14 Stunden Maischestandzeit und 18 Monate Hefelagerung ergeben naturgemäß einen etwas anderen Weinstil als den bisher gewohnten: vorerst zurückhaltend, Blütenhonig und weißer Spargel im vornehmen Bukett, hefige Herznote, dicht und mollig, sanft strömend, am Gaumen etwas Mango und Tarocco-Orange, legt nach längerer Öffnung deutlich zu.
Gerhard und Marion Wohlmuth
8441 Kitzeck im Sausal
Fresing 24
Tel. +43 3456 2303
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wein@wohlmuth.at
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Gerhard Wohlmuth hat mit den aktuellen Jahrgängen einige bedeutende Änderungen im Sortiment vorgenommen. So wurde zwischen den Gebietsweinen aus der Südsteiermark und den aus Sausaler Lagen stammenden Gebietsweinen namens „Schiefer“ für vier Rebsorten eine neue Kategorie unter der Bezeichnung „Phyllit“ eingezogen, von denen speziell die beiden schwebend leichten und taufrischen Exemplare aus Sauvignon und Muskateller begeistert haben. Unter der Ortsbezeichnung Kitzeck-Sausal werden dann nur mehr die beiden Leitsorten Sauvignon Blanc und Riesling angeboten, die dann mindestens ein Jahr auf der Hefe in großen Holzfässern reifen dürfen. Auch werden die Erscheinungstermine einiger Lagenweine weiter nach hinten verschoben, weshalb beispielsweise der Sauvignon Blanc Steinriegl oder der Riesling Dr. Wunsch erst im nächsten Jahr abgebildet werden können.
Apropos Riesling: Als vorläufigen Ersatz gibt es dafür wieder einen restsüßen „Dr. Wu“ im Stil eines traditionellen deutschen Kabinett. Großartig gelungen ist wieder einmal der hochelegante, unnachahmlich präzise strukturierte Edelschuh-Riesling.
Von den zahlreichen Sauvignon-Varianten sticht vorläufig der rotbeerige Hochsteinriegl 2022 hervor, zumal der ebenso feinsinnige Edelschuh nach 18 Monaten Reifung auf der Hefe einfach noch seine Zeit braucht. Aber auch der bereits erwähnte knusprige Phyllit und die Spätfüllung vom Ortswein Kitzeck-Sausal werden Liebhaber dieser Rebsorte entzücken. Der Grauburgunder tritt diesmal ebenfalls in Gestalt eines schwungvollen Phyllit und des ganz ruhig strömenden Riedenweines Gola auf. Aus dem Quartett der Morillons bilden die beiden Lagenweine die qualitative Spitze, wobei derzeit schwer zu entscheiden ist, ob man dem eher puristischen 2022er Gola oder dem mit fruchtigen Aromen nur so prunkenden 2021er vom Sausaler Schlössl den Vorzug gibt. Für den abschließenden, absoluten Höhepunkt sorgt dann ein anderer 2021er, nämlich die unter der schlichten Bezeichnung „Ried Edelschuh Fassreserve“ laufende, wahrhaft fulminante Cuvée aus Morillon, Sauvignon und Riesling, die nur in den allerbesten Jahren erzeugt wird und mittlerweile ganze 30 Monate auf der Hefe reifen darf.