Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2021 Ried Stein 1ÖTW Engabrunn Grüner Veltliner
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Beachtliches Volumen andeutend, Anklänge von Biskuit, Wachs und Oliven, etwas Orangen, dazu Marille; satte Substanz, feinherb strukturiert, saftige Mitte, guter Extrakt, recht kernig, lebhaft, gute Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ott
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Qualitativ seit Langem unter den allerbesten des Landes sowie österreichisches Vorzeigeweingut mit höchstem internationalen Renommee, vermittelt das Weingut Ott trotz seiner nicht unbedeutenden Größe stets den Eindruck eines intim, mit Hingabe und Harmonie geführten Familienbetriebs. Kein Wunder, denn in kaum einem anderen Betrieb hat die soziale Komponente derart viel Gewicht wie in dem Feuersbrunner Musterbetrieb. „Alle arbeiten zusammen“ wird folglich der hier gelebte Alltag schnörkellos wie wahrheitsgetreu auf der Website beschrieben.

Innovation, Kreativität und Dynamik prägen seit jeher den Weg von Bernhard Ott – so war er Pionier bei der Einführung neuer bzw. Wiederbelebung traditioneller Methoden und beeinflusste etliche Entwicklungen in der österreichischen Weinlandschaft. Sein seit den 1990er-Jahren ungebrochener Drang zu immer höherer Qualität und Eigenständigkeit, gepaart mit seinem großen Talent und Können, haben den Feuersbrunner schon früh zu einer der einflussreichsten heimischen Weinpersönlichkeiten gemacht.

Im Rebenreich des Feuersbrunner Traditionsweinguts ist Grüner Veltliner die unumstrittene Nummer eins. Dennoch ist hier von Einseitigkeit keine Spur, ganz im Gegenteil – denn die Vielfalt an Facetten und Aspekten, die Bernhard Ott dieser Sorte entlockt, ist größer als viele sortenmäßig überreich bestückten Paletten. Ampelografische Seitensprünge gibt es einerseits in Gestalt des Rosé Rosalie und eines Rieslings sowie der Cuvée Spectrum aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten.

Bereits 2006 wurde der Betrieb auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung umgestellt, bald darauf zertifiziert. Besonderes Augenmerk gilt der Pflege der Böden und Rebanlagen, und in diesem Bereich zählt das Weingut zweifellos zu den besten und innovativsten Betrieben: Kompostausbringung und Begrünung sind selbstverständlich, ebenso wie Grünlese, Laubarbeit und penible Traubenselektion. Die Lese erfolgt seit jeher ausschließlich per Hand.

In Sachen Traubenverarbeitung ist man hier extrem schlagkräftig: Ein höchst kompetentes Team sorgt für rasche Verarbeitung des makellosen Traubenguts; mehrere Pressen der Spitzenklasse stehen zur Verfügung. State of the Art sind hierbei die besonders schonenden automatischen Korbpressen, von denen es mittlerweile bereits vier im Betrieb gibt – diese werden mittlerweile für sämtliche Trauben aus den eigenen Weingärten eingesetzt. Überwiegend wird auf Ganztraubenpressung gesetzt. Die Moste werden großteils spontan vergoren bzw. mit der eigenen Hefe versetzt. Durch lange Lagerung auf der Hefe und späte wie sparsame Schwefelung gewinnen die Weine an Facetten und Tiefgang. Zunehmende Bedeutung bekommt seit etlichen Jahren der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern.

Den Einstieg in die Veltliner-Welt bildet der Wein namens Am Berg, als mittelgewichtige Lagen-Cuvée gibt es den Fass 4. Die Oberklasse startet mit der Rieden-Cuvée Der Ott. Besonderes Augenmerk wird den Einzellagenweinen geschenkt, und dieses Segment ist über die Jahre gewachsen: Bereits vor Längerem wurde der ursprünglich solitäre Riedenwein vom Feuersbrunner Rosenberg durch den nahegelegenen Spiegel sowie den Engabrunner Stein aus dem Kamptal ergänzt. Als JRE-Edition (Jeunes Restaurateurs) kam dann ein Sortenvertreter von der Ried Kirchthal dazu. Jüngst kamen die Ried Gmirk in Gösing sowie der Feuersbrunner Brenner hinzu.

Die Basisweine aus 2023 bestechen durch ihre Balance und Vitalität, „Der Ott“ zeigt sich athletisch und kernig, und die neuen Lagenweine aus demselben Jahrgang bereichern das Sortiment um weitere von Terroir und Sorte geprägte Facetten. Das klassische Trio aus Lagenweinen stammt aus dem Top-Jahrgang 2021, hier stechen derzeit die beiden Feuersbrunner Lagen heraus.ps

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2023 Gemischter Satz Smaragd Uralt-Reben
Domäne Wachau
Wachau

Vielschichtige Frucht, Äpfel, Kräuter, Quitten, etwas gelbe Pflaumen; großer Aromenbogen auch auf dem Gaumen, feine Säure, Tiefgang, Prise Gerbstoff unterstützt die Struktur, im langen Nachhall auch getrocknete Mandeln.

Weißwein
Gemischter Satz
€€€€
Naturkork

Domäne Wachau
Wachau

Roman Horvath MW
3601 Dürnstein 107

Tel. +43 2711 371
Fax. -13
office@domaene-wachau.at
www.domaene-wachau.at

Das einstige „Weingut der Herrschaften von Dürnstein und Thal Wachau“ wurde bereits 1137 urkundlich erwähnt. Schon lange ist die heutige Domäne Wachau eine Genossenschaft, die sich unter der Ägide von Weingutsleiter Roman Horvath MW und Kellermeister Heinz Frischengruber national wie international einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Sie zählt zu den führenden Weingütern des Landes. Die beiden Regisseure haben mit großer Konsequenz, aber auch mit Weitblick und Kreativität die Weichen für den Erfolg gestellt. „Was wir gar nicht wollen: langweilige Weine“, erklärt der Kellermeister seine Sichtweise. Wenn es um einen durch die Stilistik unbeeinflussten Vergleich der Lagencharakteristika dieses klimatisch begünstigten Flusstales geht, ist man hier an der ersten Adresse. Kein anderer Betrieb verfügt nämlich über ein derart großes Portfolio an renommierten Rieden wie die Domäne Wachau. Mit über 150 Hektar Bio-Weingärten ist sie das bedeutendste Weingut Österreichs mit biologisch bewirtschafteten Rieden. Auf Herbizide und Insektizide wird verzichtet.

„2023 war ein Jahr der Extreme mit spätem Austrieb, ausreichend Regen im Frühjahr, drei Hagelschlägen und trockenem Herbst“, beschreibt Heinz Frischengruber den Jahrgang. „Es ist uns gelungen, Frucht und Spannung in die Weine zu bringen.“

Die heuer vorgestellten Federspiele sind durch die Bank trinkanimierend und balanciert. Ungemein charmant sind der Gelbe Muskateller und der betont fruchtige Sauvignon Blanc ausgefallen. Die Smaragde waren bereits im Frühjahr ungewöhnlich attraktiv und versprechen Trinkvergnügen auf hohem Niveau. Uneingeschränkt zu empfehlen ist der Gemischte Satz Smaragd Uralt-Reben; die Weinstöcke sind rund 100 Jahre alt. Der elegante Pinot Noir Reserve passt perfekt zum Stil des Hauses.

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2016 Riesling Federspiel Late Bottled
Demeter-Weingut Nikolaihof Wachau
Wachau

Samtig-reife Nase nach dunklen Blüten und dunklem Fruchtgelee, Nelken und Wacholder, reichhaltig, kandierte Pfirsiche, reif; köstlich saftig, dabei kernig, nach Steinobst und Orangen, recht griffig, mittellang, Genuss.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Demeter-Weingut Nikolaihof Wachau
Wachau

Nikolaus Saahs
3512 Mautern
Nikolaigasse 3

Der Nikolaihof der Familie Saahs in Mautern in der Wachau besitzt Kultstatus – gut nachvollziehbar, denn einerseits ist dieses Weingut Vorreiter und Urgestein in Sachen Biodynamie, andererseits hat man sich hier schon frühzeitig Stilrichtungen verschrieben, von denen mittlerweile etliche zu Trends geworden sind. So setzt man hier schon seit Jahrzehnten auf ausgedehnte bis teils jahrelange Fass- und/oder Flaschenreife beim Ausbau. Die Bekömmlichkeit der Weine steht im Mittelpunkt, folglich wird besonders auf eleganten Körperbau und moderaten Alkoholgehalt geachtet. Unbestritten ist die Langlebigkeit der hiesigen Kreszenzen.

