Die größte Pub-Kette Großbritanniens hat über 4.000 Lokale und einen Schuldenberg von fast 3,5 Milliarden Euro. Ein Finanzdeal sichert der an sich ertragreichen Kette das Überleben.

Die Stonegate-Gruppe, die in Großbritannien mehr als 4.000 Pubs unter den Namen Slug & Lettuce und Sports Bar & Grill betreibt, hat ihre finanziellen Schwierigkeiten vorerst gelöst. Stonegate-Eigentümer TDR Capital, ein Hedgefonds, pumpt 250 Mio. Pfund (290 Mio. Euro) cash in die Kette und verpfändet seine Geschäftsanteile an ein Konsortium von Kreditgebern und Führung der Albacore Capital Group. Durch diesen Schritt werden die Laufzeiten der Unternehmensschulden bis 2029 verlängert, was den finanziellen Druck auf das Pub-Unternehmen verringert.

Im Durchschnitt kommt auf jedes Pub des Konzerns eine Schuldenlast von 875.000 Euro. Der Großteil der Lokale wird von Pächtern geführt, aber auf Rechnung des Konzerns, ähnlich den Tankstellenpächtern in Österreich.

Stonegate hat einen Großteil seiner Schulden durch die Übernahme der viel größeren Ei Group im Jahr 2019 angehäuft. Vor dem Kauf besaß Stonegate rund 760 Pubs, nach der Übernahme waren es über 4.000; es wurde das größte Pub-Unternehmen Großbritanniens geformt. Im Rahmen der Übernahme erbte Stonegate auch die bestehenden Schulden der Ei Group in Höhe von damals 1,7 Milliarden Pfund (knapp 2 Milliarden Euro). Danach lähmte die Pandemie das Gastrogeschäft, die Pubs mussten lange schließen und auch danach kam das Geschäft nur schleppend in Fahrt.

Trotz seiner Schulden verzeichnete das Geschäft von Stonegate in den Halbjahresergebnissen zum Stichtag 7. April 2024 einen Anstieg des bereinigten EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisierung) um 8 Prozent, der Gewinn betrug umgerechnet fast 230 Mio. Euro.