Der Steirer Maximilian Glatz aus Bad Waltersdorf steht nach bestandenen Verkostungs- und Theorieprüfungen in London kurz vor dem Abschluss der Ausbildung zum Master of Wine. Jetzt fehlt ihm nur noch die Pflichtübung seiner wissenschaftlichen Arbeit in Schriftform.

Maximilian Glatz im Interview mit dem steirischen VulkanTV nach bestandener Master of Wine Prüfung. © Thermen- & Vulkanland, Christian Thomaser

Bereits 2020 schloss der 27-Jährige die Weinakademie Österreich als bester Student seines Jahrgangs ab, erhielt den Top Student Award 2020. Maximilian Glatz – eigentlich Gregor Maximilian - stammt aus dem elterlichen Weingut Glatz in Bad Waltersdorf in der Steiermark, die Liebe und vor allem das sensorische Talent scheinen ihm in die Wiege gelegt.

Ungewöhnlich: Abschluss schon beim ersten Antreten

Mit einer Durchfallquote von fast 90 Prozent zählen die Abschlussprüfungen zur Erlangung des Titels Master of Wine international zu den schwierigsten Prüfungen, die in der Weinwelt absolviert werden können. Maximilian Glatz schaffte die umfangreichen, viertägigen Verkostungs- und Theorieprüfungen im September 2023 bereits beim ersten Antritt erfolgreich. Für den Titel fehlt ihm nun nur noch die abschließende Forschungsarbeit; diese gilt bei allem Aufwand als Formalakt. Davor lag die stressige Theorieprüfung über 15 (!) Stunden sowie das Blind Tasting von 36 Weinen aus aller Welt, darunter rare und besonders ausgefallene Sorten.

In der 70-jährigen Geschichte des britischen Institute of Master of Wine (IMW) haben bisher nur drei Österreicher das extrem schwierige Studium geschafft. Neben Roman Horvath (Geschäftsführer Domäne Wachau), Josef Schuller (Geschäftsführer Weinakademie Österreich) und Andreas Wickhoff (Geschäftsführer Weingut Willi Bründlmayer) wird Maximilian Glatz nach seinem erwarteten Abschluss erst der vierte Österreicher sein, der den international hoch angesehen Titel Master of Wine tragen darf. Üblicherweise wird dieser dem Namen angefügt mit den Großbuchstaben MW.

Sein ausgeprägtes Weintalent begleitet Maximilian Glatz seit seiner Schulzeit in der Lehranstalt für Tourismus in Bad Gleichenberg, wo er auch eine Prüfung zum Jungsommelier abschloss. Den elterlichen Betrieb wird der angehende Master of Wine einmal übernehmen. Vorher möchte er sich aber in der weiten internationalen Weinwelt noch ausgiebig umsehen und bei renommierten Betrieben Erfahrung sammeln.

Nicht nur Dekantierkaraffen sind das Handwerkszeug eines Master of Wine. © Thermen- & Vulkanland, Christian Thomaser
Das war vor drei Jahren: Max Glatz als Jahrgangsbester der Weinakademie Österreich. © Weinakademie Österreich