Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2021 Maulwurf
Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Vorerst deutlich vom Blaufränkischen geprägt, schwarze Kirschen und Brombeeren, später blicken auch etwas Cassis und Schwarztee hervor, glockenklar und feinkörnig, pfeffrige Würzenote, hat Saft und Kraft, ohne je üppig zu werden, fruchtsüß und expressiv, auch mehr als genug Rasse im langen Abgang.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€

Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Ernst Triebaumer
7071 Rust
Raiffeisenstraße 9

Das aktuelle Angebot von Familie Triebaumer bewegt sich in sicheren Bahnen auf gewohnt hohem Niveau und kommt diesmal ohne größere Neuheiten und Überraschungen aus. Als kleine Überraschung kann vielleicht gelten, dass der Muskateller von der Ried Greiner aus dem sehr reifen Jahrgang 2023 besonders feingliedrig und rassig ausgefallen ist. Wieder exemplarisch gelungen erscheint der Kristallin genannte Furmint, der dieser Bezeichnung mit seiner zwar ungeschminkten, doch sehr feinen und raffinierten Bauart alle Ehre erweist. Ebenfalls sehr stilsicher präsentiert sich der schwefelfreie Sauvignon Blanc in Gestalt des 2019er Urwerk S, dessen gelbfruchtiger Aromenreigen nicht nur ausgesprochene Anhänger der „Naturwein-Bewegung“ erfreuen sollte.

Im roten Segment bestätigt der Blaufränkische aus der Ried Gemärk den schon seit einigen Jahren festzustellenden Aufwärtstrend. Den größten Fortschritt realisiert diesmal freilich der Tridendron 2021, der eindrucksvoll beweist, dass auch eine von Merlot geprägte Cuvée aus einem reifen Jahrgang elegant und feinkörnig auftreten kann. Vom wunderbar harmonischen, saftigen Maulwurf sind wir derartige Auftritte ja schon gewohnt. Als Bordeaux-Blend hors classe erweist sich der aktuelle Cabernet-Merlot, der mit seiner vielschichtigen Art und lasergenau definierten Struktur mit Sicherheit zu den allerbesten Repräsentanten dieser seit 32 Jahren bestehenden Cuvée zu zählen ist. Ebenfalls exzellent geraten sind die beiden berühmten Lagen-Blaufränkischen vom Oberen Wald und Mariental, die den Vergleich mit früheren Spitzenjahren wie 2016, 2017 und 2019 nicht scheuen müssen und erst ganz am Beginn ihrer Entwicklung stehen. Diesbezüglich schon ein bisschen weiter sind die nach zehn Jahren Lagerzeit im Triebaumer’schen Keller in beschränkter Stückzahl erneut verfügbaren „ten years after“-Weine, die dieses Mal durch einen ausnahmsweise aus Oberer Wald und Mariental zusammengesetzten 2014er Blaufränkischen repräsentiert werden.

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2023 Chardonnay „Ried Gaisberg“
Weingut Andreas Muhr
Carnuntum

Fruchtige und mineralische Noten; cremig zu Beginn, dann setzen sich Mineralik und ein exotischer Fruchtkorb in Szene, noch jugendlich, gutes Entwicklungspotenzial.

Weißwein
Chardonnay
€€
Schraubverschluss

Weingut Andreas Muhr
Carnuntum

Andreas Muhr
2463 Stixneusiedl
Hauptstraße 7

Tel. +43 669 11463502
office@amuhr.at
www.amuhr.at

Der romantische Weinort Stixneusiedl, südlich von Göttlesbrunn gelegen, ist die Heimat von Andreas Muhr. Dort betreibt er ein kleines und feines Familienweingut, das er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Bettina im Herbst 2021 mit einem charmanten Dorfheurigen erweitert hat. Begonnen hat alles vor 16 Jahren, als er sich entschied, parallel zu seinem Hauptberuf als Kellermeister im Weingut Netzl den familieneigenen Keller seines Großvaters zu reaktivieren und einen traditionellen Weinbaubetrieb aufzubauen.

Wissend um die herausragenden Lagen seiner Umgebung, betreibt Andreas Muhr entsprechend seiner Maxime einen naturnahen Weinbau mit herkunftstypischer Prägung. Die Weine in Weiß wie in Rot bilden eine perfekte Balance zwischen Tradition und Moderne und zeichnen sich durch klare Struktur und hohen Trinkgenuss aus. Behutsam wird das Programm erweitert, und so kommen dieses Jahr erstmalig der Stixneusiedl Weiß Carnuntum und der Stixneusiedl Rot im Mittelsegment dazu.

Bei den Weißweinen möchte ich den Weißburgunder hervorheben: 35 Jahre alte Reben vom Gaisberg greifen weit unten auf Kalk zu – und das spürt man von der Nase weg bis zum Gaumen. Bei den Rotweinen zeigt schon der neue Stixneusiedl Rot, wie gut der Jahrgang 2022 für das Carnuntum gelaufen ist und wie fein Andreas Muhr diese Chance ergriffen und umgesetzt hat. Und dann sind da die beiden Top-Weine in Zweigelt und Blaufränkisch, beide zielsicher auf den Punkt gebracht, zwischen dichter Tradition und kühler Moderne changierend. Da entwickelt sich etwas Großes!

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2021 Traminer Auslese
Weingut Felberjörgl
Südsteiermark

(0,5 l) Dezent, sortentypisch, süße Früchte à la Litschi und Feigen, Kräuter, rote Rosen; schließt aromatisch an, unaufdringliche Süße, Restzucker von Säure austariert, einige Substanz, die Aromen vom Bukett klingen lange nach.

