Der "Jahrhundertauktion" von 30.000 Weinen im Pariser Hotel Ritz Anfang April 2023 endete mit einem Rekord: Statt der erwarteten rund fünf Millionen, stand bereits nach 90 Prozent der ausgerufenen Lose fest, dass die Auktion über sieben Millionen Euro einbrachte.

Ein noch nie zuvor bei einer öffentlichen Auktion erreichter Erlös. 30.000 Flaschen eines Privatsammlers kamen, wie berichtet, in Paris unter den Hammer. Die Kollektion bot ein Who-is-who der besten Gewächse aus aller Welt mit Schwerpunkt Bordeaux und Burgund. Der verstorbene Sammler trug den einzigartigen Keller seit den 1970er Jahren zusammen. Ein nahezu komplettes Archiv der am höchsten bewerteten Châteaus aus Bordeaux und Burgund mit seltener Jahrgangstiefe.

Bieter aus aller Welt waren daher vor Ort oder online zugeschaltet. Einzelne Lose überboten deren Schätzwert bei weitem. Viele Lots wurden in OHK (Original Holzkisten) angeboten, darunter 12 Flaschen Château d’Yquem 1990, sechs Flaschen Meursault-Perrières 1982 von Coche-Dury oder 12 Flaschen Château Mouton Rothschild 1982. Das berichtete das französische Weinmagazin La Revue du Vin de France.

Die Preise für die begehrtesten Chargen schossen im Verlauf der Aktion rasch in die Höhe: 58.330 Euro für zwölf Flaschen Domaine Leroy aus dem Jahrgang 1988 und 43.745 Euro für nur sechs Flaschen Chambolle-Musigny Cru Les Amoureuses 1986 von Georges Roumier. Bei Weinen aus Bordeaux übertrafen die sechs Magnums von Petrus 1982 alle Erwartungen und gingen für 55.625 Euro weg. Ebenfalls zwölf Flaschen Château Rayas 1978 von der Rhône erhielten für 62.500 Euro den Zuschlag.

Die Erben entschlossen sich neben dem finanziellen Aspekt auch deshalb zur Veräußerung der Sammlung, weil sie gezielte Auftragseinbrüche in den wertvollen Keller befürchteten. In den vergangenen Jahren haben sich solche Delikte stark gehäuft.