois mit seiner satten Apfelfrucht und dem vom Lössboden stammenden freundlichen Charakter, der überdies einen kulinarischen Allrounder kennzeichnet. Im kühl-erfrischenden Bukett, das an den Eintritt in einen Hochwald erinnert, ähnelt der Zöbing-Riesling den allermeisten Vorgängern; am Gaumen gibt er sich zwar durchaus ortstypisch, aber doch deutlich runder und zugänglicher als bisher, was für ungeduldige Riesling-Liebhaber ja nicht von Nachteil ist.

Von den Top-Rieslingen aus 2022 gefiel der klar strukturierte Gaisberg diesmal mit ungewohnten rotbeerigen Fruchtaromen, die ihm wunderbar standen und zusätzlichen Esprit verliehen. Als Lagen-Riesling der Extraklasse präsentierte sich wieder einmal ein ungemein finessiger Heiligensteiner, der messerscharfe Definition mit kühler Fruchtexpression verband und schon jetzt als Musterbeispiel für diese legendäre Riede zitiert werden kann. Am „grünen“ Sektor erbrachte der 2022er Renner wieder jenen überschwänglichen Fruchtcocktail, für den er schon seit Jahren bekannt ist und der mit etwas Flaschenreife noch an Tiefgang gewinnt. Punkto Tiefgang keine Steigerung mehr möglich dürfte hingegen für den exemplarisch anmutenden Lamm sein, denn hier zeichnet sich unmissverständlich ein Veltliner-Elixier der Sonderklasse ab.

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2023 Riesling Ried Loibenberg
Weingut FJ Gritsch
Wachau

Herb-fruchtige Nase, rosa Grapefruits, Orangenabrieb, Papaya, Earl Grey; fleischige, kompakte Mitte, kraftvoll, komplex und großzügig bei vorbildlichem Sortencharakter, geht schön in die Tiefe.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Naturkork

Weingut FJ Gritsch
Wachau

Franz-Josef Gritsch
3620 Spitz
Kirchenplatz 13

Tel. +43 2713 2450
office@gritsch.at
www.gritsch.at

Franz-Josef Gritsch strahlt über beide Ohren, wenn er von seinen Weinen aus dem aktuellen Jahrgang spricht. Und diese präsentieren sich in der Tat bereits zum frühen Kostzeitpunkt von ihrer schönsten Seite. Interessant ist die Information des engagierten Weinmachers, dass er in seinen Spitzer Rieden eine bessere Ertragssituation hatte und im Durchschnitt sogar höhere Gradationen erzielt wurden, als das in den weiter östlich liegenden Weingärten, also in Dürnstein und Loiben, der Fall war, wo auch die Erntemengen geringer ausfielen. Insgesamt lassen sich Qualität und Ausprägung der Weine seiner Meinung nach am ehesten mit dem ausgezeichneten Jahrgang 2019 vergleichen.

Die größte Neuigkeit heuer ist wohl der Ausstieg des Mauritiushofs aus der „Vinea Wachau“. Franz-Josef Gritsch begründet das damit, dass er – seit es die neue Wachau DAC-Verordnung gibt – keinen Vorteil im weiteren Verbleib bei der Markengemeinschaft sieht und führt auch sehr detailliert eine Reihe von Gründen an, auf die wir hier aus Platzgründen nicht eingehen können. Dazu kommt, dass – O-Ton – „ich die Doppelgleisigkeit von zwei Systemen meinen Kunden nicht zumuten möchte“. Die Bezeichnungen Steinfeder, Federspiel und Smaragd sind im Haus somit ab sofort Geschichte und weichen den Begriffen der DAC-Qualitätspyramide: Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine.

Neuheiten gibt es freilich auch, was die Weine selbst betrifft, und das sind gar nicht so wenige. So finden wir beispielsweise bei den Rieslingen mit dem „Steinterrassen“ einen neuen Einstiegswein und mit dem „Pluris“ einen neuen Lagenwein im Portfolio. Ersterer bezirzt mit Frische und Knackigkeit, Letzterer zeigt sich als fruchtstrotzender Wachauer, der sowohl Lage als auch Sorte ernst nimmt. Den 1000-Eimerberg gibt es künftig nur noch im höherwertigen Bereich, also dem der seinerzeitigen Smaragd-Kategorie. Bei den Veltlinern nimmt heuer – neben den arrivierten Top-Weinen – ein weiterer Ausnahmewein Platz. Der als „Blaue Mauritius I II III“ bezeichnete Wein aus dem Jahrgang 2019 erhebt mit seiner grandiosen Performance Anspruch auf Kultwein-Status.

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2022 Grüner Veltliner Ried Steinbügel
Weingut Graf Hardegg
Weinviertel

Dezenter Pfeffer, Tabak, voller Pikanz, Eleganz, getrocknete Kräuter, einiger Tiefgang, strukturiert, salzige Noten, da steckt viel Mineral drinnen, das noch nicht verarbeitet wurde. Ein ausdrucksstarker Grüner Veltliner mit viel Zukunft.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Graf Hardegg
Weinviertel


2062 Seefeld-Kadolz
Großkadolz 1

Tel. +43 2943 2203
Fax. -10
office@guthardegg.at
www.grafhardegg.at

Gut Hardegg – gelebte Artenvielfalt. Ein Gutsbetrieb im Zeichen der Vielfalt. Gelegen im nördlichsten Teil des Weinviertels, werden aktuell auf 2200 Hektar Eigengrund Ackerbau, Weinbau, Forstwirtschaft und Tierzucht betrieben. Hier wird ganzheitlich gedacht. Natürlich auch beim Weinbau. Seit 2006 werden die Weingärten kontrolliert organisch-biologisch bewirtschaftet. Diese befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Schloss. Vor allem die Monopollage Steinbügel, auf welcher Grüner Veltliner, Riesling, Chardonnay, Pinot Noir und der Viognier stehen.

Die Sektkompetenz des Hauses ist umfassend – alle nach der Méthode Traditionelle, handgerüttelt und Große Reserven. Vor allem der 2019 Brut aus Chardonnay und Pinot Noir, welcher sich mit den besten aus der Champagne messen kann. Höchst individuell präsentiert sich der Brut Nature aus der Rebsorte Viognier. Der Rosé Sekt Brut ist ebenfalls vom Feinsten. Apropos Rosé – die 2023 Edition „Gimpel“ ist von einer seidigen Textur und macht ungemein Spaß.

Ein trinkiger 2023 Roter Veltliner Vom Schloss macht Lust auf ein zweites und drittes Glas. Herrlich – der 2023 Riesling Vom Schloss, ein bezwingender, spannender Vertreter seiner Sorte. Große Klasse. Der 2022 Riesling Ried Steinbügel ist wohl einer der allerbesten des Weinviertels. Ich meine, sogar darüber hinaus. Selbiges lässt sich auch vom 2022 Grüner Veltliner Ried Steinbügel sagen. Absolut hochwertig präsentiert sich der 2022 Chardonnay Ried Steinbügel. Dies tut auch der 2019 Pinot Noir Ried Steinbügel – ein überaus typischer Burgunder mit einigem Tiefgang. Zu guter Letzt kommt noch der „V“ Viognier, dreimal darf man raten, wo der steht – natürlich auf der Ried Steinbügel. Dann gibt es noch den „Forticus“, ein fortifizierter Wein aus hochreifen Merlottrauben und einen XO 20 Jahre alten Weinbrand. Weiters einen Blüten- und Akazienhonig Edition Turteltaube. Ein Natives Öl vom Raps kaltgepresst ist ebenfalls hier zu haben. Auch ein Vogelfutter mit Futterhäuschen. Sowie Mehl und Grieß. Verarbeitet mit 100 % Ökostrom. In diesem Weingut ist die Natur der Chef.

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2023 Grüner Veltliner Ried Rosenberg
Weingut Florian Bauer
Wagram

Faszinierende Exotik, Pfeffer, Grapefruit, Ananas, reife Birne, hochelegant, cremige Textur, kühl, salzig, stoffig, Gewürznoten, feinst liniert, lössige Intension. Ein fulminanter Grüner Veltliner aus einer zukünftigen 1ÖTW-Lage. Burgundische Stilistik. Spielt ganz oben mit.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Florian Bauer
Wagram

Florian Bauer
3483 Feuersbrunn
Neufang 52

Eine personelle Veränderung gibt es im Hause Bauer. Josef Bauer begab sich in den verdienten Ruhestand. Sohn Florian hat übernommen. Natürlich mit tatkräftiger Unterstützung seines Vaters. Die aktuelle Serie ist wieder fulminant. Es sind Weine mit Komplexität, Tiefgang und dem gewissen Etwas. Was mich besonders beeindruckt hat, war die überaus hohe Qualität der Ortsweine – ob Weißburgunder (neu!), Riesling, Grüner Veltliner oder Roter Veltliner –, es sind unfassbare Weine. Ganz einfach phantastisch, spricht für das Haus. Dass die Lagenweine Größe zeigen, ist man schon gewohnt. Vor allem der Grüne Veltliner Ried Rosenberg. Diese Lage ist Anwärter für 1ÖTW. Der Wein spielt schon in der ersten Liga – brillant. In diese Kerbe schlägt der Riesling Ried Losling – genial! Aus dem Jahrgang 2022 kommt der Saphir – ein toller Weißburgunder von extremer Substanz. Übrigens, der Chardonnay ist im Weingut Bauer Geschichte. Man setzt auf den Weißburgunder. Da rennt man bei mir offene Türen ein. Auch der Rotwein kommt hier nicht zu kurz. Eine überaus charmante Bella Viktoria 2021 (ZW/CS), welche den Rotweinfans ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

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2022 Riesling Ried Rosenberg Reserve
Weingärtnerei Aichinger
Kamptal

Feine Nase nach Marille, dahinter Blutorange, beachtliche Gaumenfülle, gediegen strömend, herrlich ausgewogen, mineralisch-salzig und gebündelt, getragen von einer herrlichen Sortenstimmigkeit, trinkvergnüglich auf hohem Niveau, Abgang mit guter Länge und einem deutlichen Honigton.

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingärtnerei Aichinger
Kamptal

Maximilian Aichinger
3562 Schönberg am Kamp
Hauptstraße 15

Seit 2019 führt Maximilian Aichinger den Betrieb in Schönberg am Kamp. Zuvor hat er mit der Vino-HAK in Krems an der Donau und dem Fachhochschulstudium „International Wine Business“ in Krems eine solide Ausbildung genossen. Naturnahe Bewirtschaftung ist gelebte Praxis im Betrieb, behutsame Kellerwirtschaft ist Standard.

Eine beachtliche Bandbreite an Sorten profitiert von unterschiedlichen Bodenarten, und zwar vornehmlich Gneis, Sandstein, Kies und Löss. Die erste Geige spielen Grüner Veltliner und Riesling in diversen Spielarten, aber auch auf erlesene Formate aus Weißburgunder und Traminer ist der Winzer spezialisiert.

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2022 Ried Heiligenstein Riesling 1ÖTW
Weingut Schloss Gobelsburg
Kamptal

Sehr subtiles, zartgliedriges Duftspiel, in dem sich Weingartenpfirsich, Limette und Zitronengras aneinanderreihen, vielschichtig wie finessenreich, gebündelt und hochelegant, dabei pfeffrig und temperamentvoll, erbringt immer neue Facetten, in jeder Hinsicht ein herausragender Heiligensteiner Riesling, der auch das spezielle Terroir perfekt zum Klingen bringt.

Weißwein
Riesling
€€€€€€
Naturkork

Weingut Schloss Gobelsburg
Kamptal

Michael Moosbrugger
3550 Gobelsburg
Schlossstraße 16

Tel. +43 2734 2422
Fax. -20
schloss@gobelsburg.at
www.gobelsburg.at

Auch heuer ist der vinophile Achter des Schlossweingutes – bestehend aus dem zuverlässigen wie mundwässernden Rosé, drei Rieslingen und vier Veltlinern – auf sicherem Kurs geblieben. Einen klaren Höhepunkt realisierte beispielsweise der vitale, gelbfruchtige Kamptal Veltliner der Linie Schlosskellerei, während von den Rieslingen zunächst der Domäne Gobelsburg Kamptal Riesling mit klarem Fruchtspiel und fein verwobener Textur hervorstach. Noch ein bisschen Zeit zur Harmonisierung sollte man dem Urgestein Riesling, bestehend aus den jungen Reben der Top-Lagen, einräumen; die Ressourcen für die weitere Verfeinerung sind sicherlich vorhanden. In der gehobenen Mittelklasse gefällt schon der Grüne Veltliner Langenlois mit seiner satten Apfelfrucht und dem vom Lössboden stammenden freundlichen Charakter, der überdies einen kulinarischen Allrounder kennzeichnet. Im kühl-erfrischenden Bukett, das an den Eintritt in einen Hochwald erinnert, ähnelt der Zöbing-Riesling den allermeisten Vorgängern; am Gaumen gibt er sich zwar durchaus ortstypisch, aber doch deutlich runder und zugänglicher als bisher, was für ungeduldige Riesling-Liebhaber ja nicht von Nachteil ist.

