Trotz gestiegener Nachfrage nach Weißweinen leidet die spanische Weinbauregion DO Rueda unter zu starkem Wachstum ihrer Rebfläche. In der von der Rebsorte Verdejo dominierten Region hat sich die Anbaufläche innerhalb eines Jahrzehntes verdoppelt. Viel zu viel Wein gibt es auch im Rioja.

Nach Ansicht der spanischen Landwirtschafts-Gewerkschaft ASAJA sind die riesigen Investitionen von großen Kellereien an dem derzeitigen Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage schuld, welches kleine Winzer stark benachteilige. Die lange Haltbarkeit der Weine verschärft die Situation zusätzlich. Die Gewerkschaft appelliert an die Regierung, die Grünlese einzuführen (zur Reduktion des Traubenbestandes der Rebe). Den Angaben zufolge sind rund 2.500 der insgesamt 14.000 Hektar Rebfläche in der DO Rueda zuviel. Die Weinbauern sollten für mehr Grünlese mit staatlichen Budgetmitteln von rund acht Millionen Euro unterstützt werden.

Auch die DO Rioja leidet aktuell unter Absatzschwierigkeiten und hohen Lagerbeständen. Hier soll ebenfalls der Staat Grünlese und Krisendestillation (zu Industriealkohol oder Biosprit) finanzieren.

Landwirtschaftsminister Luis Planas begegnet den Forderungen mit einem 23 Millionen Euro schweren Regierungsprogramm für Forschung und Innovation. Das Programm Ennoregion umfasst verschiedene Projekte zur Verbesserung der Traubenqualität, Nachhaltigkeit und Präzisionslandwirtschaft im Rioja.

Quelle: vitisphere