Im aktuellen Jahrgang 2022 sind Duftexplosionen und aromatische Feuerwerke eher Mangelware, die Sortenvertreter geben sich vielfach dezent bis teils zurückhaltend, selten ist die Aromatik expressiv, plakativ fast nie. Dennoch präsentieren sich die Muskateller aus 2022 im Duft mehrheitlich sortenaffin, viele Vertreter zeigen verlockende Aromen, wobei die Frucht häufig an Orangen und Orangenschalen erinnert, teils auch an Kernobst, vor allem Birnen. Dazu Wiesenblüter und Wiesenkräuter, frisch und getrocknet.

Im Spitzenbereich kam es wieder zu einem Match zwischen Steiermark und Niederösterreich – jene zwei Bundesländer, die mit Abstand über die meiste Rebfläche verfügen; die Steiermark über rund 570 Hektar, Niederösterreich über rund 740 Hektar. Die gesamtösterreichische Rebfläche an Muskateller umfasst etwas über 1.500 Hektar.

Die uralte Rebsorte stammt aus dem Mittelmeerraum der Antike. Er ist der rassig-pikante Vertreter der umfangreichen Muskatfamilie und ein wahrer Weltenbummler. Gemessen an der weltweiten Verbreitung ist der Muskateller in Österreich eine Rarität, in der Beliebtheit aber ein Renner. Sie zählt zu den ältesten Rebsorten überhaupt und existiert in zahlreichen Typen, besonders in Italien. Roter und Gelber Muskateller unterscheiden sich durch die Beerenfarbe.

Seit Ende des vorigen Jahrhunderts bis heute wird die Sorte vermehrt ausgepflanzt und hat zunehmende Bedeutung am Markt. Im Zeitraum von 1999 bis 2020 ist die Fläche sehr stark angestiegen.

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