Von den Top-Rieslingen aus 2022 gefiel der klar strukturierte Gaisberg diesmal mit ungewohnten rotbeerigen Fruchtaromen, die ihm wunderbar standen und zusätzlichen Esprit verliehen. Als Lagen-Riesling der Extraklasse präsentierte sich wieder einmal ein ungemein finessiger Heiligensteiner, der messerscharfe Definition mit kühler Fruchtexpression verband und schon jetzt als Musterbeispiel für diese legendäre Riede zitiert werden kann. Am „grünen“ Sektor erbrachte der 2022er Renner wieder jenen überschwänglichen Fruchtcocktail, für den er schon seit Jahren bekannt ist und der mit etwas Flaschenreife noch an Tiefgang gewinnt. Punkto Tiefgang keine Steigerung mehr möglich dürfte hingegen für den exemplarisch anmutenden Lamm sein, denn hier zeichnet sich unmissverständlich ein Veltliner-Elixier der Sonderklasse ab.

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2023 Riesling Ried 1000-Eimerberg
Weingut FJ Gritsch
Wachau

Duftet nach reifem Steinobst, Maracuja, Orangen und mineralischen Komponenten, herrliche Extraktsüße, konzentriert und finessenreich; mit Tiefgang und urlangem Ausklang; Charmeur von Format und ein veritabler Vorzeigeriesling.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Naturkork

Weingut FJ Gritsch
Wachau

Franz-Josef Gritsch
3620 Spitz
Kirchenplatz 13

Tel. +43 2713 2450
office@gritsch.at
www.gritsch.at

Franz-Josef Gritsch strahlt über beide Ohren, wenn er von seinen Weinen aus dem aktuellen Jahrgang spricht. Und diese präsentieren sich in der Tat bereits zum frühen Kostzeitpunkt von ihrer schönsten Seite. Interessant ist die Information des engagierten Weinmachers, dass er in seinen Spitzer Rieden eine bessere Ertragssituation hatte und im Durchschnitt sogar höhere Gradationen erzielt wurden, als das in den weiter östlich liegenden Weingärten, also in Dürnstein und Loiben, der Fall war, wo auch die Erntemengen geringer ausfielen. Insgesamt lassen sich Qualität und Ausprägung der Weine seiner Meinung nach am ehesten mit dem ausgezeichneten Jahrgang 2019 vergleichen.

Die größte Neuigkeit heuer ist wohl der Ausstieg des Mauritiushofs aus der „Vinea Wachau“. Franz-Josef Gritsch begründet das damit, dass er – seit es die neue Wachau DAC-Verordnung gibt – keinen Vorteil im weiteren Verbleib bei der Markengemeinschaft sieht und führt auch sehr detailliert eine Reihe von Gründen an, auf die wir hier aus Platzgründen nicht eingehen können. Dazu kommt, dass – O-Ton – „ich die Doppelgleisigkeit von zwei Systemen meinen Kunden nicht zumuten möchte“. Die Bezeichnungen Steinfeder, Federspiel und Smaragd sind im Haus somit ab sofort Geschichte und weichen den Begriffen der DAC-Qualitätspyramide: Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine.

Neuheiten gibt es freilich auch, was die Weine selbst betrifft, und das sind gar nicht so wenige. So finden wir beispielsweise bei den Rieslingen mit dem „Steinterrassen“ einen neuen Einstiegswein und mit dem „Pluris“ einen neuen Lagenwein im Portfolio. Ersterer bezirzt mit Frische und Knackigkeit, Letzterer zeigt sich als fruchtstrotzender Wachauer, der sowohl Lage als auch Sorte ernst nimmt. Den 1000-Eimerberg gibt es künftig nur noch im höherwertigen Bereich, also dem der seinerzeitigen Smaragd-Kategorie. Bei den Veltlinern nimmt heuer – neben den arrivierten Top-Weinen – ein weiterer Ausnahmewein Platz. Der als „Blaue Mauritius I II III“ bezeichnete Wein aus dem Jahrgang 2019 erhebt mit seiner grandiosen Performance Anspruch auf Kultwein-Status.

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2023 Grüner Veltliner Ried Preussen 1ÖTW
Weingut Wieninger
Wien

Herrliches Bukett, Exotik, Mango, Ananas, Pfirsich, Marille, Blütenhonig, kalkig, kühl, langatmig, extrem vielfältig, ausdrucksstark, gelbfruchtig, hochelegant, ein außergewöhnlicher Wiener Grüner Veltliner.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Naturkork

Weingut Wieninger
Wien

Ing. Fritz Wieninger
1210 Wien
Stammersdorfer Straße 31

Das Weingut Wieninger ist eines der international begehrtesten Weinhäuser Österreichs. Fritz Wieninger kennt man in der Weinwelt. Er ist bekannt für seine überragenden Weine. Eine solche Fülle an hochwertigen Weinen findet man auch international selten. Für Fritz Wieninger zählt nur Qualität. Man bewirtschaftet Weingärten auf beiden Seiten der Donau – am Bisamberg und in Döbling, alles in biodynamischer Bewirtschaftung.

Wieninger.next ist die Weinlinie der Kinder der Wieningers. Die Zukunft des Weingutes ist langfristig gesichert.