Seit mittlerweile fünf Dekaden kommen hier ausschließlich biologische Mittel zum Einsatz, dazu eigens angesetzte Präparate, Auszüge und Tees. Gründüngung und schonende Bodenbearbeitung sind selbstverständlich, ausgewählte Weingärten werden ausschließlich mit dem Pferd bearbeitet.

Immer schon einer adäquaten Maturation der Weine verpflichtet, bringt Nikolaus Saahs jun. ab sofort auch die Leichtweine mit Verzögerung auf den Markt. Diese stammen mehrheitlich aus der vorletzten Ernte. Die Smaragdweine haben alle eine mehrjährige Reifung hinter sich, dazu gibt es regelmäßig gereifte Raritäten. Gemeinsam mit seiner höchst kompetenten Partnerin Katharina Salzgeber wurde auch die Semicolon-Serie mit schwefelfreien, teils maischevergorenen Weinen kreiert.

In der empfehlenswerten Weinstube kann man sich an schmackhafter biologischer Kost und Säften sowie allen Nikolaihof-Weinen delektieren. Seit Kurzem steht mit dem Salon 77 ein schmucker Verkostungs- und Verkaufsbereich zur Verfügung.ps

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2022 Rotgipfler Ried Laim
Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Schöne Fülle, ausgereift, tiefe Frucht, viel Melonen, Weihrauch, Aranzini, Lindenblüten, kühl-duftig; zart cremig, saftiger Biss, helle Anmutung, Power, dabei einnehmend, mittellang.

Weißwein
Rotgipfler
€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Johannes Gebeshuber
2352 Gumpoldskirchen
Jubiläumsstraße 43

Sein klares Bekenntnis zu seiner historischen Heimatgemeinde Gumpoldskirchen mit ihrem Reichtum an hervorragenden klassischen Rieden sowie zur Thermenregion insgesamt, aber auch sein Fokus auf die klassischen Südbahnsorten machen Johannes Gebeshuber zu einem formidablen Botschafter seiner vinophilen Herkunft. Seit Kurzem ist der Gumpoldskirchner auch Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter.

Der Gumpoldskirchner zählt seit Jahren schon zur Elite der Weißweinwinzer in diesem Gebiet. Dabei gründete Johannes Gebeshuber sein Weingut erst vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten, als er die früheren Kellerräumlichkeiten der ehemals renommierten Winzergenossenschaft Gumpoldskirchen übernahm. In den Anfangsjahren machte sich Gebeshuber mit Thermenregion-Blends aus Rotgipfler und Zierfandler bzw. Pinot Noir und St. Laurent in drei Qualitätskategorien unter dem Label Spaetrot einen Namen. Später kreierte der engagierte Winzer die Gebeshuber-Linie mit Weinen aus biologischer Bewirtschaftung, die inzwischen tonangebend ist. Vor fünf Jahren startete er mit der Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung, und inzwischen führt er das erste zertifizierte Demeter-Weingut der Thermenregion.

Großes Engagement für die historische Herkunft bewies der Winzer auch bei den langwierigen Verhandlungen zur Schaffung der dreistufigen DAC Thermenregion mit Gebietswein, Ortswein und Riedenwein, die mit der Ernte 2023 in Kraft getreten ist und die klassischen Südbahnsorten im Fokus hat. Aufgrund seiner Strukturierung war das Gebeshuber-Sortiment schon zuvor voll DAC-tauglich: Die Palette umfasst nämlich jeweils drei Kategorien in Weiß und Rot. Den Einstieg in das Gebiet bilden je ein Gemischter Satz namens Querfeldein, den es auch als Rosé gibt. Die Weine mit engerer Herkunftsbezeichnung werden fast durchwegs sortenrein gefüllt – die einzige Ausnahme bildet der erstmals mit dem Jahrgang 2021 ins Sortiment aufgenommene Zierfandler Rotgipfler als klassische Cuvée. Dabei kommen ausschließlich die Sortenklassiker der Südbahn zum Zug: Rotgipfler und Zierfandler für die Weißweine, Pinot Noir und St. Laurent für die Roten. Ortsweine aus Gumpoldskirchen bilden das mittlere Segment, und im Premiumbereich gibt es mittlerweile je Sorte zwei Einzellagenweine: Rotgipfler Laim und Student, Zierfandler Modler und Wiege, St. Laurent Glas und Satzing sowie Pinot Noir Viereck und Gendl – diese roten Lagenweine waren im Frühjahr 2024 noch nicht verfügbar.

Vergoren wird überwiegend spontan, eine malolaktische Gärung erfolgt zum Teil (Ortsweine) oder zur Gänze (Riedenweine), jedoch auch immer spontan, danach folgt ein langer Ausbau auf der Feinhefe in gebrauchten bzw. neuen Eichenholzfässern mit nur zartem Toasting.

Stark gewachsen ist in den letzten Jahren das Schaumweinsegment, wo Gebeshuber die dreistufige Sektpyramide mit Klassik, Reserve und Große Reserve bespielt. Alle Schritte der Versektung erfolgen im Weingut bis auf das abschließende Degorgieren. Die aktuellen Vertreter aus 2020 (Reserve) sowie 2019 (Große Reserve) waren zum Verkostungszeitpunkt ganz frisch degorgiert und benötigen noch Flaschenruhe.ps

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2019 Riesling Ried Vom Stein Smaragd
Demeter-Weingut Nikolaihof Wachau
Wachau

Recht samtig, geht über vor süßen Marillen, auch kandierte Nektarinen, Zuckerguss, Lokum, gewürzig; saftiger Biss, feinherb strukturiert, viel Frucht, Pomelos und Grapefruits, lebhaft, kernig, gute Länge.

Weißwein
Riesling
€€€€€€
Naturkork

Demeter-Weingut Nikolaihof Wachau
Wachau

Nikolaus Saahs
3512 Mautern
Nikolaigasse 3

Der Nikolaihof der Familie Saahs in Mautern in der Wachau besitzt Kultstatus – gut nachvollziehbar, denn einerseits ist dieses Weingut Vorreiter und Urgestein in Sachen Biodynamie, andererseits hat man sich hier schon frühzeitig Stilrichtungen verschrieben, von denen mittlerweile etliche zu Trends geworden sind. So setzt man hier schon seit Jahrzehnten auf ausgedehnte bis teils jahrelange Fass- und/oder Flaschenreife beim Ausbau. Die Bekömmlichkeit der Weine steht im Mittelpunkt, folglich wird besonders auf eleganten Körperbau und moderaten Alkoholgehalt geachtet. Unbestritten ist die Langlebigkeit der hiesigen Kreszenzen.

Seit mittlerweile fünf Dekaden kommen hier ausschließlich biologische Mittel zum Einsatz, dazu eigens angesetzte Präparate, Auszüge und Tees. Gründüngung und schonende Bodenbearbeitung sind selbstverständlich, ausgewählte Weingärten werden ausschließlich mit dem Pferd bearbeitet.

Immer schon einer adäquaten Maturation der Weine verpflichtet, bringt Nikolaus Saahs jun. ab sofort auch die Leichtweine mit Verzögerung auf den Markt. Diese stammen mehrheitlich aus der vorletzten Ernte. Die Smaragdweine haben alle eine mehrjährige Reifung hinter sich, dazu gibt es regelmäßig gereifte Raritäten. Gemeinsam mit seiner höchst kompetenten Partnerin Katharina Salzgeber wurde auch die Semicolon-Serie mit schwefelfreien, teils maischevergorenen Weinen kreiert.

In der empfehlenswerten Weinstube kann man sich an schmackhafter biologischer Kost und Säften sowie allen Nikolaihof-Weinen delektieren. Seit Kurzem steht mit dem Salon 77 ein schmucker Verkostungs- und Verkaufsbereich zur Verfügung.ps

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2020 O‘Dora Barrique
Weingut Klosterkeller Siegendorf
Leithaberg, Rust & Rosalia

(CS/CF) Da spielt die Musik. Anfangs etwas verhalten, ging dieser Rotwein dann auf und entwickelte sich prachtvoll. Schwarze Beeren wie Cassis, Heidel- und Brombeeren, perfektes Tannin, Lakritz, Tabak, Veilchen, Schokonoten, zeigt Grip, druckvoll, geht in die Tiefe, ist lang abgehend. Eine hohe Qualität zu einem unschlagbaren Preis. Gastronomie – zuschlagen!

Rotwein
Cuvée Rot
€€€
Naturkork

Weingut Klosterkeller Siegendorf
Leithaberg, Rust & Rosalia


7011 Siegendorf
Rathausplatz 12

Seit dem Jahr 1988 bewirtschaftet die Weinkellerei Lenz Moser diesen größten zusammenhängenden Weingarten Österreichs mit 25 Hektar Rebfläche. Man setzt auf französische Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot. Beim Weißwein ist der Weißburgunder Alleinunterhalter. Der 2020er präsentiert sich vorzüglich – ein so richtig guter 2020 Siegendorf rot, ein überragender 2020 O‘Dora aus den beiden Cabernet-Sorten gekeltert. Das ist großes Kino zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Dass da die Gastronomie nicht Schlange steht, bleibt mir ein Rätsel.

Im nächsten Jahr wird es wieder einen reinsortigen Cabernet Sauvignon aus dem Jahrgang 2022 geben. Ich stehe schon in den Startlöchern.

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2021 Sauvignon Blanc Oststeiermark
Weinhof Seyfried Wein.Atelier
Vulkanland Steiermark

Vielschichtig, Frucht und Würze, einladend, sanfter Druck, Anklänge von Marillen und gelben Tropenfrüchten; schließt mit dieser vielschichtigen Aromatik nahtlos an, Fruchtschmelz, Substanz, hauchzarte Gewürzaromen klingen lange nach.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€
Schraubverschluss

Weinhof Seyfried Wein.Atelier
Vulkanland Steiermark

Maria Seyfried
8200 Gleisdorf
Kaltenbrunn 11

Elisabeth und Franz Seyfried haben 1986 die ersten Reben gepflanzt und so die gemischte Landwirtschaft sukzessive in einen Weinhof übergeführt. Ihre Tochter Maria hat den Betrieb 2010 übernommen. Sie hat ihren eigenen Stil entwickelt und eigene Ideen umgesetzt. So wurde im Jahr 2019 aus dem Weinhof das Wein.Atelier, „ein Ort, wo Wein und Kunst, Kreativität und Geschmack, Schaffen und Genießen, die schönen Dinge des Lebens erlebbar werden“. Der Fokus der Winzerin ist auf charakterstarke, langlebige und ehrliche Weine gerichtet, die ihre Herkunft zeigen. „Weintrends sind mir nicht wichtig“, begründet sie ihre Linie. Zeit spielt eine wichtige Rolle, jene Zeit, die der Wein für seine Entwicklung benötigt. Auf dem Weingut wird naturnahe gearbeitet. Die Lese erfolgt ausschließlich händisch, den Weingarten sieht die Familie als Werkstatt unter freiem Himmel. Die Ried Hohenberg mit ihrem kalkfreien, sauren Boden wurde bereits 1406 urkundlich erwähnt.

Das Sortiment gliedert sich in Regions- und Gebietsweine, die zur Gänze in Edelstahltanks ausgebaut werden, darüber sind die Orts- und Riedenweine angesiedelt, die Spitze bildet die Linie Selection M. Großer Beliebtheit erfreut sich auch die ausgezeichnete Buschenschank, wo man die Weine des Hauses in entspannter Atmosphäre genießen kann.

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2022 Morillon Ried Gola
Weingut Wohlmuth
Südsteiermark

Rotbeeriges Flair und Agrumen kommen Hand in Hand, feingliedrig und entgegenkommend, kühle Eleganz, verkörpert auch den Purismus der „nackten“ Lage sehr gut, ausgereift und eng verwoben, adäquates Säurenetz und gute Länge.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Naturkork

Weingut Wohlmuth
Südsteiermark

Gerhard und Marion Wohlmuth
8441 Kitzeck im Sausal
Fresing 24

Tel. +43 3456 2303
Fax. +43 3456 2121
wein@wohlmuth.at
www.wohlmuth.at

Gerhard Wohlmuth hat mit den aktuellen Jahrgängen einige bedeutende Änderungen im Sortiment vorgenommen. So wurde zwischen den Gebietsweinen aus der Südsteiermark und den aus Sausaler Lagen stammenden Gebietsweinen namens „Schiefer“ für vier Rebsorten eine neue Kategorie unter der Bezeichnung „Phyllit“ eingezogen, von denen speziell die beiden schwebend leichten und taufrischen Exemplare aus Sauvignon und Muskateller begeistert haben. Unter der Ortsbezeichnung Kitzeck-Sausal werden dann nur mehr die beiden Leitsorten Sauvignon Blanc und Riesling angeboten, die dann mindestens ein Jahr auf der Hefe in großen Holzfässern reifen dürfen. Auch werden die Erscheinungstermine einiger Lagenweine weiter nach hinten verschoben, weshalb beispielsweise der Sauvignon Blanc Steinriegl oder der Riesling Dr. Wunsch erst im nächsten Jahr abgebildet werden können.

Apropos Riesling: Als vorläufigen Ersatz gibt es dafür wieder einen restsüßen „Dr. Wu“ im Stil eines traditionellen deutschen Kabinett. Großartig gelungen ist wieder einmal der hochelegante, unnachahmlich präzise strukturierte Edelschuh-Riesling.

Von den zahlreichen Sauvignon-Varianten sticht vorläufig der rotbeerige Hochsteinriegl 2022 hervor, zumal der ebenso feinsinnige Edelschuh nach 18 Monaten Reifung auf der Hefe einfach noch seine Zeit braucht. Aber auch der bereits erwähnte knusprige Phyllit und die Spätfüllung vom Ortswein Kitzeck-Sausal werden Liebhaber dieser Rebsorte entzücken. Der Grauburgunder tritt diesmal ebenfalls in Gestalt eines schwungvollen Phyllit und des ganz ruhig strömenden Riedenweines Gola auf. Aus dem Quartett der Morillons bilden die beiden Lagenweine die qualitative Spitze, wobei derzeit schwer zu entscheiden ist, ob man dem eher puristischen 2022er Gola oder dem mit fruchtigen Aromen nur so prunkenden 2021er vom Sausaler Schlössl den Vorzug gibt. Für den abschließenden, absoluten Höhepunkt sorgt dann ein anderer 2021er, nämlich die unter der schlichten Bezeichnung „Ried Edelschuh Fassreserve“ laufende, wahrhaft fulminante Cuvée aus Morillon, Sauvignon und Riesling, die nur in den allerbesten Jahren erzeugt wird und mittlerweile ganze 30 Monate auf der Hefe reifen darf.

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2022 Chardonnay Ried Altenberg
Weingut Juris
Neusiedlersee

Gute Fülle, feine Nusscreme und Marzipannoten, samtiger Schmelz; körperreich mit super Toasting, Tannin und Frische, reife Grapefruits, internationale Burgunder-Anmutung, vielschichtiger Langstreckenläufer.

Weißwein
Chardonnay
€€€€€
Naturkork

Weingut Juris
Neusiedlersee

Axel Stiegelmar
7122 Gols
Marktgasse 12

Tel. +43 2173 2748
Fax. +43 2173 3323
office@juris.at
www.juris.at

Auf das Weingut Juris kommt man, wenn man Pinot Noir und St. Laurent in ihrer Vielfalt entdecken und verkosten will. Denn der Golser Winzer Axel Stiegelmar ist Spezialist für diese Burgundersorten. Das hat schon sein Vater Georg so gemacht und geht auch gerade auf die nächste Generation mit Gregor über, der seit drei Jahren im Weingut mitarbeitet. Burgunder haben somit bei Juris Tradition, und die sind reichlich zu finden: Beim Pinot tobt sich Axel Stiegelmar auf sechs Hektar aus, weitere vier Hektar Laurent bedeuten, dass diese beiden Sorten die Hälfte der Juris-Weinmenge ausmachen.

Die Burgunder baut Stiegelmar lagenrein und als Reserve aus oder vermählt die beiden Sorten im vom Vater kreierten „St. Georg“ und zeigt damit, dass Pinot und Laurent auch zusammen sehr trinkvergnüglich sind. Der Pinot Ried Haide, der auf sandigem Lehm steht, ist der für viele zugängliche Schmeichler, die Pinots der Rieden Hochreit (roter Schotter) und Breitenteil (schwerer Lehmboden) sind kantiger und kerniger.

Aktuell steht der Burgunder-Jahrgang 2019 in der Auslage, weil Stiegelmar seine Weine behutsam in gebrauchten 500-Liter-Fässern ausbaut und wenn sie fertig sind immer für einige weitere Monate am Weingut rasten lässt, bevor sie in den Verkauf gehen.

Komplettiert werden die Burgunder traditionell auch in Weiß. Es gibt zwei Chardonnays: einen trinkvergnüglichen jungen Einsteiger „Alte Reben“, Jahrgang 2023, der in gebrauchten großen Oval-Holzfässern reift und in seiner Machart seit Jahrzehnten Sicherheit und Verlässlichkeit gibt. Der Lagen-Chardonnay vom Altenberg, Jahrgang 2022, bekommt 50 % neues Holz, die anderen 50 % liegen in bereits einmal befüllten Barriques.

Abseits der Burgunder gelten im Premiumbereich der Blaufränkisch Ungerberg und die Rotweincuvée Ina’mera als Klassiker im Haus Juris. Und als dritten Wein muss man auch Stiegelmars „Tricata“ dazuzählen – ein Wein mit Kraft und Eleganz sowie einer speziellen und unvergleichlichen Eigenständigkeit. Der Tricata ist ein Blaufränkisch aus eingetrockneten Beeren von der Lage Ungerberg – damit ein trockener, alkoholkräftiger Wein mit Frucht- und Säurekonzentration. Seit 2006 macht Axel Stiegelmar diese Spezialität und Rarität. Weiter so – Chapeau!

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2022 Grüner Veltliner Holzhammer 54 Grande Reserve
Weingut Familie Proidl
Kremstal

Opulent, etwas Vanille, kandierte Navelorangen, Pflaumenmus, Teegebäck, reich; schmalzig, fast barocke Fülle, geht über vor Frucht, wuchtig, mittlere Struktur, recht lang.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Familie Proidl
Kremstal

Patrick Proidl
3541 Senftenberg
Oberer Markt 5

Tel. +43 2719 2458
weingut@proidl.com
www.proidl.com

Charaktervolle Spitzenweine aus herausragendem Terroir zu kitzeln, bedarf hoher Winzerkunst – und die ist im Hause Proidl ganz offensichtlich reichlich vorhanden. Das Familienweingut zählt mittlerweile seit Jahrzehnten zu den besten Weißweinbetrieben in Österreich. Das liegt einerseits am klaren Bekenntnis zu Charakter und Ausdruck der jeweiligen Terroirs, andererseits daran, dass bei der Erziehung der manchmal auch durchaus aufsässigen Kellerkinder auf gröbere Intervention verzichtet und folglich auf die Förderung der Eigenständigkeit gesetzt wird.

Das bedingungslose Streben nach Top-Qualitäten wurde bereits in den Neunzigerjahren unter Führung des ebenso impulsiven wie kreativen Franz Proidl und seiner Frau Andrea praktiziert. Diesem Weg hat sich Sohn sowie Weinbau- und Kellermeister Patrick Proidl – zehnte Familiengeneration in Senftenberg – ebenfalls gänzlich verschrieben, wobei er Klarheit, Präzision und Finesse der Weine ebenso große Aufmerksamkeit widmet wie dem unverfälschten Ausdruck der verschiedenen Rieden.

Neben den klassischen Sorten Grüner Veltliner und Riesling, die in zahlreichen Varianten ausgebaut werden, gibt es auch Chardonnay sowie Muskateller und Traminer, dazu einige Rotweine sowie Rosé. Neben trockenen Weißweinen sind hier auch regelmäßig Süßweine der Spitzenklasse zu bekommen – von Auslesen bis zu TBAs. Seit ein paar Jahren werden immer wieder anregende Pet Nats erzeugt, etwa aus Riesling und Chardonnay.

Die Weingärten liegen in und um Senftenberg – zu einem guten Teil in bis zu 60 Grad steilen Hanglagen mit steinigen, kargen Böden. Vitikulturelles Herzstück des Betriebes ist die direkt unterhalb der Burgruine Senftenberg situierte Top-Lage Ehrenfels mit Riesling und Veltliner, weitere Spitzen-Crus sind Pfeningberg und Hochäcker (Riesling) sowie Pellingen. Ihrer Herkunft entsprechend sind Veltliner und Riesling tendenziell mit prägnanten Säurewerten versehen; die Zuckerreife kommt in den sonnengeküssten Lagen Senftenbergs aber auch nicht zu kurz – und so entstehen hier kraftvolle, extraktreiche Weißwein-Klassiker mit mineralischer Würze und transparenter Frucht; das große Potenzial beweisen vor allem die Lagenweine immer wieder in Altweinverkostungen.

Neben dem klassischen Segment mit Gebiets-, Orts- und Lagenweinen gibt es Patrick Proidls eigene Premiumlinie unter der Bezeichnung „Generation X“ – neben Grüner Veltliner und Riesling gibt es hier inzwischen auch Chardonnay, dessen 2023er-Vertreter vielversprechend ist. Noch jung im Sortiment ist der Veltliner „Holzhammer“, der Power und Opulenz vereint.

Beachtlich ist auch der Donauriesling, der die Breite mancher Vertreter aus dieser PiWi-Sorte zum Glück vermissen lässt.ps

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2016 Riesling Klause
Demeter-Weingut Nikolaihof Wachau
Wachau

Ziemlich füllig und dicht, offenherzige, reichhaltige Nase, recht viel Orangengelee und Marillen, süß, Marillenkompott, auch etwas Mango; saftig, mittelgewichtig, schöne Frucht, Steinobst und rosa Grapefruits, zart laktisch, ordentliche Fülle, lang.

Weißwein
Riesling
€€€€€€
Naturkork

Demeter-Weingut Nikolaihof Wachau
Wachau

Nikolaus Saahs
3512 Mautern
Nikolaigasse 3

Der Nikolaihof der Familie Saahs in Mautern in der Wachau besitzt Kultstatus – gut nachvollziehbar, denn einerseits ist dieses Weingut Vorreiter und Urgestein in Sachen Biodynamie, andererseits hat man sich hier schon frühzeitig Stilrichtungen verschrieben, von denen mittlerweile etliche zu Trends geworden sind. So setzt man hier schon seit Jahrzehnten auf ausgedehnte bis teils jahrelange Fass- und/oder Flaschenreife beim Ausbau. Die Bekömmlichkeit der Weine steht im Mittelpunkt, folglich wird besonders auf eleganten Körperbau und moderaten Alkoholgehalt geachtet. Unbestritten ist die Langlebigkeit der hiesigen Kreszenzen.

Seit mittlerweile fünf Dekaden kommen hier ausschließlich biologische Mittel zum Einsatz, dazu eigens angesetzte Präparate, Auszüge und Tees. Gründüngung und schonende Bodenbearbeitung sind selbstverständlich, ausgewählte Weingärten werden ausschließlich mit dem Pferd bearbeitet.

Immer schon einer adäquaten Maturation der Weine verpflichtet, bringt Nikolaus Saahs jun. ab sofort auch die Leichtweine mit Verzögerung auf den Markt. Diese stammen mehrheitlich aus der vorletzten Ernte. Die Smaragdweine haben alle eine mehrjährige Reifung hinter sich, dazu gibt es regelmäßig gereifte Raritäten. Gemeinsam mit seiner höchst kompetenten Partnerin Katharina Salzgeber wurde auch die Semicolon-Serie mit schwefelfreien, teils maischevergorenen Weinen kreiert.

In der empfehlenswerten Weinstube kann man sich an schmackhafter biologischer Kost und Säften sowie allen Nikolaihof-Weinen delektieren. Seit Kurzem steht mit dem Salon 77 ein schmucker Verkostungs- und Verkaufsbereich zur Verfügung.ps

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2021 Morillon Ried Sausaler Schlössl
Weingut Wohlmuth
Südsteiermark

Hauchfeines Entree mit Himbeeren und gesponnenem Zucker, geht sofort in die Tiefe und wird multidimensional, enorme Dichte und dennoch von der Eleganz geprägt, am Gaumen etwas Ananas und Yuzu, nimmt immer mehr Fahrt auf und bleibt auch „ewig“ haften – der Modellfall eines Morillons, an der Grenze zur Höchstwertung.

Weißwein
Chardonnay
€€€€
Naturkork

Weingut Wohlmuth
Südsteiermark

Gerhard und Marion Wohlmuth
8441 Kitzeck im Sausal
Fresing 24

Tel. +43 3456 2303
Fax. +43 3456 2121
wein@wohlmuth.at
www.wohlmuth.at

Gerhard Wohlmuth hat mit den aktuellen Jahrgängen einige bedeutende Änderungen im Sortiment vorgenommen. So wurde zwischen den Gebietsweinen aus der Südsteiermark und den aus Sausaler Lagen stammenden Gebietsweinen namens „Schiefer“ für vier Rebsorten eine neue Kategorie unter der Bezeichnung „Phyllit“ eingezogen, von denen speziell die beiden schwebend leichten und taufrischen Exemplare aus Sauvignon und Muskateller begeistert haben. Unter der Ortsbezeichnung Kitzeck-Sausal werden dann nur mehr die beiden Leitsorten Sauvignon Blanc und Riesling angeboten, die dann mindestens ein Jahr auf der Hefe in großen Holzfässern reifen dürfen. Auch werden die Erscheinungstermine einiger Lagenweine weiter nach hinten verschoben, weshalb beispielsweise der Sauvignon Blanc Steinriegl oder der Riesling Dr. Wunsch erst im nächsten Jahr abgebildet werden können.

Apropos Riesling: Als vorläufigen Ersatz gibt es dafür wieder einen restsüßen „Dr. Wu“ im Stil eines traditionellen deutschen Kabinett. Großartig gelungen ist wieder einmal der hochelegante, unnachahmlich präzise strukturierte Edelschuh-Riesling.

Von den zahlreichen Sauvignon-Varianten sticht vorläufig der rotbeerige Hochsteinriegl 2022 hervor, zumal der ebenso feinsinnige Edelschuh nach 18 Monaten Reifung auf der Hefe einfach noch seine Zeit braucht. Aber auch der bereits erwähnte knusprige Phyllit und die Spätfüllung vom Ortswein Kitzeck-Sausal werden Liebhaber dieser Rebsorte entzücken. Der Grauburgunder tritt diesmal ebenfalls in Gestalt eines schwungvollen Phyllit und des ganz ruhig strömenden Riedenweines Gola auf. Aus dem Quartett der Morillons bilden die beiden Lagenweine die qualitative Spitze, wobei derzeit schwer zu entscheiden ist, ob man dem eher puristischen 2022er Gola oder dem mit fruchtigen Aromen nur so prunkenden 2021er vom Sausaler Schlössl den Vorzug gibt. Für den abschließenden, absoluten Höhepunkt sorgt dann ein anderer 2021er, nämlich die unter der schlichten Bezeichnung „Ried Edelschuh Fassreserve“ laufende, wahrhaft fulminante Cuvée aus Morillon, Sauvignon und Riesling, die nur in den allerbesten Jahren erzeugt wird und mittlerweile ganze 30 Monate auf der Hefe reifen darf.

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2022 St. Laurent Gumpoldskirchen
Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Ziemlich samtige Nase mit zimtigen Gewürznoten, Neugewürz, Zwetschken, auch Waldhimbeeren, etwas rauchig; saftiger Beginn mit viel Kirschfrucht und Eichentouch, guter Schliff, balanciert, gewisse Länge, sehr schön.

Rotwein
St. Laurent
€€€
Schraubverschluss

Weingut Johannes Gebeshuber
Thermenregion

Johannes Gebeshuber
2352 Gumpoldskirchen
Jubiläumsstraße 43

Sein klares Bekenntnis zu seiner historischen Heimatgemeinde Gumpoldskirchen mit ihrem Reichtum an hervorragenden klassischen Rieden sowie zur Thermenregion insgesamt, aber auch sein Fokus auf die klassischen Südbahnsorten machen Johannes Gebeshuber zu einem formidablen Botschafter seiner vinophilen Herkunft. Seit Kurzem ist der Gumpoldskirchner auch Mitglied der Österreichischen Traditionsweingüter.

Der Gumpoldskirchner zählt seit Jahren schon zur Elite der Weißweinwinzer in diesem Gebiet. Dabei gründete Johannes Gebeshuber sein Weingut erst vor etwas mehr als zwei Jahrzehnten, als er die früheren Kellerräumlichkeiten der ehemals renommierten Winzergenossenschaft Gumpoldskirchen übernahm. In den Anfangsjahren machte sich Gebeshuber mit Thermenregion-Blends aus Rotgipfler und Zierfandler bzw. Pinot Noir und St. Laurent in drei Qualitätskategorien unter dem Label Spaetrot einen Namen. Später kreierte der engagierte Winzer die Gebeshuber-Linie mit Weinen aus biologischer Bewirtschaftung, die inzwischen tonangebend ist. Vor fünf Jahren startete er mit der Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung, und inzwischen führt er das erste zertifizierte Demeter-Weingut der Thermenregion.

Großes Engagement für die historische Herkunft bewies der Winzer auch bei den langwierigen Verhandlungen zur Schaffung der dreistufigen DAC Thermenregion mit Gebietswein, Ortswein und Riedenwein, die mit der Ernte 2023 in Kraft getreten ist und die klassischen Südbahnsorten im Fokus hat. Aufgrund seiner Strukturierung war das Gebeshuber-Sortiment schon zuvor voll DAC-tauglich: Die Palette umfasst nämlich jeweils drei Kategorien in Weiß und Rot. Den Einstieg in das Gebiet bilden je ein Gemischter Satz namens Querfeldein, den es auch als Rosé gibt. Die Weine mit engerer Herkunftsbezeichnung werden fast durchwegs sortenrein gefüllt – die einzige Ausnahme bildet der erstmals mit dem Jahrgang 2021 ins Sortiment aufgenommene Zierfandler Rotgipfler als klassische Cuvée. Dabei kommen ausschließlich die Sortenklassiker der Südbahn zum Zug: Rotgipfler und Zierfandler für die Weißweine, Pinot Noir und St. Laurent für die Roten. Ortsweine aus Gumpoldskirchen bilden das mittlere Segment, und im Premiumbereich gibt es mittlerweile je Sorte zwei Einzellagenweine: Rotgipfler Laim und Student, Zierfandler Modler und Wiege, St. Laurent Glas und Satzing sowie Pinot Noir Viereck und Gendl – diese roten Lagenweine waren im Frühjahr 2024 noch nicht verfügbar.

Vergoren wird überwiegend spontan, eine malolaktische Gärung erfolgt zum Teil (Ortsweine) oder zur Gänze (Riedenweine), jedoch auch immer spontan, danach folgt ein langer Ausbau auf der Feinhefe in gebrauchten bzw. neuen Eichenholzfässern mit nur zartem Toasting.

Stark gewachsen ist in den letzten Jahren das Schaumweinsegment, wo Gebeshuber die dreistufige Sektpyramide mit Klassik, Reserve und Große Reserve bespielt. Alle Schritte der Versektung erfolgen im Weingut bis auf das abschließende Degorgieren. Die aktuellen Vertreter aus 2020 (Reserve) sowie 2019 (Große Reserve) waren zum Verkostungszeitpunkt ganz frisch degorgiert und benötigen noch Flaschenruhe.ps

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2023 Chardonnay Black Edition
Weingut Ebner-Ebenauer
Weinviertel

Limette, Grapefruit, viel Boden ausstrahlend, ein Wein wie ein Ritt auf einer Rasierklinge, enorm spannend, dicht strukturiert, Mineralität pur, perfekte Säure, eng und enger, enormer Tiefgang, attackiert den Gaumen. Ein extremer Wein, der sich nicht verbiegt. Dunkle Tönung. Erinnert an große Côte de Blancs Weine.

Weißwein
Chardonnay
€€€€€€
Schraubverschluss

Weingut Ebner-Ebenauer
Weinviertel

Marion Ebner-Ebenauer
2170 Poysdorf
Laaer Straße 3

Es sind beeindruckende Weine, die man in diesem international gefragten Weingut eingeschenkt bekommt. Nebst Schaumweinen, die Champagne-Niveau erreichen, keltert man verschiedenste Grüne Veltliner und grandiose Rieslinge, spannende Weißburgunder und Chardonnays, einen wunderhübschen Rosé sowie hervorragende Rotweine – vor allem der Pinot Noir Black Edition erreicht hier eine außergewöhnliche Größe.

Die Rebstöcke stehen auf den verschiedensten Böden wie Löss, Sand, Kalk, Schotter, Lehm. Erst ab einem Alter von 30 Jahren werden diese auf dem Etikett als Riede ausgewiesen. Bei den Alten Reben sind es 50 bis 70 Jahre alte Stöcke. Bio ist Pflicht – aus Respekt vor Böden und Pflanzen. Es ist die natürliche Konsequenz eines achtsamen Umgangs mit der Natur und dem Leben. Es gibt nur Lese von Hand!

Es beginnt mit einem überaus charmanten, wunderhübschen 2023 Rosé. Ein süffiger 2023 Grüner Veltliner Ortswein Poysdorf. Erster Höhepunkt ist dann der 2023 Grüner Veltliner Ried Hermannschachern – ein ausdrucksstarker Weinviertler. Die Grünen Veltliner Lagenweine sind von seltener Dramatik. Ried Bürsting Reserve ist grandios. Mein Herzenswein kommt von der Ried Sauberg Reserve, ein brillanter Wein. Diese Brillanz steigert sich bei den Grünen Veltlinern Alte Reben und Black Edition, große Gewächse von überragender Qualität und enorm lagerfähig. Weißburgunder Alte Reben 2023 – ein Wein von absoluter Klasse. Die Steigerung vollzieht der 2023 Chardonnay Black Edition. Hier stößt man in eine neue Dimension vor, das ist außerirdisch. Ein tiefgründiger 2020 Pinot Noir Black Edition geht voll in die Tiefe. Der braucht keinen Vergleich zu scheuen. Man hat übrigens die Rebsorte Pinot Noir zusätzlich ausgepflanzt. Die Zukunft dieser Rebsorte liegt vielleicht doch im kühleren Weinviertel.

Dieses Weingut hat ein internationales Standing. Martin & Marion schaffen Weine von burgundischer Stilistik – und diese sind immer zu 100 % Poysdorf. Voller Authentizität.

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2023 Grüner Veltliner Der Ott
Weingut Bernhard Ott
Wagram

Anfangs etwas zurückhaltend, luftbedürftig, dann glockenklar, kühle grüne Würze, ein Hauch von Birnen, bisschen Biskuit; knackig und sehr lebhaft, viel Biss, straff, verlockend saftig, Bitterorangen, konturiert mit feiner Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Bernhard Ott
Wagram

Bernhard Ott
3483 Feuersbrunn
Neufang 36

Tel. +43 2738 2257
bernhard@ott.at
www.ott.at

Qualitativ seit Langem unter den allerbesten des Landes sowie österreichisches Vorzeigeweingut mit höchstem internationalen Renommee, vermittelt das Weingut Ott trotz seiner nicht unbedeutenden Größe stets den Eindruck eines intim, mit Hingabe und Harmonie geführten Familienbetriebs. Kein Wunder, denn in kaum einem anderen Betrieb hat die soziale Komponente derart viel Gewicht wie in dem Feuersbrunner Musterbetrieb. „Alle arbeiten zusammen“ wird folglich der hier gelebte Alltag schnörkellos wie wahrheitsgetreu auf der Website beschrieben.

Innovation, Kreativität und Dynamik prägen seit jeher den Weg von Bernhard Ott – so war er Pionier bei der Einführung neuer bzw. Wiederbelebung traditioneller Methoden und beeinflusste etliche Entwicklungen in der österreichischen Weinlandschaft. Sein seit den 1990er-Jahren ungebrochener Drang zu immer höherer Qualität und Eigenständigkeit, gepaart mit seinem großen Talent und Können, haben den Feuersbrunner schon früh zu einer der einflussreichsten heimischen Weinpersönlichkeiten gemacht.

Im Rebenreich des Feuersbrunner Traditionsweinguts ist Grüner Veltliner die unumstrittene Nummer eins. Dennoch ist hier von Einseitigkeit keine Spur, ganz im Gegenteil – denn die Vielfalt an Facetten und Aspekten, die Bernhard Ott dieser Sorte entlockt, ist größer als viele sortenmäßig überreich bestückten Paletten. Ampelografische Seitensprünge gibt es einerseits in Gestalt des Rosé Rosalie und eines Rieslings sowie der Cuvée Spectrum aus Welschriesling, Neuburger, Müller-Thurgau, Traminer, Silvaner, Roter Veltliner und weiteren Sorten.

Bereits 2006 wurde der Betrieb auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung umgestellt, bald darauf zertifiziert. Besonderes Augenmerk gilt der Pflege der Böden und Rebanlagen, und in diesem Bereich zählt das Weingut zweifellos zu den besten und innovativsten Betrieben: Kompostausbringung und Begrünung sind selbstverständlich, ebenso wie Grünlese, Laubarbeit und penible Traubenselektion. Die Lese erfolgt seit jeher ausschließlich per Hand.

In Sachen Traubenverarbeitung ist man hier extrem schlagkräftig: Ein höchst kompetentes Team sorgt für rasche Verarbeitung des makellosen Traubenguts; mehrere Pressen der Spitzenklasse stehen zur Verfügung. State of the Art sind hierbei die besonders schonenden automatischen Korbpressen, von denen es mittlerweile bereits vier im Betrieb gibt – diese werden mittlerweile für sämtliche Trauben aus den eigenen Weingärten eingesetzt. Überwiegend wird auf Ganztraubenpressung gesetzt. Die Moste werden großteils spontan vergoren bzw. mit der eigenen Hefe versetzt. Durch lange Lagerung auf der Hefe und späte wie sparsame Schwefelung gewinnen die Weine an Facetten und Tiefgang. Zunehmende Bedeutung bekommt seit etlichen Jahren der Ausbau in großen, neutralen Holzfässern.

Den Einstieg in die Veltliner-Welt bildet der Wein namens Am Berg, als mittelgewichtige Lagen-Cuvée gibt es den Fass 4. Die Oberklasse startet mit der Rieden-Cuvée Der Ott. Besonderes Augenmerk wird den Einzellagenweinen geschenkt, und dieses Segment ist über die Jahre gewachsen: Bereits vor Längerem wurde der ursprünglich solitäre Riedenwein vom Feuersbrunner Rosenberg durch den nahegelegenen Spiegel sowie den Engabrunner Stein aus dem Kamptal ergänzt. Als JRE-Edition (Jeunes Restaurateurs) kam dann ein Sortenvertreter von der Ried Kirchthal dazu. Jüngst kamen die Ried Gmirk in Gösing sowie der Feuersbrunner Brenner hinzu.

Die Basisweine aus 2023 bestechen durch ihre Balance und Vitalität, „Der Ott“ zeigt sich athletisch und kernig, und die neuen Lagenweine aus demselben Jahrgang bereichern das Sortiment um weitere von Terroir und Sorte geprägte Facetten. Das klassische Trio aus Lagenweinen stammt aus dem Top-Jahrgang 2021, hier stechen derzeit die beiden Feuersbrunner Lagen heraus.ps

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2021 Grüner Veltliner Reserve Ganztraube vom Stein
Weingut Johannes Holzer
Kamptal

Reife Marille, fruchtig-rassig, dunkle Mineralität, viel Wein, saftig, große Eleganz, Orangenschalen, weinig, passender Restzucker, das ist besonderer Wein mit viel Zukunft.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Johannes Holzer
Kamptal

Johannes Holzer
3492 Engabrunn
Am Anger 8

Tel. +43 664 3701853
holzerwein@aon.at
www.holzerwein.at

Beim Verkosten der Weine von Johannes Holzer bekommt man eine Ahnung, welches Gefühl dieser Mann für Wein hat. Diese sind immer ausgewogen in ihrem Verhältnis zwischen Alkohol, Säure und Restzucker. Eben in der Balance. Es sind Weine, welche Finesse zeigen, innere Harmonie, und ein mehr oder weniger höherer Restzucker verleiht diesen Gewächsen Eleganz und Cremigkeit.

Johannes Holzer führt die Geschicke des Weingutes seit 1991. Er bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Karl, Ried Haidsatz, Ried Rietzental, Ried Hasel, Ried Hütweg und vor allem die Ried Stein – die wohl beste Lage in Engabrunn, Seehöhe 300 m, eine terrassierte Südlage mit Urgestein, Schotter, Löss. 50 % der Weingärten des Hauses befinden sich auf dieser Top-Lage. Die erste Erwähnung der Ried Stein stammt aus dem Jahr 1560, nachzulesen in den Chroniken des Stiftes Göttweig.

Ich stecke jetzt etwas in einem Dilemma. Soll ich einen Wein hervorheben? Tue ich nicht. Jeder dieser Weine ist für sich authentisch. Wenn auch die 2021 Grüner Veltliner Reserve „Ganztraube vom Stein“ verdammt gut ist.

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2020 Semicolon Riesling
Demeter-Weingut Nikolaihof Wachau
Wachau

Rauchig, cremige Fülle, Marillenröster, auch eingekochte Orangen, reif und samtig; saftig, harzig, schöne Gerbstoffe, Grapefruits, guter Biss, fest, recht lang, lebhafte Frucht.

Weißwein
Riesling
€€€€€
Naturkork

Demeter-Weingut Nikolaihof Wachau
Wachau

Nikolaus Saahs
3512 Mautern
Nikolaigasse 3

Der Nikolaihof der Familie Saahs in Mautern in der Wachau besitzt Kultstatus – gut nachvollziehbar, denn einerseits ist dieses Weingut Vorreiter und Urgestein in Sachen Biodynamie, andererseits hat man sich hier schon frühzeitig Stilrichtungen verschrieben, von denen mittlerweile etliche zu Trends geworden sind. So setzt man hier schon seit Jahrzehnten auf ausgedehnte bis teils jahrelange Fass- und/oder Flaschenreife beim Ausbau. Die Bekömmlichkeit der Weine steht im Mittelpunkt, folglich wird besonders auf eleganten Körperbau und moderaten Alkoholgehalt geachtet. Unbestritten ist die Langlebigkeit der hiesigen Kreszenzen.

Seit mittlerweile fünf Dekaden kommen hier ausschließlich biologische Mittel zum Einsatz, dazu eigens angesetzte Präparate, Auszüge und Tees. Gründüngung und schonende Bodenbearbeitung sind selbstverständlich, ausgewählte Weingärten werden ausschließlich mit dem Pferd bearbeitet.

Immer schon einer adäquaten Maturation der Weine verpflichtet, bringt Nikolaus Saahs jun. ab sofort auch die Leichtweine mit Verzögerung auf den Markt. Diese stammen mehrheitlich aus der vorletzten Ernte. Die Smaragdweine haben alle eine mehrjährige Reifung hinter sich, dazu gibt es regelmäßig gereifte Raritäten. Gemeinsam mit seiner höchst kompetenten Partnerin Katharina Salzgeber wurde auch die Semicolon-Serie mit schwefelfreien, teils maischevergorenen Weinen kreiert.

In der empfehlenswerten Weinstube kann man sich an schmackhafter biologischer Kost und Säften sowie allen Nikolaihof-Weinen delektieren. Seit Kurzem steht mit dem Salon 77 ein schmucker Verkostungs- und Verkaufsbereich zur Verfügung.ps

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2022 Sauvignon Blanc Methusalemreben
Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia

Feine Würze und Karamell in der Nase, vollfruchtige Aromatik, strömt ruhig, zarte Würzigkeit in feinem Exotik-Fruchtspiel, dezente Eleganz, ziseliert, perfekt balanciert, Feuersteinkomponenten im Abgang, sehr vornehme Interpretation.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€€€
Naturkork

Weingut Kollwentz
Leithaberg, Rust & Rosalia


7051 Großhöflein
Hauptstraße 120

Tel. +43 2682 65158
Fax. -13
kollwentz@kollwentz.at
www.kollwentz.at

Das Weingut Kollwentz genießt internationalen Weltruf. Die Spitzenweine gelten als Botschafter für hochelegante Terroirweine vom Leithaberg. Starke Persönlichkeiten haben das sympathische Familienweingut seit jeher geprägt, und heute zeichnet ein perfekt eingespieltes, generationenübergreifendes Teamwork für die Erfolgsgeschichte des Weinguts verantwortlich.

Das Renommee basiert auf einer einzigartigen Trias aus hochstehenden Weinen in Weiß, Rot und, die als Geheimtipp gehandelte Variante, Süß. Den Auftakt zur aktuellen Serie bilden die beiden Sauvignon-Blanc-Varietäten, die in puncto feinziselierter Würze samt der typischen Feuerstein-Mineralität eindrucksvoll die Bodenspezifika der Ried Steinmühle (Quarzschotterböden) widerspiegeln.

Die Phalanx der Top-Lagen-Chardonnays zeigt sich im aktuellen Jahrgang in puncto Präzision, Finesse und Dichte auf einem atemberaubend hohen Qualitätslevel mit einer gezielt forcierten Terroir-Interpretation. Begünstigt wurde dies vom Witterungsverlauf im Jahre 2022, der ohne Trockenstress für die Reben ablief. Ried Neusatz zeigt viel Schliff und Prägnanz, und die kraftvollste Variante von der Ried Tatschler ist heuer feinstrahliger ausgefallen und besitzt viel mineralische Fruchtpräsenz in feinen Konturen, was sie zu einem Best Ever prädestiniert. Chardonnay Ried Katterstein liefert erneut eine tolle mineralisch-vibrierende Interpretation von Schiefer und Kalk, die am bestem mit expressiv umschrieben wird. Als komplementäres Geschmackspendant zeigt sich Chardonnay Gloria (Ried Glagsatz) in hellfruchtiger Eleganz und Tiefe, die erfahrungsgemäß viel Zeit zur Entfaltung benötigen wird. Mit diesem famosen Chardonnay-Quartett hat Andi Kollwentz virtuos ein neues Kapitel einer vielfältigen Terroir-Stilistik aufgeschlagen, in das seine Tochter Christina mit kellertechnischem Know-how und Talent eingebunden ist.

Die Kollektion in Rot startet mit den jeweiligen Lagen-Cuvées vom Zweigelt und Blaufränkisch Leithaberg. Beide spielen die Stärken des Jahrgangs 2021 voll aus uns glänzen mit einer jeweils saftigen, sehr fruchtfrischen Rot- und Blaubeerigkeit in perfekter Struktur.

Den Reigen der Top-Rotwein-Varietäten eröffnet der Pinot Noir 2022 aus der Ried Dürr. Diese von Wald umsäumte Höhenlage (um 280 Meter) schließt unterhalb der Gloria an und ist geradezu prädestiniert für diese sensible Rebsorte: Die Nächte sind kühl, der Boden ist karg mit einem extrem hohen Kalkgehalt (bis 80 %), was eine lange Vegetationsphase garantiert. Der Pinot Noir Ried Dürr zeigt sich in distinguierter Fruchteleganz und dürfte sich zu einem der besten Jahrgänge im Hause Kollwentz entwickeln.

Das „Match“ zwischen den Blaufränkisch-Highlights aus der Ried Setz und der Ried Point fällt im Jahrgang 2021 unentschieden aus. Beide Varietäten strahlen mit blaubeeriger Tiefe und Extraktfülle, Ried Setz präsentiert sich in feiner Balance, Ried Point in Fruchttiefe, oder – im kunsthistorischen Stilvergleich gesprochen – stehen sich hier Renaissance und Barock gegenüber. Der Cabernet Sauvignon ist kurz gesagt die Perfektion von Struktur und Balance, der großes Potenzial für Jahrzehnte verspricht. Das Aushängeschild im Hause Kollwentz ist die Blaufränkisch-geprägte Top-Cuvée Steinzeiler, die von Jahr zu Jahr als sichere Bank in vollendeter Harmonie aus Kraft, Tiefe und Balance glänzt und als schlafender Riese das enorme Potenzial erahnen lässt.

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2021 Ried Edelschuh Fassreserve
Weingut Wohlmuth
Südsteiermark

(CH/SB/RI) Diese Selektion aus uralten Rebstöcken wird nur in besonderen Jahren produziert: Was für ein schwungvoller Reigen heller Fruchtaromen, Anklänge von Ananas, Melone und Stachelbeere offenbart viele Schichten, wobei keine Rebsorte dominiert, engmaschig und finessenreich, cremiger Schmelz sowie perfekte Balance, Potenzial für viele Jahre.

Weißwein
Cuvée Weiß
€€€€€€
Naturkork

Weingut Wohlmuth
Südsteiermark

Gerhard und Marion Wohlmuth
8441 Kitzeck im Sausal
Fresing 24

Tel. +43 3456 2303
Fax. +43 3456 2121
wein@wohlmuth.at
www.wohlmuth.at

Gerhard Wohlmuth hat mit den aktuellen Jahrgängen einige bedeutende Änderungen im Sortiment vorgenommen. So wurde zwischen den Gebietsweinen aus der Südsteiermark und den aus Sausaler Lagen stammenden Gebietsweinen namens „Schiefer“ für vier Rebsorten eine neue Kategorie unter der Bezeichnung „Phyllit“ eingezogen, von denen speziell die beiden schwebend leichten und taufrischen Exemplare aus Sauvignon und Muskateller begeistert haben. Unter der Ortsbezeichnung Kitzeck-Sausal werden dann nur mehr die beiden Leitsorten Sauvignon Blanc und Riesling angeboten, die dann mindestens ein Jahr auf der Hefe in großen Holzfässern reifen dürfen. Auch werden die Erscheinungstermine einiger Lagenweine weiter nach hinten verschoben, weshalb beispielsweise der Sauvignon Blanc Steinriegl oder der Riesling Dr. Wunsch erst im nächsten Jahr abgebildet werden können.

Apropos Riesling: Als vorläufigen Ersatz gibt es dafür wieder einen restsüßen „Dr. Wu“ im Stil eines traditionellen deutschen Kabinett. Großartig gelungen ist wieder einmal der hochelegante, unnachahmlich präzise strukturierte Edelschuh-Riesling.

Von den zahlreichen Sauvignon-Varianten sticht vorläufig der rotbeerige Hochsteinriegl 2022 hervor, zumal der ebenso feinsinnige Edelschuh nach 18 Monaten Reifung auf der Hefe einfach noch seine Zeit braucht. Aber auch der bereits erwähnte knusprige Phyllit und die Spätfüllung vom Ortswein Kitzeck-Sausal werden Liebhaber dieser Rebsorte entzücken. Der Grauburgunder tritt diesmal ebenfalls in Gestalt eines schwungvollen Phyllit und des ganz ruhig strömenden Riedenweines Gola auf. Aus dem Quartett der Morillons bilden die beiden Lagenweine die qualitative Spitze, wobei derzeit schwer zu entscheiden ist, ob man dem eher puristischen 2022er Gola oder dem mit fruchtigen Aromen nur so prunkenden 2021er vom Sausaler Schlössl den Vorzug gibt. Für den abschließenden, absoluten Höhepunkt sorgt dann ein anderer 2021er, nämlich die unter der schlichten Bezeichnung „Ried Edelschuh Fassreserve“ laufende, wahrhaft fulminante Cuvée aus Morillon, Sauvignon und Riesling, die nur in den allerbesten Jahren erzeugt wird und mittlerweile ganze 30 Monate auf der Hefe reifen darf.

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2019 Pinot Noir Ried Hochreit
Weingut Juris
Neusiedlersee

Etwas fülligere Frucht, Waldbeeren, dunkle Himbeeren, zarte Kräuternoten; lebhaft, mineralische Würze, kühle Aromatik, schöne Gerbstoffstütze, Ribiseln, gute Spannung und Länge.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€€
Naturkork

Weingut Juris
Neusiedlersee

Axel Stiegelmar
7122 Gols
Marktgasse 12

Tel. +43 2173 2748
Fax. +43 2173 3323
office@juris.at
www.juris.at

Auf das Weingut Juris kommt man, wenn man Pinot Noir und St. Laurent in ihrer Vielfalt entdecken und verkosten will. Denn der Golser Winzer Axel Stiegelmar ist Spezialist für diese Burgundersorten. Das hat schon sein Vater Georg so gemacht und geht auch gerade auf die nächste Generation mit Gregor über, der seit drei Jahren im Weingut mitarbeitet. Burgunder haben somit bei Juris Tradition, und die sind reichlich zu finden: Beim Pinot tobt sich Axel Stiegelmar auf sechs Hektar aus, weitere vier Hektar Laurent bedeuten, dass diese beiden Sorten die Hälfte der Juris-Weinmenge ausmachen.

Die Burgunder baut Stiegelmar lagenrein und als Reserve aus oder vermählt die beiden Sorten im vom Vater kreierten „St. Georg“ und zeigt damit, dass Pinot und Laurent auch zusammen sehr trinkvergnüglich sind. Der Pinot Ried Haide, der auf sandigem Lehm steht, ist der für viele zugängliche Schmeichler, die Pinots der Rieden Hochreit (roter Schotter) und Breitenteil (schwerer Lehmboden) sind kantiger und kerniger.

Aktuell steht der Burgunder-Jahrgang 2019 in der Auslage, weil Stiegelmar seine Weine behutsam in gebrauchten 500-Liter-Fässern ausbaut und wenn sie fertig sind immer für einige weitere Monate am Weingut rasten lässt, bevor sie in den Verkauf gehen.

Komplettiert werden die Burgunder traditionell auch in Weiß. Es gibt zwei Chardonnays: einen trinkvergnüglichen jungen Einsteiger „Alte Reben“, Jahrgang 2023, der in gebrauchten großen Oval-Holzfässern reift und in seiner Machart seit Jahrzehnten Sicherheit und Verlässlichkeit gibt. Der Lagen-Chardonnay vom Altenberg, Jahrgang 2022, bekommt 50 % neues Holz, die anderen 50 % liegen in bereits einmal befüllten Barriques.

Abseits der Burgunder gelten im Premiumbereich der Blaufränkisch Ungerberg und die Rotweincuvée Ina’mera als Klassiker im Haus Juris. Und als dritten Wein muss man auch Stiegelmars „Tricata“ dazuzählen – ein Wein mit Kraft und Eleganz sowie einer speziellen und unvergleichlichen Eigenständigkeit. Der Tricata ist ein Blaufränkisch aus eingetrockneten Beeren von der Lage Ungerberg – damit ein trockener, alkoholkräftiger Wein mit Frucht- und Säurekonzentration. Seit 2006 macht Axel Stiegelmar diese Spezialität und Rarität. Weiter so – Chapeau!

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -