Nach über 120 Jahren ist Schluss: der traditionsreiche Gasthof Winkler in der Landeshauptstadt St. Pölten (Niederösterreich) sperrt zu. Gastgeber und Küchenchef Franz Winkler jun. erklärt die Hintergründe.

Was 1903 als kleines Wirtshaus begann, ist heute eine der ersten Adressen in St. Pöltens Gastro-Landschaft, der Gasthof Winkler. In fünfter Generation führt Franz Winkler jun. (48) seit 2007 den Traditionsbetrieb bereits. Und die Gäste sind begeistert. Vor allem wegen der außergewöhnlichen Spezialitäten wie etwa Leber, Kalbsbeuschel oder Nierndl ist das Haus weit über die Stadtgrenzen hinaus ein echter Gourmet-Tipp. Nachzulesen bei zahlreichen Top-Bewertungen in den Sozialen Medien.

Und die sind auch jetzt wieder voll mit Kommentaren über den Gasthof Winkler. Denn auf der Homepage ist zu lesen, dass am 30. Oktober nach 120 Jahren für immer geschlossen wird. Eine Meldung, die viele schmerzt. Eine Meldung, die aber natürlich auch Fragen aufwirft. Vor allem die nach dem Warum?

„In erster Linie ist es eine ganz persönliche Entscheidung“, verrät Franz Winkler jun., der wirtschaftliche Probleme gleich einmal vom Tisch wischt: „Es läuft derzeit sogar so gut wie noch nie, die Gäste geben sich die Türschnalle in die Hand. Aber ich habe ein Jobangebot bekommen, das mir die Chance bietet noch einmal etwas Neues zu machen. Darum diese Entscheidung.“ Die ihm allerdings alles andere als leicht gefallen ist. Die angespannte Personalsituation in der Gastrobranche war letztendlich dann aber mitentscheidend, den Schritt zu machen. „Aber ich kann versprechen, dass wir bis zum letzten Tag mit vollem Elan für unsere Gäste da sein werden“, so Winkler im Gespräch mit den Niederösterreichischen Nachrichten.