Die Produktion von Burgunderweinen brach 2023 alle Rekorde, füllt die Lagerbestände wieder auf und sollte damit den markanten Preisanstieg in den Vorjahren eindämmen. Zumindest wünscht sich das der Branchenverband der Winzer aus Burgund.

"Das Jahr 2023 hat alle Rekorde gebrochen", sagte François Labet, stellvertretender Präsident des Bureau Interprofessionnel des Vins de Bourgogne (BIVB). Mit 1,899 Millionen Hektolitern, umgerechnet 140 Millionen Flaschen, habe der jüngste Jahrgang den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2018 (1,8 Millionen) übertroffen, teilte der Branchenverband mit.

Rekordernte füllt leere Lager auf

Diese jüngste große Ernte nach dem Jahrgang 2022, der fast 1,75 Millionen Hektoliter umfasste, "wird es uns endlich ermöglichen, Vorräte zu haben", sagte Laurent Delaunay, Präsident des BIVB. Die Bestände waren mit der Abfolge der mageren Ernten, insbesondere der des Jahres 2021, gefährlich eingebrochen: der Spätfrost, der die Reben dezimiert hatte, drückte die Produktion auf knapp unter die Millionen-Hektoliter-Marke, ein Verlust von 70 Millionen Flaschen.

Preise für Burgunder sollen sinken

Allein im Jahr 2022 stieg dadurch der Durchschnittspreis einer Flasche Burgunderweins laut BIVB im Vergleich zum Jahr davor um einen Euro auf 9,46 Euro. "Die Preise werden sinken", prognostiziert François Labet. Wieweit dieser Optimismus auch auf Gewächse gehobener Qualität und besonders gefragte Weine im oberen Segment zutrifft, wird sich weisen.

Der Durchschnittspreis von 9,46 Euro pro Flasche weist einmal mehr darauf hin, dass es im Burgund auch große Mengen an einfachen und billigen Weinen gibt. Gemeinhin wird überwiegend von Preisrekorden für Burgunderweine berichtet, von denen die Grand Crus der gefragtesten Gewächse oft mehrere tausend Euro pro Flasche kosten, nicht nur bei Romanée-Conti. Mehrere hundert Euro pro Flasche für Topweine sind an der Tagesordnung.

Zum Vergleich: der Durchschnittpreis pro Liter österreichischen Weines im Export liegt aktuell bei 3,24 Euro, umgerechnet auf die Flasche 0,75 Liter sind das 2,43 Euro. Somit etwa ein Viertel im Vergleich zum Burgund.