Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2022 Pannobile
Weingut Paul Achs
Neusiedlersee

(BF/ZW) Ruhig strömend und multidimensional, frische Beerenfrucht à la Brombeere gepaart mit Powidl, ungemein saftig und präsent, griffig und fordernd, die sehnige Art des Blaufränkischen gibt den Ton an, quasi neue Stilistik, rundum gelungen.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€
Naturkork

Weingut Paul Achs
Neusiedlersee

Paul Achs
7122 Gols
Neubaugasse 13

Tel. +43 2173 2367
Fax. -7
office@paul-achs.at
www.paul-achs.at

Ein Sonderlob verdient aus dem weißen Sortiment von Paul Achs diesmal das Chardonnay-Duo. Während die aus 1961 gepflanzten Stöcken gekelterten Alten Reben den exotischen Früchtereigen betonen, liegt der Fokus des Altenberg-Chardonnays auf dem harmonischen Zusammenspiel von gelbfruchtigen Aromen mit dezenter Eichenumrahmung. Der blutjunge, sehr pointierte Zweigelt 2023 gibt bereits einen ersten, hoffnungsvoll stimmenden Ausblick auf den Jahrgang. Aber auch die 2022er realisieren eine souveräne Serie, aus der gleich einmal der messerscharf strukturierte, vor dunkler Frucht nahezu überquellende Pannobile herausragt, der für diese Stufe oder Marke gewissermaßen ein neues Kapitel aufschlägt. Ein weiterer, deutlich schmeckbarer Fortschritt ist mit der Pinot Noir Selektion geglückt, die zwar recht dunkelfruchtig und kraftvoll über den Gaumen rollt, doch mit Luftzufuhr rasch an Profil und Sortentypizität gewinnt.

Die parallele Verkostung der drei Golser Lagen-Blaufränkischen ist stets eine freudvolle Angelegenheit, die auch insofern immer ein bisschen überrascht, weil der Charakter der drei Spitzenrieden gar so unterschiedlich ausfällt. Und diese Tatsache wird auch vom Jahrgang 2022 mit Nachdruck bestätigt, der bei Paul Achs erfreulicherweise sehr dicht und körperreich, aber auch fein liniert ausgefallen ist. Tiefdunkle Frucht und ein mächtiger Tannin-Hintergrund prägen vorerst den 2022er Spiegel, dessen kalkreiches Terroir Strenge und Spannung verleiht. Fast noch kerniger und jugendlich ungestüm gibt sich derzeit der Ungerberg, der insgesamt jedoch kompletter und nuancierter erscheint als in so manchem Vorjahr. Den Höhepunkt der aktuellen roten Revue realisiert – wie könnte es anders sein – nach unserem Gutdünken der Blaufränkische von der Top-Lage Altenberg, der sicherlich auch vom exzellenten Jahrgang 2021 profitiert.

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2022 Zierfandler Ried Traiskirchner Igeln
Weingut Stadlmann
Thermenregion

Samtige Fülle, Biskuit, Striezel, würzig, etwas Milchblockmalz, Kandiszucker, auch Honigmelonen, süßer Spargel; geschmeidiger Fruchtschmelz, gelbe Geleefrüchte, süße Quitten, zartherb und saftig, stoffig, kernig und fest im Finish.

Weißwein
Zierfandler
€€€
Naturkork

Weingut Stadlmann
Thermenregion

Mag. Bernhard Stadlmann MBA
2514 Traiskirchen
Wiener Straße 41

In dem seit 1780 bestehenden Traiskirchner Weingut der Familie Stadlmann werden Weinbaukultur und -tradition der Thermenregion seit jeher hochgehalten. Johann Stadlmann war über Jahrzehnte nicht nur Top-Winzer, sondern auch und vor allem Vorreiter und Botschafter für diese ehemals berühmteste Herkunft Niederösterreichs mit ihrer einzigartigen Melange aus autochthonen und klassischen Sorten. Sohn Bernhard Stadlmann kam über Umwege in den Betrieb, studierte zuerst Wirtschaftswissenschaften, ehe er sich für den Weinbau entschied. Seinen diesbezüglichen Wissensdurst stillte er ebenfalls durch universitäre Ausbildung, u. a. in Kalifornien, bevor er schließlich ins elterliche Weingut zurückkehrte. Ein Mensch der leisen Worte, inkorporiert der Traiskirchner eine sehr spezielle Mischung aus fundiertem, durch mittlerweile lange Erfahrung bereichertem vitikulturellen wie önologischem Wissen und einer ausgeprägten Empathie für die Vorgänge und Abläufe in der Natur. Diese Tiefe findet auch ihren Ausdruck in den Stadlmann’schen Kreszenzen, die nie laut schreien, sondern sich eher subtil und hintergründig präsentieren.

Das Sortenspektrum in Weiß umfasst die hervorragenden autochthonen Rebsorten Rotgipfler und Zierfandler ebenso wie Weißburgunder, Grüner Veltliner, Riesling und Muskateller, dazu werden auch rote Sorten wie St. Laurent und Pinot Noir kultiviert. Größtes Augenmerk wird hier den Ansprüchen der einzelnen Sorten geschenkt, um stets die bestmögliche Kombination von Rebsorte und Terroir zu finden. Das Weingut ist seit 2007 bio-zertifiziert, in vielen Bereichen wird auch nach biodynamischen Richtlinien gearbeitet. Seit 2022 ist Stadlmann Mitglied der Traditionsweingüter Österreich.ps

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2023 Riesling Ried Brunnberg Reserve
Weingut Rudolf Fritz
Kremstal

Dezente Nase, etwas Pfirsich, Kriecherl, Grapefruit, baut sich im Glas wunderschön auf mit viel Frucht und Extraktsüße, dazu eine perfekte Säurebalance; großartige Verknüpfung von Kraft und Eleganz, vielschichtig, druckvoll, mit toller Länge, Riesling-Hochkaräter mit der Lizenz zum Verführen!

