Weinguide
Ausgabe 2024/25
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2023 Ried Wieser Pinot Blanc
Weingut Grenzhof – Fiedler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Blättrig-feinduftiges Bukett, Unterholz, pointierte, saftige Gelbfrucht, helle Walnuss, Limettenzeste, feiner Säurebiss, schiefrige Noten, perfekt strukturiert, lang.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Grenzhof – Fiedler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Bernhard Fiedler
7072 Mörbisch am See
Weinzeile 2

Das Weingut Grenzhof-Fiedler an der südlichsten Ortsausfahrt von Mörbisch ist seit Jahren weit über die Grenzen bekannt und geschätzt für die unverfälschte Herkunftsspezifität mit geradliniger Stilistik in Weiß wie in Rot. Als erfahrener Winzer und Vortragender an der Weinakademie beherrscht Bernhard Fiedler den goldenen Mittelweg eines traditionell gemäßigten modernen Ausbaustils.

Die Gutsweine zeigen im weißen wie im roten Bereich alle Vorzüge von feingliedriger Fruchtfrische und Sortenspezifität. Neu im Sortiment ist ein zum frühesten Zeitpunkt geernteter Muskat-Ottonel, der bereits mit der Namensbezeichnung „Springinkerl“ die Stilistik eines feinfruchtigen Sommerweins preisgibt.

Die sichere Hand des Winzers für Sortenspezifität und Terroir-Besonderheiten zeigt sich bei den Burgunder-Varietäten in Weiß ebenso wie im gesamten roten Spektrum. Die Ortsweine vom Zweigelt und Blaufränkisch stechen mit feiner Frucht und Trinkigkeit hervor. Besonders gelungen ist heuer die komplette Serie der roten Top-Weine. Der im ersten Reifestadium befindliche Cabernet Sauvignon 2020 begeistert mit saftiger Vitalität und Feinheit, und die „Rote Trilogie“ ist von Jahr zu Jahr eine sichere Bank eines vorbildhaften Sorten-Blends mit harmonischem Fruchtschmelz und kerniger Mitte, der aus dem Top-Jahr 2021 besonders hervorsticht.

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2021 Weite Welt BG
Weingut G + R Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Mollig, recht pflaumig, Lebkuchen und eingelegte Kirschen, Maulbeeren und Brombeeren, Tintenblei; dezent saftige Frucht, griffig, mittelgewichtig, herb, mittlere Struktur und Finish.

Rotwein
Cuvée Rot
€€€€
Schraubverschluss

Weingut G + R Triebaumer
Leithaberg, Rust & Rosalia

Günter und Regina Triebaumer
7071 Rust
Neuegasse 18

Dank ihrer jeweils langjährigen Tätigkeiten in der nationalen wie internationalen Weinwirtschaft mit einem großen Schatz an Erfahrung, Weitsicht und Wissen ausgestattet, haben Günter und Regina Triebaumer das alteingesessene Ruster Familienweingut in den vergangenen rund zwei Dekaden merklich verändert: Die klassische Herkunft wurde durch kreative Konzepte und Ideen belebt, die Palette restrukturiert und durch die Einführung neuer Sorten und Weine bereichert. Dazu gab es einen qualitativen Höhenflug, der den Betrieb bereits vor Langem in die burgenländische Elite katapultiert hat und der ungebrochen weiter besteht.

Die Weingärten liegen fast zur Gänze in und um Rust – lediglich 1,3 Hektar mit Muskateller stehen in Reginas Heimatgemeinde Gols –, wobei sich die Rebflächen auf viele der Top-Rieden der Freistadt verteilen. Dazu zählen etwa Geyerumriss, Plachen und Oberer Wald, aber auch die inzwischen als Monopol bestehende Lage Gillesberg.

Im Weißweinbereich gibt es eine starke Präsenz an aromatischen Sorten – neben Muskateller und Sauvignon Blanc wird auch die historische Sorte Furmint kultiviert, eine wichtige Rolle spielt zudem Chardonnay. Im Rotweinsegment dominiert die klassische pannonische Sorte Blaufränkisch, die es in mehreren Kategorien gibt, mit den Lagenweinen Oberer Wald und Plachen an der Spitze. Die Liebe zu romanischen – allen voran französischen – Edelsorten wird hier voll ausgelebt: An roten Bordeauxsorten gibt es Cabernet Sauvignon und Franc sowie Merlot, dazu Petit Verdot und Carménère, darüber hinaus Syrah sowie Nebbiolo aus dem Piemont und Tempranillo aus Spanien. Die charaktervolle Rotwein-Cuvée namens Weite Welt, die jüngst bei einer Vertikalverkostung ihre tolle Qualität und Standfestigkeit unter Beweis gestellt hat, besteht aus rund zehn Sorten. Weißweinsorten französischer Provenienz gibt es in Gestalt von Viognier aus dem Rhônetal sowie Petit Manseng aus den Pyrenäen.ps

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2021 Ried Ratschen Blaufränkisch Reserve
Weinbau Weber
Eisenberg

Dunkelfruchtiges Bukett, hintennach ledrige Einsprengsel und Anklänge von Lakritze, im Geschmacksbild Heidelbeere und Pfefferwürze, auch eine Vanille-Nougat-Note lugt hervor, Blutorange und Granatapfel, saftig, samtig, einige Gaumenfülle, mineralisch geprägt, langer Abgang mit einer Zitrusnote sowie Nougat im Nachhall.

Rotwein
Blaufränkisch
€€€€
Naturkork

Weinbau Weber
Eisenberg

Martina Weber
7474 Deutsch-Schützen
Winzerstraße 23

Tel. +43 664 7874219
mail@weinweber.at
www.weinweber.at

Das von Martina Weber geleitete Weingut wird als Familienbetrieb bewirtschaftet, Vater Alfred Weber ist als Allrounder mit von der Partie. Weinreisende werden in einem heimeligen Verkostungsraum empfangen und umsorgt. Schon seit Längerem ist der Betrieb energieautark.

Mehrfach wurde in den vergangenen Jahren das Sortiment erweitert. Sämtliche Premiumweine werden behutsam in 500-Liter-Gebinden geschult, bei der Vinifizierung wird stets nach Gebietstypizität gestrebt. Der Blaufränkisch Ratschen ist seit dem 2019er-Jahrgang zum Premiumwein aufgewertet, neu im Sortiment ist ein reinsortiger Cabernet Sauvignon – ein überaus interessanter Individualist. Grundsolide ist man im Betrieb mit den Blaufränkischen aufgestellt, die allesamt das Terroir spüren lassen. Unter ihnen ragt im Klassiksegment ein Vertreter mit der gewitzten Bezeichnung Laut Leise und im Premiumsegment der probate Centauros heraus. Höhepunkt des aktuellen Sortiments ist die verführerische, hochelegante Cuvée Vinea, bei welcher der Holzeinsatz gegenüber den früheren Jahren wesentlich zurückgenommen wurde. Das Weingut hat zuletzt eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht.

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2022 Pinot Noir Reserve
Weingut Leo Aumann
Thermenregion

Gute Typizität, dunkle Himbeeren, etwas Kochschokolade und einnehmendes Tannin; fordernder Gerbstoff, kerniger Burgunder mit heller Beerenfrucht, Zuwarten lohnt sich.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Leo Aumann
Thermenregion

Leo Aumann
2512 Tribuswinkel
Oberwaltersdorfer Straße 105

Tel. +43 2252 80502
office@aumann.at
www.aumann.at

Leo Aumann ist einer der vielseitigsten Winzer der Thermenregion. Sein rot-weißes Weinspektrum ist mittlerweile bestens austariert. Hat man den Winzer aus Tribuswinkel bei Baden früher meist wegen seiner Rotweine auf der Rechnung gehabt, präsentiert Aumann heute ebenso begeisterungswürdige und trinkvergnügliche Weißweine, besonders aus den zwei regionalen Spezialitäten Rotgipfler und Zierfandler, die zumeist Lagenweine sind.

Der sympathische und stets kontrolliert wirkende Winzer gehört seit zwei Jahren den Österreichischen Traditionsweingütern an und hat beim Ausbau seiner definierten „Ersten Lagen“ einen klaren Fokus: „Da die Rieden im Vordergrund stehen sollen, verwende ich bei meinen ‚Ersten Lagen‘ möglichst wenig Holzeinsatz, um den Lagencharakter nicht zu verfälschen.“ Spürbar ist das bei Aumanns Rotgipfler 1ÖTW-Lagenweinen Flamming in Baden und Rodauner in Traiskirchen. Sein Ried Wiege, ebenfalls ein Rotgipfler, ist keine Erste Lage, wodurch Aumann diesen Wein mehr im Holz atmen lässt. Auch seinen beiden Chardonnay-Lagenweinen gönnt der Winzer etwas mehr Holz, weil das zu diesen kräftigen Chardonnays gut passt. Damit es nicht wuchtig wird, verwendet Aumann nur 500er Barriques mit schwachem Toasting.

Das 500er ist Aumanns bevorzugtes Gebinde –

nur bei seinem Premium-Roten, dem Harterberg, sind die klassischen 225-Liter-Barriques nach wie vor angesagt. Vom Harterberg, einer Großlage südwestlich von Baden, gibt es zwei Weine: die Reserve-Cuvée aus den Bordeaux-Sorten Cabernet und Merlot mit einem Schuss Zweigelt, die immer im Herbst in den Verkauf kommt nachdem sie 24 Monate im Holz gereift ist; und den Merlot vom Harterberg, eine elegante Wuchtbrumme, der auch für zwei Jahre im Holz war, aber immer etwas länger am Weingut zurückgehalten wird.

Aber kein Wein läuft den Aumann-Fans weg: Denn fünfmal im Jahr steckt Aumann in Tribuswinkel für zwei Wochen aus – und da gibt es praktisch alle seine Weine glasweise, ein gesundes Essen dazu, und die gemütliche Atmosphäre ist gratis dabei. Einziger Tipp: reservieren! Denn das Aumann-Paket ist beliebt …

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2023 Zweigelt Haugsdorfer Freyheit
Weingut Norbert Bauer
Weinviertel

Wow, ein Frucht-Tsunami für Nase und Gaumen, Weichsel, dunkle Beeren, schwarzer Pfeffer, Früchtetee, eine kleine Prise Holz; geschliffene Gerbstoffe, die dem Fruchtdruck Halt geben, sympathische Säure, rinnt von alleine, macht viel Spaß.

Rotwein
Zweigelt
€€
Schraubverschluss

Weingut Norbert Bauer
Weinviertel

Gisela Bauer
2053 Jetzelsdorf
180

„2023 brachte super gesundes Material, die Trauben, reifer als anfänglich gedacht, ernteten wir bei perfekten Lesebedingungen, vor allem im roten Bereich ist das Jahr a Wahnsinn“, so gerät Willy Bauer über den Jahrgang ins Schwärmen. Mit Willy ist in diesem Familienbetrieb bereits die 13. Generation am Werken. Neben den Klassikern wie Veltliner, Riesling, Chardonnay fühlen sich auch Sauvignon und Muskateller hier sehr wohl. In der Weinviertler Rotweininsel Jetzelsdorf sorgen aber immer wieder „Exoten“ wie Blaufränkisch, Cabernet oder Merlot für freudiges Erstaunen, wobei das Holz Herkunft, Sorte und Frucht nur behutsam unterstützt. Mit der Haugsdorfer Freyheit und der Tradition kann man schon erste Impressionen des hochgelobten 2023ers verkosten. Nachfolger des Orange Rieslings vom Vorjahr ist der Veltliner #nofilter. Bei diesem Wein wollte er nicht das gesamte Spektrum von Natural, Orange Wine oder maischevergoren durchexerzieren. Geworden ist es ein freundlich-rustikaler Wein, „so wie früher“, mit ein bisschen Holz und viel überraschender Fruchtauswahl, auf jeden Fall einen Versuch wert.

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2019 JOIE Zweigelt
Familienweingut Honsig
Weinviertel

Tiefe Farbe, fruchtig nach Weichseln, schwarzen Kirschen, Zwetschken; sehr gehaltvoll, kompakt und ausgewogen, Kraft und Körper, milde Tannine und gefälliger Nachhall.

Rotwein
Zweigelt
€€
Naturkork

Familienweingut Honsig
Weinviertel

Norbert Honsig
2051 Platt
15

Beim Weingut der Familie Honsig spürt man eine Kombination aus übereiferndem Perfektionismus, einer gewissenhaften Liebe zum Detail und großer Aufopferungsbereitschaft, gepaart mit etwas Chaos, die eine eigene, herzliche Sympathie erweckt. Der moderne Familienbetrieb liegt im Retzer Land, im nordwestlichen Weinviertel. Auf 6,5 Hektar Rebfläche wird ein breites Sortenspektrum kultiviert. Dabei ist es der Winzerfamilie besonders wichtig, den riedentypischen Charakter des Weines zu betonen und das Terroir der Region in die Flasche zu bringen. Den Schwerpunkt bildet der für die Region typische Grüne Veltliner. Doch auch Spezialitäten und Raritäten haben ihren Platz, wie der mehrfach prämierte Blaue Portugieser, der im Weingut einen hohen Stellenwert genießt. Das Herzstück des Betriebes ist die 2020 gegründete Premium-Linie „JOIE“ (französisch für FREUDE) für Reserve-Lagenweine, besondere Qualitäten und außergewöhnliche Jahrgänge. 100 % Handlese, restriktive Ertragsregulierung sowie eine mit penibler Genauigkeit durchgeführte Laubarbeit zeichnen den Betrieb aus. Durch eine umsichtige, nachhaltige Bewirtschaftung der Weingärten, deren Reben teils über 50 Jahre alt sind, werden die Grundlagen für hochwertige Weine geschaffen. Die Liebe zum Winzerhandwerk ist groß und hat bereits die nächste Generation gefangen genommen. Die Jungwinzer Thomas, Johannes und Martin engagieren sich bereits tatkräftig und bringen neue Ideen und frischen Wind ein.

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2023 Chardonnay Markus Ried Kalvarienberg
Weingut Alfred Markus Deim
Kamptal

Gelber Apfel, reife Birnen, Honigmelone, Nelken, einige Fruchtnoten, ein Hauch von Zimt, elegant, feingliedrig, gediegen, balanciert. Ein Wein mit gewisser Noblesse und von distinguierter Fülle.

Weißwein
Chardonnay
Schraubverschluss

Weingut Alfred Markus Deim
Kamptal

Alfred Markus Deim
3562 Schönberg am Kamp
Mollandserstraße 14

Tel. +43 664 3502312
weinbau@deim.info
www.deim.info

Ich habe dieses Weingut bis dato nur vom Hörensagen gekannt. Jetzt hatte ich Gelegenheit, die Weine zu verkosten. Ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, es sind erstaunliche Gewächse. Ich möchte keinen einzigen hervorheben, da es eine überaus homogene Serie war. Darunter ein wunderbarer Gelber Muskateller, ein Chardonnay, der so richtig gut schmeckt. Die Serie der Grünen Veltliner und Rieslinge ist überragend. Jeder einzelne brilliert auf seine Art und Weise. Das Weingut hat auch einen Weingarten in Mautern/Wachau – nur als Hinweis. Im Verkauf sind auch noch zwei TBA-Weine vom Riesling – 2018 und 2014 – sie sind eine Atzung für sich.

Die Preisgestaltung dieser Weine ist unübertrefflich günstig. Man sollte die Preise etwas an die hohen Qualitäten anpassen, denn die Weine würden sich einen höheren Mehrwert verdienen.

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2023 Grüner Veltliner Stein am Rain Federspiel
Weingut Josef Jamek
Wachau

Elegante Gelbfrucht, etwas Birne, würzig, Trockengräser, feine Säurestruktur, druckvoll.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€
Schraubverschluss

Weingut Josef Jamek
Wachau

Dr. Herwig Jamek
3610 Joching
Josef-Jamek-Straße 45

Das nach dem Weinbaupionier benannte Traditionsweingut Josef Jamek ist weltweit das Aushängeschild für den Wachauer Weinbau. Ebenso Kultstatus genießt das an das Weingut angeschlossene Restaurant, das von der Familie Altmann verantwortet wird. Den Weinbau betreibt die Familie Herwig & Julia Jamek. Beide sind ausgebildete Ärzte, die in den letzten Jahren mit behutsamer Eloquenz an der Perfektionierung ihres breiten Weinsortiments arbeiten – entsprechend der Familientradition, die seit Josef Jamek die Conditio sine qua non eines großen Weines darstellen.

In diesem Sinne präsentiert sich das heurige Portfolio eindrucksvoll, für die Federspiel-Kategorie geschätzten Grüner-Veltliner-Varietäten ebenso wie auch die Rieslinge mit dem alles überstrahlenden Ried Klaus Federspiel. Die Smaragd-Juwelen des Hauses Jamek glänzen unisono im gesamten Sortenspektrum, wobei besonders der oftmals unterschätzte Weißburgunder Smaragd von über 60 Jahre alten Anlagen sehr zu empfehlen ist. Die Riesling-Solitäre strahlen in ihrer jeweiligen Stilistik: der Dürnsteiner Freiheit vom Schwemmlandboden aus Loiben, meist aufgrund von etwas Botrytis, mit fülliger Feinheit und das berühmte Smaragd-Pendant aus der Ried Klaus in Weißenkirchen mit tiefgründiger Mineralität und Größe.

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2022 Ried Wieser Pinot Blanc
Weingut Grenzhof – Fiedler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Helle Gelbfrucht und Nüsse, saftig, kompakt, mineralisch geprägt, Tabaknoten, glockenklar mit viel Verve, ziseliert, animierende Salzigkeit im Finish, tolle Sorteninterpretation.

Weißwein
Pinot Blanc (Weißburgunder)
€€
Schraubverschluss

Weingut Grenzhof – Fiedler
Leithaberg, Rust & Rosalia

Bernhard Fiedler
7072 Mörbisch am See
Weinzeile 2

Das Weingut Grenzhof-Fiedler an der südlichsten Ortsausfahrt von Mörbisch ist seit Jahren weit über die Grenzen bekannt und geschätzt für die unverfälschte Herkunftsspezifität mit geradliniger Stilistik in Weiß wie in Rot. Als erfahrener Winzer und Vortragender an der Weinakademie beherrscht Bernhard Fiedler den goldenen Mittelweg eines traditionell gemäßigten modernen Ausbaustils.

Die Gutsweine zeigen im weißen wie im roten Bereich alle Vorzüge von feingliedriger Fruchtfrische und Sortenspezifität. Neu im Sortiment ist ein zum frühesten Zeitpunkt geernteter Muskat-Ottonel, der bereits mit der Namensbezeichnung „Springinkerl“ die Stilistik eines feinfruchtigen Sommerweins preisgibt.

Die sichere Hand des Winzers für Sortenspezifität und Terroir-Besonderheiten zeigt sich bei den Burgunder-Varietäten in Weiß ebenso wie im gesamten roten Spektrum. Die Ortsweine vom Zweigelt und Blaufränkisch stechen mit feiner Frucht und Trinkigkeit hervor. Besonders gelungen ist heuer die komplette Serie der roten Top-Weine. Der im ersten Reifestadium befindliche Cabernet Sauvignon 2020 begeistert mit saftiger Vitalität und Feinheit, und die „Rote Trilogie“ ist von Jahr zu Jahr eine sichere Bank eines vorbildhaften Sorten-Blends mit harmonischem Fruchtschmelz und kerniger Mitte, der aus dem Top-Jahr 2021 besonders hervorsticht.

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2022 Zweigelt Rubin Carnuntum
Weingut Franz & Christine Netzl
Carnuntum

Dieser Rubin Car-nuntum, reinsortig aus Zweigelt, zeigt vorbildlich, was die Grundidee war: saftige Kirschfrucht, Bitterschokolade dazu, dann Kräuterwürze; am Gaumen wunderschöner Trinkfluss, saftig und mittlere Dichte. Auch dieser Rotwein beweist, wie gut 2022 im Carnuntum gelaufen ist. Das macht Spaß!

Rotwein
Zweigelt
€€
Naturkork

Weingut Franz & Christine Netzl
Carnuntum

Christina Artner-Netzl
2464 Göttlesbrunn
Rosenbergstraße 17

Tel. +43 2162 8236
Fax. -14
weingut@netzl.com
www.netzl.com

Franz und Christina Netzl bilden im Weingut ein höchst erfolgreiches Vater-Tochter-Team mit Dynamik und Zusammenhalt, das sich in ihren Fähigkeiten mit Fleiß, Erfahrung und Können perfekt ergänzt. Diese Kombination bildet die unverwechselbare Grundlage der Netzl-Weine. Jedes noch so unbedeutend erscheinende Detail wird gemeinsam besprochen, mit Leidenschaft getüftelt, bis beide zufrieden sind. So vinifizieren sie nuancenreiche Weine mit Charaktertiefe – pur und ehrlich, keinem oberflächlichen Weintrend zugeneigt, sondern zeitlos wertvoll. Die Grundlage dazu bilden die einzigartigen Böden und die vitalen Reben unter der sorgsamen Bewirtschaftung nach biologischen Richtlinien. Die Kombination all dieser Umstände führte geradewegs zum Aufstieg zu einem der führenden Rotweingüter Österreichs.

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2022 Chardonnay Barrique
Weingut Zur Dankbarkeit
Neusiedlersee

Sehr füllig, Nougat und Karamell, einschmeichelnde Fülle; saftige Schokonoten, Kakao, Schokobanane, gute Balance mit feinem Toasting und kompakter Säure, langer Nachhall.

Weißwein
Chardonnay
€€€
Schraubverschluss

Weingut Zur Dankbarkeit
Neusiedlersee

Christine Glück & Mitges.
7141 Podersdorf
P.A. Winklergasse 30

Der frische Wind der Jugend weht seit nunmehr sechs Jahren durchs Podersdorfer Weingut Zur Dankbarkeit. Christine und Andreas Glück, die vierte Generation, haben viel verändert und auch die Palette sanft erweitert. Die Tradition haben die beiden jedoch bewahrt – und sie wird heuer gefeiert. 100 Jahre ist die Dankbarkeit heuer alt. Kellermeister Andreas Glück hat einen dem Anlass entsprechenden Jubiläumswein komponiert. Die „Dankbarkeit Grande Cuvée“ aus französischen Rotweinsorten, ausgebaut für 18 Monate in einem gebrauchten 500er-Fass und einem neuen 300er-Barrique – eine rundum gelungene Geschichte mit Zukunftspotenzial.

Obwohl der Rotwein eine wichtige Rolle einnimmt, verlagert sich das Gewicht zunehmend zum Weißwein, der mittlerweile 60 % der rund 15 Hektar ausmacht, die die Glücks rund um Podersdorf bearbeiten. Und das süße Standbein, das in der Dankbarkeit seit jeher hochgehalten wird, macht rund 10 % aus. Und das soll auch so bleiben. Kosten, trinken und kaufen kann man die Weine in der schmucken Buschenschank, die Christine Glück führt. Feine Sache. Mehr Glück braucht es nicht …

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2023 Grüner Veltliner
Weingut Hugl-Wimmer
Weinviertel

Reifer, sommerlicher Apfelduft, anschmiegsam und einladend, Prise Pfeffer; dezent fruchtsüß, fesche Säure, Apfelaromatik setzt sich mit Schwung fort, da kommt Freude auf.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Hugl-Wimmer
Weinviertel

Martin Hugl
2170 Poysdorf
Auf der Schanz 28

„2023 ist ein sehr schöner Jahrgang“, sagt Sylvia Hugl. „Durch ausreichend Niederschläge hatten die Trauben perfekte Bedingungen und wir konnten ohne Stress bei traumhaftem Wetter lesen.“ Seit 2013 gibt es das Familienweingut, das „Nachhaltig Austria“ zertifiziert ist, in der jetzigen Zusammensetzung. Die Weine sind durch die Bank konsumentenfreundlich kalkuliert. Sehr viel Genuss bieten schon die aktuellen Veltliner. Die Reben in der Alten Geringen stehen auf schwereren, tiefgründigeren Böden, herausgekommen ist ein anspruchsvoller, recht würziger Wein mit sehr freundlichem Fruchtangebot. Die Ried Rösselberg, ein klassischer Lössboden, ist mit ca. 45 Jahren der älteste Weingarten. Von dort, und zum Teil aus kleinem Holz, kommt ein recht ordentlicher Vertreter des Jahres 2020. Viel Spaß macht der Gemischte Satz mit seinem abwechselnden Spiel aller Beteiligten. Vom Steinberg, einer steinigeren Lage mit sandigem Lössboden, nicht weit weg von der Alten Geringen, stammt ein ruhiger, feiner Riesling mit herzhafter Säure und kleinem Zuckerrest. Der kräftige, nicht ganz bröseltrockene Chardonnay kommt vom Lehm-Lössboden und aus dem großen Holz. Der Muskateller ist in seiner sortentypischen, flotten Art ein erfrischender Begleiter für viele gesellige Anlässe. Muskateller und Sauvignon überzeugen als klassische Sortenvertreter mit Anspruch und Spannung, der Traminer ist perfekt, wenn es mal nicht ganz trocken sein muss. Spaß mit Anspruch ist das Thema beim Zweigelt in seinen drei Darreichungsformen.

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2023 Grüner Veltliner Ried Jochinger Steinwand Federspiel
Weingut Josef Jamek
Wachau

Saftig, viel Fruchtdichte, gelber Apfel ,vollmundig, feine Würze, zarter Schmelz im Finish.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Josef Jamek
Wachau

Dr. Herwig Jamek
3610 Joching
Josef-Jamek-Straße 45

Das nach dem Weinbaupionier benannte Traditionsweingut Josef Jamek ist weltweit das Aushängeschild für den Wachauer Weinbau. Ebenso Kultstatus genießt das an das Weingut angeschlossene Restaurant, das von der Familie Altmann verantwortet wird. Den Weinbau betreibt die Familie Herwig & Julia Jamek. Beide sind ausgebildete Ärzte, die in den letzten Jahren mit behutsamer Eloquenz an der Perfektionierung ihres breiten Weinsortiments arbeiten – entsprechend der Familientradition, die seit Josef Jamek die Conditio sine qua non eines großen Weines darstellen.

In diesem Sinne präsentiert sich das heurige Portfolio eindrucksvoll, für die Federspiel-Kategorie geschätzten Grüner-Veltliner-Varietäten ebenso wie auch die Rieslinge mit dem alles überstrahlenden Ried Klaus Federspiel. Die Smaragd-Juwelen des Hauses Jamek glänzen unisono im gesamten Sortenspektrum, wobei besonders der oftmals unterschätzte Weißburgunder Smaragd von über 60 Jahre alten Anlagen sehr zu empfehlen ist. Die Riesling-Solitäre strahlen in ihrer jeweiligen Stilistik: der Dürnsteiner Freiheit vom Schwemmlandboden aus Loiben, meist aufgrund von etwas Botrytis, mit fülliger Feinheit und das berühmte Smaragd-Pendant aus der Ried Klaus in Weißenkirchen mit tiefgründiger Mineralität und Größe.

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2023 Gelber Muskateller Südsteiermark
Weingut Gutjahr
Südsteiermark

Ruhig, angenehm unplakativ, Grapefruits, Anklänge von Holunderblüten, Kräuter, ein Hauch Muskatnuss; aromatisches Dacapo, feines Säurespiel, zugänglich, zart strukturiert, Trinkfluss, selbsterklärend.

Weißwein
Gelber Muskateller
€€
Schraubverschluss

Weingut Gutjahr
Südsteiermark

Michael Gutjahr
8442 Kitzeck im Sausal
Neurath 33

Im Jahr 2012 übernahm Michael Gutjahr das Weingut von seinen Eltern Waltraud und Josef. Der junge Mann absolvierte die Weinbauschule Silberberg. Danach zog es ihn nach Südafrika. „In Paarl durfte ich für ein halbes Jahr miterleben, wie die große Weinwelt funktioniert“, erzählt er. Wieder daheim, ließ er sich zum Meister in Weinbau und Kellerwirtschaft ausbilden, als Draufgabe zum Sommelier. Bis 2017 gab es nur klassische Weine, keine Lagen- bzw. Ortsweine. Heute firmiert der Großteil des Sortiments unter der Herkunft Südsteiermark DAC. Seine Betriebs- philosophie umreißt der Winzer knapp und einleuchtend: „Ich lege sehr großen Wert auf Handarbeit und Qualität. Die Weine sollen animierend sein und Spaß machen.“

Die Ried Mitterberg liegt direkt beim Weingut, eine nach Südosten exponierte Muschelkalklage auf rund 420 m Seehöhe mit 40 Jahre alten Rebstöcken. Die sehr karge Ried Gaisriegl ist geprägt von rotem Schiefer, sie begünstigt feingliedrige Frucht und Terroir, die Trauben reifen vergleichsweise spät.

Michael Gutjahr lässt den Weinen Zeit. Zum Zeitpunkt der Verkostungen für unseren Guide waren lediglich die neuen Gebietsweine gefüllt, alles andere kommt im Sommer beziehungsweise vor der Lese im Herbst in den Verkauf.

Die heuer vorgestellten DAC-Weine sind freundlich und charmant, keiner ist vorlaut oder plakativ. Die Preise sind fair kalkuliert. In einer ganz eigenen Liga spielt der Naturalwein „Orange“ aus der Rebsorte Welschriesling; er ist als solcher unzweifelhaft zu erkennen und Freunden dieser Stilistik sehr zu empfehlen.

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2021 Sankt Laurent Ried Schatzberg
Weingut Norbert Bauer
Weinviertel

Ledrig, Tinte, Süßholz, Schwarztee; fester Grip vom Holz, typische dunkle Frucht hält dagegen, Gerbstoffe haken sich ein, lassen den Wein schlank erscheinen, schon großes Vergnügen, bisschen fruchtsüß, sehr gute Länge.

Rotwein
St. Laurent
€€
Schraubverschluss

Weingut Norbert Bauer
Weinviertel

Gisela Bauer
2053 Jetzelsdorf
180

„2023 brachte super gesundes Material, die Trauben, reifer als anfänglich gedacht, ernteten wir bei perfekten Lesebedingungen, vor allem im roten Bereich ist das Jahr a Wahnsinn“, so gerät Willy Bauer über den Jahrgang ins Schwärmen. Mit Willy ist in diesem Familienbetrieb bereits die 13. Generation am Werken. Neben den Klassikern wie Veltliner, Riesling, Chardonnay fühlen sich auch Sauvignon und Muskateller hier sehr wohl. In der Weinviertler Rotweininsel Jetzelsdorf sorgen aber immer wieder „Exoten“ wie Blaufränkisch, Cabernet oder Merlot für freudiges Erstaunen, wobei das Holz Herkunft, Sorte und Frucht nur behutsam unterstützt. Mit der Haugsdorfer Freyheit und der Tradition kann man schon erste Impressionen des hochgelobten 2023ers verkosten. Nachfolger des Orange Rieslings vom Vorjahr ist der Veltliner #nofilter. Bei diesem Wein wollte er nicht das gesamte Spektrum von Natural, Orange Wine oder maischevergoren durchexerzieren. Geworden ist es ein freundlich-rustikaler Wein, „so wie früher“, mit ein bisschen Holz und viel überraschender Fruchtauswahl, auf jeden Fall einen Versuch wert.

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2023 Grüner Veltliner Ried Alte Geringen
Weingut Hugl-Wimmer
Weinviertel

Freundliche Apfelfrucht, aufgepeppt von etwas Steinobst, straff, fast forsch; steinig, sogar fordernd, dann sehr viel Frucht, herrlicher Fluss, knackiger Pfirsich, Lagerpotenzial.

Weißwein
Grüner Veltliner
€€
Schraubverschluss

Weingut Hugl-Wimmer
Weinviertel

Martin Hugl
2170 Poysdorf
Auf der Schanz 28

„2023 ist ein sehr schöner Jahrgang“, sagt Sylvia Hugl. „Durch ausreichend Niederschläge hatten die Trauben perfekte Bedingungen und wir konnten ohne Stress bei traumhaftem Wetter lesen.“ Seit 2013 gibt es das Familienweingut, das „Nachhaltig Austria“ zertifiziert ist, in der jetzigen Zusammensetzung. Die Weine sind durch die Bank konsumentenfreundlich kalkuliert. Sehr viel Genuss bieten schon die aktuellen Veltliner. Die Reben in der Alten Geringen stehen auf schwereren, tiefgründigeren Böden, herausgekommen ist ein anspruchsvoller, recht würziger Wein mit sehr freundlichem Fruchtangebot. Die Ried Rösselberg, ein klassischer Lössboden, ist mit ca. 45 Jahren der älteste Weingarten. Von dort, und zum Teil aus kleinem Holz, kommt ein recht ordentlicher Vertreter des Jahres 2020. Viel Spaß macht der Gemischte Satz mit seinem abwechselnden Spiel aller Beteiligten. Vom Steinberg, einer steinigeren Lage mit sandigem Lössboden, nicht weit weg von der Alten Geringen, stammt ein ruhiger, feiner Riesling mit herzhafter Säure und kleinem Zuckerrest. Der kräftige, nicht ganz bröseltrockene Chardonnay kommt vom Lehm-Lössboden und aus dem großen Holz. Der Muskateller ist in seiner sortentypischen, flotten Art ein erfrischender Begleiter für viele gesellige Anlässe. Muskateller und Sauvignon überzeugen als klassische Sortenvertreter mit Anspruch und Spannung, der Traminer ist perfekt, wenn es mal nicht ganz trocken sein muss. Spaß mit Anspruch ist das Thema beim Zweigelt in seinen drei Darreichungsformen.

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2022 Rosé Premium
Bio-Weingut Schwarz
Weinviertel

(BF/SY/ME – 1,5 Jahre im Holz) Ein Rosé im Stil der Côtes de Provence – kraftvoll, konzentriert und dennoch verspielt. Waldbeeren, Kirschen, einladend; ausgesprochen lebendig, animierendes Säurespiel, viel Frucht, lange und ernsthaft im Abgang, toller Speisenbegleiter, wenn man mal keinen Rotwein möchte.

Roséwein
Cuvée Rot
€€€€
Glassstöpsel

Bio-Weingut Schwarz
Weinviertel

Familie Schwarz
2172 Schrattenberg
Kleine Zeile 8

Tel. +43 2555 2544
Fax. -4
office@schwarzwines.com
www.schwarzwines.com

Anna-Maria und Alois Schwarz sind in Schrattenberg zu Hause, einer Rotweininsel im nördlichen Weinviertel. Dementsprechend liegt der Schwerpunkt bei den roten Sorten, wenngleich man die Weißweine und – bei passender Witterung – die Süßweine nicht übersehen darf. Der Betrieb ist seit 2011 biologisch zertifiziert, denn der Grundstein für hohe Qualität werde im Weingarten gelegt. Der Keller ist in technischer Hinsicht State of the Art.

Sohn Reinold verstärkt das Team und ist nach langen Jahren der Ausbildung, währenddessen er aber immer im Weingut mitgeholfen hat, nun fix da. Er kümmert sich vor allem um den Export, der immerhin 40 % ausmacht.

Wenn man sich die Kostnotizen der letzten Jahre ansieht, merkt man erst, wie breit das Programm ist. Von allen Sorten gibt es einen Klassischen, eine Selection und einen Premium. Und jedes Jahr stechen ein paar andere Weine besonders hervor – in Weiß, in Rot, egal welche Kategorie. Familie Schwarz kann auf allen Tasten des Weinflügels groß aufspielen.

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2022 Pinot Noir Große Reserve
Weingut Josef Fritz
Wagram

Feine Mandelwürze und etwas Orangenschalen in der Nase, lebhaft und ziseliert, kühle Note, noch etwas verhalten, schlank, doch elegant und fein liniert, Hibiskus und Dirndlbeeren, viel Biss, mittlere Länge.

Rotwein
Pinot Noir (Blauburgunder)
€€€€
Naturkork

Weingut Josef Fritz
Wagram

Josef Fritz
3701 Zaußenberg
Ortsstraße 3

Das Wagramer Parade-Weingut hat die aktuellen Jahrgänge, wozu teilweise sogar noch 2021 zählt, für eine untadelige Serie genutzt, die bezüglich ihres Umfanges mit Sicherheit die bisher größte und punkto Qualität wohl auch die allerbeste in den Annalen des Zaußenberger Familienweingutes darstellt. Dazu dürften auch die Ideen von Sohn Johannes einen wertvollen Beitrag geliefert haben, dessen Studium demnächst abgeschlossen sein wird. Ebenfalls bald beendet wird die Umstellungsphase zur biologischen Bewirtschaftung sein, sodass der Jahrgang 2024 zur Gänze mit dem Bio-Attribut versehen werden kann.

Insgesamt gibt es diesmal derart viele Neuigkeiten und Änderungen, dass die Auswahl schwer fällt. So gibt es erstmals einen sehr einschmeichelnden und vielversprechenden Grünen Veltliner unter der Bezeichnung Himmelreich „Höhle“, der auf einen alten Unterstand im Lössgraben Bezug nimmt. Unverändert ist hingegen der hohe Fun-Faktor für den überdies preiswerten Roten Veltliner von den Wagram Terrassen. Immer besser reüssiert der Mordthal, dem die etwas schlankere, rassige Stilistik nur guttut, und der bereits legendäre Privat vom Steinberg baut sein Alleinstellungsmerkmal für diese Rebsorte einfach weiter aus. Im Betonei, doch ohne nennenswerte Maischestandzeit ausgebaut wurde der diesmal völlig anders geartete, sehr feingliedrige Gondwana. Komplettiert wird das Sextett(!) der Roten Veltliner vom fulminanten „Josef vs Johannes“, der diesmal zwischen Bourgogne-Affinität und ungestümer, energetischer „natural“-Attitüde pendelt.

Von den Novitäten gefallen des Weiteren der kraftvolle, fleischige Weißburgunder und der im Stahltank ausgebaute, überaus rassige Riesling ohne jede Einschränkung, aber auch die Große Reserve vom Traminer trumpft diesmal mit Nuancenreichtum und saftiger Fruchtfülle auf. Noch etwas schüchtern gibt sich der schlanke 2022er Pinot Noir, während sein weiß gepresstes, schäumendes Pendant in Gestalt des Blanc de Noir 2019 schon einen sehr guten Einstand geliefert hat. Auch für die unter der Bezeichnung Tertiär laufenden Weine hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden, da hierfür nunmehr ganze Trauben im Akazienfass vergoren werden, was vor allem dem Sauvignon viel Fruchtbrillanz und Spannung verliehen hat.

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2023 Gelber Muskateller
Weinhof Maier
Kremstal

Zarter Duft nach gelben Rosen und Holunderblüten; bleibt zunächst auf der dezenten Seite, ein bisschen Litschi, eine Prise Muskattrauben, alles fein verästelt und sehr delikat; entfaltet sich dann mit lebhafter Säure und deutlich mehr Frucht, schwungvolles Finish, fabelhaft.

Weißwein
Gelber Muskateller
Schraubverschluss

Weinhof Maier
Kremstal

Mario Maier
3506 Krems-Angern
Dorfstraße 17

Klein, aber fein trifft es wohl am besten, wenn vom Weinhof Maier in Angern, nahe dem Göttweiger Berg, die Rede ist. Das Weingut als solches ist noch sehr jung, seit 2011 beschäftigt sich Mario Maier mit Wein, damals hat er auch erstmals Wein in Bouteillen gefüllt. Die Familie hat in Sachen Landwirtschaft und Weinbau freilich schon eine viel längere Tradition, die bis ins Jahr 1789 zurückreicht. Die Weingärten erstrecken sich vom donaunahen Angern entlang des Göttweiger Berg bis nach Tiefenfucha und Krustetten, und wer hier mit Wein zu tun hat, kennt auch ihre Namen. Wolfsberg, Frauengrund, Leiten oder Goldbühel heißen einige von ihnen und liefern überwiegend Grüne Veltliner, gefolgt von Riesling, Gelbem Muskateller, etwas Sauvignon Blanc und Chardonnay. Und mit dem Zweigelt kommt auch Rotwein nicht zu kurz. Seit dem aktuellen Jahrgang 2023 ist der Betrieb auch „Nachhaltig Austria“-zertifiziert.

Der 31 Jahre junge Winzer widmet sich mit Sorgfalt und viel Enthusiasmus den Weingärten und der Kellerarbeit, die Lese erfolgt ausschließlich per Hand. Die Weine überzeugen mit herb-saftiger, klarer Struktur und hoher Sortentypizität. Mario Maier ist zudem aber auch ein Tausendsassa, was seine diversen Aktivitäten angeht. Denn neben den dreieinhalb Hektar Weingärten hat er auch einen Hektar mit Marillen-, Äpfel- und Pfirsichbäumen zu betreuen. Und seit wenigen Jahren gibt es ein neues, fünf Zimmer umfassendes, schmuckes Gästehaus am Weinhof, um das er sich – tatkräftig unterstützt von der Frau Mama, die auch sonst im Betrieb tätig ist – ebenfalls kümmert.

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2020 Riesling Ried Gaisberg 1ÖTW Reserve
Weingut Markus Waldschütz
Kamptal

Viel Stoff, leichte Cremigkeit, kräuterwürzig, Mirabellen, erste Reifenoten; kleiner Zuckerrest (6 g) schmiegt sich in salzig-mineralischen Untergrund, steinig-straffes Finish, mehr Herkunft als Sorte.

Weißwein
Riesling
€€€€
Schraubverschluss

Weingut Markus Waldschütz
Kamptal


3491 Straß/Elsarn
Am Trautbach 3

„2023 ist ein Superjahrgang, wir haben alles richtig erraten“, freut sich Seniorchef Reinhard Waldschütz, der weiter für Weingarten und Verkauf verantwortlich ist. „Wir hatten noch nie so gelbe Trauben mit so extremer Würze.“ Markus hat im letzten Jahr den Betrieb übernommen, schon seit 2012 ist er für den Keller zuständig. Alle Weine werden spontan vergoren, er lässt sie an der langen Leine, die Säure greift er nicht an, allfälliger Restzucker wird akzeptiert. Die Veltliner gefallen mit ihrem Fruchtausdruck und den frischen Säurewerten, Hasel und Stangl wurden erfolgreich zum Ortswein vereint. Der Weingarten, aus dem die Trauben für den ATURO stammen, ist bald 60 Jahre alt. Nach langem Hefelager kommt ein verlässlicher Signature-Wein ins Glas, der 2022er zeigt sich weiterhin in bester Verfassung, selbiges gilt auch für den Rosengartl, den letztjährigen Top-Wein. Die Ried Grub liegt zwischen Heiligenstein und Gaisberg, der Wein hat im großen Fass zwei Jahre auf der Vollhefe hinter sich und noch einige Zeit vor sich. Ein sofortiger Genuss ist der Riesling Venesse, der Sieger der heurigen Sommerwein-Verkostung. Mit ihrem individuellen Rieslingkonzept – grad noch trocken mit frecher Säure – gewinnen sie immer mehr die Gaumen ihrer Kundschaft. Die Weißburgunder Reserve überzeugt mit ihrem weitgefächerten Fruchtangebot und zeigt mit Luft und Temperatur von allem mehr, ein gekonnt aus delikatem Holz gearbeiteter Wein für viele Jahre und Gelegenheiten. Mit dem Muskateller stellten sie im Vorjahr den Vinaria Sieger, verspielt und dennoch seriös macht der aktuelle Wein schon sehr viel Spaß.

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schwacher Jahrgang annehmbarer Jahrgang guter Jahrgang sehr guter Jahrgang ausgezeichneter Jahrgang - nicht bewertet -