Weißwein
Traminer
€€€
Schraubverschluss

Weingut Felberjörgl
Südsteiermark


8442 Kitzeck
Höch 47

Das Weingut Felberjörgl ist ein reiner Familienbetrieb, gegründet bereits im 14. Jahrhundert von Bayern namens Felber, die in den Diensten des Salzburger Erzbistums standen. Heute zeichnet Hans Peter Temmel als Kellermeister für den Wein verantwortlich. Großen Wert legt er auf schmeckbare Herkunft und naturnahe Bewirtschaftung. Die heuer vorgestellte Serie zeigt, dass er die Charakteristika des Sausals und seiner Rieden präzise herausgearbeitet hat.

Die Böden der Weingärten sind aus kristallinem Gestein entstanden, Schiefer ist vorherrschend. Ausgeprägte Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht kommen der Aromatik und der Frische zugute. Klar definierte Herkunft hat für die Familie Priorität. Die Rieden Kreuzegg und Zwickl liegen direkt beim Hof auf 550 m Seehöhe, Kreuzegg ist tiefgründig mit viel Humus, die Weine von hier muten warm an. Zu den höchsten Lagen des Sausals zählt die bis knapp 630 m reichende Ried Höchleit’n mit kargem Schieferboden. Der Riesling vom terrassierten Teilstück wird oft erst im November gelesen. „Es ist uns sehr wichtig, die Trauben länger am Rebstock belassen zu können, um die physiologische Reife richtig auszunutzen“, beschreibt Hans Peter Temmel die Vorteile dieser Seehöhe. Die Ried Schrotter ist sehr steil und teilweise terrassiert. Karger Boden kennzeichnet auch die Ried Mosergut, wo hauptsächlich Traminer und Gelber Muskateller stehen. Abgerundet wird das Portfolio durch edelsüße Prädikate, Rotweine, Frizzante, Spezialitäten wie einen Traminer aus Maischegärung, Fruchtsäfte und Edelbrände.

Dem Weingut angeschlossen ist eine stilvolle Buschenschank in einem sehenswerten Biedermeierhaus.

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2023 BIO Weißburgunder Südsteiermark
Weingut Skoff Original – Walter Skoff
Südsteiermark

Riecht bekömmlich, Anklänge von dunklen Blüten, gerösteten Haselnüssen und Birnen; sanft und vielschichtig, schon jetzt präzise, eigenständig.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Skoff Original – Walter Skoff
Südsteiermark

Walter Skoff
8462 Gamlitz
Eckberg 16

Tel. +43 3453 4243
Fax. -17
office@skofforiginal.com
www.skofforiginal.com

Walter Skoff hat das kleine Weingut seiner Eltern zu einem Leitbetrieb der Südsteiermark ausgebaut. Schon früh hat er sich national und über die Landesgrenzen hinaus einen Namen für Sauvignon Blanc gemacht. Mittlerweile verfügt er über ein beachtliches Portfolio an unterschiedlichen Lagen, was für Abwechslung im umfangreichen Angebot an Weinen sorgt.

Vor einigen Jahren hat er eine Biolinie etabliert, aus rechtlichen Gründen müssen diese Weine strikt getrennt produziert werden, und sie haben eigene Etiketten. Die Flaschenausstattung und die Kartons entsprechen den Kriterien der Nachhaltigkeit. Die konventionelle Produktlinie ist nach der DAC-Herkunftspyramide gegliedert, deren Spitze aus den Riedenweinen von unterschiedlichen Böden besteht. Extrem kalkhaltiger Untergrund ist ebenso vertreten wie völlig kalkfreier Schotter, Konglomerat oder sandiger Opok. Eine gewisse Sonderstellung genießt der „Royal“, den es als Sauvignon Blanc und als Chardonnay gibt, jeweils als Positivselektion aus renommierten Lagen.

Die heuer verkostete Serie präsentiert sich sorten- und herkunftstypisch, von den Gebietsweinen über die Ortsweine bis zu den Gewächsen aus den einzelnen Rieden. Keiner der Weine ist wuchtig, vielmehr scheint der Winzer zunehmend Wert auf Feinheit, Nuancen und Terroirausdruck zu legen. Der Linie „BIO“ ist Eigenständigkeit zu attestieren, die Weine heben sich sensorisch klar von ihren konventionell vinifizierten Brüdern ab.

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2022 Chardonnay
Weingut AmSee Pirker-Preisinger
Neusiedlersee

Ziemlich aromatisch für einen Chardonnay, gewürzig, Südfrüchte, Litschi, Papaya; viel Kräuterwürzigkeit und leichter Gerbstoff, Zitrus, Maracuja, Orangen, lebhaft, mittellang.

Weißwein
Chardonnay
€€
Glassstöpsel

Weingut AmSee Pirker-Preisinger
Neusiedlersee

Franz Pirker
7122 Gols
Neubaugasse 19

Tel. +43 664 75038676
office@wein-amsee.at
www.wein-amsee.at

Die Weine von Franz Pirker kommen zwar aus dem gleichen Weinkeller wie jene von Winzer Helmut Preisinger, dennoch unterscheiden sich die Weine der beiden Freunde von Grund auf. Die Weine von Pirker wirken in der Stilistik moderner. Man ist auch beim Holzeinsatz mutiger unterwegs, und Pirker ist dabei ein Anhänger des langsamen Ausbaus. Abseits von seinen beiden jungen Weinen, dem Chardonnay und dem Zweigelt, wo die 2022er da sind, sind die aktuellen Premium-Roten von Franz Pirker vom Jahrgang 2019. Und: Man kann bei ihm auch noch auf Weine von 2016 und 2017 zurückgreifen. Beim Sekt Blanc de Noir ist im Dezember 2023 ein 2011er degorgiert worden.

Pirker ist beim Wein Quereinsteiger, der 2011/2012 zum Wein und in den Preisinger-Keller gefunden hat, wo seither die Weine gemeinsam vinifiziert werden. Die Palette vom Weingut AmSee ist übersichtlich und bis auf den Chardonnay nur in Rot – hier auf die zwei Austro-Sorten Zweigelt und Blaufränkisch fokussiert sowie auf die internationalen französischen Rebsorten.

