So etwas hat es seit 1947 nicht mehr gegeben: mit 38,3 Mio. Hektoliter fiel die Weinernte 2023 in Italien so klein aus wie seit 76 Jahren nicht mehr! Selbst im Vergleich zum Jahr davor (2022) bedeutet dies einen Rückgang um fast ein Viertel.

Dürre, Hitze, Wetterextreme und daraus resultierende Rebkrankheiten, darunter Mehltau, waren die Ursache. Einerseits kommt die Mini-Ernte den randvollen Weinlagern zupass, andererseits stöhnen die Winzer unter der geringen Ernte bei gleichzeitig einbrechenden Exportmärkten - dem eigentlichen Grund für die wirtschaftlichen Probleme des Weinsektors.

Übrigens: die größte Ernte aller Zeiten fuhren die Italo-Winzer im Jahr 1999 ein, damals mit sagenhaften 58,1 Mio. Hektoliter. Davon ist Italien, einer der größten Weinproduzenten der Welt, weit entfernt. Die Umstrukturierung der Weinwirtschaft im Land des Stiefels wird ohne gravierende Hilfen des Staates und der EU kaum zu schaffen sein: Rotweinüberschuss, Massenweine, Klimawandel, Flächenreduktionen, rückläufige Absatzmärkte, geändertes Konsumverhalten - ein teuflischer Kreislauf.

Zum Vergleich: eine mittlere Weinlese in Österreich erbringt um die 2,3 Mio. Hektoliter, also etwa sechs Prozent der bisher schwächsten italienischen Ernte.