Russlands Präsident Wladimir Putin ist als Freund schwerer Rotweine bekannt. Nun scheint er laut eines Berichts der Plattform wine-searcher.com trotz Krieges mit Multi-Millionen-Investitionen ins Wein-Geschäft einzusteigen. 

In Gelendzhik, einer Tourismusstadt am Schwarzen Meer, etwa 150 Kilometer südöstlich der Krim in der Region Krasnodar, entsteht einer der teuersten Weinkomplexe der Welt. Die Weinstadt wird laut der russischsprachigen Exil-Publikation Agentstvo das größte Weinlager des Landes, ein interaktives Weinmuseum, Verkostungsräume, eine Schule für Sommeliers und Winzer, ein Ausstellungszentrum und sogar einen eigenen Strand umfassen. 

Die 55.000 Einwohner-Stadt Gelendzhik ist auch der Standort des  sagenumwobenen „Putin-Palastes", der 1,3 Milliarden Euro teuren Luxus-Residenz des russischen Präsidenten, die zu besuchen oder fotografieren strengstens verboten ist. Über dem Palast gilt weiträumig auch eine Flugverbotszone.

Hauptbesitzer der neuen Weinstadt ist laut Agentstvo ein Kroate und Milliardär namens Krešimir Filipović, der in den russischen Medien als „Putins Geldbörse" bezeichnet wird. In offiziellen Dokumenten wird der Eigentümer der Weinstadt als „vertraulich“ bezeichnet.

Zur Weinstadt gehören zwei Weingüter: Eines im italienischen Stil mit italienischen Beratern, das andere im französischen Stil mit französischen Beratern. Der russische Bundessteuerdienst soll den Wert der beiden Weingüter auf 160 Millionen Euro geschätzt haben. 

Ein anderes nahegelegenes Weingut in Gelendzhik gehört Putins Freund Roman Abramowitsch, dem ehemaligen Besitzer des Fußballclubs Chelsea FC, einem ausgewiesenen Österreich- und Wien-Freund.

Riesiger Weinkeller aus Stalin-Zeiten in Moldawien

Das Wirtschaftsmagazin Forbes berichtete im Jahr 2020, dass Putin seinen eigenen vergoldeten Buggy in einem riesigen unterirdischen Keller in Cricova (Moldawien) besitzt. Die Tunnel sind demnach so groß, dass sie mit Ampeln und Straßenschildern versehen sind. Dieses Weingut war ein riesiges Bauprojekt aus der Stalin-Ära, das 1952 eröffnet wurde, als Moldawien Teil der Sowjetunion war. Seit 2002 soll Putin dort eine persönliche Weinsammlung lagern. Cricova liegt nördlich der Hauptstadt Chisinâu und bezeichnet auch das dortige Weinbaugebiet. Es liegt daher nicht in der kleinen, abtrünnigen Provinz Transnistrien, die von russischstämmigen Aufständischen beherrscht wird, während Moldawien insgesamt in die EU strebt. Ob Putin den gewaltigen Keller noch besitzt oder benutzt, ist nicht bekannt.

Quelle: wine-searcher.com