Weißwein
Riesling
€€
Schraubverschluss

Weingut Rudolf Fritz
Kremstal

Rudolf Fritz
3506 Thallern
Fuchsleitenweg 1

Thallern, eine Katastralgemeinde der Stadt Krems, ist ein beschauliches Weinörtchen am südlichen Donauufer und liegt nahe dem Göttweiger Berg mit seinem berühmten Stift. Hier befindet sich auch das Weingut von Rudolf Fritz, der rund 12 Hektar Weingärten sein Eigen nennt, in denen – Kremstal entsprechend – hauptsächlich Grüne Veltliner und Riesling-Reben anzutreffen sind, aber auch Weißburgunder, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Gelber Muskateller und Zweigelt stehen. Der Absolvent der Kremser Weinbauschule verarbeitet ausschließlich Trauben aus eigenen Weingärten, wobei er sein Hauptaugenmerk auf ein gut funktionierendes Ökosystem legt, ganz nach der Devise „Weinqualität liegt im Weingarten und nirgendwo anders“. Unterstützt wird er von seinen Eltern, wobei vor allem der Herr Papa – ebenfalls ein Rudolf – überall dort anpackt, wo Hilfe erforderlich ist.

Der stets eher bescheiden und zurückhaltend auftretende Junior macht Jahr für Jahr Weine von bemerkenswerter Qualität. „2023 war ja auch ein Superjahr, das trotz später Blüte und entsprechend längerem Vegetationsverlauf wunderschönes, physiologisch reifes Traubengut zur Folge hatte“, wie er uns verrät. „Wir haben bis in den November hinein gelesen!“ Mengenmäßig sei es ein bisschen weniger gewesen als im Vorjahr, insgesamt zeigt sich der Thallerner aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Darf er auch, denn im Portfolio befinden sich heuer einige herausragende Weine, wie z. B. der großartige Grüne Veltliner aus der Ried Schweren Zapfen oder der hinreißende Riesling vom Brunnberg.

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2022 Ried Kammerner Lamm Grüner Veltliner 1ÖTW
Weingut Bründlmayer
Kamptal

Verblüffend aussagekräftiges Bukett nach Mandeln und Pistazien mit einem Hauch von Orangenblüten und Akazienhonig, vom Holz nur dezent umrahmt, sehr subtil, Eleganz und Finesse in Vollendung, das tiefe, leicht exotisch anmutende Fruchtspiel weiß sich im „burgundischen“ Kontext stets zu behaupten, enorme Länge und Strahlkraft – ein großer Lamm-Veltliner im Werden.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weingut Bründlmayer
Kamptal

Wilhelm Bründlmayer
3550 Langenlois
Zwettler Straße 23

Wie eigentlich nicht anders zu erwarten war, hat die erfahrene wie innovative Bründlmayer-Crew auch die beiden gar nicht so einfachen Weißwein-Jahrgänge 2023 und 2022 mit Bravour gemeistert, was sich in zahlreichen hohen Bewertungen widerspiegelt; und für ausgezeichnete Rotweinjahre wie 2019 und 2021 gilt dies naturgemäß erst recht. Aus der Kamptal-Gebietsserie ist beispielsweise der zartgliedrige Riesling als fruchtige Versuchung voll Schwung und Esprit besonders hervorzuheben. Bei den leichteren Veltlinern gefällt bereits der schlanke, doch pfiffige L & T, der zwar spritzig und lebhaft ist, doch ohne jede Aggressivität über den Gaumen rollt. Eine Klasse für sich stellt der 2023er Berg-Vogelsang dar, der es versteht, kühle Eleganz mit Dichte und Trinkfluss zu verbinden.

Die Veltliner und Rieslinge aus den Ersten Lagen dürfen ja bekanntlich seit einigen Jahren längere Fass- und Flaschenreife genießen, wodurch sich diesmal folgerichtig die 2022er auf dem Prüfstand befanden. Davon haben beispielsweise die ruhig strömenden, vornehmen Langenloiser Alten Reben schmeckbar profitiert. Der wieder sehr fruchtbetonte Grüne Veltliner von der Ried Käferberg ist bei aller Kraft keineswegs zu üppig ausgefallen, und die legendäre Version vom Kammerner Lamm präsentiert sich bereits überraschend offen und aussagekräftig; die Strahlkraft dieses Veltliner-Monuments verspricht jedenfalls bereits Großes für die nahe Zukunft. Ebenfalls in Hochform befand sich der Zöbinger Heiligenstein-Riesling von den Alten Reben, der 2022 mit ungewohnten rotbeerigen Fruchtnuancen punktet und wieder einmal zu einem ebenso denkwürdigen wie langlebigen Riesling heranwachsen sollte.

Auf dem roten Sektor gefällt bereits der ungemein lebhafte und zupackende 2021er Zweigelt des „Einstiegsbereichs“ so gut wie noch nie. Die erwartete Steigerung erbringt dann die fulminante 2019er Reserve, die für diese Rebsorte im Hause Bründlmayer neue Maßstäbe setzt. Der überaus aparte und elegante Pinot Noir aus diesem großen Rotwein-Jahrgang wurde ja schon im Vorjahr abgehandelt, weshalb an dieser Stelle nur zu berichten ist, dass er sich immer besser entwickelt. Demnächst neu am Markt sein wird hingegen der zwar noch in den Kinderschuhen steckende, aber seine Komplexität und sein Potenzial bereits auf beeindruckende Weise andeutende 2019er Cabernet Franc, der seinen ohnehin ausgezeichneten Vorgänger aus 2018 noch deutlich übertreffen sollte. Das perlende Segment wurde diesmal durch den ebenso rassigen wie eleganten Blanc de Blancs repräsentiert, der zarte Zitrusfrucht mit dezentem Autolyseton verbindet, doch ebenfalls von etwas Flaschenreife noch profitieren sollte.

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2023 Grüner Veltliner Ried Kaiserberg Smaragd
Weingut Högl
Wachau

Zartherbe Nase, Birnen, steinobstige Einschlüsse, Kräuterbeet; dicht, voluminös, viel Fleisch, dennoch feinstrahlig, tolle Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Naturkork

Weingut Högl
Wachau

Josef & Georg Högl
3620 Spitz
Vießling 31

Im nordwestlichen Zipfel des Weinbaugebiets Wachau befindet sich eine geologische Besonderheit: der Spitzer Graben – ein in Richtung Waldviertel führendes Seitental der Donau. Bis nahezu 500 m Seehöhe reichen hier die Weingärten und wachsen die Reben in einer Cool-Climate-Zone auf kargen Glimmerschiefer- und Gneisböden. Wir befinden uns an der Anbaugrenze für Wein, wo die Trauben etwas mehr Zeit bis zu ihrer physiologischen Reife benötigen. Das Ergebnis sind freilich Jahr für Jahr ganz besondere Tropfen, die mit Tiefgang und einer unnachahmlichen Eleganz zu überzeugen wissen.

Josef und Georg Högl machen hier in ihrem mittlerweile biologisch zertifizierten Betrieb Weine von Weltgeltung, die sich mit jedem Grünen Veltliner oder Riesling messen können, und wenn sie das tun, oft sogar die Nase vorn haben. Mit dem aktuellen Jahrgang 2023 hat das erfolgreiche Vater-Sohn-Gespann einmal mehr großartige Gewächse einkellern dürfen. Besonders hervorzuheben sind, neben den „üblichen Verdächtigen“ aus den Top-Lagen Schön und Bruck, heuer auch zwei weitere Veltliner-Prachtstücke, jeweils einer aus den Rieden 1000-Eimerberg und Kaiserberg. Und auch bei den Rieslingen gesellt sich dieses Mal ein Wein zur Oberliga, der fleischige, saftstrotzende Sortenvertreter namens „Vision“. Nicht vergessen sollte man aber auch auf den formidablen, nach Langem wieder im Smaragd-Bereich angesiedelten Gelben Muskateller.

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2022 Riesling Handwerk
Weingut Sommer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Dunkle Mineralität, Kalk/Schiefer, salzig, Apfeltöne, Orangenschalen, Ananas, Kräuter, Steinobst, explodiert am Gaumen , ist dicht strukturiert, kompakt, tiefgründig, lässige Säure, viel Boden, hintergründig, ein Langstreckenläufer.

Weißwein
Riesling
€€€€
Naturkork

Weingut Sommer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Kathrin & Leopold Sommer
7082 Donnerskirchen
Johannesstraße 26

Was sind das für spannende Weine, die uns Leopold Sommer einschenkt. Selten solch muskulöse, statuierte, intensive, dicht strukturierte Gewächse zu Gesicht bekommen. Weine von enormer Authentizität, Individualität, Lagerfähigkeit. Diese Weine entwickeln sich erst nach langer Belüftung. Man muss viel Zeit bei der Verkostung aufwenden. Da springt einen kein Wein an. Das sind Weine, die man sich erarbeiten muss. Doch dann sind es unschlagbare Kreszenzen. Hier kann man den Leithaberg in seiner höchsten Form erkunden.

Die Serie beginnt mit 2023 Riesling Quarz, ein tiefgründiger, aromatischer Wein auf den der eigenständige 2023 Sauvignon Blanc Sandstein folgt. Die Weine der Grünen Veltliner sind Spannung pur – ganz anders im Stil als die niederösterreichischen Pendants. Der 2023 Schiefer ist schon unvergleichlich. Gesteigert wird das Ganze durch den 2022 Ried Himmelreich – ein Anwärter für die 1ÖTW-Lage. Sensationell und in perfekter Form präsentiert sich nach langer Belüftung der Vertreter aus der Purbacher Ried Halser. Himmelreich und Halser öffnen den Blick ins Burgund. 2021 Chardonnay Riefring Thal hat burgundische Noten, bleibt aber immer Leithaberg.

Ein hochspannender, vibrierender 2021 Blaufränkisch Leithaberg entzückt des Herz des Rotweinkenners. Das ist Authentizität pur. Dann wäre noch der Handwerk Riesling 2022. Das ist nicht nur Natur pur, das ist eine neue Dimension von Wein.

Diese Weine repräsentieren internationale Klasse. Es sind stringente, unverwechselbare Gewächse, die das Zeug für eine lange Lagerung haben. Leo Sommer gehört zur Elite der Winzer. Er macht Weine, die den Gaumen fordern und voll befriedigen.

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2022 Chardonnay Terra Rechnitz Ried Grenzgarten
Weingut Arkadenhof Mandl-Brunner
Eisenberg

Im Bukett Anklänge von Ringlotten, feiner Honigton, kräuterwürzig, Muskatnuss und Thymian, hintennach eine edle nussige Bitternote, überaus saftig, balanciert und mineralisch, beachtlicher Tiefgang, bekömmlicher Charakter, gute Substanz, alles in allem ein sublimer und individualistischer Sortenvertreter, guter Abgang mit Anklängen von Zitrusgras im Finish.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Naturkork

Weingut Arkadenhof Mandl-Brunner
Eisenberg

Helga & Erhard Brunner
7471 Rechnitz
Lindengasse 7

Ein solider Weinhof mit Buschenschank ist das Anwesen von Erhard und Helga Brunner. Deren Sohn Martin Brunner hat, wie die Mutter, die Klosterneuburger Weinbauschule absolviert. Derzeit widmet er sich in Krems dem Bachelorstudium „International Wine Business“, darüber hinaus ist er schon gestaltend im Betrieb aktiv. Die jüngste Innovation, den herrlich erfrischenden Welschriesling Pet Nat, hat er ersonnen. Grundsätzlich liegt im Betrieb der Fokus auf den Weißweinen, wobei der Welschriesling definitiv den Ton angibt.

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2021 Weißburgunder Ried Steinriegel-Seminar
Landesweingut Silberberg
Südsteiermark

Distinguiert, kraftvoll, vielschichtige Frucht, von Orangen über Birnen und Pfirsiche bis zu grünen Oliven, zarteste Gewürzaromen; aromatisches Dacapo, sanfte Säure, Kraft, Schmelz, Balance, im langen Nachhall feinkörnige Gewürze.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€€€€
Naturkork

Landesweingut Silberberg
Südsteiermark


8430 Leibnitz
Silberberg 1

Silberberg ist Landesweingut und Kaderschmiede für den Winzernachwuchs zugleich. Die Verantwortung für den Wein tragen der Önologe Karl Menhart, Kellermeister und Verwalter Josef Auer, Kellermeister Andreas Lobe und Weinbaumanager Gernot Lorenz. Im Keller und in den Weingärten wird am Puls der Zeit gearbeitet. Auf kleinen Flächen wurden die pilzwiderstandsfähigen Rebsorten Muscaris, Souvignier Gris und Cabernet Jura ausgepflanzt. Aktuell läuft ein internationales Projekt namens Life Vine Adapt zur Adaptierung des Weinbaus im Klimawandel und für Nachhaltigkeit.

Silberberg verfügt über ein beachtliches Portfolio an Rieden mit unterschiedlichsten Bodenbeschaffenheiten – von reinen Sedimentböden bis zu Schiefer. Entsprechend abwechslungsreich ist das sensorische Profil der Weine. Ausschließlich biologisch bewirtschaftet werden die Weingärten am Schlossberg in Leutschach.

Die heuer vorgestellte Serie ist bemerkenswert. Die Ortsweine bringen die jeweiligen Böden nachvollziehbar zur Geltung. Wer den Unterschied zwischen kristallinen Schieferböden und kalkhaltigen Sedimentuntergründen verkosten will, ist hier an der richtigen Adresse. Sehr gut entwickelt hat sich der letztes Jahr bereits vorgestellte Weißburgunder Ried Steinriegel-Seminar.

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2022 Blaufränkisch Ried Spiegel
Weingut Paul Achs
Neusiedlersee

Beschreibt schon im Duftspiel einen weiten Bogen, Holunder und Maulbeeren, tiefdunkle Würze, substanzreich und extraktsüß, elegant gerundet, fest verwoben, die kalkreiche Riede erbringt viel Spannung und Biss, fast pelzige Tannine im langen Abgang.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€€€
Naturkork

Weingut Paul Achs
Neusiedlersee

Paul Achs
7122 Gols
Neubaugasse 13

Tel. +43 2173 2367
Fax. -7
office@paul-achs.at
www.paul-achs.at

Ein Sonderlob verdient aus dem weißen Sortiment von Paul Achs diesmal das Chardonnay-Duo. Während die aus 1961 gepflanzten Stöcken gekelterten Alten Reben den exotischen Früchtereigen betonen, liegt der Fokus des Altenberg-Chardonnays auf dem harmonischen Zusammenspiel von gelbfruchtigen Aromen mit dezenter Eichenumrahmung. Der blutjunge, sehr pointierte Zweigelt 2023 gibt bereits einen ersten, hoffnungsvoll stimmenden Ausblick auf den Jahrgang. Aber auch die 2022er realisieren eine souveräne Serie, aus der gleich einmal der messerscharf strukturierte, vor dunkler Frucht nahezu überquellende Pannobile herausragt, der für diese Stufe oder Marke gewissermaßen ein neues Kapitel aufschlägt. Ein weiterer, deutlich schmeckbarer Fortschritt ist mit der Pinot Noir Selektion geglückt, die zwar recht dunkelfruchtig und kraftvoll über den Gaumen rollt, doch mit Luftzufuhr rasch an Profil und Sortentypizität gewinnt.

Die parallele Verkostung der drei Golser Lagen-Blaufränkischen ist stets eine freudvolle Angelegenheit, die auch insofern immer ein bisschen überrascht, weil der Charakter der drei Spitzenrieden gar so unterschiedlich ausfällt. Und diese Tatsache wird auch vom Jahrgang 2022 mit Nachdruck bestätigt, der bei Paul Achs erfreulicherweise sehr dicht und körperreich, aber auch fein liniert ausgefallen ist. Tiefdunkle Frucht und ein mächtiger Tannin-Hintergrund prägen vorerst den 2022er Spiegel, dessen kalkreiches Terroir Strenge und Spannung verleiht. Fast noch kerniger und jugendlich ungestüm gibt sich derzeit der Ungerberg, der insgesamt jedoch kompletter und nuancierter erscheint als in so manchem Vorjahr. Den Höhepunkt der aktuellen roten Revue realisiert – wie könnte es anders sein – nach unserem Gutdünken der Blaufränkische von der Top-Lage Altenberg, der sicherlich auch vom exzellenten Jahrgang 2021 profitiert.

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2020 Sankt Laurent Tattendorf Ried Holzspur Reserve
Weingut Familie Auer
Thermenregion

Kirschblütenduft, Nelkenwürze; süßer Tabakrauch mit Kokosnoten, Kirschkonfit, Zwetschkencreme, elegante Tannine, edler Holzeinsatz, Johannisbeermix in nobler Säure, ausgewogene Fruchtsüße, frische Rotbeerigkeit im kreidigen Rückaroma.

Rotwein
St. Laurent
€€€€
Naturkork

Weingut Familie Auer
Thermenregion


2523 Tattendorf
Pottendorfer Straße 14

Tel. +43 2253 81251
Fax. -4
office@weingutauer.at
www.weingutauer.at

Das traditionsreiche Bio-Weingut der Familie Auer hat seit Generationen seinen Wirkungskreis im beliebten Heurigenort Tattendorf und nun auch in Pfaffstätten. Leopold und Sohn Lukas Auer verbinden schonende Kellertechnik mit biologischer Bewirtschaftung der wertvollen Böden der südlichen Thermenregion. Hier gibt es mit Kalkadern durchzogene steinige Schotterböden, die ein wenig an das Burgund erinnern. Deshalb kann man auch die Parallele zu den dortigen Voraussetzungen, besonders zu den roten Burgundersorten, erkennen. Auch für das Weingut Auer bedeuten – abgesehen von den weißen gebietstypischen Reserveweinen – der Pinot Noir und Sankt Laurent die Schwerpunkte des Qualitätsbetriebs, welche hier sowohl in klassischer als auch in Reservequalität erfolgreich gekeltert werden. Hier im Keller, wie auch im urgemütlichen Heurigen bei bodenständiger Hausmannskost, kann man sich von der ausgezeichneten Qualität aller angebotenen Weine überzeugen. Dabei erkennt man, dass das Ziel des Traditionsweinguts, Weine mit der unverkennbaren Charakteristik des Terroirs zu keltern, eindeutig erreicht wurde.

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2022 Zierfandler Traiskirchner Ried Mandel-Höh
Weingut Stadlmann
Thermenregion

Rauchig und sehr würzig, steinig, getrocknete Kräuter, dezente Frucht, geröstete Nüsse, Sandkuchen, Pfirsichfleck; herrlich saftig, tolle Frucht, gelbes Fruchtgelee mit kandierten Ananas, rosa Grapefruits, pikant und extraktreich, sehr ausdauernd.

Weißwein
Zierfandler
€€€€€
Naturkork

Weingut Stadlmann
Thermenregion

Mag. Bernhard Stadlmann MBA
2514 Traiskirchen
Wiener Straße 41

In dem seit 1780 bestehenden Traiskirchner Weingut der Familie Stadlmann werden Weinbaukultur und -tradition der Thermenregion seit jeher hochgehalten. Johann Stadlmann war über Jahrzehnte nicht nur Top-Winzer, sondern auch und vor allem Vorreiter und Botschafter für diese ehemals berühmteste Herkunft Niederösterreichs mit ihrer einzigartigen Melange aus autochthonen und klassischen Sorten. Sohn Bernhard Stadlmann kam über Umwege in den Betrieb, studierte zuerst Wirtschaftswissenschaften, ehe er sich für den Weinbau entschied. Seinen diesbezüglichen Wissensdurst stillte er ebenfalls durch universitäre Ausbildung, u. a. in Kalifornien, bevor er schließlich ins elterliche Weingut zurückkehrte. Ein Mensch der leisen Worte, inkorporiert der Traiskirchner eine sehr spezielle Mischung aus fundiertem, durch mittlerweile lange Erfahrung bereichertem vitikulturellen wie önologischem Wissen und einer ausgeprägten Empathie für die Vorgänge und Abläufe in der Natur. Diese Tiefe findet auch ihren Ausdruck in den Stadlmann’schen Kreszenzen, die nie laut schreien, sondern sich eher subtil und hintergründig präsentieren.

Das Sortenspektrum in Weiß umfasst die hervorragenden autochthonen Rebsorten Rotgipfler und Zierfandler ebenso wie Weißburgunder, Grüner Veltliner, Riesling und Muskateller, dazu werden auch rote Sorten wie St. Laurent und Pinot Noir kultiviert. Größtes Augenmerk wird hier den Ansprüchen der einzelnen Sorten geschenkt, um stets die bestmögliche Kombination von Rebsorte und Terroir zu finden. Das Weingut ist seit 2007 bio-zertifiziert, in vielen Bereichen wird auch nach biodynamischen Richtlinien gearbeitet. Seit 2022 ist Stadlmann Mitglied der Traditionsweingüter Österreich.ps

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2022 Grüner Veltliner Ried Strasser Gaisberg 1ÖTW
Weingut Topf
Kamptal

Mineralische Würze, roter Apfel, Grapefruits, wirkt straff und lebhaft; cremiger Schmelz, Olivenpaste, mineralischer Biss und reifer Gerbstoff, guter Zug und gute Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Topf
Kamptal

Hans-Peter Topf
3491 Straß im Straßertale
Talstraße 162

Tel. +43 2735 2491
Fax. -91
office@weingut-topf.at
www.weingut-topf.at

Beim Weingut Topf im Straßertal tut sich viel. Die Umstellung im Weingarten ist durch: Seit heuer ist Topf bio-zertifiziert. Alle Trauben kommen aus eigenen Weingärten, womit man die Qualität zu 100 % in den eigenen Händen hat. Und die Umstellung auf die nächste Generation läuft auch prima. Weingutsleiter Hans Topf, der seit fast 35 Jahren das Weingut leitet, hat seit zehn Jahren seine Söhne Hans-Peter und Maximilian an seiner Seite, die immer mehr die Verantwortung übernehmen. Hans-Peter ist an der Verkaufsfront, Maximilian ist der Kellermeister.

Die Ideen der Jugend lassen sich auch schmecken – in den Lagenweinen: Die Topf-Weine haben etwas an Alkoholgewicht verloren, wirken dadurch filigraner und haben mehr Gerbstoff gewonnen. Das lässt die Rieslinge und Grünen Veltliner besonders in den warmen Jahrgängen, wenn die Säurewerte moderater sind, sehr lebhaft erscheinen.

Das Topf-Triumvirat – eigentlich sind sie ein Erfolgsquartett, denn Magdalena Topf, die Frau von Seniorchef Hans, gehört dazu – zählt vor allem beim Riesling zur Österreich-Spitze. Drei Top-Lagen gibt’s: die Ried Wechselberg-Spiegel, auf die der Senior besonders steht, weil er diesen Berg vor genau 30 Jahren „umgedreht“ hat; sprich, die Hanglage von einer Südwestlage in eine Südsüdwestlage gedreht hat. Sie ist eine 2,6 Hektar große Monopollage von Topf in Straß.

Die Ried Heiligenstein gibt es bei den Topfs zweimal: einmal den „normalen“ Heiligenstein und dann noch die Heiligenstein-Steinwand, eine Subriede, die nordwestlich den Berg ergänzt.

Aktuell steht der 2022er-Jahrgang in der Auslage. Doch Topf ist bekannt, dass man bei den großen Lagen eine Jahrgangstiefe bietet, jedenfalls zurück bis zum Jahrgang 2019. Und wer fragt, ob es noch ältere Raritäten gibt, sollte das tun. Denn bei Topf liegt immer etwas in der Schatzkiste.

Das gilt auch für die Grünen Veltliner, dessen verlässlicher Star die Ried Gaisberg ist. Und es gibt jede Menge Spielereien, wie den Burgunder Chardonnay und Pinot Noir – und nicht zu vergessen das Sektthema: Wobei das ist keine Spielerei mehr, sondern ein großes Betätigungsfeld geworden – und es prickelt dort bestens.

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2023 Grüner Veltliner Ried Schön Smaragd
Weingut Högl
Wachau

Umwerfende Aromatik, grüne Früchte, Zigarrenkistl, Kiefern, Orangenzesten; engmaschig, voll kühler Mineralität; nobler, komplexer, eher filigran wirkender Terroir-Veltliner mit unerwartet druckvoller Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€
Naturkork

Weingut Högl
Wachau

Josef & Georg Högl
3620 Spitz
Vießling 31

Im nordwestlichen Zipfel des Weinbaugebiets Wachau befindet sich eine geologische Besonderheit: der Spitzer Graben – ein in Richtung Waldviertel führendes Seitental der Donau. Bis nahezu 500 m Seehöhe reichen hier die Weingärten und wachsen die Reben in einer Cool-Climate-Zone auf kargen Glimmerschiefer- und Gneisböden. Wir befinden uns an der Anbaugrenze für Wein, wo die Trauben etwas mehr Zeit bis zu ihrer physiologischen Reife benötigen. Das Ergebnis sind freilich Jahr für Jahr ganz besondere Tropfen, die mit Tiefgang und einer unnachahmlichen Eleganz zu überzeugen wissen.

Josef und Georg Högl machen hier in ihrem mittlerweile biologisch zertifizierten Betrieb Weine von Weltgeltung, die sich mit jedem Grünen Veltliner oder Riesling messen können, und wenn sie das tun, oft sogar die Nase vorn haben. Mit dem aktuellen Jahrgang 2023 hat das erfolgreiche Vater-Sohn-Gespann einmal mehr großartige Gewächse einkellern dürfen. Besonders hervorzuheben sind, neben den „üblichen Verdächtigen“ aus den Top-Lagen Schön und Bruck, heuer auch zwei weitere Veltliner-Prachtstücke, jeweils einer aus den Rieden 1000-Eimerberg und Kaiserberg. Und auch bei den Rieslingen gesellt sich dieses Mal ein Wein zur Oberliga, der fleischige, saftstrotzende Sortenvertreter namens „Vision“. Nicht vergessen sollte man aber auch auf den formidablen, nach Langem wieder im Smaragd-Bereich angesiedelten Gelben Muskateller.

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2019 Riesling Reserve Ried Höchleit’n
Weingut Felberjörgl
Südsteiermark

Gediegen, Pfirsiche, Limettenzesten, Bodentöne; schließt aromatisch an, passende Substanz integriert die Säure, vom kargen Schieferboden geprägt, langer Nachhall.

Weißwein
Riesling
€€€€
Naturkork

Weingut Felberjörgl
Südsteiermark


8442 Kitzeck
Höch 47

Das Weingut Felberjörgl ist ein reiner Familienbetrieb, gegründet bereits im 14. Jahrhundert von Bayern namens Felber, die in den Diensten des Salzburger Erzbistums standen. Heute zeichnet Hans Peter Temmel als Kellermeister für den Wein verantwortlich. Großen Wert legt er auf schmeckbare Herkunft und naturnahe Bewirtschaftung. Die heuer vorgestellte Serie zeigt, dass er die Charakteristika des Sausals und seiner Rieden präzise herausgearbeitet hat.

Die Böden der Weingärten sind aus kristallinem Gestein entstanden, Schiefer ist vorherrschend. Ausgeprägte Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht kommen der Aromatik und der Frische zugute. Klar definierte Herkunft hat für die Familie Priorität. Die Rieden Kreuzegg und Zwickl liegen direkt beim Hof auf 550 m Seehöhe, Kreuzegg ist tiefgründig mit viel Humus, die Weine von hier muten warm an. Zu den höchsten Lagen des Sausals zählt die bis knapp 630 m reichende Ried Höchleit’n mit kargem Schieferboden. Der Riesling vom terrassierten Teilstück wird oft erst im November gelesen. „Es ist uns sehr wichtig, die Trauben länger am Rebstock belassen zu können, um die physiologische Reife richtig auszunutzen“, beschreibt Hans Peter Temmel die Vorteile dieser Seehöhe. Die Ried Schrotter ist sehr steil und teilweise terrassiert. Karger Boden kennzeichnet auch die Ried Mosergut, wo hauptsächlich Traminer und Gelber Muskateller stehen. Abgerundet wird das Portfolio durch edelsüße Prädikate, Rotweine, Frizzante, Spezialitäten wie einen Traminer aus Maischegärung, Fruchtsäfte und Edelbrände.

Dem Weingut angeschlossen ist eine stilvolle Buschenschank in einem sehenswerten Biedermeierhaus.

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2022 Chardonnay Ried Trebien
Landesweingut Silberberg
Südsteiermark

Sandelholz, filigrane Frucht, elegante Holzaromen; feine Klinge, zartes Säurerückgrat, Frucht und Gewürzaromen innig verwoben, langer, würziger Nachhall, vom Schieferboden geprägt.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Naturkork

Landesweingut Silberberg
Südsteiermark


8430 Leibnitz
Silberberg 1

Silberberg ist Landesweingut und Kaderschmiede für den Winzernachwuchs zugleich. Die Verantwortung für den Wein tragen der Önologe Karl Menhart, Kellermeister und Verwalter Josef Auer, Kellermeister Andreas Lobe und Weinbaumanager Gernot Lorenz. Im Keller und in den Weingärten wird am Puls der Zeit gearbeitet. Auf kleinen Flächen wurden die pilzwiderstandsfähigen Rebsorten Muscaris, Souvignier Gris und Cabernet Jura ausgepflanzt. Aktuell läuft ein internationales Projekt namens Life Vine Adapt zur Adaptierung des Weinbaus im Klimawandel und für Nachhaltigkeit.

Silberberg verfügt über ein beachtliches Portfolio an Rieden mit unterschiedlichsten Bodenbeschaffenheiten – von reinen Sedimentböden bis zu Schiefer. Entsprechend abwechslungsreich ist das sensorische Profil der Weine. Ausschließlich biologisch bewirtschaftet werden die Weingärten am Schlossberg in Leutschach.

Die heuer vorgestellte Serie ist bemerkenswert. Die Ortsweine bringen die jeweiligen Böden nachvollziehbar zur Geltung. Wer den Unterschied zwischen kristallinen Schieferböden und kalkhaltigen Sedimentuntergründen verkosten will, ist hier an der richtigen Adresse. Sehr gut entwickelt hat sich der letztes Jahr bereits vorgestellte Weißburgunder Ried Steinriegel-Seminar.

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2022 Blaufränkisch Ried Ungerberg
Weingut Paul Achs
Neusiedlersee

Feines, akzentuiertes Bukett nach Granatäpfeln und Weichselkirschen, auch ein wenig Graphit, fruchtsüß und kraftvoll, Teeblätter, tintige Untertöne, puristisch wie ungestüm, recht rauer Charme, haftende Tannine.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€€€
Naturkork

Weingut Paul Achs
Neusiedlersee

Paul Achs
7122 Gols
Neubaugasse 13

Tel. +43 2173 2367
Fax. -7
office@paul-achs.at
www.paul-achs.at

Ein Sonderlob verdient aus dem weißen Sortiment von Paul Achs diesmal das Chardonnay-Duo. Während die aus 1961 gepflanzten Stöcken gekelterten Alten Reben den exotischen Früchtereigen betonen, liegt der Fokus des Altenberg-Chardonnays auf dem harmonischen Zusammenspiel von gelbfruchtigen Aromen mit dezenter Eichenumrahmung. Der blutjunge, sehr pointierte Zweigelt 2023 gibt bereits einen ersten, hoffnungsvoll stimmenden Ausblick auf den Jahrgang. Aber auch die 2022er realisieren eine souveräne Serie, aus der gleich einmal der messerscharf strukturierte, vor dunkler Frucht nahezu überquellende Pannobile herausragt, der für diese Stufe oder Marke gewissermaßen ein neues Kapitel aufschlägt. Ein weiterer, deutlich schmeckbarer Fortschritt ist mit der Pinot Noir Selektion geglückt, die zwar recht dunkelfruchtig und kraftvoll über den Gaumen rollt, doch mit Luftzufuhr rasch an Profil und Sortentypizität gewinnt.

Die parallele Verkostung der drei Golser Lagen-Blaufränkischen ist stets eine freudvolle Angelegenheit, die auch insofern immer ein bisschen überrascht, weil der Charakter der drei Spitzenrieden gar so unterschiedlich ausfällt. Und diese Tatsache wird auch vom Jahrgang 2022 mit Nachdruck bestätigt, der bei Paul Achs erfreulicherweise sehr dicht und körperreich, aber auch fein liniert ausgefallen ist. Tiefdunkle Frucht und ein mächtiger Tannin-Hintergrund prägen vorerst den 2022er Spiegel, dessen kalkreiches Terroir Strenge und Spannung verleiht. Fast noch kerniger und jugendlich ungestüm gibt sich derzeit der Ungerberg, der insgesamt jedoch kompletter und nuancierter erscheint als in so manchem Vorjahr. Den Höhepunkt der aktuellen roten Revue realisiert – wie könnte es anders sein – nach unserem Gutdünken der Blaufränkische von der Top-Lage Altenberg, der sicherlich auch vom exzellenten Jahrgang 2021 profitiert.

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2023 Gemischter Satz „Rosalie“ Ried Kirchberg
Bio Weingut Josef Salomon
Weinviertel

Aus sechs Rebsorten komponiert ist dieser vornehme Gemischte Satz, in der Nase dominiert vorerst der den Namen spendende Rosenblütenduft des Traminers, überhaupt sehr floral und vielschichtig, viel Esprit und zahlreiche Nuancen, Stachelbeeren und Pfirsichbowle, balanciert, facettenreich und ausdauernd.

Weißwein
Gemischter Satz
€€
Schraubverschluss

Bio Weingut Josef Salomon
Weinviertel

Josef Salomon
2162 Falkenstein
24

Josef Salomon hat mit seiner gefühlvollen wie behutsamen Vorgehensweise aus dem aktuellen Jahrgang wieder eine attraktive Serie herausgeholt. Offensichtlich profitieren die Weintypen von den kalkreichen Falkensteiner Rieden und der angestrebten hohen Qualität. Zudem ist auch nach dem warmen Herbst von 2023 kein Säuremangel festzustellen, was speziell für die zahlreichen Gewächse mit deutlichem Restzucker von Vorteil ist. Für den vorläufigen Höhepunkt der verkosteten Palette hat unserer Meinung nach der wohl ausgewogene Gemischte Satz von der Riede Kirchberg namens „Rosalie“ gesorgt, der quasi wie aus Samt und Seide über den Gaumen gleitet und viele Nuancen zum Klingen bringt. Aus dem Weinjahr 2022 stammt der hintergründige und erst ganz am Beginn seiner Entwicklung stehende „Großvater“ Alte Rebe, ein als Hommage an Großvater Heinrich Salomon geschaffener Grüner Veltliner, der nur aus jenen Reben einer Parzelle am Rosenberg gekeltert wird, die samt und sonders auf jenen einzigen Weinstock zurückgehen, der dem Vorfahren vor mehr als hundert Jahren zur Vermehrung gedient hat. Der vom Fass verkostete fulminante 2023er dieses Unikats sollte übrigens eine weitere Steigerung realisieren. Vater Heinrich Salomon hat bereits in den 70iger Jahren mit der Traubenausdünnung begonnen und somit einen Meilenstein bei der Qualität der Salomonischen Weine gesetzt. Josef Salomon ist diesen Weg weitergegangen und hat zusätzlich begonnen die Weingärten biologisch zu bewirtschaften heute besitzt er eine sehenswerte Vinothek mit vielen Spezialitäten und Weinschätze zurück bis zum Jahrgang 1978 zu sehr fairen Preisen. Abschließend sei noch der „Schmankerl-Heurige“ erwähnt, in dem Maria Salomon die reiche Weinauswahl mit adäquaten kulinarischen Delikatessen zu begleiten versteht.

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2022 Grüner Veltliner Langenloiser Alte Reben
Weingut Bründlmayer
Kamptal

Sofort überzeugender Aromenreigen nach alten Apfelsorten und geriebenen Nüssen, auch rotbeerige Akzente, nobel wie balanciert, süße Steinobstfrucht, reichhaltig und sanft strömend, salziger, langer Abgang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Naturkork

Weingut Bründlmayer
Kamptal

Wilhelm Bründlmayer
3550 Langenlois
Zwettler Straße 23

Wie eigentlich nicht anders zu erwarten war, hat die erfahrene wie innovative Bründlmayer-Crew auch die beiden gar nicht so einfachen Weißwein-Jahrgänge 2023 und 2022 mit Bravour gemeistert, was sich in zahlreichen hohen Bewertungen widerspiegelt; und für ausgezeichnete Rotweinjahre wie 2019 und 2021 gilt dies naturgemäß erst recht. Aus der Kamptal-Gebietsserie ist beispielsweise der zartgliedrige Riesling als fruchtige Versuchung voll Schwung und Esprit besonders hervorzuheben. Bei den leichteren Veltlinern gefällt bereits der schlanke, doch pfiffige L & T, der zwar spritzig und lebhaft ist, doch ohne jede Aggressivität über den Gaumen rollt. Eine Klasse für sich stellt der 2023er Berg-Vogelsang dar, der es versteht, kühle Eleganz mit Dichte und Trinkfluss zu verbinden.

Die Veltliner und Rieslinge aus den Ersten Lagen dürfen ja bekanntlich seit einigen Jahren längere Fass- und Flaschenreife genießen, wodurch sich diesmal folgerichtig die 2022er auf dem Prüfstand befanden. Davon haben beispielsweise die ruhig strömenden, vornehmen Langenloiser Alten Reben schmeckbar profitiert. Der wieder sehr fruchtbetonte Grüne Veltliner von der Ried Käferberg ist bei aller Kraft keineswegs zu üppig ausgefallen, und die legendäre Version vom Kammerner Lamm präsentiert sich bereits überraschend offen und aussagekräftig; die Strahlkraft dieses Veltliner-Monuments verspricht jedenfalls bereits Großes für die nahe Zukunft. Ebenfalls in Hochform befand sich der Zöbinger Heiligenstein-Riesling von den Alten Reben, der 2022 mit ungewohnten rotbeerigen Fruchtnuancen punktet und wieder einmal zu einem ebenso denkwürdigen wie langlebigen Riesling heranwachsen sollte.

Auf dem roten Sektor gefällt bereits der ungemein lebhafte und zupackende 2021er Zweigelt des „Einstiegsbereichs“ so gut wie noch nie. Die erwartete Steigerung erbringt dann die fulminante 2019er Reserve, die für diese Rebsorte im Hause Bründlmayer neue Maßstäbe setzt. Der überaus aparte und elegante Pinot Noir aus diesem großen Rotwein-Jahrgang wurde ja schon im Vorjahr abgehandelt, weshalb an dieser Stelle nur zu berichten ist, dass er sich immer besser entwickelt. Demnächst neu am Markt sein wird hingegen der zwar noch in den Kinderschuhen steckende, aber seine Komplexität und sein Potenzial bereits auf beeindruckende Weise andeutende 2019er Cabernet Franc, der seinen ohnehin ausgezeichneten Vorgänger aus 2018 noch deutlich übertreffen sollte. Das perlende Segment wurde diesmal durch den ebenso rassigen wie eleganten Blanc de Blancs repräsentiert, der zarte Zitrusfrucht mit dezentem Autolyseton verbindet, doch ebenfalls von etwas Flaschenreife noch profitieren sollte.

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2023 Grüner Veltliner Ried Schön „Alte Parzellen“ Smaragd
Weingut Högl
Wachau

Weiße Brötchen, Hefezopf, Heliotrop, gelbes Kernobst, „süßer“ Pfeffer, Wildkräuter, mineralische Ader; baut sich kraftvoll auf, Kiwi, Mango, Panettone, cremig, hauchfeines Tanninnetz, seidig texturiert, ausgewogen; vereint Terroir mit Fruchtbrillanz und edlem Schmelz, grandios!

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Naturkork

Weingut Högl
Wachau

Josef & Georg Högl
3620 Spitz
Vießling 31

Im nordwestlichen Zipfel des Weinbaugebiets Wachau befindet sich eine geologische Besonderheit: der Spitzer Graben – ein in Richtung Waldviertel führendes Seitental der Donau. Bis nahezu 500 m Seehöhe reichen hier die Weingärten und wachsen die Reben in einer Cool-Climate-Zone auf kargen Glimmerschiefer- und Gneisböden. Wir befinden uns an der Anbaugrenze für Wein, wo die Trauben etwas mehr Zeit bis zu ihrer physiologischen Reife benötigen. Das Ergebnis sind freilich Jahr für Jahr ganz besondere Tropfen, die mit Tiefgang und einer unnachahmlichen Eleganz zu überzeugen wissen.

Josef und Georg Högl machen hier in ihrem mittlerweile biologisch zertifizierten Betrieb Weine von Weltgeltung, die sich mit jedem Grünen Veltliner oder Riesling messen können, und wenn sie das tun, oft sogar die Nase vorn haben. Mit dem aktuellen Jahrgang 2023 hat das erfolgreiche Vater-Sohn-Gespann einmal mehr großartige Gewächse einkellern dürfen. Besonders hervorzuheben sind, neben den „üblichen Verdächtigen“ aus den Top-Lagen Schön und Bruck, heuer auch zwei weitere Veltliner-Prachtstücke, jeweils einer aus den Rieden 1000-Eimerberg und Kaiserberg. Und auch bei den Rieslingen gesellt sich dieses Mal ein Wein zur Oberliga, der fleischige, saftstrotzende Sortenvertreter namens „Vision“. Nicht vergessen sollte man aber auch auf den formidablen, nach Langem wieder im Smaragd-Bereich angesiedelten Gelben Muskateller.

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2022 Kristallin Furmint
Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Matcha-Tee, Zitronenschale und Ingwer beflügeln schon das weit gespannte Bukett, viele Details, sehr prägnant und reichhaltig, am Gaumen kommen dann Mostbirnen hinzu, dicht und vielfältig, sehr lebhaft und rassig, eine höchst originelle Furmint-Version mit hohem Wiedererkennungswert.

Weißwein
Furmint
€€€€€
Naturkork

Weingut Ernst Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Ernst Triebaumer
7071 Rust
Raiffeisenstraße 9

Das aktuelle Angebot von Familie Triebaumer bewegt sich in sicheren Bahnen auf gewohnt hohem Niveau und kommt diesmal ohne größere Neuheiten und Überraschungen aus. Als kleine Überraschung kann vielleicht gelten, dass der Muskateller von der Ried Greiner aus dem sehr reifen Jahrgang 2023 besonders feingliedrig und rassig ausgefallen ist. Wieder exemplarisch gelungen erscheint der Kristallin genannte Furmint, der dieser Bezeichnung mit seiner zwar ungeschminkten, doch sehr feinen und raffinierten Bauart alle Ehre erweist. Ebenfalls sehr stilsicher präsentiert sich der schwefelfreie Sauvignon Blanc in Gestalt des 2019er Urwerk S, dessen gelbfruchtiger Aromenreigen nicht nur ausgesprochene Anhänger der „Naturwein-Bewegung“ erfreuen sollte.

Im roten Segment bestätigt der Blaufränkische aus der Ried Gemärk den schon seit einigen Jahren festzustellenden Aufwärtstrend. Den größten Fortschritt realisiert diesmal freilich der Tridendron 2021, der eindrucksvoll beweist, dass auch eine von Merlot geprägte Cuvée aus einem reifen Jahrgang elegant und feinkörnig auftreten kann. Vom wunderbar harmonischen, saftigen Maulwurf sind wir derartige Auftritte ja schon gewohnt. Als Bordeaux-Blend hors classe erweist sich der aktuelle Cabernet-Merlot, der mit seiner vielschichtigen Art und lasergenau definierten Struktur mit Sicherheit zu den allerbesten Repräsentanten dieser seit 32 Jahren bestehenden Cuvée zu zählen ist. Ebenfalls exzellent geraten sind die beiden berühmten Lagen-Blaufränkischen vom Oberen Wald und Mariental, die den Vergleich mit früheren Spitzenjahren wie 2016, 2017 und 2019 nicht scheuen müssen und erst ganz am Beginn ihrer Entwicklung stehen. Diesbezüglich schon ein bisschen weiter sind die nach zehn Jahren Lagerzeit im Triebaumer’schen Keller in beschränkter Stückzahl erneut verfügbaren „ten years after“-Weine, die dieses Mal durch einen ausnahmsweise aus Oberer Wald und Mariental zusammengesetzten 2014er Blaufränkischen repräsentiert werden.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -