Anfangs verläuft die Erzeugung von Rosé ähnlich wie jene von Rotwein. Um entsprechend weniger Farbe (und Gerbstoff ) in den Wein zu bekommen, muss die Verweildauer vom Saft auf den Schalen zeitlich beschränkt werden. Zur Erzeugung von Roséweinen kommen zwei unterschiedliche Methoden zur Anwendung.

Wenn spezifische Parzellen oder Traubenpartien dezidiert für die Erzeugung von Rosé auserkoren sind, wird das von dort stammende Erntegut direkt gepresst. Die blauen Trauben werden je nach Sorte und Reifezustand meist nach mehreren Stunden oder ganz wenigen Tagen auf der Maische abgepresst und vergoren – Farbe und Charakter des entstehenden Weins sind abhängig von der Dauer der Maischestandzeit: Von blassen bis tiefrosa Varianten ist alles möglich.

Wird der Saft der blauen Trauben gar ohne Maischestandzeit abgepresst und ohne Schalen vergoren, entstehen fast weiße bis leicht rosastichige Weine, die in Österreich meist als Gleichgepresste bezeichnet werden.

Nach wie vor häufiger wird Rosé jedoch nach dem sogenannten Saignée-Verfahren durch Saftabzug erzeugt. Diese Rosés entstehen quasi als Nebenprodukt bei der Rotweinherstellung: Dabei stellt der Saftabzug eine durchaus übliche Methode zur „Verdichtung“ gewisser Rotweine dar: So werden üblicherweise nach einem halben Tag bis nach wenigen Tagen bis zu 20 Prozent des Mosts ohne Pressung aus dem Gärbehälter für Rotwein abgezogen und anschließend vinifiziert.

Der verbleibende Anteil an Most für den Rotwein profitiert strukturell wie auch substanziell von dem deutlich erhöhten Anteil an Schalen im Verhältnis zur Flüssigkeit. Die Saignée-Rosés sind meist schlankerer Bauart, frisch und fruchtbetont und als Sommerweine trefflich geeignet, die gepressten Rosés haben in der Regel spürbar mehr Struktur und Körper vorzuweisen.