Ich möchte auf keinen der Weine näher eingehen. Es findet jeder Weinfreund den seinen. Hinweisen möchte ich trotzdem auf die beiden Schaumweine. Und auf die verschiedenen Pinot Noirs. Und auf die Gemischten Sätze. Und auf die Chardonnays. Und, und, und …

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2022 Ried Renner Grüner Veltliner 1ÖTW
Weingut Schloss Gobelsburg
Kamptal

Beginnt mit Blütenhonig und kandierter Ananas, fruchttief und entgegenkommend, vital und spannungsgeladen, kräftige Statur, das exotisch anmutende Fruchtspiel gibt stets den Ton an, engmaschig und lang, erst ganz am Beginn, Potenzial für viele Jahre.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Schloss Gobelsburg
Kamptal

Michael Moosbrugger
3550 Gobelsburg
Schlossstraße 16

Tel. +43 2734 2422
Fax. -20
schloss@gobelsburg.at
www.gobelsburg.at

Auch heuer ist der vinophile Achter des Schlossweingutes – bestehend aus dem zuverlässigen wie mundwässernden Rosé, drei Rieslingen und vier Veltlinern – auf sicherem Kurs geblieben. Einen klaren Höhepunkt realisierte beispielsweise der vitale, gelbfruchtige Kamptal Veltliner der Linie Schlosskellerei, während von den Rieslingen zunächst der Domäne Gobelsburg Kamptal Riesling mit klarem Fruchtspiel und fein verwobener Textur hervorstach. Noch ein bisschen Zeit zur Harmonisierung sollte man dem Urgestein Riesling, bestehend aus den jungen Reben der Top-Lagen, einräumen; die Ressourcen für die weitere Verfeinerung sind sicherlich vorhanden. In der gehobenen Mittelklasse gefällt schon der Grüne Veltliner Langenlois mit seiner satten Apfelfrucht und dem vom Lössboden stammenden freundlichen Charakter, der überdies einen kulinarischen Allrounder kennzeichnet. Im kühl-erfrischenden Bukett, das an den Eintritt in einen Hochwald erinnert, ähnelt der Zöbing-Riesling den allermeisten Vorgängern; am Gaumen gibt er sich zwar durchaus ortstypisch, aber doch deutlich runder und zugänglicher als bisher, was für ungeduldige Riesling-Liebhaber ja nicht von Nachteil ist.

Von den Top-Rieslingen aus 2022 gefiel der klar strukturierte Gaisberg diesmal mit ungewohnten rotbeerigen Fruchtaromen, die ihm wunderbar standen und zusätzlichen Esprit verliehen. Als Lagen-Riesling der Extraklasse präsentierte sich wieder einmal ein ungemein finessiger Heiligensteiner, der messerscharfe Definition mit kühler Fruchtexpression verband und schon jetzt als Musterbeispiel für diese legendäre Riede zitiert werden kann. Am „grünen“ Sektor erbrachte der 2022er Renner wieder jenen überschwänglichen Fruchtcocktail, für den er schon seit Jahren bekannt ist und der mit etwas Flaschenreife noch an Tiefgang gewinnt. Punkto Tiefgang keine Steigerung mehr möglich dürfte hingegen für den exemplarisch anmutenden Lamm sein, denn hier zeichnet sich unmissverständlich ein Veltliner-Elixier der Sonderklasse ab.

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2023 Riesling Ried Kalkofen
Weingut FJ Gritsch
Wachau

Weit gesteckter Aromenfächer, grüne Pfirsiche, Ananas, Ringlotten und die lagentypische salzige Mineralität; kristalline Struktur, fast ein bisschen asketisch; hat Weite und Tiefe und verströmt Noblesse pur bis ins lange Finish; Traumriesling am Anfang seiner Karriere.

Weißwein
Riesling
€€€€€€
Naturkork

Weingut FJ Gritsch
Wachau

Franz-Josef Gritsch
3620 Spitz
Kirchenplatz 13

Tel. +43 2713 2450
office@gritsch.at
www.gritsch.at

Franz-Josef Gritsch strahlt über beide Ohren, wenn er von seinen Weinen aus dem aktuellen Jahrgang spricht. Und diese präsentieren sich in der Tat bereits zum frühen Kostzeitpunkt von ihrer schönsten Seite. Interessant ist die Information des engagierten Weinmachers, dass er in seinen Spitzer Rieden eine bessere Ertragssituation hatte und im Durchschnitt sogar höhere Gradationen erzielt wurden, als das in den weiter östlich liegenden Weingärten, also in Dürnstein und Loiben, der Fall war, wo auch die Erntemengen geringer ausfielen. Insgesamt lassen sich Qualität und Ausprägung der Weine seiner Meinung nach am ehesten mit dem ausgezeichneten Jahrgang 2019 vergleichen.

Die größte Neuigkeit heuer ist wohl der Ausstieg des Mauritiushofs aus der „Vinea Wachau“. Franz-Josef Gritsch begründet das damit, dass er – seit es die neue Wachau DAC-Verordnung gibt – keinen Vorteil im weiteren Verbleib bei der Markengemeinschaft sieht und führt auch sehr detailliert eine Reihe von Gründen an, auf die wir hier aus Platzgründen nicht eingehen können. Dazu kommt, dass – O-Ton – „ich die Doppelgleisigkeit von zwei Systemen meinen Kunden nicht zumuten möchte“. Die Bezeichnungen Steinfeder, Federspiel und Smaragd sind im Haus somit ab sofort Geschichte und weichen den Begriffen der DAC-Qualitätspyramide: Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine.

Neuheiten gibt es freilich auch, was die Weine selbst betrifft, und das sind gar nicht so wenige. So finden wir beispielsweise bei den Rieslingen mit dem „Steinterrassen“ einen neuen Einstiegswein und mit dem „Pluris“ einen neuen Lagenwein im Portfolio. Ersterer bezirzt mit Frische und Knackigkeit, Letzterer zeigt sich als fruchtstrotzender Wachauer, der sowohl Lage als auch Sorte ernst nimmt. Den 1000-Eimerberg gibt es künftig nur noch im höherwertigen Bereich, also dem der seinerzeitigen Smaragd-Kategorie. Bei den Veltlinern nimmt heuer – neben den arrivierten Top-Weinen – ein weiterer Ausnahmewein Platz. Der als „Blaue Mauritius I II III“ bezeichnete Wein aus dem Jahrgang 2019 erhebt mit seiner grandiosen Performance Anspruch auf Kultwein-Status.

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2023 Grüner Veltliner Reserve Leopold
Weingut Buchegger
Kremstal

Kühl, exotisch, viel Gelbfrucht, ausgereift, Lindenblüten und Kamille; satter Fruchtschmelz, strukturiert, kernig, viel Biss, energetisch, feurig, lang, braucht Zeit.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Buchegger
Kremstal

Silke Mayr
3552 Droß
Herrngasse 48

Tel. +43 2719 30056
Fax. 78056
buchegger@vorspannhof.at
www.buchegger.at

Das traditionsreiche Weingut Buchegger, das ursprünglich einer Gedersdorfer Winzerdynastie entstammt, ist seit 2006 in Droß angesiedelt, wo eine gemeinsame Betriebsstätte mit dem Vorspannhof Mayr besteht. Der renommierte Betrieb mit Weingärten in den besten Gedersdorfer Lagen wird seit vielen Jahren von Silke Mayr und ihrem talentierten Kellermeister Michael Nastl geführt.

Im Sortiment dominieren klassische regionale Weißweinsorten, allen voran Grüner Veltliner, von dem es fünf Varianten gibt. Den Start macht die beschwingte HG, gefolgt von den im Stahl ausgebauten Veltlinern vom Geppling im Kamptal sowie vom Pfarrweingarten, bei denen Sortenwürze und kompakte Frucht im Mittelpunkt stehen. Die heuer sehr kraftvoll ausgefallene Reserve Leopold liegt für ein paar Monate im großen Holzfass. Top-Sortenvertreter ist der Ried Vordernberg 1ÖTW, der von uralten Reben aus Anfang der Sechzigerjahre stammt und im großen Holz auf der Feinhefe reift. Bei den Rieslingen bildet der Ortswein Gedersdorf als Einstieg, den Mittelbau stellt der von tiefgründigem Löss stammende Tiefenthal dar, an der Spitze stehen wiederum die Ersten Lagen vom Vordernberg sowie Moosburgerin. Von den Komplementärsorten in Weiß ist der bildhübsche Rote Veltliner aus 2023 empfehlenswert. Exzellente Sekte in Extra Brut gibt es ebenfalls: eine tolle Große Reserve 2017 sowie den verlockenden Non-Vintage – beide aus Chardonnay.

Im Basissegment und im Mittelbau ist der ausgewogene Jahrgang 2023 aktuell, der hier von dem reichlichen Regen im Frühjahr profitierte, bei den Riedenweinen steht der etwas zartere Jahrgang 2022 zur Verfügung.ps

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2022 Ried Kammerner Grub Grüner Veltliner 1ÖTW
Weingut Schloss Gobelsburg
Kamptal

Sogleich ansprechendes, weit ausholendes Bukett nach Williamsbirne und Schälnüssen, saftig und engmaschig, ein kraftvoller Veltliner, der viele Facetten aufzeigt, wenngleich die Fruchtaromen noch sehr dezent erscheinen, ausgereift und sanft strömend, zweifellos mit großen Reserven ausgestattet.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Naturkork

Weingut Schloss Gobelsburg
Kamptal

Michael Moosbrugger
3550 Gobelsburg
Schlossstraße 16

Tel. +43 2734 2422
Fax. -20
schloss@gobelsburg.at
www.gobelsburg.at

Auch heuer ist der vinophile Achter des Schlossweingutes – bestehend aus dem zuverlässigen wie mundwässernden Rosé, drei Rieslingen und vier Veltlinern – auf sicherem Kurs geblieben. Einen klaren Höhepunkt realisierte beispielsweise der vitale, gelbfruchtige Kamptal Veltliner der Linie Schlosskellerei, während von den Rieslingen zunächst der Domäne Gobelsburg Kamptal Riesling mit klarem Fruchtspiel und fein verwobener Textur hervorstach. Noch ein bisschen Zeit zur Harmonisierung sollte man dem Urgestein Riesling, bestehend aus den jungen Reben der Top-Lagen, einräumen; die Ressourcen für die weitere Verfeinerung sind sicherlich vorhanden. In der gehobenen Mittelklasse gefällt schon der Grüne Veltliner Langenlois mit seiner satten Apfelfrucht und dem vom Lössboden stammenden freundlichen Charakter, der überdies einen kulinarischen Allrounder kennzeichnet. Im kühl-erfrischenden Bukett, das an den Eintritt in einen Hochwald erinnert, ähnelt der Zöbing-Riesling den allermeisten Vorgängern; am Gaumen gibt er sich zwar durchaus ortstypisch, aber doch deutlich runder und zugänglicher als bisher, was für ungeduldige Riesling-Liebhaber ja nicht von Nachteil ist.

Von den Top-Rieslingen aus 2022 gefiel der klar strukturierte Gaisberg diesmal mit ungewohnten rotbeerigen Fruchtaromen, die ihm wunderbar standen und zusätzlichen Esprit verliehen. Als Lagen-Riesling der Extraklasse präsentierte sich wieder einmal ein ungemein finessiger Heiligensteiner, der messerscharfe Definition mit kühler Fruchtexpression verband und schon jetzt als Musterbeispiel für diese legendäre Riede zitiert werden kann. Am „grünen“ Sektor erbrachte der 2022er Renner wieder jenen überschwänglichen Fruchtcocktail, für den er schon seit Jahren bekannt ist und der mit etwas Flaschenreife noch an Tiefgang gewinnt. Punkto Tiefgang keine Steigerung mehr möglich dürfte hingegen für den exemplarisch anmutenden Lamm sein, denn hier zeichnet sich unmissverständlich ein Veltliner-Elixier der Sonderklasse ab.

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2023 Grüner Veltliner Ried Zwirch 1ÖTW
Weingut Ludwig Neumayer
Traisental

Pfeffer, Hefezopf, Apfelkompott, getrocknete Apfelspalten, ein Tropfen Jod, Marille, auch getrocknet; sehr steinig, so ein Mundgefühl müssen die Arbeiter in den Steinbrüchen von Carrara haben, da kommt kaum Frucht durch, deutlich gepfeffert, kleiner Restzucker (3 g), Fruchtsüße zwängt sich durch den Kalk, strenger Charakter bleibt, langes Finale macht viel Freude.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Ludwig Neumayer
Traisental

Ludwig Neumayer
3131 Inzersdorf ob der Traisen
Dorfstraße 37

„2023 war veltlinermäßig sehr reif bei sehr guter Säure, die Weine sind kraftvoll, konzentriert, ohne übermächtig zu sein, das ist auch nicht unsere Art. Auch die später gelesenen Trauben erfreuen mit ihrer frischen Säure. Die Rieslinge sind ein bisschen leichter von der Gradation bei ebenfalls attraktiven Säurewerten. Sie wurden erst Ende März gezogen, sind noch viel jünger, kerniger, was uns recht ist, denn mit aalglatt ist man austauschbar, da passen auch keine Fruchthefen, das sollen andere machen.“ Ein Treffen mit Ludwig Neumayer ist praktisch immer ein Privatissimum in Sachen Traisental, Lagen, Geologie, Sorten, Weltanschauung, man sollte sich Zeit nehmen, genau wie mit seinen Weinen. Gesellt sich noch sein Bruder Karl dazu, wird schnell eine Doppelconférence daraus. Bei aller Liebe zu umfassender Information, ist er auch ein Meister aphoristischer Konzentration. „Der beste Lagerort für Wein ist die Erinnerung“ ist ein Klassiker. Seine Weine werden bis hinauf zu den Steinen immer konzentrierter, engmaschiger, fokussierter, kompromissloser, durchaus auch kraftvoll, ohne dabei mächtig oder gar opulent zu sein. Vielschichtig sind sie, man kann sich lange mit ihnen beschäftigen, und das am besten nicht sehr kalt aus dem Eis. Die Schieflage trägt als Einführung in die Traisentaler Thematik ihre Herkunft aus den Kalkrieden selbstbewusst vor sich her. Der Zwiri, „die persönliche Riedenselektion“, überrascht mit fast verschwenderischem Fruchtspiel bei starkem Herkunftsausdruck. „Steinalt“ ist die Ried Zwirch, sie wurde früher als Lösslage bezeichnet, aber da hat man wohl nicht tief genug gebohrt, denn drunter ist natürlich immer das kalkige Konglomerat. Ist die Nase noch fruchtbetont, staubt es geradezu am Gaumen. Ähnlich präsentiert sich der Rothenbart, die Reben stehen auf rotem Kalk. Der Wein erfreut die Nase mit viel Frucht, ist am Gaumen mit großer Spannung fast unversöhnlich, da hilft nur warten. Der Stein, gelesen wie alle Steine am „wunderschönen 1. November“, kann nach langer Gärung und langem Hefelager etwas Restzucker behalten haben. Man kann ihm wunderbar bei seiner Entwicklung zuschauen. „Legistisch trocken“ geht es mit den Rieslingen weiter, die alle auf „Ausnahmeböden“ stehen. Der Grillenbart macht durchaus schon Spaß, wenn man die strenge Linie mag. Der Rothenbart steht schwungvoll mit beiden Beinen im Kalkgestein, und der Stein ist deutlich fordernder als der Grüne Veltliner. Mit sehr langem Anlauf ein Genuss ist der Weißburgunder vom Stein, während der noch nicht fertig konfektionierte Giess großen, wenn auch eigenwilligen Reiz zeigt, sich einer endgültigen Bewertung aber noch entzog.

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2022 Chardonnay Ried Sernauberg
Weingut Riegelnegg Olwitschhof
Südsteiermark

Gediegen, ruhig strömend, leise Bodentöne, Birnen, ein Hauch Kletzen und getrocknete Feigen, Prise Orangenzesten, hauchzarte Gewürzaromen; schließt aromatisch an, feines Säurenetz, voller Leben, präzise strukturiert, im langen, würzigen Nachhall bodenstämmige Aromen.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Naturkork

Weingut Riegelnegg Olwitschhof
Südsteiermark

Roland Riegelnegg
8462 Gamlitz
Steinbach 62

Auf dem Weingut Riegelnegg Olwitschhof arbeiten zwei Generationen Hand in Hand. Die Formkurve zeigt stetig nach oben. Im Jahr 2017 hat Roland gemeinsam mit seiner Frau Martina den Betrieb von seinen Eltern übernommen. Im Jahr 2021 wurde er mit dem 2018er Ried Sernauberg „Exzellenz“ Weltmeister in der Kategorie „oaked“ beim Concours Mondial du Sauvignon. Der junge Weinmacher über sich selbst: „Meine Leidenschaft ist der Ausbau von Weißweinen in Holzfässern, vorzugsweise Sauvignon und Chardonnay.“

Für den Sauvignon Blanc Ried Sernauberg „Exzellenz“ werden physiologisch hochreife Trauben verwendet, er wird 22 Monate in gebrauchten Holzfässern mit 300 Litern Inhalt auf der Vollhefe ausgebaut. Die steile Ried Sernauberg weist zum Teil merklich unterschiedliche Parzellen auf. Die Beschaffenheit des Untergrundes reicht von Sand über Lehm bis hin zu Muschelkalk. Großes Ansehen genießen die Parzellen mit blauem Opok, ein verfestigter Lehm mit hohem Tonanteil und niedrigem Kalkgehalt. Die Vegetationsperiode ist lang, die Nächte sind kühl. Das sorgt für eine ausgeprägte Aromatik. Die Familie besitzt auch Anteile an der renommierten Ried Welles, eine Kessellage auf 520 m Seehöhe, deren Boden aus kargem, felsigem Schotterkonglomerat mit einer humosen Deckschicht besteht.

Üppige Weine sucht man hier vergebens. Die heuer vorgestellten Lagenweine sind vom Boden geprägt und muten steinig an. Primus der Serie ist der elegante und großartige Sauvignon Blanc Ried Sernauberg „Exzellenz“.

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2022 Grüner Veltliner Ried Vordernberg 1ÖTW
Weingut Buchegger
Kremstal

Kühl, grüne Oliven, Pfefferoni, Grapefruits, Hirschbirne, auch Steinobst; saftig, voller Frucht, elegante Balance, lebhaft, feinschmelzig mit Biss, lang, beachtlich.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Buchegger
Kremstal

Silke Mayr
3552 Droß
Herrngasse 48

Tel. +43 2719 30056
Fax. 78056
buchegger@vorspannhof.at
www.buchegger.at

Das traditionsreiche Weingut Buchegger, das ursprünglich einer Gedersdorfer Winzerdynastie entstammt, ist seit 2006 in Droß angesiedelt, wo eine gemeinsame Betriebsstätte mit dem Vorspannhof Mayr besteht. Der renommierte Betrieb mit Weingärten in den besten Gedersdorfer Lagen wird seit vielen Jahren von Silke Mayr und ihrem talentierten Kellermeister Michael Nastl geführt.

Im Sortiment dominieren klassische regionale Weißweinsorten, allen voran Grüner Veltliner, von dem es fünf Varianten gibt. Den Start macht die beschwingte HG, gefolgt von den im Stahl ausgebauten Veltlinern vom Geppling im Kamptal sowie vom Pfarrweingarten, bei denen Sortenwürze und kompakte Frucht im Mittelpunkt stehen. Die heuer sehr kraftvoll ausgefallene Reserve Leopold liegt für ein paar Monate im großen Holzfass. Top-Sortenvertreter ist der Ried Vordernberg 1ÖTW, der von uralten Reben aus Anfang der Sechzigerjahre stammt und im großen Holz auf der Feinhefe reift. Bei den Rieslingen bildet der Ortswein Gedersdorf als Einstieg, den Mittelbau stellt der von tiefgründigem Löss stammende Tiefenthal dar, an der Spitze stehen wiederum die Ersten Lagen vom Vordernberg sowie Moosburgerin. Von den Komplementärsorten in Weiß ist der bildhübsche Rote Veltliner aus 2023 empfehlenswert. Exzellente Sekte in Extra Brut gibt es ebenfalls: eine tolle Große Reserve 2017 sowie den verlockenden Non-Vintage – beide aus Chardonnay.

Im Basissegment und im Mittelbau ist der ausgewogene Jahrgang 2023 aktuell, der hier von dem reichlichen Regen im Frühjahr profitierte, bei den Riedenweinen steht der etwas zartere Jahrgang 2022 zur Verfügung.ps

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2023 Grüner Veltliner Smaragd Ried Schütt
Weingut Tegernseerhof
Wachau

Großartiger Wachauer Grüner Veltliner, feines Bukett, gediegen, Exotik – Orangenschalen, Mango, Stein- und Kernobst, reife Apfelnoten, ungemein vielfältig, hochelegant, verführerisch, verspielt, stilvoll, erhaben.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Tegernseerhof
Wachau

Martin Mittelbach
3601 Dürnstein
Unterloiben 12

Nach der Verkostung der Weine vom Tegernseerhof des Jahrganges 2023 kommt unvermittelt der Gedanke auf „ein Höhepunkt jagt den andern“. Da geht es mit zwei fulminanten Federspielen los – Riesling Dürnstein und Grüner Veltliner Ried Superin. Beide sind Wachau pur. Es geht weiter mit den Bergdistel Smaragdweinen Grüner Veltliner und Riesling, absolut überzeugend. Grüner Veltliner Smaragd Ried Höhereck – ein fast rieslinghafter Grüner, grandios. Es bleibt spannend. Man hat den Grünen Veltliner Smaragd Ried Schütt im Glas, Begeisterung stellt sich ein, ein unfassbar großartiger Wein. Man stellt das Glas nur ungern ab. Man erlebt die Wachau mit allen Sinnen. In dieser Art geht es weiter mit den beiden Smaragdweinen vom Loibenberg – Grüner Veltliner und Riesling. Fieberhaft hebt man die Gläser. Man probiert, immer wieder – kann es kaum glauben. Es ist wie in einem spannenden Film. Bei den beiden Rieslingen Smaragd von den Rieden Steinertal und Kellerberg ist Glückseligkeit eingetreten. Man befindet sich in anderen Sphären. In einer anderen Dimension.

Es gibt noch eine Menge großer Weine zu verkosten. Die Familie Mittelbach hat noch viele Preziosen in ihrem Keller. Zum Wohl!

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2023 Grüner Veltliner Ried Rothenbart 1ÖTW
Weingut Ludwig Neumayer
Traisental

Reich gefüllter Fruchtkorb, Birne, bunte Apfelvielfalt, Quitte, Kräuter, dann Stein ohne Ende; CO2, gut gesetzte Säure, markant, kaum mehr Frucht, nur noch Kalk, hinterlässt eine Staubschicht auf der Zunge, kompromisslos, ganz weit hinten etwas Fruchtsüße, sofort wieder überdeckt vom Kalk, ein Blitz Limette, Zesten, trocken, super spannend, starkes Mittelstück, Zeit!

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Ludwig Neumayer
Traisental

Ludwig Neumayer
3131 Inzersdorf ob der Traisen
Dorfstraße 37

„2023 war veltlinermäßig sehr reif bei sehr guter Säure, die Weine sind kraftvoll, konzentriert, ohne übermächtig zu sein, das ist auch nicht unsere Art. Auch die später gelesenen Trauben erfreuen mit ihrer frischen Säure. Die Rieslinge sind ein bisschen leichter von der Gradation bei ebenfalls attraktiven Säurewerten. Sie wurden erst Ende März gezogen, sind noch viel jünger, kerniger, was uns recht ist, denn mit aalglatt ist man austauschbar, da passen auch keine Fruchthefen, das sollen andere machen.“ Ein Treffen mit Ludwig Neumayer ist praktisch immer ein Privatissimum in Sachen Traisental, Lagen, Geologie, Sorten, Weltanschauung, man sollte sich Zeit nehmen, genau wie mit seinen Weinen. Gesellt sich noch sein Bruder Karl dazu, wird schnell eine Doppelconférence daraus. Bei aller Liebe zu umfassender Information, ist er auch ein Meister aphoristischer Konzentration. „Der beste Lagerort für Wein ist die Erinnerung“ ist ein Klassiker. Seine Weine werden bis hinauf zu den Steinen immer konzentrierter, engmaschiger, fokussierter, kompromissloser, durchaus auch kraftvoll, ohne dabei mächtig oder gar opulent zu sein. Vielschichtig sind sie, man kann sich lange mit ihnen beschäftigen, und das am besten nicht sehr kalt aus dem Eis. Die Schieflage trägt als Einführung in die Traisentaler Thematik ihre Herkunft aus den Kalkrieden selbstbewusst vor sich her. Der Zwiri, „die persönliche Riedenselektion“, überrascht mit fast verschwenderischem Fruchtspiel bei starkem Herkunftsausdruck. „Steinalt“ ist die Ried Zwirch, sie wurde früher als Lösslage bezeichnet, aber da hat man wohl nicht tief genug gebohrt, denn drunter ist natürlich immer das kalkige Konglomerat. Ist die Nase noch fruchtbetont, staubt es geradezu am Gaumen. Ähnlich präsentiert sich der Rothenbart, die Reben stehen auf rotem Kalk. Der Wein erfreut die Nase mit viel Frucht, ist am Gaumen mit großer Spannung fast unversöhnlich, da hilft nur warten. Der Stein, gelesen wie alle Steine am „wunderschönen 1. November“, kann nach langer Gärung und langem Hefelager etwas Restzucker behalten haben. Man kann ihm wunderbar bei seiner Entwicklung zuschauen. „Legistisch trocken“ geht es mit den Rieslingen weiter, die alle auf „Ausnahmeböden“ stehen. Der Grillenbart macht durchaus schon Spaß, wenn man die strenge Linie mag. Der Rothenbart steht schwungvoll mit beiden Beinen im Kalkgestein, und der Stein ist deutlich fordernder als der Grüne Veltliner. Mit sehr langem Anlauf ein Genuss ist der Weißburgunder vom Stein, während der noch nicht fertig konfektionierte Giess großen, wenn auch eigenwilligen Reiz zeigt, sich einer endgültigen Bewertung aber noch entzog.

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2023 Riesling Ried Preussen 1ÖTW
Weingut Wieninger
Wien

Reifes Steinobst, ganz feines Aroma, Ananas, Blütenduft, dezente Kräuterwürze, fruchtige Eleganz, filigran, perfektes Säurespiel, ein Langstreckenläufer. Nussberg in höchster Vollendung.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Naturkork

Weingut Wieninger
Wien

Ing. Fritz Wieninger
1210 Wien
Stammersdorfer Straße 31

Das Weingut Wieninger ist eines der international begehrtesten Weinhäuser Österreichs. Fritz Wieninger kennt man in der Weinwelt. Er ist bekannt für seine überragenden Weine. Eine solche Fülle an hochwertigen Weinen findet man auch international selten. Für Fritz Wieninger zählt nur Qualität. Man bewirtschaftet Weingärten auf beiden Seiten der Donau – am Bisamberg und in Döbling, alles in biodynamischer Bewirtschaftung.

Wieninger.next ist die Weinlinie der Kinder der Wieningers. Die Zukunft des Weingutes ist langfristig gesichert.

Ich möchte auf keinen der Weine näher eingehen. Es findet jeder Weinfreund den seinen. Hinweisen möchte ich trotzdem auf die beiden Schaumweine. Und auf die verschiedenen Pinot Noirs. Und auf die Gemischten Sätze. Und auf die Chardonnays. Und, und, und …

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2021 Riesling „X“
Weingärtnerei Aichinger
Kamptal

Üppige Marillenfrucht in der Nase, hintennach Waldhonig, am Gaumen reife Fruchttöne, reicher Körper, animierender Säurebogen, der die barocke Statur bestens puffert, feines Gaumenspiel mit guter Anhaftung, balanciert, zeigt Saft und Kraft, stoffig und dicht, charmante Fruchtsüße, mineralisch, vielschichtig und komplex, gediegener Abgang.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingärtnerei Aichinger
Kamptal

Maximilian Aichinger
3562 Schönberg am Kamp
Hauptstraße 15

Seit 2019 führt Maximilian Aichinger den Betrieb in Schönberg am Kamp. Zuvor hat er mit der Vino-HAK in Krems an der Donau und dem Fachhochschulstudium „International Wine Business“ in Krems eine solide Ausbildung genossen. Naturnahe Bewirtschaftung ist gelebte Praxis im Betrieb, behutsame Kellerwirtschaft ist Standard.

Eine beachtliche Bandbreite an Sorten profitiert von unterschiedlichen Bodenarten, und zwar vornehmlich Gneis, Sandstein, Kies und Löss. Die erste Geige spielen Grüner Veltliner und Riesling in diversen Spielarten, aber auch auf erlesene Formate aus Weißburgunder und Traminer ist der Winzer spezialisiert.

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2023 Grüner Veltliner Smaragd Ried Loibenberg
Weingut Tegernseerhof
Wachau

Man hat einen großen Wein im Glas, sofort erkennbar, Marillen, Pfirsich, Mango, adelige Frische, ungemein feine Frucht, hochelegant, muskulös, intensiv, doch immer die Contenance wahrend. Das ist männliche Überlegenheit, ohne sie auszuspielen. Substanz für Jahrzehnte.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Tegernseerhof
Wachau

Martin Mittelbach
3601 Dürnstein
Unterloiben 12

Nach der Verkostung der Weine vom Tegernseerhof des Jahrganges 2023 kommt unvermittelt der Gedanke auf „ein Höhepunkt jagt den andern“. Da geht es mit zwei fulminanten Federspielen los – Riesling Dürnstein und Grüner Veltliner Ried Superin. Beide sind Wachau pur. Es geht weiter mit den Bergdistel Smaragdweinen Grüner Veltliner und Riesling, absolut überzeugend. Grüner Veltliner Smaragd Ried Höhereck – ein fast rieslinghafter Grüner, grandios. Es bleibt spannend. Man hat den Grünen Veltliner Smaragd Ried Schütt im Glas, Begeisterung stellt sich ein, ein unfassbar großartiger Wein. Man stellt das Glas nur ungern ab. Man erlebt die Wachau mit allen Sinnen. In dieser Art geht es weiter mit den beiden Smaragdweinen vom Loibenberg – Grüner Veltliner und Riesling. Fieberhaft hebt man die Gläser. Man probiert, immer wieder – kann es kaum glauben. Es ist wie in einem spannenden Film. Bei den beiden Rieslingen Smaragd von den Rieden Steinertal und Kellerberg ist Glückseligkeit eingetreten. Man befindet sich in anderen Sphären. In einer anderen Dimension.

Es gibt noch eine Menge großer Weine zu verkosten. Die Familie Mittelbach hat noch viele Preziosen in ihrem Keller. Zum Wohl!

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -