Ein bisheriges Highlight des wachau GOURMETfestival 2025 war das Châteaufest von Pichon Comtesse de Lalande und dessen Schwesterweingut Château de Pez in der Hofmeisterei Hirtzberger in Wösendorf. Hier Kostnotizen von Vinaria Chefredakteur Peter Schleimer.

Nicolas Glumineau, Generaldirektor und Winemaker-in-Chief der Châteaux Pichon Comtesse & de Pez. © Château Pichon Lalande

Nicolas Glumineau, Generaldirektor und Winemaker-in-Chief beider Châteaus, in Frankreich vielfach ausgezeichneter Topwinzer, persönlich stellte die Weine im Rahmen eines Wine & Dine-Abends vor. 3-Hauben-Chefkoch Erwin Windhaber von der Hofmeisterei begleitete die Weine mit perfekten, eigens kreierten Gerichten. Zuvor gab es noch eine hochinteressante Masterclass mit viel Wissenswertem aus erster Hand.

Die Jahrgänge der beiden Châteaus entsprachen von der Stilistik her den Erwartungen, wobei Comtesse 2016, 2005 und 1996 hervorstachen. Ein besonderes Erlebnis der Jahrgang 1985 – 40 Jahre alt! – der aus der Jeroboam ausgeschenkt wurde und beeindruckte. In der Masterclass – hier nicht notiert – begeisterten die Jahrgänge 2010 beider Châteaus sowie vor allem Château de Pez 2016. Die Weine von de Pez sind zudem unglaubliche Preis-Leistungs-Weine! Die Bearbeitung des Châteaus und die Vinifizierung erfolgen durch das Team von Comtesse in identer Art und Weise.

 

Château de Pez, Saint-Estèphe
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2009
Samtiges Bukett mit elegantem Ausdruck, noch viel Jugendverströmend, ein Korb voller dunkler Blüten, Veilchen, dazu Frucht von Schlehen und Cassis; kräftig und dennoch elegant, sehr kernig, feiner Biss, schöner klarer Fruchtausdruck, strukturiert, ziemlich lang.

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2003
Zeigt in der Nase viel Würze und ausgereifte Frucht von eingemachten Waldbeeren und etwas Herzkirschen, samtig, Eisennote; viel saftige Frucht, mittelkräftig, zeigt etwas Reife, aber auch noch viel Frucht, fest, leicht trocken nach hinten.

 

Château Pichon-Longueville Comtesse de Lalande, Pauillac

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2016 Réserve de Comtesse
Rauchig und würzig im Duft mit viel klassischer Cassisfrucht, bisschen Tabak, auch merklich Kakaonoten; Mittelgewicht mit freundlicher Frucht, viel Ribiseln, mittlere Tiefe, Struktur und Länge.

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2016 Comtesse de Lalande
Tiefgründiges Bukett mit herrlicher Dunkelbeerenfrucht, Heidelbeeren und Cassis, dazu Hyazinthen, frisch gemahlener Schwarzpfeffer, reif und sehr dicht; supersaftiges Entree mit Schliff, und Eleganz, gleichzeitig tolle Präsenz, athletisch, feinkörniges Tannin, pikant, sehr lang, großartig.

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2009 Comtesse de Lalande
Ziemlich pfeffrig und schotig, im Duft ausgeprägte Ribiselnoten, mittlere Tiefe, recht röstig untermalt; lebhaft, mittelkräftig, recht sanft, elegant gebaut, besticht durch frische Frucht bei mittlerem Spiel, mittellang.

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2005 Comtesse de Lalande
Rauchig mit ausgeprägter Würze, kraftvoll Dunkelfrucht von Cassis und Brombeeren, schwarze Oliven, prägnant; Powerwein mit kräftigem Tanningerüst, fast noch ruppig, dabei ganz viel Frucht, viel Biss, fordernd, burschikos, lang.

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1996 Comtesse de Lalande
Dichtes Fruchtbukett mit etwas schotigen Noten, ausgereift, Frucht von roten und schwarzen Ribiseln und Sauerkirschen, Eisennote; kernig, mittelkräftig, hohe Eleganz, zeigt sich noch beachtlich vital, feinkörniger Tanninmantel, knackig, feine Länge.

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1985 Comtesse de Lalande
Ausgereiftes und bereits von reifenoten geprägtes Bukett, schmalzig, schwarze Oliven, Schwarzbrot, eingelegte Waldbeeren; kernig, voller Saft und Kraft, aber auch schon merklich entwickelt, mürbe Tannine, etwas Säurerasse, bisschen trocken.

Freundschaftsbesuch bei Franz Hirtzberger in der weltberühmten Ried Singerriedel: Nicolas Glumineau (links), Franz Hirtzberger jun. © Vinaria
Spannende Masterclass von Pichon Comtesse & de Pez in der Hofmeisterei Hirtzberger. © Vinaria
© Gunther Vicente