Das Megaprojekt hätte zu besseren Zeiten super ins Portfolio von René Benkos Signa Gruppe gepasst: in Las Vegas (USA) wurde das teuerste Hotel der Welt eröffnet, nach Baukosten von 3,7 Milliarden Dollar(!), mit 3.644 Zimmern und einer mehr als bewegten Vorgeschichte.

Das Fontainebleau Las Vegas: außen schlicht moderne, innen ein Mega-Ultra-Luxushotel mit Errichtungskosten von 3,7 Milliarden Dollar. © Fontainebleau

Das Fontainebleau Las Vegas im Bundesstaat Nevada ist ein Ultra-Mega-Luxushotel und sticht die auch nicht gerade faden riesigen Casinohotels in der Nachbarschaft glatt aus. Stars wie Cher, Kim Kardashian, Tom Brady oder Sylvester Stallone zur Eröffnung kamen. Musiker Justin Timberlake gab sogar ein Privatkonzert. Für seinen einstündigen Auftritt, bei dem der Ex-N'Sync-Star seine populärsten Hits präsentierte, soll Timberlake laut Tageszeitung „The Sun“ über 6,1 Millionen US-Dollar (5,6 Millionen Euro) kassiert haben.

Privatkonzert von Justin Timberlake um 6,1 Mio. Dollar

Anschließend zog der Musiker gemeinsam mit seiner Frau Jessica Biel weiter in den Nachtclub LIV, den der Clubbesitzer David Grutman zeitgleich in der Luxus-Anlage eröffnete. Grutman ist Betreiber zahlreicher Bars, Clubs und Restaurants, vor allem in Miami und Kalifornien. Das Rolling Stone Magazine listet Grutman als einen der 50 einflussreichsten Menschen im Electronic Music Business. Das erste öffentliche Konzert wird am Silvesterwochenende, 30. und 31. Dezember 2023, stattfinden. Dann gibt sich US-Rapper Post Malone die Ehre.

3.644 Zimmer, Konzertsaal, Casino, Shoppincenter

Das Fontainebleau verfügt über 3.644 Zimmer, einen Konzertsaal mit 3.800 Plätzen, ein 150.000 Quadratmeter großes Casino sowie über ein Einkaufsviertel und verschiedene Restaurants. Das ganze Projekt hat über 3,7 Milliarden US-Dollar (3,4 Millliarden Euro) gekostet. Das Fontainebleau hat auch ein Schwesterhotel, dieses zählt zu den renommiertesten Hotels in Miami (Florida). Vor fast 20 Jahren wurde die Eröffnung eines zweiten Hotels mit Namen Fontainebleau in Las Vegas angekündigt, doch erst jetzt wurde das Vorhaben wirklich umgesetzt. Und das kam so:

20 Jahr Planung & Bau, Konkurse & Spekulanten

Der Bau am Gebäude begann im Jahr 2007 unter dem Namen Fontainebleau Resort Hotel, Ende des Jahres 2009 erreichte es seine Endhöhe von 224 Metern. Die Bauarbeiten wurden jedoch aus Finanzierungsschwierigkeiten im Frühjahr 2010 gestoppt, die Projektgesellschaft schlitterte in Konkurs, zahlreiche bekannte Banken, auch aus Deutschland, verloren eine Milliardensumme. Im Februar 2010 erwarb der schillernde US-Investor Carl Icahn das Hotel im Zuge einer Zwangsversteigerung.

2017 kaufte eine Investitionsgesellschaft das unfertige Großprojekt für 600 Millionen US-Dollar. Der geplanten Eröffung drei Jahre später machte die Covid-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Ende 2021 hatte überraschend der ursprüngliche Entwickler Jeffrey Soffer das Gebäude wieder erworben und dem Projekt den ursprünglichen Namen Fontainebleau gegeben. Soffer konnte dabei auf einen milliardenschweren Investor zählen, Koch Real Estate Investments, Teil des riesigen Koch Imperiums; eines der größten Unternehmenskonglomerate der USA im Besitz der erzkonservativen Familie Koch. Diese machte zuletzt Schlagzeilen, weil sie ihre vielen Wahlkampfmillionen für die US-Präsidentenwahl nicht – wie zuletzt – Donald Trump zur Verfügung stellen möchte, sondern seiner republikanischen Herausforderin Nikki Haley.