Eine durchwachsene Bilanz zog der Verein Verband deutscher Prädikatsweingüter (VDP) für das vergangene Weinjahr 2020, dessen Endbericht aktuell vorliegt. Corona hinterließ Spuren, der Absatz zeigte sich durchwachsen, das Preisniveau stabil.

© VDP by Peter Bender

Die rund 200 Mitgliedsbetriebe des Vereins erzeugten dem Bericht entsprechend rund 37 Mio. Flaschen Wein, im Schnitt 187.000 pro Betrieb. Gesamt werden rund 5.600 Hektar Rebfläche bewirtschaftet, das sind 5,5% der gesamtdeutschen Weinbaufläche und etwas mehr als die Steiermark an Weinbaufläche insgesamt zur Verfügung hat. Durchschnittliche Betriebsgröße: 28 Hektar.

Knapp ein Drittel der Rebfläche der VDP-Weingüter wird ökologisch, weitere 29 Prozent nachhaltig bewirtschaftet; 14 der rund 200 Weingüter des

VdP arbeiten biodynamisch. Bis 2025 werden alle Betriebe nachhaltig wirtschaften (müssen), das wurde mit der VDP-Agenda 2025 beschlossen.

83% der VDP-Weine wurden in Deutschland, also im Inland, verkauft. Dabei macht der Verkauf an Endverbraucher mit insgesamt 48% nahezu die Hälfte des Gesamtverkaufs aus. 17% der verkauften VDP-Weine wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geschickt; wegen der Pandemie und der Lockdowns ist dieser Anteil zuletzt gesunken. Die Niederlande und Skandinavien sind die Hauptexportmärkte für VDP-Weine. Starkes Wachstum verzeichnen die Märkte in China, Taiwan, Japan, Schweiz und Russland.

Den Jahrgang 2020 charakterisiert VDP-Präsident Steffen Christmann vom Weingut Christmann so: „Bemerkenswerte Spannung. Eleganz und Finesse, gepaart mit feiner Frucht. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem wir wunder­schöne Trauben ernten konnten. Mineralischer und straffer als 2018, dabei aber etwas runder und kraftvoller als 2019."

Gutsweine sind die Zugpferde

Der VDP-Gutswein bleibt die Visitenkarte und das Zugpferd der Weingüter. Während der Durchschnittpreis für eine Flasche deutschen Wein bei etwa 3,50 Euro liegt, liegen die handwerklich erzeugten WDP-Gutsweine bei einem Einstiegspreis von 10 Euro. Mehr als die Hälfte der im vergangenen Jahr verkauften Flaschen im VDP gehören dieser Klassifikationsstufe an.

Knapp ein Drittel der abgesetzten Flaschen nehmen die VDP-Ortsweine ein, mit einem Durchschnittspreis von 13 Euro pro Flasche. Im Lagenwein-Bereich werden von den VDP-Winzern insgesamt etwa ein Viertel der Flaschen abgesetzt. VDP.GROSSE LAGE® Weine kosteten im Durchschnitt 35 Euro pro Flasche 0,75 Liter. Der Durchschnittspreis für die VDP.ERSTE LAGE® lag im vergangenen Jahr bei 19 Euro.

Ein VDP-Betrieb machte im Durchschnitt des Jahres 2020 rund 2,34 Mio Euro Umsatz und hatte zehn Mitarbeiter, die rund 200 Betriebe zusammen schafften rund 462 Mio. Euro Umsatz.