Von den beiden verkosteten Premium-Roten aus 2019 tut sich gerade der Blaufränkisch V36 hervor. 36 steht für 36 Monate Fassausbau – in gebrauchtem und neuem Holz. Auch der Cabernet Sauvignon aus der Lage Alter Satz ist 36 Monate im Holz gelegen, in neuen Barriques. Das braucht Zeit und kann dann – in ein, zwei Jahren – spannend werden …

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2023 Gemischter Satz
Weingut Leo Aumann
Thermenregion

Duftig nach Muskat und Kräuterwürze; frisch und knackig, dabei aromatische Fruchtnoten, pfiffiger Sommerwein, sehr trinkvergnüglich.

Weißwein
Gemischter Satz
€€
Schraubverschluss

Weingut Leo Aumann
Thermenregion

Leo Aumann
2512 Tribuswinkel
Oberwaltersdorfer Straße 105

Tel. +43 2252 80502
office@aumann.at
www.aumann.at

Leo Aumann ist einer der vielseitigsten Winzer der Thermenregion. Sein rot-weißes Weinspektrum ist mittlerweile bestens austariert. Hat man den Winzer aus Tribuswinkel bei Baden früher meist wegen seiner Rotweine auf der Rechnung gehabt, präsentiert Aumann heute ebenso begeisterungswürdige und trinkvergnügliche Weißweine, besonders aus den zwei regionalen Spezialitäten Rotgipfler und Zierfandler, die zumeist Lagenweine sind.

Der sympathische und stets kontrolliert wirkende Winzer gehört seit zwei Jahren den Österreichischen Traditionsweingütern an und hat beim Ausbau seiner definierten „Ersten Lagen“ einen klaren Fokus: „Da die Rieden im Vordergrund stehen sollen, verwende ich bei meinen ‚Ersten Lagen‘ möglichst wenig Holzeinsatz, um den Lagencharakter nicht zu verfälschen.“ Spürbar ist das bei Aumanns Rotgipfler 1ÖTW-Lagenweinen Flamming in Baden und Rodauner in Traiskirchen. Sein Ried Wiege, ebenfalls ein Rotgipfler, ist keine Erste Lage, wodurch Aumann diesen Wein mehr im Holz atmen lässt. Auch seinen beiden Chardonnay-Lagenweinen gönnt der Winzer etwas mehr Holz, weil das zu diesen kräftigen Chardonnays gut passt. Damit es nicht wuchtig wird, verwendet Aumann nur 500er Barriques mit schwachem Toasting.

Das 500er ist Aumanns bevorzugtes Gebinde –

nur bei seinem Premium-Roten, dem Harterberg, sind die klassischen 225-Liter-Barriques nach wie vor angesagt. Vom Harterberg, einer Großlage südwestlich von Baden, gibt es zwei Weine: die Reserve-Cuvée aus den Bordeaux-Sorten Cabernet und Merlot mit einem Schuss Zweigelt, die immer im Herbst in den Verkauf kommt nachdem sie 24 Monate im Holz gereift ist; und den Merlot vom Harterberg, eine elegante Wuchtbrumme, der auch für zwei Jahre im Holz war, aber immer etwas länger am Weingut zurückgehalten wird.

Aber kein Wein läuft den Aumann-Fans weg: Denn fünfmal im Jahr steckt Aumann in Tribuswinkel für zwei Wochen aus – und da gibt es praktisch alle seine Weine glasweise, ein gesundes Essen dazu, und die gemütliche Atmosphäre ist gratis dabei. Einziger Tipp: reservieren! Denn das Aumann-Paket ist beliebt …

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2023 Grauer Burgunder
Weingut Christoph Bauer
Weinviertel

Helles Steinobst, reife Zitrusnoten, auch Zesten, frisch, freundlich, anregend; Birne, rote Äpfel, einiges Steinobst, festfleischig, kleiner Zuckerrest (5 g) verschwindet in ausreichend Säure (6 g) und seidigem Grip, viel Frucht im Finish.

Weißwein
Pinot Gris (Grauburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Christoph Bauer
Weinviertel


2053 Jetzelsdorf
49

„2023 war vom Ansatz her ein spätes Jahr, dann waren wir aber doch überrascht, wie schnell die Trauben hohe Gradationen erreicht haben“, blickt Christoph Bauer zurück. Die aktuellen Weine gefallen mit ihrem starken Fruchtausdruck, sie sind reich strukturiert, vereinzelt ist ein kleiner Zuckerrest stehen geblieben, dem immer ausreichend Säure gegenübersteht. Besonders profitiert hat von dieser hohen Reife der Welschriesling, eigentlich als Sommerwein gedacht, zeigt er diesmal, was sonst noch in ihm steckt. Der Veltliner Spezial ist noch etwas mächtiger als sonst, da ist alles schon am richtigen Platz, gefährlich süffig ist er halt. Das Gegenstück dazu ist der vitale und etwas leichtere Alte Schatz Natural, spontan im großen Holz vergoren und ausgebaut. Auf den Grauburgunder ist jedes Jahr Verlass, Ende September ist sich sogar eine schon recht balancierte TBA ausgegangen. Das rote Segment bespielen aktuell drei Zweigelt 2021, anschmiegsam mit ausgeprägtem Fruchtcharme die Reserve, dunkel, mächtig, dabei sehr feinsinnig der jugendliche Privat und mit Stielen spontan im Bottich vergoren, „so wie früher“, der Natural. Der grandiose und schon sehr zugängliche Vintage 18 ist „praktisch ein Bio-Portwein“.

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2023 Grüner Veltliner Ried Rehberger Goldberg
Weingut Hagen
Kremstal

Herb-würzige Nase, Baumrinde, Radicchio, begeistert in der Folge mit saftiger Frucht nach Zitrus- und Orangenzesten, Melisse, Wildkräutern; die reife Säure ist in viel Stoff verankert; Kremstaler Veltliner par excellence.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Hagen
Kremstal

Lukas Hagen
3500 Krems an der Donau
Seilerweg 45

Toni und sein Sohn Lukas überraschen uns immer wieder mit ihren so charakteristischen Weinen, die – ungeachtet des Jahrgangs – ein präzises Abbild von Sorte und Lage vermitteln. Dabei hat man nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ wie Grüner Veltliner und Riesling im Fokus, sondern heuer auch z. B. einen sehr feinen Chardonnay, einen zart restsüßen, mächtigen Weißburgunder und vielleicht den besten Muskateller, den es bislang im Haus gegeben hat. Freilich, die Rolle der Protagonisten nehmen jeweils drei beeindruckende Grüne Veltliner und Rieslinge ein – sie stammen aber auch aus einigen der besten Lagen des Kremstals.

Sandgrube, Holzgasse, Weinzierlberg, alle in Donaunähe gelegen, profitieren vom pannonischen Einfluss und dem Feuchtigkeitsversorger Donau, die „echten“ Kremstaler Rieden, wie Thurnerberg, Kremsleithen oder der Rehberger Goldberg, werden hingegen von den kühl-würzigen Luftmassen des Waldviertels beeinflusst. Und wo die letztgenannten durch die Bank karge, steinige Bodenschichten aufweisen, bestehen die Rieden an der Donau in erster Linie aus Sand- und Lössböden – ausgenommen die an der Grenze zur Wachau und somit am Strom gelegene Ried Altenburg. Mit dem aktuellen Jahrgang ist man übrigens auch „Nachhaltig Austria“-klassifiziert.

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2023 Gelber Muskateller
Weingut Topf
Kamptal

Weiße Blüten, klassisch Holunder und grüner Apfel, viel Sortenprägnanz; straff und trocken, Spaßmacher mit Frucht und Säurebiss.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€
Schraubverschluss

Weingut Topf
Kamptal

Hans-Peter Topf
3491 Straß im Straßertale
Talstraße 162

Tel. +43 2735 2491
Fax. -91
office@weingut-topf.at
www.weingut-topf.at

Beim Weingut Topf im Straßertal tut sich viel. Die Umstellung im Weingarten ist durch: Seit heuer ist Topf bio-zertifiziert. Alle Trauben kommen aus eigenen Weingärten, womit man die Qualität zu 100 % in den eigenen Händen hat. Und die Umstellung auf die nächste Generation läuft auch prima. Weingutsleiter Hans Topf, der seit fast 35 Jahren das Weingut leitet, hat seit zehn Jahren seine Söhne Hans-Peter und Maximilian an seiner Seite, die immer mehr die Verantwortung übernehmen. Hans-Peter ist an der Verkaufsfront, Maximilian ist der Kellermeister.

Die Ideen der Jugend lassen sich auch schmecken – in den Lagenweinen: Die Topf-Weine haben etwas an Alkoholgewicht verloren, wirken dadurch filigraner und haben mehr Gerbstoff gewonnen. Das lässt die Rieslinge und Grünen Veltliner besonders in den warmen Jahrgängen, wenn die Säurewerte moderater sind, sehr lebhaft erscheinen.

Das Topf-Triumvirat – eigentlich sind sie ein Erfolgsquartett, denn Magdalena Topf, die Frau von Seniorchef Hans, gehört dazu – zählt vor allem beim Riesling zur Österreich-Spitze. Drei Top-Lagen gibt’s: die Ried Wechselberg-Spiegel, auf die der Senior besonders steht, weil er diesen Berg vor genau 30 Jahren „umgedreht“ hat; sprich, die Hanglage von einer Südwestlage in eine Südsüdwestlage gedreht hat. Sie ist eine 2,6 Hektar große Monopollage von Topf in Straß.

Die Ried Heiligenstein gibt es bei den Topfs zweimal: einmal den „normalen“ Heiligenstein und dann noch die Heiligenstein-Steinwand, eine Subriede, die nordwestlich den Berg ergänzt.

Aktuell steht der 2022er-Jahrgang in der Auslage. Doch Topf ist bekannt, dass man bei den großen Lagen eine Jahrgangstiefe bietet, jedenfalls zurück bis zum Jahrgang 2019. Und wer fragt, ob es noch ältere Raritäten gibt, sollte das tun. Denn bei Topf liegt immer etwas in der Schatzkiste.

Das gilt auch für die Grünen Veltliner, dessen verlässlicher Star die Ried Gaisberg ist. Und es gibt jede Menge Spielereien, wie den Burgunder Chardonnay und Pinot Noir – und nicht zu vergessen das Sektthema: Wobei das ist keine Spielerei mehr, sondern ein großes Betätigungsfeld geworden – und es prickelt dort bestens.

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2023 Gelber Muskateller Smaragd
Weingut Högl
Wachau

Hollerduft, Muskattrauben, Zitronenverbene, Ingwer; saftig, ausgiebig, bleibt auch am Gaumen ganz der Sorte verpflichtet; balanciert, lang.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€€€
Naturkork

Weingut Högl
Wachau

Josef & Georg Högl
3620 Spitz
Vießling 31

Im nordwestlichen Zipfel des Weinbaugebiets Wachau befindet sich eine geologische Besonderheit: der Spitzer Graben – ein in Richtung Waldviertel führendes Seitental der Donau. Bis nahezu 500 m Seehöhe reichen hier die Weingärten und wachsen die Reben in einer Cool-Climate-Zone auf kargen Glimmerschiefer- und Gneisböden. Wir befinden uns an der Anbaugrenze für Wein, wo die Trauben etwas mehr Zeit bis zu ihrer physiologischen Reife benötigen. Das Ergebnis sind freilich Jahr für Jahr ganz besondere Tropfen, die mit Tiefgang und einer unnachahmlichen Eleganz zu überzeugen wissen.

Josef und Georg Högl machen hier in ihrem mittlerweile biologisch zertifizierten Betrieb Weine von Weltgeltung, die sich mit jedem Grünen Veltliner oder Riesling messen können, und wenn sie das tun, oft sogar die Nase vorn haben. Mit dem aktuellen Jahrgang 2023 hat das erfolgreiche Vater-Sohn-Gespann einmal mehr großartige Gewächse einkellern dürfen. Besonders hervorzuheben sind, neben den „üblichen Verdächtigen“ aus den Top-Lagen Schön und Bruck, heuer auch zwei weitere Veltliner-Prachtstücke, jeweils einer aus den Rieden 1000-Eimerberg und Kaiserberg. Und auch bei den Rieslingen gesellt sich dieses Mal ein Wein zur Oberliga, der fleischige, saftstrotzende Sortenvertreter namens „Vision“. Nicht vergessen sollte man aber auch auf den formidablen, nach Langem wieder im Smaragd-Bereich angesiedelten Gelben Muskateller.

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NV Sekt Austria Brut Blaufränkisch
Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia

(g.U. Burgenland, degorgiert 30.01.2024) Feines Bukett, frischer Apfel, Kräuter, ungemein salzig, wunderbar trocken, dicht und fest, voller Grip, spannend und lang abgehend.

Schaumwein
Blaufränkisch
€€€
Naturkork

Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia


7061 Trausdorf an der Wulka
Trausdorf 1

Dass das Weingut Esterházy zu den spannendsten, innovativsten Weinbaubetrieben Österreichs zählt, ist dem Duo Frank Schindler und Kellermeister Bob Krammer zu verdanken. Es gibt permanent Neuigkeiten in diesem Haus.

Drei grandiose Sekt Austria aus immer 100 % Blaufränkisch. Es sind hochspannende, individuelle Schaumweine. Dann gibt es in Kürze einen Furmint aus St. Margarethen. Aus derselben Gemeinde gedeiht ein Chenin Blanc namens CHE. Das ist ein faszinierender Weißwein. Ein dicht strukturierter 2022 Rosé vom BF aus Großhöflein, straff und zigarrig, kein Saftabzug! 2022 Gelber Muskateller, maischevergoren, knochentrocken, gebündelte Aromen – großes Kino. Hinweisen darf ich auf den 2021 Merlot aus den Rieden Schneiderteil und Schildten/St. Georgen. Ein wunderbarer 2021 Pinot Noir Großhöflein, der im Herbst wie der Phönix aus der Asche aufsteigen wird. Frank Schindler setzt in Zukunft auf Holzfässer mit dicken Dauben, mit einem Inhalt von 225, 600 und 1500 Litern . Diese Formate sind zwar die teuersten, doch auch die besten.

Geschäftsführer Frank Schindler steht permanent in den Weingärten, kennt alle Bodenprofile und Lagen. Kennt die Weine der Welt. Der Jahrgang 2023 ist die erste bio-zertifizierte Ernte.

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2023 Cuvée Carnuntum
Weingut Andreas Muhr
Carnuntum

(50 % ZW / 50 % BF) Dichte Weichselaromatik, Top-Nase, absolut einladend; salzig, dann intensiv fruchtig, Weichsel-Kirsch-Kompott; der Zweigelt ist gerade so dominant, dass der Blaufränkisch keine Chance hat. Macht aber gar nix.

Rotwein
Cuvée Rot
€€
Schraubverschluss

Weingut Andreas Muhr
Carnuntum

Andreas Muhr
2463 Stixneusiedl
Hauptstraße 7

Tel. +43 669 11463502
office@amuhr.at
www.amuhr.at

Der romantische Weinort Stixneusiedl, südlich von Göttlesbrunn gelegen, ist die Heimat von Andreas Muhr. Dort betreibt er ein kleines und feines Familienweingut, das er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Bettina im Herbst 2021 mit einem charmanten Dorfheurigen erweitert hat. Begonnen hat alles vor 16 Jahren, als er sich entschied, parallel zu seinem Hauptberuf als Kellermeister im Weingut Netzl den familieneigenen Keller seines Großvaters zu reaktivieren und einen traditionellen Weinbaubetrieb aufzubauen.

Wissend um die herausragenden Lagen seiner Umgebung, betreibt Andreas Muhr entsprechend seiner Maxime einen naturnahen Weinbau mit herkunftstypischer Prägung. Die Weine in Weiß wie in Rot bilden eine perfekte Balance zwischen Tradition und Moderne und zeichnen sich durch klare Struktur und hohen Trinkgenuss aus. Behutsam wird das Programm erweitert, und so kommen dieses Jahr erstmalig der Stixneusiedl Weiß Carnuntum und der Stixneusiedl Rot im Mittelsegment dazu.

Bei den Weißweinen möchte ich den Weißburgunder hervorheben: 35 Jahre alte Reben vom Gaisberg greifen weit unten auf Kalk zu – und das spürt man von der Nase weg bis zum Gaumen. Bei den Rotweinen zeigt schon der neue Stixneusiedl Rot, wie gut der Jahrgang 2022 für das Carnuntum gelaufen ist und wie fein Andreas Muhr diese Chance ergriffen und umgesetzt hat. Und dann sind da die beiden Top-Weine in Zweigelt und Blaufränkisch, beide zielsicher auf den Punkt gebracht, zwischen dichter Tradition und kühler Moderne changierend. Da entwickelt sich etwas Großes!

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2023 Welschriesling
Familienweingut Oberer Germuth
Südsteiermark

Ungewohnt fein, Äpfel, zarteste Anklänge von Mandarinen; charmant, feingliedrig, angenehme Säure, Trinkfluss.

Weißwein
Welschriesling
€€
Schraubverschluss

Familienweingut Oberer Germuth
Südsteiermark

Stefan Germuth
8463 Leutschach
Glanzer Kellerstraße 34

Vor rund 20 Jahren haben Herbert und Heidi Germuth die kleine Lopic-Keusche in das Weingut Oberer Germuth umgebaut. 2001 wurde ein Gästehaus errichtet, im Zuge des Kellerneubaus kam 2006 auch ein Buschenschank dazu. Für die Weine verantwortlich zeichnet das Vater-Sohn-Gespann Herbert und Stefan. Der junge Mann ist Absolvent der Weinbauschule Silberberg, er schloss den Lehrgang für Weinmanagement in Krems ab und praktizierte bei internationalen Top-Weingütern. Oberer Germuth gehört zur Gruppe der SIEME Weingüter.

Das Sortiment gliedert sich nach den Vorgaben der DAC-Regeln in die Gebietsweine „Speer“, die Ortsweine „Speerspitze“ und die Riedenweine bzw. Reserven „Goldspeer“. Die Lagenweine werden spontan vergoren und mindestens ein Jahr in 500-Liter-Holzfässern ausgebaut.

Die Familie verfügt über zwei völlig unterschiedliche Rieden. Kaltenegg ist eine steile, südorientierte Kessellage, deren Boden überwiegend aus Opok und sandigem Lehm besteht. Die Weingärten in der ebenfalls steilen Ried Oberglanz sind nach Südwesten ausgerichtet. Die Bodenstruktur ist signifikant anders als in der Ried Kaltenegg. Oberglanz liegt auf einer Bank aus Schotter und etwas Sand, darunter finden sich Konglomerate.

Die vorgestellten Weine der Basislinie und die Ortsweine präsentieren sich feingliedrig und trinkanimierend ohne jegliche Üppigkeit, bei Letzteren ist der Boden zu erkennen. Die Riedenweine sind druckvoll, aber nie schwerfällig. Sowohl Morillon als auch Gelber Muskateller und Sauvignon Blanc sind uneingeschränkt zu empfehlen.

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2022 Zweigelt
Weingut AmSee Pirker-Preisinger
Neusiedlersee

Rauchig-würzig, mit leichter Reduktion, Preiselbeeren und Schwarzkirschen, gute Sortentypizität; einige Frische, grüne Kirschen, lebhafter Biss, etwas Gerbstoff, trinkig.

Rotwein
Zweigelt
€€
Glassstöpsel

Weingut AmSee Pirker-Preisinger
Neusiedlersee

Franz Pirker
7122 Gols
Neubaugasse 19

Tel. +43 664 75038676
office@wein-amsee.at
www.wein-amsee.at

Die Weine von Franz Pirker kommen zwar aus dem gleichen Weinkeller wie jene von Winzer Helmut Preisinger, dennoch unterscheiden sich die Weine der beiden Freunde von Grund auf. Die Weine von Pirker wirken in der Stilistik moderner. Man ist auch beim Holzeinsatz mutiger unterwegs, und Pirker ist dabei ein Anhänger des langsamen Ausbaus. Abseits von seinen beiden jungen Weinen, dem Chardonnay und dem Zweigelt, wo die 2022er da sind, sind die aktuellen Premium-Roten von Franz Pirker vom Jahrgang 2019. Und: Man kann bei ihm auch noch auf Weine von 2016 und 2017 zurückgreifen. Beim Sekt Blanc de Noir ist im Dezember 2023 ein 2011er degorgiert worden.

Pirker ist beim Wein Quereinsteiger, der 2011/2012 zum Wein und in den Preisinger-Keller gefunden hat, wo seither die Weine gemeinsam vinifiziert werden. Die Palette vom Weingut AmSee ist übersichtlich und bis auf den Chardonnay nur in Rot – hier auf die zwei Austro-Sorten Zweigelt und Blaufränkisch fokussiert sowie auf die internationalen französischen Rebsorten.

Von den beiden verkosteten Premium-Roten aus 2019 tut sich gerade der Blaufränkisch V36 hervor. 36 steht für 36 Monate Fassausbau – in gebrauchtem und neuem Holz. Auch der Cabernet Sauvignon aus der Lage Alter Satz ist 36 Monate im Holz gelegen, in neuen Barriques. Das braucht Zeit und kann dann – in ein, zwei Jahren – spannend werden …

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2022 Riesling Ried Hofbreite Gumpoldskirchen
Weingut Leo Aumann
Thermenregion

Wirkt füllig, eingelegte Marillen, relativ würzig, dezenter Schmelz, feine Fruchtsüße, Pfirsiche, straff durch den Säurebiss, mittellang bis lang, sehr attraktiv!

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingut Leo Aumann
Thermenregion

Leo Aumann
2512 Tribuswinkel
Oberwaltersdorfer Straße 105

Tel. +43 2252 80502
office@aumann.at
www.aumann.at

Leo Aumann ist einer der vielseitigsten Winzer der Thermenregion. Sein rot-weißes Weinspektrum ist mittlerweile bestens austariert. Hat man den Winzer aus Tribuswinkel bei Baden früher meist wegen seiner Rotweine auf der Rechnung gehabt, präsentiert Aumann heute ebenso begeisterungswürdige und trinkvergnügliche Weißweine, besonders aus den zwei regionalen Spezialitäten Rotgipfler und Zierfandler, die zumeist Lagenweine sind.

Der sympathische und stets kontrolliert wirkende Winzer gehört seit zwei Jahren den Österreichischen Traditionsweingütern an und hat beim Ausbau seiner definierten „Ersten Lagen“ einen klaren Fokus: „Da die Rieden im Vordergrund stehen sollen, verwende ich bei meinen ‚Ersten Lagen‘ möglichst wenig Holzeinsatz, um den Lagencharakter nicht zu verfälschen.“ Spürbar ist das bei Aumanns Rotgipfler 1ÖTW-Lagenweinen Flamming in Baden und Rodauner in Traiskirchen. Sein Ried Wiege, ebenfalls ein Rotgipfler, ist keine Erste Lage, wodurch Aumann diesen Wein mehr im Holz atmen lässt. Auch seinen beiden Chardonnay-Lagenweinen gönnt der Winzer etwas mehr Holz, weil das zu diesen kräftigen Chardonnays gut passt. Damit es nicht wuchtig wird, verwendet Aumann nur 500er Barriques mit schwachem Toasting.

Das 500er ist Aumanns bevorzugtes Gebinde –

nur bei seinem Premium-Roten, dem Harterberg, sind die klassischen 225-Liter-Barriques nach wie vor angesagt. Vom Harterberg, einer Großlage südwestlich von Baden, gibt es zwei Weine: die Reserve-Cuvée aus den Bordeaux-Sorten Cabernet und Merlot mit einem Schuss Zweigelt, die immer im Herbst in den Verkauf kommt nachdem sie 24 Monate im Holz gereift ist; und den Merlot vom Harterberg, eine elegante Wuchtbrumme, der auch für zwei Jahre im Holz war, aber immer etwas länger am Weingut zurückgehalten wird.

Aber kein Wein läuft den Aumann-Fans weg: Denn fünfmal im Jahr steckt Aumann in Tribuswinkel für zwei Wochen aus – und da gibt es praktisch alle seine Weine glasweise, ein gesundes Essen dazu, und die gemütliche Atmosphäre ist gratis dabei. Einziger Tipp: reservieren! Denn das Aumann-Paket ist beliebt …

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2021 Zweigelt Reserve Ried Hofweingärten
Weingut Christoph Bauer
Weinviertel

Süße, ganz reife, dennoch kernige Frucht von dunklen Beeren und Kirschen; gute, fruchtbehangene Statur, belebende Säure, Hauch von Holz, angenehme Würzenoten, fruchtsüß, leichtgängiges Vergnügen.

Rotwein
Zweigelt
€€
Schraubverschluss

Weingut Christoph Bauer
Weinviertel


2053 Jetzelsdorf
49

„2023 war vom Ansatz her ein spätes Jahr, dann waren wir aber doch überrascht, wie schnell die Trauben hohe Gradationen erreicht haben“, blickt Christoph Bauer zurück. Die aktuellen Weine gefallen mit ihrem starken Fruchtausdruck, sie sind reich strukturiert, vereinzelt ist ein kleiner Zuckerrest stehen geblieben, dem immer ausreichend Säure gegenübersteht. Besonders profitiert hat von dieser hohen Reife der Welschriesling, eigentlich als Sommerwein gedacht, zeigt er diesmal, was sonst noch in ihm steckt. Der Veltliner Spezial ist noch etwas mächtiger als sonst, da ist alles schon am richtigen Platz, gefährlich süffig ist er halt. Das Gegenstück dazu ist der vitale und etwas leichtere Alte Schatz Natural, spontan im großen Holz vergoren und ausgebaut. Auf den Grauburgunder ist jedes Jahr Verlass, Ende September ist sich sogar eine schon recht balancierte TBA ausgegangen. Das rote Segment bespielen aktuell drei Zweigelt 2021, anschmiegsam mit ausgeprägtem Fruchtcharme die Reserve, dunkel, mächtig, dabei sehr feinsinnig der jugendliche Privat und mit Stielen spontan im Bottich vergoren, „so wie früher“, der Natural. Der grandiose und schon sehr zugängliche Vintage 18 ist „praktisch ein Bio-Portwein“.

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2022 Riesling
Bio-Weingut HuM Hofer
Weinviertel

Unfiltriert, in der Nase noch etwas verhalten, am Gaumen öffnet er sich rasch mit Luft, Marillenkompott, Zitrusnoten, Melisse, feingliedrig und elegant, der biologische Ausbau fügt noch eine cremig-weiche Note hinzu, die sehr ansprechend ist.

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Bio-Weingut HuM Hofer
Weinviertel

Hermann Hofer
2214 Auersthal
Neubaugasse 66

Tel. +43 2288 6561
Fax. +43 2288 6561
office@weinguthofer.com
www.weinguthofer.com

Hermann und Maria Hofer waren vor Jahrzehnten die Vorreiter für biologischen Weinbau nicht nur in diesem Gebiet, sondern in ganz Niederösterreich, und haben über die Jahre viele Winzer beeinflusst. Für die kontinuierliche Arbeit gab es 2022 die Auszeichnung als Österreichs bester Bio-Produzent bei der Berliner Wein Trophy. Seit vorletztem Jahr ist der Schwiegersohn und Quereinsteiger Manfred Ottendorfer neu im Betrieb und steuert mit dem Grünen Veltliner Fred.dO seinen eigenen Wein bei.

Ab der ersten Probe merkt man, dass man in einem Bio-Betrieb der alten Schule ist, da die Weine etwas offener und weicher daherkommen, ohne die nötige Säure vermissen zu lassen. Hervorheben möchte ich die drei Grünen Veltliner aus dem Jahrgang 2023, die sowohl die Sorte als auch die Region schön repräsentieren. Der Riesling ist durch seine eigenständige Art interessant und bietet viel Trinkvergnügen. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass es hier auch feine, süffige Rotweine und viele PiWi-(pilzwiderstandsfähige)Sorten gibt, mit welchen seit Jahren experimentiert wird, was man denn daraus Köstliches machen kann.

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2023 Grüner Veltliner Hinterleiten
Weingut Kerstin & Nadine Schüller
Weinviertel

Duftige Zitrusnoten, deutlicher Pfeffer, würzig, mineralisch, delikat und kraftvoll, klassischer, animierender DAC mit langem, angenehmem Nachgeschmack.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Kerstin & Nadine Schüller
Weinviertel


2073 Pillersdorf
Pillersdorf 15

Tel. +43 676 7870813
Fax. +43 2946 8429
info@weingut-schueller.at
www.weingut-schueller.at

Als Weingut inmitten eines der schönsten Flecken des Weinviertels – so präsentieren die drei Damen Kerstin, Nadine und Helga Schüller ihren Familienbetrieb in Pillersdorf nahe der Weinstadt Retz. Die gelebte Tradition der drei Damen in ihrem Familienbetrieb hat sich so entwickelt, dass Kerstin für Weingärten und Keller verantwortlich zeichnet, Nadine für Marketing zuständig ist und Mutter Helga das Weingut nach außen hin bei den Kunden präsentiert. Mit Respekt zur Natur in Verbindung mit bedingungslosem Qualitätsanspruch, Vertrauen in das Winzerhandwerk, viel Liebe zum Detail und modernster Kellertechnik entstehen Weine mit Persönlichkeit, Charakter und dem gewissen Etwas. Besonderes Augenmerk legt Kerstin Schüller auf reifes, gesundes Traubenmaterial, natürlich im Einklang mit der Natur. Ganz besonders mit eingebunden wird der jeweilige Jahrgang mit seinen Eigenheiten, damit nicht Masse, sondern Qualität entsteht. Auf steinigen, mineralischen Böden bis Lehm-Löss-Böden stehen die Rebstöcke. Die vor Jahren zur schönsten Kellergasse gewählte „Ölbergkellergasse“ am Rande von Pillersdorf ist in die Lage „Hochsteinberg“ eingebettet. Rund um den Ort werden auf einer Art Rotweininsel gehaltvolle, dichte, oft besonders hochwertige Zweigelt kultiviert. Für Kerstin Schüller ist die Vielseitigkeit des Berufes immer wieder eine neue Herausforderung. Ihre Winzertätigkeit ist geprägt von spannenden Tagen, Wochen, Monaten und Jahren (Jahrgängen). So präsentiert sich auch das kostbare Endergebnis – hier entstehen Weine mit Persönlichkeit und Charakter.

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2023 Grüner Veltliner Ried Holzgasse
Weingut Hagen
Kremstal

Nobles Bukett, feiner Würztabak, weiße Birnen, Nadelholz, Kornfeld; bleibt vielschichtig, klar konturiert und breitet sich kraftvoll mit viel Finesse aus; substanziell, schöne Länge, aus einem Guss.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Hagen
Kremstal

Lukas Hagen
3500 Krems an der Donau
Seilerweg 45

Toni und sein Sohn Lukas überraschen uns immer wieder mit ihren so charakteristischen Weinen, die – ungeachtet des Jahrgangs – ein präzises Abbild von Sorte und Lage vermitteln. Dabei hat man nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ wie Grüner Veltliner und Riesling im Fokus, sondern heuer auch z. B. einen sehr feinen Chardonnay, einen zart restsüßen, mächtigen Weißburgunder und vielleicht den besten Muskateller, den es bislang im Haus gegeben hat. Freilich, die Rolle der Protagonisten nehmen jeweils drei beeindruckende Grüne Veltliner und Rieslinge ein – sie stammen aber auch aus einigen der besten Lagen des Kremstals.

Sandgrube, Holzgasse, Weinzierlberg, alle in Donaunähe gelegen, profitieren vom pannonischen Einfluss und dem Feuchtigkeitsversorger Donau, die „echten“ Kremstaler Rieden, wie Thurnerberg, Kremsleithen oder der Rehberger Goldberg, werden hingegen von den kühl-würzigen Luftmassen des Waldviertels beeinflusst. Und wo die letztgenannten durch die Bank karge, steinige Bodenschichten aufweisen, bestehen die Rieden an der Donau in erster Linie aus Sand- und Lössböden – ausgenommen die an der Grenze zur Wachau und somit am Strom gelegene Ried Altenburg. Mit dem aktuellen Jahrgang ist man übrigens auch „Nachhaltig Austria“-klassifiziert.

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2020 Sekt Austria Rosé Brut Reserve Blaufränkisch
Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia

(g.U. Großhöflein Burgenland, degorgiert 30.01.2024) Unbändig salzig, herbe Frische, voller Finesse, Kräuterwürze, Brombeeren, schlank, doch dicht strukturiert, engmaschig, schön trocken, perfekte Säure, voller Pikanz. Geht lang ab.

Schaumwein
Blaufränkisch
€€€€
Naturkork

Weingut Esterházy
Leithaberg, Rust & Rosalia


7061 Trausdorf an der Wulka
Trausdorf 1

Dass das Weingut Esterházy zu den spannendsten, innovativsten Weinbaubetrieben Österreichs zählt, ist dem Duo Frank Schindler und Kellermeister Bob Krammer zu verdanken. Es gibt permanent Neuigkeiten in diesem Haus.

Drei grandiose Sekt Austria aus immer 100 % Blaufränkisch. Es sind hochspannende, individuelle Schaumweine. Dann gibt es in Kürze einen Furmint aus St. Margarethen. Aus derselben Gemeinde gedeiht ein Chenin Blanc namens CHE. Das ist ein faszinierender Weißwein. Ein dicht strukturierter 2022 Rosé vom BF aus Großhöflein, straff und zigarrig, kein Saftabzug! 2022 Gelber Muskateller, maischevergoren, knochentrocken, gebündelte Aromen – großes Kino. Hinweisen darf ich auf den 2021 Merlot aus den Rieden Schneiderteil und Schildten/St. Georgen. Ein wunderbarer 2021 Pinot Noir Großhöflein, der im Herbst wie der Phönix aus der Asche aufsteigen wird. Frank Schindler setzt in Zukunft auf Holzfässer mit dicken Dauben, mit einem Inhalt von 225, 600 und 1500 Litern . Diese Formate sind zwar die teuersten, doch auch die besten.

Geschäftsführer Frank Schindler steht permanent in den Weingärten, kennt alle Bodenprofile und Lagen. Kennt die Weine der Welt. Der Jahrgang 2023 ist die erste bio-zertifizierte Ernte.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -