Weinguide
Ausgabe 2024/25
Filtern nach:
Sortieren nach:
2022 Pinot Noir Ried Frauenfeld Reserve
Weingut Hannes Dachauer
Thermenregion

Einladend reife Herzkirsche, rote Waldbeeren; fruchtsüße Orangenzesten, feiner Schmelz, etwas Tabak, zart röstige Karamelltöne, saftiger Fruchtdruck, Kakao, Bitterschokolade in feinkörnigen Tanninen, elegante Mineralstruktur, facettenreich mit Tiefe, dunkle Kräuter, bisschen Zwetschke im delikaten Abgang.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€
Schraubverschluss

Weingut Hannes Dachauer
Thermenregion

Johannes Dachauer
2523 Tattendorf
Raiffeisenplatz 9

Das Bio-Weingut Hannes Dachauer befindet sich im Heurigenort Tattendorf, der Wiege ausdrucksstarker, gebietstypischer Weine. Kellermeister Hannes Dachauer konzentriert sich mit Hingabe auf die klassischen Sorten der Region, Sankt Laurent, Pinot Noir und dem autochthonen Rotgipfler. Die Ursachen für die konsequent hohe Qualität seiner Weine mit ihrem nuancierten Charakter liegen in der behutsamen Bodenbearbeitung und nachhaltigen Betreuung der Rebstöcke. Als biologischer Betrieb ist es für ihn wichtig, sorgfältig im Einklang mit der Natur, im Weingarten wie auch im Keller, zu arbeiten. So entstehen unter seiner Hand jedes Jahr hochwertige Weine mit persönlicher Note, die man am besten gleich in seinem Heurigenlokal probieren kann. Hier findet man in uriger Umgebung seinen Platz und kann sich im gemütlichen Rahmen mit ehrlicher Hausmannskost verwöhnen lassen.

mehr
2023 Steilterrassen Smaragd
Weingut Atzberg
Wachau

Gesteinsmehlig kühle Nase, dann die volle Frucht nach weißen Ribiseln, Orangenzesten, Grapefruits, nach und nach bringt sich auch die typische Veltlinerwürze ins Geschehen ein, etwas Fenchel, Getreide, Tabak und rosa Pfeffer, alles umrankt von zart salzig-mineralischen Noten; punktet mit toller Säurepikanz und zeigt sich trotz kraftvoller Statur fein gewebt mit glasklarer Struktur und beachtlicher Länge.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Atzberg
Wachau

Paul Kiefer
3620 Spitz
Mieslingtal 3

Tel. +43 650 7203663
office@atzberg.at
www.atzberg.at

Von Jahr zu Jahr dreht sich die Qualitätsspirale der Grünen Veltliner vom Atzberg ein gutes Stück schneller, wird dem Anspruch dieser Top-Lage mehr und mehr gerecht. Kein Wunder, ist es doch schon ein Dutzend Jahre her, seit der erste „Atzberg“ das Licht der Welt erblickte, nachdem die Lage rund 60 Jahre brach gelegen hatte und mit großem Aufwand rekultiviert wurde. Johann Donabaum, der für die Vinifizierung dieser Ausnahmeweine verantwortlich ist, stellt den aktuellen Jahrgang eindeutig über den Vorgänger. „Wir haben heuer bei den Steilterrassen ganze sieben Lesedurchgänge gemacht, die Ernte spannte sich also über zwei Monate bis in die zweite Novemberwoche hinein.“ Mit dieser aufwendigen Leseart will man die einzelnen Reifezeitpunkte einfangen und dem Wein sowohl Frische als auch Substanz verleihen. Begonnen hatte alles mit der Idee des unvergessenen Weinpfarrers Hans Denk, der bei einem Gespräch mit Franz-Josef Gritsch vom Mauritiushof den Anstoß dazu gab, diese Lage zu rekultivieren. Letzterer übergab die Unternehmensleitung an seinen Geschäftspartner Hans Schmid, Besitzer der Weingüter Mayer am Pfarrplatz und Rotes Haus, dessen zentraler Verkaufschef, Paul Kiefer, nun auch hier die Geschäftsführung innehat. Bereits aus dem Jahr 1328 stammt die älteste Aufzeichnung über die nun wieder neu auferstandene Riede im Donaustädtchen Spitz; in diesem Dokument ist sie bereits mit dem Namen „Ärzberg“ belegt. Sie liegt unmittelbar neben der ebenfalls zu den Top-Rieden der Wachau zählenden Singerriedel, mit der sie in früheren Tagen eine geologische Einheit gebildet hatte, ehe der aus dem Waldviertel in die Donau fließende Mieslingbach die beiden Lagen voneinander trennte. Der Boden – wie der ursprüngliche Name erahnen lässt – ist erzhaltig (rotes Gestein mit Gneis und Schieferstruktur und geringer Erdauflage) und zählt zu den kargsten in der Wachau. Auf den mit einer Hangneigung von 75 % und bis zu einer Seehöhe von 420 Metern hinaufreichenden Parzellen benötigen die Trauben eine längere Reifezeit, das bedeutet auch spätere Ernte, was nicht so sehr der Zucker-, dafür aber der physiologischen Reife zugutekommt. Hier bekommen die Trauben sowohl die Kühle des Spitzer Grabens zu spüren als auch die milderen Luftmassen des Donautals – eine klimatische Idealkombination.

mehr
2022 Sankt Laurent Ried Frauenfeld Reserve
Weingut Hannes Dachauer
Thermenregion

Betörende Brombeernase, Preiselbeerkonfit; schwarze Kirsche, Zwetschke, saftige Dichte, stoffig-blättrig, charmante Fruchtsüße, Hauch Mandel, feine Röstnoten, lebendige Säure, elegante Kraft, schokoladige Tannine, bisschen Kaffee, dunkelbeerige Würze, Hauch Orangen im schmelzigen Nachhall.

Rotwein
St. Laurent
€€€
Schraubverschluss

Weingut Hannes Dachauer
Thermenregion

Johannes Dachauer
2523 Tattendorf
Raiffeisenplatz 9

Das Bio-Weingut Hannes Dachauer befindet sich im Heurigenort Tattendorf, der Wiege ausdrucksstarker, gebietstypischer Weine. Kellermeister Hannes Dachauer konzentriert sich mit Hingabe auf die klassischen Sorten der Region, Sankt Laurent, Pinot Noir und dem autochthonen Rotgipfler. Die Ursachen für die konsequent hohe Qualität seiner Weine mit ihrem nuancierten Charakter liegen in der behutsamen Bodenbearbeitung und nachhaltigen Betreuung der Rebstöcke. Als biologischer Betrieb ist es für ihn wichtig, sorgfältig im Einklang mit der Natur, im Weingarten wie auch im Keller, zu arbeiten. So entstehen unter seiner Hand jedes Jahr hochwertige Weine mit persönlicher Note, die man am besten gleich in seinem Heurigenlokal probieren kann. Hier findet man in uriger Umgebung seinen Platz und kann sich im gemütlichen Rahmen mit ehrlicher Hausmannskost verwöhnen lassen.

mehr
2019 Marco Polo
Weingut Giefing
Leithaberg, Rust & Rosalia

(SY/ME/CS) Bourbonvanille und ein wenig Cassis, der Syrah ist diesmal nur zu erahnen, ziseliert und einschmeichelnd, dezenter Eicheneinsatz, feine Klinge, rotbeeriges Fruchtspiel, weiche Tannine, ein elegant abgestimmter Charmeur.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€
Naturkork

Weingut Giefing
Leithaberg, Rust & Rosalia

Claudia & Elsa Giefing
7071 Rust
Hauptstraße 13

Claudia und Erich Giefing haben aus dem Jahrgang 2023 eine in puncto Niveau wie Umfang stattliche Weißweinserie hervorgebracht. Als vorläufiger Höhepunkt hat sich überraschenderweise der vor Fruchtaromen nur so strotzende Neuburger herauskristallisiert, aber auch der Chardonnay vom Muschelkalk scheint von Jahr zu Jahr besser zu gelingen. Ungewöhnlich leichtfüßig präsentiert sich der glasklare Pinot Gris, während man der recht kräftig geratenen Contessa 2022 noch etwas Flaschenreife zur Harmonisierung einräumen sollte.

Von den leichteren Rotweinen gefallen dieses Mal der temperamentvolle „Gute Rote“ und der schlanke St. Laurent, der etwas gekühlt auch im Sommer gute Figur machen sollte.

Die Trilogie der roten Premiumweine präsentierte sich sehr souverän und harmonisch, was nach dieser ausgedehnten Fassreife und dem exzellenten Rotwein-Jahr 2019 nicht verwundert. Überraschend kam jedoch zusätzlich, dass der Holzeinsatz so fein und dezent wie noch nie gestaltet und auf jegliche Toasting-Einflüsse verzichtet wurde. Des Weiteren fiel beim Marco Polo auf, dass der Syrah diesmal weniger dominant erscheint und die weichen Tannine bereits völlig integriert sind. Etwas härter und bissfester gibt sich im Vergleich der Top-Blaufränkische vom Oberen Wald, der ein bisschen Luft benötigt, um seine Kirschfrucht und feine Ader zu entfalten. An der Spitze des Trios steht wieder einmal ohne Zweifel die sofort begeisternde Cardinal, deren Finesse und Delikatesse im Verein mit der 2019 besonders ausgeprägten Eleganz eine Cuvée sui generis charakterisieren.

mehr
2022 Blaufränkisch Aus dem Kalk
Weinbau Michael Wenzel
Leithaberg, Rust & Rosalia

Feines, sehr dezentes rotbeeriges Bukett, betörende Fruchtaromatik, Waldbeeren, Kornelkirsche, kühle Frische, griffig und fordernd, dunkelfruchtig, schwarze Olive, Graphit, vibrierende Eleganz, engmaschig mit beeindruckender Balance und Stringenz, juvenil, Feinheit mit Modellcharakter.

Rotwein
Blaufränkisch
€€
Naturkork

Weinbau Michael Wenzel
Leithaberg, Rust & Rosalia

Michael Wenzel
7071 Rust
Hauptstraße 29

Tel. +43 699 19567581
Fax. +43 2685 2874
office@michaelwenzel.at
www.michaelwenzel.at

Michael Wenzel ist der Furmint-Experte und zugleich Begründer der in den letzten Jahren aufstrebenden Furmint-Renaissance in Österreich. Seine Weine genießen international höchste Reputation und sind in der nordeuropäischen Top-Gastronomie ebenso begehrt wie im transatlantischen Big Apple oder im ostasiatischen Raum.

Die Familie Wenzel ist untrennbar mit der Rettung des Furmints verbunden, der am Ende der Habsburgermonarchie sukzessive in Vergessenheit geriet. Der Großvater sowie der Vater von Michael Wenzel rekultivierten die besten Klone aus ungarischer Provenienz und sorgten mit einer Handvoll Ruster Winzer für das Weiterleben dieser Ruster Spezialität. So pionierhaft die ältere Winzergeneration Wenzel war, so visionär und zielstrebig führt Michael Wenzel das Familienweingut mitten im historischen Ensemble von Rust in qualitative Höhenflüge. Michael Wenzel vinifiziert Furmit in allen Facetten, klassisch trocken oder maischevergoren, in konsequenter Umsetzung eines naturnahen Weinbaus und im minimalinvasiven Kellerausbau.

Die Lagen-Cuvée „Quarz” vom sogenannten Ruster Schotter (mit Quarzgesteinseinlagen) ist der klassische Vertreter mit vitaler und feinziselierter Frucht. Die Top-Linie repräsentieren die „Alten Reben” aus den ältesten, über 40-jährigen Furmit-Anlagen des Weinguts und die etwas jüngere „Stockkultur”-Anlage. Letztere zeigt durch die ideale Erziehungsform und Klonenselektion das ganz große Potenzial dieser Rebsorte, die mit viel vitalem Frucht-Säure-Spiel samt Tiefgang eine große Zukunft im Climate Warming beschieden sein wird. Die genaue wie feine Winzerhand zeigt sich eindrucksvoll in den komplementären Rotweinsorten Blaufränkisch und Pinot Noir, die mit präzisem Schliff, Feinheit und einer umwerfenden Balance begeistern.

mehr
2021 Ried Hochwarth Gelber Traminer
Weingut Frühwirth
Vulkanland Steiermark

Viel Traminer, viel Herkunft, gezielt gesetztes Holz, lässt der Frucht Raum, viel Kraft, Wein für viele Gelegenheiten, super Stoff, tolle Entwicklung.

Weißwein
Traminer
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Frühwirth
Vulkanland Steiermark

Fritz Frühwirth
8493 Klöch
Deutsch Haseldorf 46

Tel. +43 3475 2338
Fax. -4
weingut@fruehwirth.at
www.fruehwirth.at

„2023 war über den Sommer hinweg herausfordernd, ab August wurden wir mit einem wunderschönen Herbst belohnt, der uns ausdrucksvolle, klare Weine mit guter Säurestilistik bei den Gebiets- und Ortsweinen gebracht hat. Die charakterstarken Lagenweine reifen noch in den Fässern, und auch auf tolle Rotweine dürfen wir uns freuen“, begeistert sich Fritz Frühwirth.

Der Verkostungsreigen beginnt mit Burgundern aus drei Jahrgängen. Der aktuelle Gebietswein erfreut mit viel Frucht für wenig Geld. Vom Hochwarth kommt ein großartiger Wein, den man noch lange bei der Entwicklung begleiten kann, ein Strong Buy! Der im Vorjahr schon gelaufene Klöch Morillon bleibt seinem weiten Fruchtangebot treu, der Koasasteffl bietet anspruchsvolles Vergnügen. Die Qual der Wahl ist bei den Sauvignons eine nur flüchtige, man nehme den Sauvignon Gebietswein für gleich und alle Tage, den Kratzer für später.

Der Gelbe Traminer Klöch ist erstmals trocken, und das soll auch so bleiben. Die Auslese vom Vorjahr bleibt ein gemütlicher, pfeffrig-aromatischer Wein mit viel Sortenflair, den Gelben Traminer Hochwarth, Top-Wein vom Vorjahr, sollte man sich nicht entgehen lassen. Neu im Sortiment, aber nur vorübergehend, sind die Alten Reben vom Welsch-

riesling. Die Spätlese von 40 Jahre alten Reben auf Basalt wurde im kleinen Holz mit etwas Maischestandzeit und anschließend fast zwei Jahre auf der Vollhefe ausgebaut. Ein starkes Zeichen für eine andere Art von Welschriesling. Der Blütenmuskateller ist deutlich ruhiger geworden mit gutem Fluss, und die Eruption aus dem roten Segment erfreut mit fruchtverspieltem Fluss.

mehr
2021 Bienenfresser Göttlesbrunner Zweigelt
Weingut Pitnauer
Carnuntum

Feine rotbeerige Aromatik, saftig, fruchttief, Schwarzkirsche, Waldbeere, elegante Fruchtausprägung mit viel Extrakt, vital, guter Biss, kerniges Tannin, zartes Röstaroma, rote Ribiseln im langen Ausklang.

Rotwein
Zweigelt
€€€
Naturkork

Weingut Pitnauer
Carnuntum

Johannes Pitnauer
2464 Göttlesbrunn
Weinbergstraße 4

Mit Johannes Pitnauer leitet seit 2018 die junge Generation das traditionelle Familienweingut. Zielsicher im Wissen der großen Tradition des Hauses führt der Jungwinzer den Betrieb in die neue Zukunft und wird dabei von seiner Lebensgefährtin Romana Bauer tatkräftig unterstützt. Die Stilistik der neueren Jahrgänge ist fruchtbetonter mit einer stärkeren Hervorhebung der Terroir-Charakteristik. Der lagenreine Ausbau wird komplementär zum bisherigen Portfolio forciert, das sich im Verbund mit den Österreichischen Traditionsweingütern gut einfügt.

Die Weißweine haben nun ihre eigene Stilistik, die sich unisono homogen in kompakter Dichte mit viel mineralischer Feinheit präsentieren, und das alles mit moderatem Alkoholgehalt. Der Grüne Veltliner Classic repräsentiert die fruchtbetonte Linie. Er gedeiht wie die weiteren Weißweine des Hauses in der Ried Hagelsberg, die auf kalkhaltigen Braunerdeböden und mit den kühlen Winden an den oberen Hügelkappen das spezielle Mikroklima widerspiegeln. In der Kategorie Selektion gibt es den Muskateller und Sauvignon, die vollreif aus den jeweils ältesten Parzellen ausgewählt werden. Die Weine besitzen eine kompakte Struktur und viel Verve.

Neu im Programm ist ein reinsortiger Rosé in mediterraner Anmutung, der sich „Dame mit Einhorn“ nennt, was einen Bezug zur Malerei der Renaissance herstellt.

Die großen Klassiker im Hause Pitnauer sind die Rotweine, wie die seit 1986 ausgebaute Zweigelt-Marke „Bienenfresser“ und die „Großen Reserven“, die jeweils reinsortig von französischen Sorten stammen. In ausgewählten Jahren wird die Cuvée „Franz Josef Reserve“ geführt, die erst nach mehreren Jahren in der ersten Trinkreife angeboten wird.

mehr
2022 Sauvignon Blanc Ried Rosengarten Monopol
Weingut Kodolitsch
Südsteiermark

Feinkörnige Würze, zarte Frucht, elegant; aromatisches Dacapo, Frucht präsenter als im Duft, feinmaschig, Trinkfluss, kalkiger Boden kommt durch, lang.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€€
Naturkork

Weingut Kodolitsch
Südsteiermark


8430 Leibnitz
Kodolitschweg 9

Christa und Nikolaus Kodolitsch haben den traditionsreichen Familienbetrieb mit großem Engagement zu einem modernen Weingut transformiert. Die Verpflichtung des damals noch sehr jungen Mario Weber als Kellermeister hat sich als Glücksgriff erwiesen. Die Formkurve zeigt stetig nach oben. Das Geheimnis seines Erfolges sei ziemlich trivial, sagt er ganz gelassen. „Im Keller tun wir fast nichts, wir greifen kaum ein, lassen die Weine einfach in Ruhe.“ Die Grundlage großer Gewächse sei der Weingarten. Das Weingut verfügt mit dem Rosengarten über eine von kalkhaltigem Lehm geprägte Monopolriede direkt vor dem Haus, während der Kogelberg im Sausal einen kargen Untergrund aus rotem und blauem Schiefer aufweist. Ab dem Jahrgang 2021 gibt es einen Sauvignon Blanc aus der sehr steilen Monopollage Schiefer-Terrassen; der Boden besteht aus rotem Schiefer.

Die heurige Serie zeichnet sich durch Feinheit aus. Die Lagencharakteristika wurden präzise herausgearbeitet und in der Vinifikation berücksichtigt. So spendierte Mario Weber dem Sauvignon Blanc aus dem kalkigen Rosengarten deutlich mehr Holz als seinen Pendants von den Schieferböden. Auch da gibt es markante Unterschiede: Der Sauvignon Blanc Alte Reben Ried Kogelberg wirkt gesetzter und ruhiger als sein sehr lebhafter Bruder aus der Ried Schiefer-Terrassen. Vornehm auf das Wesentliche konzentriert und in seiner Art fast puristisch ist der Chardonnay Alte Reben Ried Kogelberg.

mehr
2021 Sauvignon Blanc Ried Hiritschberg
Weingut Bernd Stelzl
Südsteiermark

Einlegegewürze, Senfkörner, Fenchelsaat, Hauch von Johannisbeeren und grünem Spargel, alles fein angelegt; schließt aromatisch und charakterlich an, feine Klinge, vom kargen Boden geprägt, elegant, hauchzarte Gewürznoten und Mandeln im Nachhall.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€€
Naturkork

Weingut Bernd Stelzl
Südsteiermark

Bernd Stelzl
8463 Leutschach an der Weinstraße
Schlossberg 119

Bernd Stelzl ist stolz auf sein Handwerk und seine Weine, die von Herkunft und Boden erzählen. Er legt Wert auf ehrliche, geradlinige, vielschichtige, tiefgründige und nachhaltige Weine, die sich durch Lagerfähigkeit auszeichnen. Schon 18 Jahrgänge hat er eigenverantwortlich vinifiziert. Der wichtigste Weingarten ist eine Monopollage, die Ried Hiritschberg, perfekt nach Südosten ausgerichtet und von kalkhaltigen Opokböden geprägt. Auf den derzeit dort liegenden vier Hektar Rebflächen wachsen die besten Sauvignon-Blanc-Reben und Burgundersorten des Betriebes. Zwei weitere Rieden kommen in den nächsten Jahren dazu. Seinen Weinstil beschreibt er als traditionsverbunden auf moderne Weise. Den Weinen gesteht Bernd Stelzl jene Zeit zu, die sie brauchen. Er rechnet in Wintern. Die Gebietsweine kommen nach einem Winter in den Verkauf, die Ortsweine nach zwei, Riedenweine nach drei Wintern.

Die heuer vorgestellte Serie präsentiert sich feingliedrig und trinkanimierend. Der Welschriesling erinnert mit seiner südsteirischen Rasse an früher, was die Intention des Winzers ist. Den Kalkmergel mit sandigen Einschlüssen kann man in den beiden Ortsweinen Leutschach erkennen. Die Riedenweine sind kräftig und sehnig, Üppigkeit ist ihnen fremd. Gewissermaßen Understatement repräsentiert der Weißburgunder Ried Hiritschberg. Als Primus outet sich der Chardonnay Ried Hiritsch Hube. Beide Weine wurden letztes Jahr vorgestellt, mit „TOP“ geadelt und sind noch im Verkauf. Auch der Sauvignon Blanc Ried Hiritschberg ist noch zu haben.

mehr
2022 Gelber Traminer Loibner Smaragd
Weingut Emmerich Knoll
Wachau

Vornehme Nase, die zahlreiche Assoziationen erlaubt, Menthol und Rosenblüten, auch Teeblätter, markant, doch ziseliert, viele Nuancen, dicht verwoben wie fruchtsüß, rund und einladend, rauchige Herznote, alles in bester Eintracht, sehr feine Traminer-Interpretation.

Weißwein
Traminer
€€€€€
Naturkork

Weingut Emmerich Knoll
Wachau

Emmerich Knoll
3601 Dürnstein
Unterloiben 132

Tel. +43 2732 79355
weingut@knoll.at
www.knoll.at

Die Degustation der leichteren Weine des Federspiel-Bereichs brachte insofern eine freudige Überraschung, als sich diese sehr sorten- und herkunftstypisch sowie als komplett und ausgewogen erwiesen. Waren die beiden Emmerichs im Herbst nach der Lese noch ein wenig skeptisch, was Säuregehalt und Frische der Grünen Veltliner des neuen Jahrgangs betraf, so hat sich das Bild nunmehr grundlegend gewandelt und einer verständlichen Zufriedenheit mit den 2023ern Platz gemacht. Die nächste Überraschung bereitete die knusprige und kompakte Veltliner-Steinfeder, die als standfestes Musterbeispiel dieser Kategorie gelten kann und auch als Federspiel gute Figur abgeben würde. Von den Lagenweinen sticht wieder einmal die Ried Trum hervor, dieses Mal aber so klar wie noch nie. Die anregende Beerenfrucht mit schotigem Touch, welche sogleich an die benachbarte Ried Schütt erinnert, verleiht diesem raffinierten Grünen eine Sonderstellung. Die beiden Federspiel-Rieslinge gefallen mit zartgliedriger Struktur und ungewöhnlich hellfruchtigem Aromenreigen.

Bei den Smaragden stand erst der Jahrgang 2022 auf dem Prüfstand, der sich sehr zufriedenstellend entwickelt hat. Unter anderem unterstreichen dies der animierende Schütt-Veltliner und die extraktsüße wie komplexe Vinothekfüllung, die heuer bei aller Fülle beinahe leichtfüßig über den Gaumen gleitet. Als äußerst ausgeglichen erweist sich das Feld der Smaragd-Rieslinge; hier entscheiden wohl die persönlichen Präferenzen und die Tagesform. Nach heutiger Einschätzung würde vermutlich die Ried Schütt als Primus inter Pares fungieren, zumal sie derzeit die meiste Spannkraft und Vielschichtigkeit ins Glas zaubert. Damit haben wir aber noch nicht den Höhepunkt dieser Serie erreicht, welcher der hauptsächlich vom Loibenberg stammenden Vinothekfüllung vorbehalten bleibt, die mit ihrer Dichte und dem delikaten Schmelz sofort beeindruckt. Als gleichwertig erweist sich die zum angrenzenden Kremstal ressortierende Pfaffenberg Selection, die nach einiger Luftzufuhr die ihr innewohnende rotbeerige Fruchtbrillanz immer souveräner ausspielt. Apropos souverän: So lässt sich auch die Performance des Gelben Traminers umschreiben, der sich ganz vornehm statt vorlaut gibt und auch punkto Fülle nicht zur Übertreibung neigt. Abschließend sei erwähnt, dass es aus dem großen Jahrgang 2021 noch eine erhebliche Anzahl wunderbar konturierter Süßweine aus nahezu allen Prädikatsstufen gibt, welche die dem Weinjahr anhaftende, ungewöhnlich rassige Säure sozusagen ein Alleinstellungsmerkmal verleihen.

mehr
2019 Blaufränkisch Reserve Ried Oberer Wald
Weingut Giefing
Leithaberg, Rust & Rosalia

Sanddorn und Dirndlbeeren im Bukett, deutliche Vanilletönung ohne Röstung, fein gezeichnet und extraktsüß, klare Kirschfrucht, auch gelbfruchtige Anklänge, sehr agil und straff, bei aller Dichte die Eleganz betonend, viel Biss im langen Abgang, Potenzial.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€€
Naturkork

Weingut Giefing
Leithaberg, Rust & Rosalia

Claudia & Elsa Giefing
7071 Rust
Hauptstraße 13

Claudia und Erich Giefing haben aus dem Jahrgang 2023 eine in puncto Niveau wie Umfang stattliche Weißweinserie hervorgebracht. Als vorläufiger Höhepunkt hat sich überraschenderweise der vor Fruchtaromen nur so strotzende Neuburger herauskristallisiert, aber auch der Chardonnay vom Muschelkalk scheint von Jahr zu Jahr besser zu gelingen. Ungewöhnlich leichtfüßig präsentiert sich der glasklare Pinot Gris, während man der recht kräftig geratenen Contessa 2022 noch etwas Flaschenreife zur Harmonisierung einräumen sollte.

Von den leichteren Rotweinen gefallen dieses Mal der temperamentvolle „Gute Rote“ und der schlanke St. Laurent, der etwas gekühlt auch im Sommer gute Figur machen sollte.

Die Trilogie der roten Premiumweine präsentierte sich sehr souverän und harmonisch, was nach dieser ausgedehnten Fassreife und dem exzellenten Rotwein-Jahr 2019 nicht verwundert. Überraschend kam jedoch zusätzlich, dass der Holzeinsatz so fein und dezent wie noch nie gestaltet und auf jegliche Toasting-Einflüsse verzichtet wurde. Des Weiteren fiel beim Marco Polo auf, dass der Syrah diesmal weniger dominant erscheint und die weichen Tannine bereits völlig integriert sind. Etwas härter und bissfester gibt sich im Vergleich der Top-Blaufränkische vom Oberen Wald, der ein bisschen Luft benötigt, um seine Kirschfrucht und feine Ader zu entfalten. An der Spitze des Trios steht wieder einmal ohne Zweifel die sofort begeisternde Cardinal, deren Finesse und Delikatesse im Verein mit der 2019 besonders ausgeprägten Eleganz eine Cuvée sui generis charakterisieren.

mehr
2021 Zweigelt Ried Haidacker 1ÖTW
Weingut Pitnauer
Carnuntum

Saftiger Beerenmix, Kirsche, Himbeere, Cassis, Marzipan, mächtig, vollmundig, geschmeidige Mitte, klar strukturiert, geradlinig, etwas rotes Paprikapulver, stoffig, viel Potenzial, lang. 

Rotwein
Zweigelt
€€€€
Naturkork

Weingut Pitnauer
Carnuntum

Johannes Pitnauer
2464 Göttlesbrunn
Weinbergstraße 4

Mit Johannes Pitnauer leitet seit 2018 die junge Generation das traditionelle Familienweingut. Zielsicher im Wissen der großen Tradition des Hauses führt der Jungwinzer den Betrieb in die neue Zukunft und wird dabei von seiner Lebensgefährtin Romana Bauer tatkräftig unterstützt. Die Stilistik der neueren Jahrgänge ist fruchtbetonter mit einer stärkeren Hervorhebung der Terroir-Charakteristik. Der lagenreine Ausbau wird komplementär zum bisherigen Portfolio forciert, das sich im Verbund mit den Österreichischen Traditionsweingütern gut einfügt.

Die Weißweine haben nun ihre eigene Stilistik, die sich unisono homogen in kompakter Dichte mit viel mineralischer Feinheit präsentieren, und das alles mit moderatem Alkoholgehalt. Der Grüne Veltliner Classic repräsentiert die fruchtbetonte Linie. Er gedeiht wie die weiteren Weißweine des Hauses in der Ried Hagelsberg, die auf kalkhaltigen Braunerdeböden und mit den kühlen Winden an den oberen Hügelkappen das spezielle Mikroklima widerspiegeln. In der Kategorie Selektion gibt es den Muskateller und Sauvignon, die vollreif aus den jeweils ältesten Parzellen ausgewählt werden. Die Weine besitzen eine kompakte Struktur und viel Verve.

Neu im Programm ist ein reinsortiger Rosé in mediterraner Anmutung, der sich „Dame mit Einhorn“ nennt, was einen Bezug zur Malerei der Renaissance herstellt.

Die großen Klassiker im Hause Pitnauer sind die Rotweine, wie die seit 1986 ausgebaute Zweigelt-Marke „Bienenfresser“ und die „Großen Reserven“, die jeweils reinsortig von französischen Sorten stammen. In ausgewählten Jahren wird die Cuvée „Franz Josef Reserve“ geführt, die erst nach mehreren Jahren in der ersten Trinkreife angeboten wird.

mehr
2021 Sauvignon Blanc Alte Reben Ried Kogelberg
Weingut Kodolitsch
Südsteiermark

Elegante Gewürznoten, Holz kein Thema, Schieferboden, Nektarinen, frischer Koriander; schließt aromatisch nahtlos an, präzise, angenehme Säure, auf das Wesentliche konzentriert, etwas Understatement.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€€€
Naturkork

Weingut Kodolitsch
Südsteiermark


8430 Leibnitz
Kodolitschweg 9

Christa und Nikolaus Kodolitsch haben den traditionsreichen Familienbetrieb mit großem Engagement zu einem modernen Weingut transformiert. Die Verpflichtung des damals noch sehr jungen Mario Weber als Kellermeister hat sich als Glücksgriff erwiesen. Die Formkurve zeigt stetig nach oben. Das Geheimnis seines Erfolges sei ziemlich trivial, sagt er ganz gelassen. „Im Keller tun wir fast nichts, wir greifen kaum ein, lassen die Weine einfach in Ruhe.“ Die Grundlage großer Gewächse sei der Weingarten. Das Weingut verfügt mit dem Rosengarten über eine von kalkhaltigem Lehm geprägte Monopolriede direkt vor dem Haus, während der Kogelberg im Sausal einen kargen Untergrund aus rotem und blauem Schiefer aufweist. Ab dem Jahrgang 2021 gibt es einen Sauvignon Blanc aus der sehr steilen Monopollage Schiefer-Terrassen; der Boden besteht aus rotem Schiefer.

Die heurige Serie zeichnet sich durch Feinheit aus. Die Lagencharakteristika wurden präzise herausgearbeitet und in der Vinifikation berücksichtigt. So spendierte Mario Weber dem Sauvignon Blanc aus dem kalkigen Rosengarten deutlich mehr Holz als seinen Pendants von den Schieferböden. Auch da gibt es markante Unterschiede: Der Sauvignon Blanc Alte Reben Ried Kogelberg wirkt gesetzter und ruhiger als sein sehr lebhafter Bruder aus der Ried Schiefer-Terrassen. Vornehm auf das Wesentliche konzentriert und in seiner Art fast puristisch ist der Chardonnay Alte Reben Ried Kogelberg.

mehr
2021 Grüner Veltliner Reserve Ried Mühlberg
Weingut Blaha
Weinviertel

Grüngelb mit hoher Viskosität, volle Frucht-Würze-Nase, Körper, Kraft, Finesse, vollmundig mit deutlicher Exotik nach Mango, Maracuja, etwas Litschi, süßliche Extrakte, animierend und elegant.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Blaha
Weinviertel

Martin Blaha
3743 Röschitz
Im Winkl 7

Mit viel Liebe und Leidenschaft betreibt Martin Blaha sein Weingut, spricht mit Begeisterung über seine Tätigkeit, schätzt die Böden und Lagen rund um seinen Heimatort und produziert somit sehr ansprechende Weine. Seine Weinstilistik geht zurück zum Ursprung, zu klassischen , fruchtbetonten und trinkfreudigen Weinen. Er ist mit Recht stolz, erstmals Grünen Veltliner und Riesling als Reserven anbieten zu können und freut sich nicht minder über einen Eiswein. Des Winzers Lieblingsrebsorte ist der Grüne Veltliner. So kreiert Martin Blaha aus dieser österreichischen Paraderebsorte Weine vom klassischen, leichten, unkomplizierten Sommerwein bis zu hochklassigen Reserven – Grüner Veltliner von besonderer Art, für viele Gelegenheiten. Dabei ist ihm Gewissenhaftigkeit und Sauberkeit im Weingarten und im Keller dank neuester Technik am allerwichtigsten. Die klimatischen Verhältnisse der Gegend, in Verbindung mit optimalen Böden, sorgen für beste Voraussetzungen. Martin wünscht sich auch, dass man im eigenen Land die Qualitäten der Weine dementsprechend schätzt und nicht regelmäßig mit ausländischen Weinen vergleicht – und er hat recht, wo doch manche Vergleiche gar nicht möglich sind und weit hinterherhinken. Gerade die letzten Jahrgänge waren gesegnet von der behutsamen Handschrift des Winzers – mit allen Vorzügen der jeweiligen Rebsorte. Sowohl private Genießer als auch Gasthausbesucher genießen die sauberen, klaren Weine mit Sortentypizität, Charakter und angenehmem Trinkfluss.

mehr
2023 Riesling Graphit Ried Wohra
Weingärtnerei Engelbrecht
Kamptal

Frischer Pfirsich, Mandarinen, Marille, gelbfruchtig, ein spannender Riesling voller Rasse und Verve, ungemein mineralisch, versprüht Frische, nervig, fordernd, Ananas, Exotik, der geht so richtig auf, spielt alle Stückeln. Das ist Riesling pur. Faszinierend. Der explodiert im Spätherbst. Fulminant!

Weißwein
Riesling
€€€
Schraubverschluss

Weingärtnerei Engelbrecht
Kamptal

Wolfgang & Gabriele Engelbrecht
3492 Etsdorf am Kamp
Obere Marktstraße 1

Tel. +43 2735 2320
Fax. +43 2735 2320
engelbrecht.wein@aon.at
www.engelbrecht-wein.at

„Handgelesen“ steht auf dem Rückenetikett jeder Flasche, welche das Haus Engelbrecht verlässt. In Zeiten von 70 % Maschinenlese weltweit ist das aller Ehren wert. Hier ist das Weinbereiten noch ein Handwerk. Das Weingut Engelbrecht befindet sich in einer der schönsten Kellergassen Österreichs. Man bewirtschaftet beste Lagen wie die Ried Stein/Engabrunn, Ried Wohra – diese Lage mit Gföhler Gneis befindet sich an der Grenze zum Wagram. Wenn man die Weine von Herrn Engelbrecht probiert, spürt man förmlich die Leidenschaft, mit der er seine Gewächse erschafft. Es sind 101 % authentische Weine, grundehrlich, charaktervoll, welche die Lage und den Jahrgang widerspiegeln. Weine, die immer spannend sind und ihre eigene Sprache sprechen.

Meine Favoriten: Riesling Stoakammerl – mein Herzensriesling, Grüner Veltliner Ried Stein/Engabrunn – ein großartiger Wein, überdrüber finde ich den Riesling Graphit Ried Wohra – das ist überragende Klasse, toll – der Weißburgunder Alte Rebe. Und zwei feine Roséweine, zum einen Zweigelt/Pinot Noir, zum anderen einer aus der Rebsorte Cabernet Sauvignon, den ich in mein Herz geschlossen habe.

mehr
2022 Riesling Pfaffenberg Selection
Weingut Emmerich Knoll
Wachau

Ein rotbeeriger Fruchtreigen, der mit Luftzufuhr immer intensiver wird, Cassis und dunkle Stachelbeeren im Bukett, feinkörnig und hochelegant, präzise definiert, erbringt immer neue Facetten, komplex und balanciert, prickelnde Fruchtsüße und perfekte Balance – ein großer Pfaffenberg im Werden.

Weißwein
Riesling
€€€€€€
Naturkork

Weingut Emmerich Knoll
Wachau

Emmerich Knoll
3601 Dürnstein
Unterloiben 132

Tel. +43 2732 79355
weingut@knoll.at
www.knoll.at

Die Degustation der leichteren Weine des Federspiel-Bereichs brachte insofern eine freudige Überraschung, als sich diese sehr sorten- und herkunftstypisch sowie als komplett und ausgewogen erwiesen. Waren die beiden Emmerichs im Herbst nach der Lese noch ein wenig skeptisch, was Säuregehalt und Frische der Grünen Veltliner des neuen Jahrgangs betraf, so hat sich das Bild nunmehr grundlegend gewandelt und einer verständlichen Zufriedenheit mit den 2023ern Platz gemacht. Die nächste Überraschung bereitete die knusprige und kompakte Veltliner-Steinfeder, die als standfestes Musterbeispiel dieser Kategorie gelten kann und auch als Federspiel gute Figur abgeben würde. Von den Lagenweinen sticht wieder einmal die Ried Trum hervor, dieses Mal aber so klar wie noch nie. Die anregende Beerenfrucht mit schotigem Touch, welche sogleich an die benachbarte Ried Schütt erinnert, verleiht diesem raffinierten Grünen eine Sonderstellung. Die beiden Federspiel-Rieslinge gefallen mit zartgliedriger Struktur und ungewöhnlich hellfruchtigem Aromenreigen.

Bei den Smaragden stand erst der Jahrgang 2022 auf dem Prüfstand, der sich sehr zufriedenstellend entwickelt hat. Unter anderem unterstreichen dies der animierende Schütt-Veltliner und die extraktsüße wie komplexe Vinothekfüllung, die heuer bei aller Fülle beinahe leichtfüßig über den Gaumen gleitet. Als äußerst ausgeglichen erweist sich das Feld der Smaragd-Rieslinge; hier entscheiden wohl die persönlichen Präferenzen und die Tagesform. Nach heutiger Einschätzung würde vermutlich die Ried Schütt als Primus inter Pares fungieren, zumal sie derzeit die meiste Spannkraft und Vielschichtigkeit ins Glas zaubert. Damit haben wir aber noch nicht den Höhepunkt dieser Serie erreicht, welcher der hauptsächlich vom Loibenberg stammenden Vinothekfüllung vorbehalten bleibt, die mit ihrer Dichte und dem delikaten Schmelz sofort beeindruckt. Als gleichwertig erweist sich die zum angrenzenden Kremstal ressortierende Pfaffenberg Selection, die nach einiger Luftzufuhr die ihr innewohnende rotbeerige Fruchtbrillanz immer souveräner ausspielt. Apropos souverän: So lässt sich auch die Performance des Gelben Traminers umschreiben, der sich ganz vornehm statt vorlaut gibt und auch punkto Fülle nicht zur Übertreibung neigt. Abschließend sei erwähnt, dass es aus dem großen Jahrgang 2021 noch eine erhebliche Anzahl wunderbar konturierter Süßweine aus nahezu allen Prädikatsstufen gibt, welche die dem Weinjahr anhaftende, ungewöhnlich rassige Säure sozusagen ein Alleinstellungsmerkmal verleihen.

mehr
2021 Sauvignon Blanc Ried Schiefer-Terrassen Monopol
Weingut Kodolitsch
Südsteiermark

Vielschichtig, feingliedrig, Schieferboden, gelbe Kriecherln, elegante Würze; schließt aromatisch nahtlos an, frisch, engmaschig, Boden unverkennbar, Leben, Spiel und Länge, feinfühliger Holzeinsatz, Punktlandung.

Weißwein
Sauvignon Blanc
€€€€€€
Naturkork

Weingut Kodolitsch
Südsteiermark


8430 Leibnitz
Kodolitschweg 9

Christa und Nikolaus Kodolitsch haben den traditionsreichen Familienbetrieb mit großem Engagement zu einem modernen Weingut transformiert. Die Verpflichtung des damals noch sehr jungen Mario Weber als Kellermeister hat sich als Glücksgriff erwiesen. Die Formkurve zeigt stetig nach oben. Das Geheimnis seines Erfolges sei ziemlich trivial, sagt er ganz gelassen. „Im Keller tun wir fast nichts, wir greifen kaum ein, lassen die Weine einfach in Ruhe.“ Die Grundlage großer Gewächse sei der Weingarten. Das Weingut verfügt mit dem Rosengarten über eine von kalkhaltigem Lehm geprägte Monopolriede direkt vor dem Haus, während der Kogelberg im Sausal einen kargen Untergrund aus rotem und blauem Schiefer aufweist. Ab dem Jahrgang 2021 gibt es einen Sauvignon Blanc aus der sehr steilen Monopollage Schiefer-Terrassen; der Boden besteht aus rotem Schiefer.

Die heurige Serie zeichnet sich durch Feinheit aus. Die Lagencharakteristika wurden präzise herausgearbeitet und in der Vinifikation berücksichtigt. So spendierte Mario Weber dem Sauvignon Blanc aus dem kalkigen Rosengarten deutlich mehr Holz als seinen Pendants von den Schieferböden. Auch da gibt es markante Unterschiede: Der Sauvignon Blanc Alte Reben Ried Kogelberg wirkt gesetzter und ruhiger als sein sehr lebhafter Bruder aus der Ried Schiefer-Terrassen. Vornehm auf das Wesentliche konzentriert und in seiner Art fast puristisch ist der Chardonnay Alte Reben Ried Kogelberg.

mehr
2021 Roter Veltliner Reserve Ried Scheiben
Weingut Kolkmann
Wagram

Goldfarben, ein prachtvoller, sich in seiner ersten Reife befindlicher Roter Veltliner. Von unglaublicher Vielschichtigkeit, bezwingendem Schmelz und Aromatiefe – Honig, Kamille, Lebkuchen, Mango & Co., Ananas, Bratapfel, Kräuter, Gewürze, dezent speckig, cremig, würzig, perfekte Harmonie, feines Säurespiel, noble Eleganz. Der spielt alle Stückerln.

Weißwein
Roter Veltliner
€€€
Naturkork

Weingut Kolkmann
Wagram

Horst & Gerhard Kolkmann
3481 Fels am Wagram
Kremserstraße 53

Tel. +43 2738 2436
office@kolkmann.at
www.kolkmann.at

In diesem Weingut leben und arbeiten mittlerweile vier Generationen. Doch der Chef hier ist der Wagram und der Löss. Wer hier einkehrt und die Weine verkostet, bekommt ein umfassendes Bild des Wagrams in seiner Vielfalt.

Der Gelbe Muskateller ist in seiner Aromatik und Trinklust unschlagbar. Beim Grünen Veltliner Lössmann erkennt man schon die Wagramer Stilistik. Dann geht es zum Riesling Fumberg, der einen mit seiner grazil-ernsthaften Finesse kurz innehalten lässt. Die Burgundercuvée präsentiert sich mit ihrem lössigen Antlitz unwiderstehlich. Seriös zeigt sich der Ortswein Weißburgunder – hohe Qualität, wird im Herbst perfekt sein. Dann kommen wir zur Hohen Schule des Wagrams – die Ried Brunnthal. Der Grüne Veltliner 2023 ist/wird großartig. Den Grünen Veltliner 2022 kann man jetzt lustvoll genießen. Die 2022 Grüner Veltliner Reserve verleiht einem ein unvergleichliches Glücksgefühl. Das ist schlichtweg genial.

Dann kommen wir – natürlich rein subjektiv – zum emotionalen Höhepunkt der Verkostung – 2021 Roter Veltliner Reserve Ried Scheiben. Ein Schauer durchzieht einen. Voller Wollust genießt man diesen Nektar. Hier hat man den Wagram in seiner ursprünglichsten Ausprägung. Übrigens wird es in Zukunft keinen Grünen Veltliner aus der Ried Scheiben geben. Man setzt in dieser Lage auf den Roten Veltliner.

mehr
2021 Sir GaWein
Weinhaus Haiden
Leithaberg, Rust & Rosalia

(ZW/SL/ME) Kastanienholz unverkennbar, warme Frucht dahinter, reife Kirschen, tief im Glas Kräuter; schließt nahtlos an, Holz perfekt integriert, feiner Säuregrip, ausgewogen, hat Leben, Prise Gewürze im Finish und im langen Nachhall, super Preis.

Rotwein
Cuvée Rot
€€
Schraubverschluss

Weinhaus Haiden
Leithaberg, Rust & Rosalia

Hannes Haiden
7063 Oggau
Sechshausgasse 24

Hannes Haiden hat das Weingut 1995 von seinen Eltern übernommen und es auf mehr als 19 Hektar Rebfläche ausgebaut. Seine Rieden liegen überwiegend in Oggau, St. Georgen, Trausdorf, St. Margarethen und Rust. „Diese Anbauflächen erlauben mir, den Wein ausschließlich aus eigenem Lesematerial zu keltern.“ Er bringt die abwechslungsreichen Bodenverhältnisse – meterdicker Muschelkalk, Sandstein und karger Schiefer – schmeckbar in den Wein. Wichtig ist ihm auch das Zusammenspiel mit dem See. „Kalt und warm, hart und weich, weiß und rot.“ In den höheren, kühlen und windigen Lagen baut er Weißwein an, was Frische garantiert. Die windgeschützten Rieden an den Ausläufern des Leithagebirges sind für Rotweine prädestiniert. Sie profitieren von der Wärmestrahlung des Neusiedler Sees, fallen aber dank der geologischen Randbedingungen nie üppig aus. Die Rotweine von den Kalkböden besitzen immer eine gewisse Salzigkeit. Die nicht als solche deklarierten Reserven sind an den roten Kapseln erkennbar, sie werden ausschließlich in neuen Fässern aus Waldviertler Eiche mit 500 Litern Inhalt ausgebaut. Die anderen Rotweine reifen zu 30 bis 40 % im Holz und werden mit Chargen aus dem Edelstahltank assembliert. Als Herkunft für den Großteil seiner Weine gibt Hannes Haiden „Weinland“ an – zur Minimierung des bürokratischen Aufwandes, erklärt er.

Die aktuelle Serie ist gleichermaßen überzeugend wie sehr fair kalkuliert. Wiederum besonders hervorzuheben sind der Gemischte Satz und der Blanc de Blanc Ried Hochberg, beide sind ernsthaft und fein gestrickt. Der Rosé ist einladend und bereitet Trinkvergnügen, ohne sich anzubiedern; nicht zufällig hat er sich zum Verkaufsschlager entwickelt. Ausgewogen mit feinem Tanningrip und klarer Frucht zeigen sich die beiden heuer vorgestellten Rotweine.

mehr
Sekt Austria g. U. Langenlois Große Reserve Blanc de Blancs Brut Nature NV
Weingut Loimer
Kamptal

(PB/CH/PG – degorgiert Sep. 2023, Zero Dosage) Kandierte Früchte, getrocknete Oliven, wirkt weich, füllig und weißbrotig, zarte Würze; saftig und frisch zugleich, reifer roter Apfel, Limetten, enorm cremige Textur, viel Charme und kraftvoll-elegant, feine Perlage, super Länge.

Schaumwein
Cuvée Weiß
€€€€€€
Naturkork

Weingut Loimer
Kamptal

Fred Loimer
3550 Langenlois
Haindorfer Vögerlweg 23

Tel. +43 2734 2239
weingut@loimer.at
www.loimer.at

„Die Qualität eines Weines, sein gesamtes Wesen wird von seiner Herkunft geprägt“, gilt als Leitsatz des Langenloiser Winzers Fred Loimer. Um die Rieden, die Böden und die Natur in ihrem Facettenreichtum und ihrer Erkennbarkeit in die Flasche zu bringen, geht das für Loimer nur, wenn man biologisch-dynamisch arbeitet. „Biodynamie ist Herkunft pur und verstärkt den Charakter des Weines.“ Daher hat sich der Winzer seit fast 20 Jahren dieser auf Natur und Biodiversität ausgerichteten Bewirtschaftung verschrieben. Und das ist in Loimers Lagen-Veltlinern und -Rieslingen kompromisslos Jahr für Jahr zu schmecken.

Neben seinen gesuchten und in die Welt verkauften Ersten Lagen 1ÖTW – Loimer ist Gründungsmitglied der Österreichischen Traditionsweingüter – hat Loimer sein Weingut über die Jahre um zwei weitere starke Säulen erweitert: Ein beachtliches Terrain ist das Naturweinsegment geworden, wo er „mit Achtung“ viele Menschen, „Gluegglich“ macht, die charaktervolle alternative Weine suchen.

Und auf Fred Loimer muss man unbedingt hinschauen, wenn es um das Thema Winzersekt geht. Das ist top. Da gibt es in Österreich kaum Besseres. Das Versekten passiert von A bis Z im Haus. Reifen, Rütteln, Degorgieren, jeder Arbeitsschritt – nur so könne Loimer die Qualität garantieren, seine hohen Ansprüche erfüllen und den Sekten seine Handschrift mitgeben. Loimer lässt seine Sekte auch länger auf der Hefe reifen – die Reserven zwei Jahre, Minimum; die Großen Reserven drei Jahre und länger. Bei der Großen Reserve Blanc de Blancs vom Jahrgang 2014 waren es siebeneinhalb Jahre auf der Hefe! Ein Extrem-Sekt, bei dem man viele Champagner gern links liegen lässt, weil extrem eigenständig, extrem elegant, extrem gut – einfach extrem Loimer!

mehr
schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -